Infektionsreport 36/23 | Gibt es eine Häufung von Impfschäden im Osten? | #Corona #Covid19 #ARE #Influenza #Grippe #Affenpocken

Frontpage | Infektionsreport 36/23 (hier zu hier zu 35/23) | Zwei Monate später: Erste neue Zahlen, Impfschäden

Liebe Leser:innen, mehr als zwei Monate ist es her, dass unser letzter Infektionsreport erschien. Die Corona-Inzidenz ist seitdem weiter gesunken. Damals stand sie bei ca. 20, heute nur noch bei ca. 3 (Fälle auf 100.000 Einwohner:innen innerhalb von 7 Tagen). Den Report 35/23 haben wir mit der ziemlich knalligen Schlagzeile überschrieben „Die Pandemie ist offiziell beendet, aber der Schnitter Tod hält sich nicht daran“. Wir haben nicht verstanden, wieso die Infektionszahlen immer weiter sanken, nicht aber die Zahl der Todesfälle, die Corona zugerechnet werden.

Dies, obwohl die Pandemie offiziell gerade für beendet erklärt worden war. Wir haben das  zum Anlass genommen, die Infektionsreporte trotz vieler offener Fragen und der Tatsache, dass sie gute Zugriffszahlen hatten, erst einmal auszusetzen.

Wir sind gerade dabei, die Daten ab dem 07.04. nachzuerfassen, was nicht mehr so einfach ist, weil die Meldungen seitens des RKI immer größere Lücken aufweisen. Wir müssen zwischen Tagen mit „Echtdaten“ immer mehr interpolieren. Bei der Inzidenz sind wir nun bis Ende April vorgestoßen und mussten feststellen, dass es nach Ostern, mit einem Peak etwa am 18.04., zu einer wieder ansteigenden Inzidenz gekommen war. Der Hintergrund dürften viele Feste und Zusammenkünfte über die Feiertage gewesen sein. Doch irgendwie muss der Rückgang seit Ende April mit ca. 12-14 und heute mit 3 ja zustande gekommen sein, wir freuen uns also auf die Implementierung sinkender Infektionszahlen im Mai.

Unser heutiges Hauptthema ist aber ein anderes: Die Impfschäden, dieses Mal grafisch dargestellt von Statista und Anlass für das Vorziehen des Reports 36/23 vor das Ende der Daten-Nacherfassung. Um ganz ehrlich zu sein, auch, weil es unserer gegenwärtigen Weltwahrnehmung entspricht: Wir mussten mindestens schmunzeln, als wir sahen, wie unterschiedliche die Zahl der Anträge auf Impfschadensersatz in den verschiedenen Bundesländern bisher ist:

Diese Statista-Grafik wurde unter einer Lizenz  erstellt und wir geben sie unter gleichen Bedingungen wieder. Folgend der Statista-Begleittext dazu, dann weiter mit unserem Kommentar.

Fast 9.000 Menschen in Deutschland haben einen Antrag auf Anerkennung eines COVID-Impfschadens gestellt – das sind 13,7 Anträge je 100.000 Geimpfte Das ist das Ergebnis einer umfassenden Recherche von ZEIT ONLINE für die Behörden in allen 16 Bundesländern kontaktiert wurden.

Unter den sieben Bundesländern mit den meisten Anträgen je 100.000 sind alle ostdeutschen Flächenländer. Im Westen stechen Bayern und das Saarland heraus. Eine Statista-Berechnung zeichnet dieses Bild aus einer etwas anderen Perspektive nach. Die Deutschlandkarte zeigt, dass es in den oben genannten Bundesländern deutlich mehr Anträge je 100.000 verabreichte Impfdosen gibt. Liegt dieser Wert in Thüringen bei fast acht, sind es in Baden-Württemberg nur drei Anträge auf 100.000 Impfungen.

