Frontpage | Briefing 143 | Gesellschaft, Klimawandel, Klima-Energie-Report 22
Dieser Beitrag ist eine kleine Solidaritätsadresse an die Menschen, die heute für den Klimaschutz in Berlin und anderswo auf die Straße gehen – darunter auch welche, die wir kennen. Leider können wir aus Zeitgründen nicht teilnehmen, hoffen aber, beim nächsten Mal wieder dabei zu sein. Wir bilden nur den Aufruf ab, wie Fridays for Future ihn ins Netz gestellt hat.
Globaler Klimastreik – 3. März 2023 | Fridays for Future
#TOMORROWISTOOLATE
Am Freitag, den 3. März, gehen wir im ganzen Land und weltweit auf die Straße. Nur unser gemeinsamer Druck kann den Klima-Stillstand in der Koalition noch beenden.
In den letzten Jahren haben wir mehr bewegt, als viele je gedacht hätten. Es gibt heute eine breite gesellschaftliche Mehrheit für mehr Klimaschutz – doch auf den großen Durchbruch warten wir bis heute. Weder an die Vereinbarungen aus dem Koalitionsvertrag noch an das Klimaschutzgesetz hält sich die Politik. Anfang März treffen sich die Ampel-Parteien zum Koalitionsgipfel. Kurz zuvor findet unser Klimastreik statt – auch in Deiner Nähe. Damit er sich auf die richtige Seite stellt, darf Scholz keine Sekunde lang glauben, die Menschen in diesem Land interessieren sich nicht mehr für das Klima. Dafür müssen die Demos wieder richtig groß werden. Gemeinsam machen wir klar: Unsere Zukunft darf nicht an einer bockigen Politik scheitern.
Mehr als 250 Demos sind bereits im ganzen Land angemeldet – schau am besten gleich nach, wo Du am 3. März dabei sein kannst!
Globaler Klimastreik – 3. März 2023 | Fridays for Future
WARUM STREIKEN AM 3. MÄRZ?
Weil wir dringend eine Mobilitätswende brauchen. Während der ÖPNV unzuverlässig, teuer und schlecht ausgebaut ist, wird immer noch auf Autobahnen als Lösung gesetzt (Das ist längst nicht mehr tragbar!). Wir brauchen einen Ausbaustopp für Autobahnen und bessere Arbeitsbedingungen im ÖPNV. Dafür gehen wir heute bundesweit gemeinsam mit den ÖPNV-Beschäftigten auf die Straße. Denn Mobilität ist ein Grundrecht – und muss für alle bezahlbar sein. Deshalb streiken wir am Freitag in Kooperation mit der Gewerkschaft ver.di!
Weil der Ausbau Erneuerbarer Energien immer noch viel zu langsam passiert. Dörfer werden für den Kohleabbau abgebaggert und neue LNG-Terminals im Schnellverfahren genehmigt, während die Klimakrise überall auf der Welt sichtbar eskaliert. Deutschland muss bis 2035 zu 100% mit Erneuerbaren Energien versorgt sein.
Weil wir auch nach vier Jahren Klimastreik immer noch fordern, dass sich Regierungen an das Pariser Klimaabkommen halten. Aktuell beobachten wir das Gegenteil: Dörfer werden abgebaggert, Wälder gerodet und fossile Infrastruktur gebaut. Überall wird für Kompromisse geworben – doch das Pariser Klimaabkommen ist bereits der Kompromiss. Sich daran zu halten ist das Mindeste und überlebensnotwendig für alle, die bereits heute am stärksten unter den Folgen der Klimakrise leiden.
*ENDE DES AUFRUFS*
*** Kurzkommentar des Wahlberliners folgt ***
Wir haben in Berlin noch einen besonderen, ganz aktuellen Grund, fürs Klima auf die Straße zu gehen: Der Hauptstadt droht ein Rollback in die Vergangenheit, falls es zu einer schwarz-roten Koalition kommt. Die Wiederholungswahl vom 12. Februar 2023, die notwendig wurde, weil es beim regulären Urnengang vom 26. September 2021 unzählige Pannen gab, hat leider eine solche Konstellation ermöglicht.
Wir haben in einem ersten Kommentar zu diesen unschönen Aussichten geschrieben, dass die Zivilgesellschaft jetzt eine starke Reaktion zeigen muss. Am besten, bevor die neue Regierung ihre Arbeit aufnimmt. Sie muss von Beginn an von den jungen und progressiven Menschen unter Druck gesetzt werden, damit klar ist, es hat sich nichts geändert an den Notwendigkeiten, an den Maßnahmen, die zur Erhaltung unserer aller Zukunft unabdingbar sind:
Noch ist nicht ganz sicher, dass es wirklich so kommt. Der trickreichen Bürgermeisterin Franziska Giffey ist grundsätzlich jeder Move zuzutrauen, der ihren persönlichen Interessen dient. Aber ihre persönlichen Interessen interessieren das Klima nicht und sind für die Zukunft der Menschheit vollkommen irrelevant. Wir haben so viele Themen, in dieser Zeit, aber ohne eine Begrenzung des Klimawandels werden die meisten anderen dieser Themen ebenfalls zunehmend irrelevant werden. Deswegen unterstützten wir den Aufruf von Fridays for Future und der anderen Organisatoren, die ein breites Bündnis für Klimaschutz auf den Weg gebracht haben zum globalen Klimastreik am 03.03.2023 unter Berücksichtigung der speziellen Verhältnisse in der Stadt, in der wir leben.
Wir laufen hier Gefahr, bezüglich des Klimaschutzes vollkommen abgehängt zu werden, wenn der Rechtsruck sich in einer entsprechenden Regierungskoalition manifestiert. Das ist besonders besorgniserregend in einer Zeit, in der die Menschen viele Sorgen haben und die Politik offenbar versucht, diese sehr aktuellen Sorgen auszunutzen, um noch fester auf die Zukunftsbremse zu treten. Deswegen benötigen wir heute in Berlin auch die Solidarität von Menschen in anderen Städten und Ländern. Sie gehen auch dafür auf die Straße, dass die deutsche Hauptstadt nicht noch negativer ausstrahlt als in den vergangenen Jahren, als hier leider schon zu wenig passiert ist.
In die Twitter-Hashtags haben wir auch #Wegnermussweg eingebaut, um schlaglichtartig aufzuzeigen: Es hängt alles miteinander zusammen: Es kann ohne gesellschaftlichen und sozialen Fortschritt keinen Fortschritt in Sachen Klima geben & umgekehrt. Folgen Sie dem Tag, dann wissen Sie, wie wir in Berlin an allen Fronten kämpfen müssen, um einen rechten Rollback zu verhindern.
TH