Crimetime Vorschau - Titelfoto © SDR
Blinde Wut isch selten gut
Ab und zu lässt der SWR mal einen alten Lutz-Tatort auf den Bildschirm, es tröpfelt aber eher, als dass man von Traditionspflege sprechen kann. Vermutlich werde ich einige Lutz-Filme irgendwo aus dem Netz fischen müssen, um die Sammlung vollzukriegen. Wie auch immer, von seinen 16 Fällen wird mit „Blinde Wut“ doch wieder mal einer gezeigt, der nicht „Rot … rot … tot“ heißt.
Letzterer gilt als Klassiker der 1970er und wird auffällig häufig wiederholt, u. a. wegen Curd Jürgens. Die Nutzer der Plattform Tatort-Fundus sehen ihn als besten Lutz-Tatort an, „Blinde Wut“ (nicht zu verwechseln mit dem neueren, beinahe gleichnamigen Tatort „Bienzle und die blinde Wust“) hingegen kommt nur auf den zweitletzten Rang. Mit deutlichem Abstand zum allerletzten Film, welcher auch der Lutz-Opner war: „Auf offener Straße“, aber es reicht in der Gesamtliste gegenwärtig nur für Rang 896 von ca. 1160.
„In der Tatort-Folge 132 „Blinde Wut“ ermitteln der Stuttgarter Tatort-Kommissar Lutz (Werner Schumacher) und sein Team in einem beklemmenden Familiendrama: Hat ein Vater wirklich seine Frau und sein Kind erschossen?“, schreibt die Redaktion von Tatort-Fans. Heute wird ein solcher Vorgang ohne nähere Nachforschung regelmäßig als Femizid bezeichnet, vielleicht hat sie ihn aber auch bis aufs Blut gereizt, und das jahrelang, und das Kind war eine permanente Nervensäge. Kleiner Scherz, muss auch in schweren Zeiten auch mal sein. Auf jeden Fall muss tiefe Nacht herrschen, wenn der SWR sich traut, dieses Werk vorzuführen, das tut er nun am
Donnerstag, den 31.12. 2020, 00:35 Uhr SWR
Ich werde „Blinde Wut“ aufzeichnen, möchte darauf aufmerskam machen, dass in Deutschland auch Fritz Langs erster amerikanischer Film bezüglich des Titels anknüpft. Ob es damit etwas auf sich hat, darüber wird eine bald folgende Rezension Aufschluss geben.
TH
Handlung
Die Ermittlungen im Fall Däubler gestalten sich für Kommissar Lutz äußerst schwierig. Der Ehemann ist nicht vernehmungsfähig, das Kind ringt mit dem Tode. Ein Unbekannter soll in jener Nacht nach dem Fallen der Schüsse das Haus fluchtartig verlassen haben. Aber bald stellt sich heraus, daß der Ehemann der Täter ist. Was fehlt, ist das Motiv. Alle Angaben, die im Lauf der Ermittlungen zusammenkommen, ergeben das Bild einer ganz normalen und intakten Familie ohne irgendwelche erkennbaren Schwierigkeiten, die so eine Tat auch nur im mindesten verständlich erscheinen lassen. Nachdem Däubler vernehmungsfähig ist, reagiert er bestürzt auf die Tat.
Er kann sich daran nicht mehr erinnern. Er leidet an partieller Amnesie, die Tat und die Tatumstände betreffend. Nach und nach versucht Lutz die wirklichen Umstände für die grauenvolle Tat aus Däubler herauszubekommen und ihm Hilfe zu geben, sich an die Tat wieder zu erinnern.
|
Kommissar Lutz – Werner Schumacher
Wagner – Frank Strecker Bernhard Däubler – Rüdiger Kirschstein Frau Kleinhaus – Grete Wurm Lorenz Kleinhaus – Volker Eckstein Hildegard – Claudia Wedekind Dr. Kröll – Ludwig Thiesen Klaus Schäder – Ulli Kinalzik Frau Krüger – Heidemarie Rohweder Stöckle – Fred C. Siebeck Herr Kronbeck – Dietz Werner Steck Frau Kronbeck – Renate Malzacher Rösch, Einsatzleiter – Manfred Boehm Polizeiarzt – Peter Jochen Kemmer OP-Schwester – Irmgard Förch Stationsschwester – Christiane Timerding |
|
Buch – Peter Scheibler
Regie – Theo Mezger Kamera – Justus Pankau Kostüme – Annette Schaad Szenenbild – Dieter Hoepker Musik – Jonas C. Haefeli Ton – Martin Fröhlich Schnitt – Christa Kemnitz Produktionsleitung – Karl-Heinz Tischendorf Produktion – Bertram Vetter |
Entdecke mehr von DER WAHLBERLINER
Melde dich für ein Abonnement an, um die neuesten Beiträge per E-Mail zu erhalten.