Woran das liegt, darüber lässt sich an dieser Stelle nur spekulieren. Dass die Impfstoffe in verschiedenen Regionen unterschiedlich schädlich gewirkt haben ist unwahrscheinlich. Entsprechend dürften andere Aspekte – wie zum Beispiel die allgemeine Einstellung zur Corona-Impfung – eine Rolle spielen. Dazu passt, dass es Überschneidungen zwischen Impfquote und Anträgen auf Impfschäden gibt. So sind unter den sieben Bundesländern mit der niedrigsten Impfquote auch vier der Länder mit den meisten Anträgen.

Vielleicht macht  mehr Impfen auch robuster gegen Impfschäden? Oder, wenn man noch weitergeht: Vielleicht ist zu viel quer und rechts denken der Gesundheit abträglich, sodass man von jeder kleinen Nebenwirkung sofort umgeschmissen wird und einen Schadensersatzanstrag stellen muss? Was nämlich noch auffällt, dass mit den Ostländern auch die AfD-Hochburgen zu hohen Schadensersatzforderungsquoten tendieren. Uns würde es auch nicht wundern, wenn im Osten Bürger:innen, die nur ein- oder zweimal geimpft wurden, stärkere Nebenwirkungen verspüren und Impfschäden beklagen als solche im Westen, die sich drei- oder viermal haben eine Spritze setzen lassen. Eine Lanze müssen wir aus naheliegenden Gründen für das Saarland brechen: Das Bundesland liegt erstens weit im Westen und hat zweitens eine der höchsten Impfquoten. Aber dort sind auch Impfgegner:innen wie Sahra Wagenknecht beheimatet, die, man ahnt es , eine Ostdeutsche ist und die Menschen gerne mit Wissenschaftsfeindlichkeit aufwiegelt. Aber wenn man schon wissenschaftsfeindlich ist, könnte mn es ja mit gesundem Menschenverstandv ersuchen: Kann es wirklich sein, dass im Osten so viel mehr Impfschäden zu beklagen sind als im Westen, wie die  unterschiedlichen Quoten von Schadensersatzforderungen es ausweisen oder spielt doch eher die Mentalität, die subjektive Wahrnehmung eine Rolle?

Das Thema würde zu satirischer Aufarbeitung reizen, wenn es nicht so ernst wäre.  Was sich da zeigt, sind nämlich rein subjektive Unterschiede, sofern nicht etwas eine Rolle spielt, das mit anderen Statistiken abzugleichen wäre: Nämlich, dass der Gesundheitszustand der Menschen in den Bundesländern, in denen es zu hohen Schadensersatzforderungsquoten kommt, tatsächlich schlechter ist. Zwei aneinander grenzende Bundesländer lassen aber auch hieran schon Zweifel aufkommen: Bayern, ein Hochquoten-Land und Baden-Württemberg, wo so wenige Schadensersatzforderungen wegen Impfschäden gestellt wurden wie nirgends sonst in Deutschland, haben statistisch die gesundesten Menschen in der Republik, wenn es nach der Lebenserwartung geht.

Dass die bürgerrechtlich bekanntermaßen streitbaren Schwaben so selten Schadensersatz wegen Impfschäden fordern, hat uns übrigens überrascht. Vielleicht lässt es aber auch den Schluss zu, dass, wenn es wirklich darauf ankommt und es um die eigene Gesundheit geht, letztlich der – sic! – gesunde Menschenverstand und ein gewisser Grundpragmatismus siegen. Der bayerische Grantler wird hingegen gerade dadurch steinalt, dass er sich im Abwehrmodus stärkt. Das sind natürlich Klischees, an denen wir auch deshalb spinnen, weil wir nicht zu sehr auf den Osten schielen wollen. Auch dort ist die Mehrzahl der Menschen vernünftig, vor allem, wenn man bedenkt, wie sehr 40 Jahre Trennung noch heute für unterschiedliche Prägungen und Ansichten sorgen. Doch im Laufe unserer vielen Corona-Reporte mussten wir auf die Unterschiede häufiger eingehen, als uns lieb war, weil sie bezüglich der Impfquoten, aber auch der Todesfallzahlen in der Bevölkerung und der Neuinfektionen immer wieder augenfällig waren. 2022 und 2023 lagen die östlichen Bundesländern bezüglich der Infektionsquoten sogar relativ gut – aber nicht gut genug, um die teilweise desaströs verlaufenen ersten beiden Pandemiejahre auszugleichen. So sehen wir heute, am Ende der Pandemie, dort, wo jetzt die höchsten Impfschadensersatzforderungsquoten zu beobachten sind, auch die höchsten Infektions- und Todesfallquoten.

