Filmfest 158 A
Der „kompromisslos-anständige Amerikaner“ traf in der Ausschließlichkeit, die man hinter dem Begriff vermutet, nur bis ca. Ende der 1940er Jahre auf James Stewarts Rollen zu.
Danach war Stewart sichtlich bemüht, differenzierte Charaktere mit dunklen Seiten zu spielen und für diese Erweiterung seines Spektrums talentiert genug – vor allem zeigte er das in den Western unter der Regie von Anthony Mann, aber auch als Polizeioffizier, der von einer Frau mit Haarschnecke erst fasziniert, dann besessen ist, in „Vertigo“(1958) von Alfred Hitchcock.
Offensichtlich ist mir beim Rezensieren von „Engel aus zweiter Hand“ eine Laus über die Leber gelaufen, zwei Punkte unterhalb der (im Jahr 1989 noch nicht existenten) IMDb-Wertung liege ich selten. Vielleicht müsste ich den Film noch einmal anschauen, aber gegenüber Kriegen, zumal als Hintergrund für „seichte Dramen“, habe ich heute eine dezidierter ablehnende Einstellung als in jener Zeit und der Terminkalender fürs Filmfest ist randvoll. Mit „Morgenrot“ ist der Film aber sicher nicht zu vergleichen. Die teilweise indirekte Sprache der Rezension lässt darauf schließen, dass es mglw. um das voneinander sehr verschiedene Resultat des Ersten Weltkriegs für die USA und für Deutschland ging.
Für das Lexikon des internationalen Films war „Engel aus zweiter Hand“ ein „Balanceakt zwischen Komik und Rührung, Naivität und Kalkül“.[5] „Romantischer Herzwärmer mit einem Traumpaar“, befand Cinema.[6] Der Filmkritiker Leonard Maltin stellte fest, dass „Stewart und Sullavan stets ein schönes Paar abgeben, sogar in diesem eher seichten Drama“.[7]
IMDb-Wertung: 7/10
Unsere Wertung (1989): 5/10
Regie | H. C. Potter |
Drehbuch | Waldo Salt |
Produktion | Joseph L. Mankiewicz |
Musik | Edward Ward |
Kamera | Joseph Ruttenberg |
Schnitt | W. Donn Hayes |
Besetzung | |
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