Filmfest 181 A
„Seven Sinners“ ist wieder ein Beispiel dafür, dass ich in einer Zeit, in der ich im Internet nicht alles Fürs und Widers eines Films nachlesen konnte, viel rabiater war als heute. In der IMDb erhält „Seven Sinners“ heute ein Rating von 6,8/10, bei mir kamen 1989 nur fünf Punkte heraus.
Es mag damit zusammenhängen, dass Marlene Dietrich zu der Zeit keine meiner Lieblingsschauspielerinnen war und ich jahrzehntelang gebraucht habe, um die Haarfarbe blond für attraktiv zu halten. Eine gewisse Aversion hatte ich offensichtlich auch dagegen, das Wort „erotisch“ richtig zu tippen, was hoffentlich nicht daran lag, dass es mir damals neu war, denn dies würde die zuvor angedeutete Interpretation des Fehlers doch auf den Prüfstand stellen. Offensichtlich empfand ich den Film wohl damals schon „flach“ und zu sehr auf die Dietrich zugeschnitten, in Form eines Vehikels für einen Star, der sich ein Jahr zuvor mit „Destry Rides Again“ allerdings eindrucksvoll zurückgemeldet hatte. Vermutung: Heute würde ich den Film etwas höher bewerten, aber die Zeit, ihn eigens zur Bestätigung oder Widerlegung dieser Vermutung nochmal anzuschauen, ist gegenwärtig nicht vorhanden. Kritiker schreiben:
Das Lexikon des internationalen Films über den Film: „Ein ganz auf Marlene Dietrich zugeschnittenes Melodram mit komischen Akzenten und einigen handfesten Actionelementen. Inszenatorisch eher flach, bietet der Film insgesamt aber doch solide Unterhaltung aus der Traumfabrik.“[1]
Die Zeitschrift Cinema: „Haudegen Wayne bringt hier ungewohnt elegant die Luft zum Knistern. Und Marlene brilliert mit ihrer Selbstparodie und tollen Songs.“[2]
© 2020, 1989 Der Wahlberliner, Thomas Hocke
Regie | Tay Garnett |
Drehbuch | John Meehan Harry Tugend |
Produktion | Joe Pasternak |
Musik | Frank Skinner Hans J. Salter |
Kamera | Rudolph Maté |
Schnitt | Ted J. Kent |
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