Wir werden in den nächsten Tagen hoffentlich zur weiteren Datenaufbereitung kommen, heute belassen wir es bei der Darstellung der Impfschadensersatzforderungen nach Bundesländern. Über die Affenpocken und weitere Infektionskrankheiten lesen Sie bitte den Report 35/23 und die vorausgehenden Reporte im Anschluss oder anhand der eingangs erfolgen Verlinkung.

TH

Liebe Leser:innen, wir wünschen Ihnen ein frohes Osterfest! Unser Infektionsreport der Woche kommt heute ungewöhnlicherweise an einem Freitag. Der Grund: An und nach solchen Tagen werden, wie am Wochenende, keine vernünftigen Daten über Corona ans RKI geliefert, also referieren wir nach der gestrigen letzten „Normalerfassung“ darüber.

Zunächst jedoch eine megafrohe Nachricht, ein richtiges Ostergeschenk, wertvoller als jedes Ei, das Sie oder Ihre Kinder oder Eltern, Enkel oder Großeltern im Garten suchen dürfen:

Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) erklärt die Corona-Pandemie in Deutschland für beendet. In Anbetracht der aktuellen Virus-Varianten, den Impfungen und den noch vorkommenden Klinikfällen sei die Pandemie in Deutschland vorbei, sagte Lauterbach am Mittwoch in Berlin. „Wir haben in Deutschland die Pandemie erfolgreich bewältigt und auch mit einer guten Bilanz“, sagte der Minister.

Corona: Lauterbach erklärt Pandemie für „erfolgreich bewältigt“ – Berliner Morgenpost

Die Bewältigungsstrategie sei insgesamt aufgegangen. Zu Ostern enden nun die staatlichen Schutzvorgaben im Kampf gegen die Pandemie. An diesem Freitag (7. April) laufen nach mehreren Lockerungsschritten auch die letzten bundesweiten Maskenpflichten im Gesundheitswesen aus. Noch offen ist, wie es nach dem gleichzeitigen Auslaufen der bisherigen Corona-Impfverordnung mit der Finanzierung der Impfungen weitergehen soll.

Wir haben zwar weiterhin Tage mit über 100 Todesfällen und einen Durchschnitt von über 80 Menschen pro Tag, die an oder mit Corona versterben, aber wenn Karl Lauterbach die Pandemie für beendet erklärt, ist sie beendet, da beißt keine Maus einen Faden ab. Aber gemäß diesem Artikel sind wir ja im Vergleich mit anderen Ländern bezüglich der Todesfallzahlen gut durch die Pandemie gekommen: Corona-Maßnahmen laufen aus: So endet die Pandemie | tagesschau.de

In dem Artikel werden auch kritische Gesichtspunkte erwähnt, aber nicht, dass es immer darauf ankommt, welche Vergleiche man zieht. Zum Beispiel, welche Länder man als Referenz für „gut durchgekommen“ heranzieht. Allerdings darf auch in Bezug darauf der Hinweis nicht fehlt: 200 Länder gibt es etwa auf dem Globus und ebenso viele Arten, mit Corona umzugehen und die Daten zu erfassen.

 Ein neuartiges Virus in Burundi hat innerhalb von wenigen Tagen drei Todesopfer gefordert. Alle sollen Nasenbluten bekommen haben und innerhalb von 24 Stunden gestorben sein. Die Fälle wurden in der Region Baziro im Nordosten des Landes entdeckt und es wurde eine Quarantäne verhängt. Bislang ist über das Virus wenig bekannt, aber die Symptome sollen unter anderem Bauch- und Kopfschmerzen, Fieber, Nasenbluten und Erbrechen sein.

