Filmfest 173 A
Im Original heißt der Film „Der Buckelige von Notre Dame“, aber ohne das oben zu lesende „o“ und Nôtre-Dame wird nur im Französischen mit Bindestrich geschrieben. Manchmal stößt man in einem certain Age noch an Grenzen, wenn es um Eigennamen geht, aber natürlich hat jedes Alter Grenzen. Die Einschätzung der Verfilmung in Relation zu anderen wird bis heute von vielen Kritikern geteilt. Damals gab es z. B. den Disney-Film zum Buch von Victor Hugo noch nicht, in dem die Figur des Quasimodo eindeutig der Optik und auch der Darstellung Charles Laughtons nachempfunden wurde. Für mich zählt der „Glöckner“, der innerhalb des Jahrzehnts der Disney-Renaissance entstand, zu den düstersten unter den von 1937 bis heute entstandenen „Meisterwerken“.
Die Verfilmung von 1939 zählt außerdem zu den vielen besonders hervorzuhebenden Werken des „besten innerhalb der goldenen Jahre Hollywoods“, gewann aber nicht einmal einen Oscar und war lediglich in zwei technischen Kategorien nominiert. Dass Charles Laughton für seine epochale Leistung nicht einmal eine Nominierung erhielt, ist eben der Tatsache zu verdanken, dass das Jahr 1939 voller Highlights und dass der Film in seiner dunklen Tönung zwar kommerziell erfolgreich war, aber nicht dem Geist des New Deal und der inneren Rüstung entsprach, die nach dem Ende der Großen Depression kennzeichnend für die Stimmungslage in den USA war. Deswegen wird er teilweise eher als Gruselfilm denn als das Sozialdrama angesehen, das er ist und das Victor Hugo intendiert hatte.
Eine neuere, längere Rezension dazu gibt es bisher im Wahlberliner nicht, eine erneute Sichtung des Films ist eine Aufgabe für etwas ruhigere Zeiten.
Regie | William Dieterle |
Drehbuch | Sonya Levien Bruno Frank |
Produktion | Pandro S. Berman für RKO Pictures |
Musik | Alfred Newman |
Kamera | Joseph H. August |
Schnitt | William Hamilton, Robert Wise |
Besetzung | |
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