Ein Projekt namens Timeline | In eigener Sache | Die jüngere Vergangenheit

Timeline | Politik, Wirtschaft, Gesellschaft | 4 Jahre "Der (neue) Wahlberliner", 11 Jahre Blogarbeit

Liebe Leser:innen,

es ist wieder einmal an der Zeit für einen Artikel in eigener Sache. Wir äußern uns heute nicht zu allgemeinen Entwicklungen, den Wahlberliner betreffend, sondern nur in einer einzigen Angelegenheit. Wir testen die Umsetzung des „Projekts Timeline.“

Basierend auf den „Briefing“-Artikeln und später als eigene Seite im Blog soll eine Ereignis-Timeline erstellt werden, anhand derer Leser:innen nachvollziehen können, was zu einem bestimmten Zeitpunkt politisch, wirtschaftlich, gesellschaftlich aktuell war. Unsere Meinung schreiben wir natürlich dazu.

Allerdings gab es vor dem Start dieses Projekts ein beachtliches Problem zu klären: Auf welches Datum setzen wir die Publikation dieser Artikel? WordPress erlaubt problemlos die rückwirkende Veröffentlichung, bisher nutzen wir das nur, um Rückstände im Kulturbereich aufzuarbeiten und die vorgesehene Frequenz sicherzustellen. In dem Bereich, sofern es sich nicht um aktuelle Premieren handelt, die davon ausgenommen sind, spielt ebenjene Aktualität nicht die Hauptrolle, sodass es nicht darauf ankommt, ob wir einen Film aus dem Jahr 1950 im Januar oder im April 2022 besprochen haben. Das Jahr, in dem der Entwurf einer Rezension gefertigt wurde, erwähnen wir beim © sowieso zusätzlich.

Nach langem Hin und Her haben wir uns entschlossen, die Timeline-Artikel tatsächlich rückwirkend zu publizieren. Es wäre aber journalistisch höchst unsauber, so zu tun, als ob wir sie schon geschrieben hätten, als die betreffenden Ereignisse aktuell waren, denn nachher weiß man bekanntlich alles besser. Wir werden also bei diesem Feature einen deutlichen Hinweis darauf anbringen, wann die tatsächliche Publikation erfolgt ist und Kommentare so schreiben, dass die retrospektive Betrachtungsweise klar ist. Theoretisch können wir bis zum Jahr 2011 zurückgehen, denn wir haben noch Artikel des „ersten Wahlberliners“ archiviert, die wir gerne wieder zeigen würden. Selbstverständlich mit einer Bewertung aus heutiger Sicht.

Über die Jahre haben wir außerdem viele Quellen gesammelt, die wir bisher nicht auswerten konnten, weil die weitere Entwicklung ihnen den Aktualitätswert entzog. Wir arbeiten retrospektiv in Relation zu heutigen Geschehnissen freilich in kürzerer Form. Wir möchten jedoch diesen großen Rückstau auflösen und Ihnen, liebe Leser:innen, ein besseres Bild davon geben, was uns interessiert hat. Vielleicht interessiert es Sie auch.

Das wäre eine Win-win-Situation, wie es so schön neudeutsch heißt. Uns wird dieser Rückblick Spaß machen, auch, weil vor ein paar Jahren die Zeiten noch nicht ganz so schwierig waren wie heute, aber man kann durch diese Beschäftigung mit den vergangenen Jahren Entwicklungen besser nachvollziehen, die zu derzeitigen Zuständen geführt haben, sich darüber wundern, was die Menschen umgetrieben hat, als es mal gerade keine echte Krise gab usw., auch werden dadurch Zusammenhänge klarer. Es handelt sich weiterhin um einen Service für Menschen, die uns erst in den letzten Jahren entdeckt haben, aber treue Leser:innen geworden sind. Sie lernen uns dadurch noch einmal besser kennen.

Wir erhalten weiterhin die Möglichkeit, intern besser zu verlinken und Darstellungen zu vernetzen. Seit ein paar Wochen läuft die Erfassung sämtlicher Artikel, die im neuen Wahlberliner publiziert werden, in einer Excel-Tabelle, es sind mittlerweile über 4.000, publiziert innerhalb von 4 Jahren.

Definitiv werden wir keine Timeline-Artikel in die Zeit vor dem 27. März 2011 setzen. An dem Tag  startete der „erste Wahlberliner“ und lief bis Ende 2016. Der erste politische Artikel befasste sich mit der Wahl in Baden-Württemberg, die zur ersten grün geführten Landesregierung führte, der erste aus dem Bereich Wirtschaft mit dem Unfall im japanischen Atomkraftwerk Fukushima.

Im März 2017 wurde der „erste Wahlberliner“ vom Blog „Rote Sonne 17“ abgelöst, dieses Blog wurde, vorwiegend aus technischen Gründen, ein Jahr später eingestellt und seit dem 24. Juni 2018 gibt es den „zweiten“ oder „neuen Wahlberliner“, verbunden mit einer Rückkehr zur vertrauten Basis WordPress und wesentlich politischer ausgerichtet als sein Vorgänger. Im „ersten Wahlberliner“ war die überwiegende Anzahl der Beiträge den Features „TatortAnthologie“ und „FilmAnthologie“ gewidmet.

Heute sind diese in „Crimetime“ und „Filmfest“ integriert, aus dem Bereich haben wir viele ältere Artikel republiziert – nicht in der oben beschriebenen Timeline-Form, sondern nur mit einem Verweis auf das Erstveröffentlichungsjahr im Rahmen der Angabe des Copyrights und manchmal mit Änderungen und Ergänzungen.

Wir hoffen, Sie werden an unserer Zeitreise in die jüngere Vergangenheit ein wenig Freude haben. Die aktuelle Berichterstattung sollte dadurch nicht beeinträchtigt werden, sie erhält aber ein besseres Fundament, denn wir schreiben eben nicht erst seit 2018 politisch, sondern seit zwölf Jahren. Damals mussten wir uns wieder neu einarbeiten, denn nach einer durchaus politisierten Jugendphase lag unser Fokus für lange Zeit auf privaten Angelegenheiten. Im Nachhinein betrachtet verständlich, aber nicht optimal, denn die Versäumnisse von gestern sind die nicht gelösten Probleme von heute. Das gilt politisch ebenso wie persönlich. Wir stehen immer auch im politischen Raum, ob wir wollen oder nicht. Politik macht etwas mit uns. Wir sollten uns damit aktiv auseinandersetzen. Diese Auseinandersetzung intensivieren wir im Wahlberliner mit dem Feature „Timeline“.

Thomas Hocke, Berlin, 06.06.2022

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