Filmfest 291 A

Die IMDb-Community bewertet den Film heute mit 7,4/10, das ist ansehnlich und etwas höher als meine damalige Bewertung, wobei es nicht, wie heute, die enge Skalierung in Hundertsteln oder mit halben Punkten gab, wie bei Crimetime und dem Filmfest D (Dokumentationen), sondern nur ganze Punkte.
Für die Verfilmung wurde das Theaterstück entschärft und leicht verändert. So ist der „scharfe und unmissverständliche Punkt, dass es etwas Scheußliches in einem System ist, welches riesige Gewinne aus dem Krieg ermöglicht“,[1] entfernt worden. Es geht nun weniger gegen den Kapitalismus und Gier, als um das menschliche Drama. Außerdem wurde im Theaterstück Anns Vater lediglich erwähnt und hieß Steve, nicht Herbe. Die Szene, in der Chris Herbert besucht, wurde extra für den Film geschrieben.
Aus irgendeinem Grund verwechsle ich dieses Stück immer mal wieder mit „Death of a Salesman“ (verfilmt erstmals 1951), aber „All My Sons“ und „Death of A Salesman“ zeigen verschiedene fragwürdige Seiten desselben amerikanischen Traums: Erfolg und Misserfolg, wobei die Fragwürdigkeit des Erfolgs daraus besteht, dass im Zweifelsfall über Leichen gegangen wird.
Obwohl das Theaterstück für die Verfilmung „abgeschwächt“ wurde, meinte Bosley Crowther von der New York Times, würde der Film einen „ziemlich erschütternden rechten Haken“ gegen den Kapitalismus und seine Gier führen. Das läge einerseits an den facettenreichen Darstellungen der Schauspieler und andererseits an dem „flüssigen Drehbuch“, welches einige „gestelzt inszenierte“ Szenen kaschiere.[1] (1)
Der Trend, Theaterstücke zu verfilmen, war nach dem Krieg deutlich zu bemerken und gipfelte in der Adaption von Tennessee-Williams-Stücken wie „Die Katze auf dem heißen Blechdach“ in den späten 1950ern.
TH
| Regie | Irving Reis |
| Drehbuch | Chester Erskine |
| Produktion | Chester Erskine |
| Musik | Leith Stevens |
| Kamera | Russell Metty |
| Schnitt | Ralph Dawson |
| Besetzung | |
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