Neuartiges Virus: Drei Menschen sterben nach Nasenbluten (msn.com)

Es ist weit von Burundi bis zu uns, aber das dachte man von den in Afrika endemischen Affenpocken auch. Hoffen wir das Beste und denken wir daran, was ebenfalls im oben verlinkten ARD-Beitrag steht: Das Vorsorge-Management für die nächste Pandemie ist in Deutschland immer noch so schlecht, dass wir uns eine nächste Pandemie noch weniger leisten können als die nunmehr offiziell abgeschlossene.

Und damit zu den heutigen Corona-Daten, die wir künftig nur noch für die Tage ermitteln, an denen wir Reporte schreiben.  Lediglich die Inzidenz erfassen wir noch täglich. Sie gibt auch Aufschluss über die Zahl der Neuinfektionen und liegt heute bei 19,8. Die Inzidenz für den 05.04. und den 04.04. haben wir interpoliert, weil das RKI nun auch die nzidenznicht mehr jeden Tag neu  ermittelt. Das ergibt durchaus Sinn, denn die „gepeilten“ Inzidenzen an dden Wochenenden haben ein paar Tdanach oft zu erheblichen Ausschlügen geführt.

Die Todesfallzahl seit Pandemiebeginn: 171.411. Von gestern auf heute wurden 132 neue Fälle gemeldet.

Unsere Heimatstadt zählt aktuell etwa 179.000 Einwohner. Wir denken uns also unsere Heimatstadt, welche auch die Landeshauptstadt ist, einfach weg. Was ist das für ein Gefühl? Ach, was soll’s, wir wohnen eh nicht mehr dort. Wen interessiert schon der Kram, von dem er nicht unmittelbar betroffen ist? Wir sind doch schließlich alle beinhart neoliberal instruiert oder indoktriniert worden.

Die Darstellung zu den ARE-Erkrankungen und den Affenpocken übernehmen wir aus dem Report 33/23:

Gibt es im März 2023 eine Grippewelle in Deutschland?, haben wir ChatGPT gefragt:

Das Robert-Koch-Institut (RKI) überwacht die Grippesituation in Deutschland mit verschiedenen Systemen. Eines davon ist GrippeWeb, ein Online-Portal, bei dem sich freiwillige Teilnehmer wöchentlich über ihre Symptome melden können. Laut dem aktuellen GrippeWeb-Wochenbericht lag die Gesamt-ARE-Rate in der 11. Kalenderwoche (13.3. – 19.3.2023) bei 7,9 %, was bedeutet, dass von 100.000 Einwohnern etwa 7.900 eine akute Atemwegserkrankung hatten. Die Gesamt-ILI-Rate, die nur Fälle mit Fieber berücksichtigt, lag bei 2,3 %. Beide Raten waren höher als in den vorpandemischen Jahren zu dieser Zeit.

Ein anderes System ist die Arbeitsgemeinschaft Influenza (AGI), die Daten von Arztpraxen auswertet, die Patienten mit akuten Atemwegserkrankungen auf Influenza testen. Laut dem aktuellen AGI-Wochenbericht wurden in der 11. Kalenderwoche 293.059 labordiagnostisch bestätigte Influenzafälle an das RKI übermittelt, davon 90 % vom Typ A und 10 % vom Typ B. Die Influenza-Aktivität war in allen Bundesländern erhöht.

Das passt zur allgemeinen Nachrichtenlage und wir ersetzen hiermit für heute die Direktrecherche beim RKI, die wir den letzten Aktualisierungen zugrundegelegt haben.

Affenpocken

Als wir ChatGPT diese Frage gestellt haben: Wie ist die Affenpocken-Lage am 26.03.2023?, ist es ziemlich grundsätzlich geworden. Bei Corona hatten wir noch einige allgemein Anmerkungen gekürzt, aber hier geht es um Grundinformationen, die wir gerne so übernehmen und in den künftigen Reporten erst einmal beibehalten werden. Zu einem späteren Zeitpunkt werden wir dann auf den letzten Report verweisen, in dem diese Darstellung vollständig enthalten ist:

Affenpocken, auch Mpox genannt, sind eine seltene Viruserkrankung, die durch das Affenpockenvirus verursacht wird. Die Erkrankung äußert sich durch Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen sowie pockenähnliche Hautläsionen. Die Übertragung erfolgt vor allem durch engen körperlichen Kontakt mit infizierten Personen oder Tieren. In Afrika sind vor allem Hörnchen und Nagetiere als Reservoirwirte bekannt.

Im Mai 2022 wurde erstmals ein Ausbruch von Affenpocken in Deutschland festgestellt, der im Zusammenhang mit einem weltweiten Geschehen steht, das viele Länder in Europa und Amerika betrifft. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat die Situation als „Gesundheitliche Notlage mit internationaler Tragweite“ eingestuft. Die meisten Fälle in Deutschland sind bei Männern aufgetreten, die sexuelle Kontakte mit anderen Männern haben. Bis zum 26.03.2023 wurden rund 3.700 Fälle an das Robert Koch-Institut (RKI) übermittelt.

Die Fallzahlen sind seit August 2022 deutlich zurückgegangen, und seit Mitte Oktober 2022 werden nur noch wenige oder keine Fälle pro Woche gemeldet. In Deutschland wurden bislang keine Todesfälle registriert.

Anm. TH: Es sind 3.685 Fälle in Deutschland bekannt geworden. Daran hat sich seit dem 06.02.2023 nichts mehr geändert.

Um eine weitere Ausbreitung der Affenpocken zu verhindern, sind frühzeitige Erkennung, Isolierung und Behandlung der Erkrankten sowie Schutzmaßnahmen für Kontaktpersonen wichtig. Das RKI empfiehlt Ärztinnen und Ärzten, Affenpocken bei Personen mit unklaren pockenähnlichen Hauteffloreszenzen in die differenzialdiagnostischen Überlegungen mit einzubeziehen. Für die Diagnostik und den Umgang mit Probenmaterial gibt es spezielle Hinweise vom Konsiliarlabor für Pocken am RKI. Für die Therapie von Affenpocken gibt es Empfehlungen von der Ständigen Arbeitsgruppe Klinische Infektiologie (STAKOB) und der Deutschen Gesellschaft für Infektiologie (DGI).

Zur Prävention von Affenpocken stehen verschiedene Möglichkeiten zur Verfügung. Dazu gehören Hygienemaßnahmen wie Händewaschen, Vermeiden von direktem Kontakt mit Hautläsionen oder Körperflüssigkeiten von Erkrankten sowie die Verwendung von Kondomen beim Geschlechtsverkehr. Außerdem gibt es eine Impfung gegen Affenpocken, die von der Ständigen Impfkommission (STIKO) für Personen empfohlen wird, die ein erhöhtes Expositionsrisiko haben oder zu einer Risikogruppe für einen schweren Verlauf gehören. Die Impfung ist freiwillig und kostenlos.

Das RKI beobachtet die Situation weiterhin sehr genau und passt seine Einschätzung gegebenenfalls dem aktuellen Kenntnisstand an. Auf der Webseite http://www.rki.de/mpox stellt das RKI weitere Informationen zu Affenpocken zur Verfügung, wie z.B. FAQ, Flyer, Empfehlungen für den öffentlichen Gesundheitsdienst und Einrichtungen des Gesundheitswesens sowie Informationen zur Impfung . Weitere Informationen sind auch bei der WHO, dem ECDC und dem Friedrich-Loeffler-Institut erhältlich.

Auch dank der Rechercheunterstützung und Ausformulierung der Ergebnisse seitens ChatGPT und trotz der Streichung des ausführlichen Infoblocks haben wir heute den umfangreichsten Infektionsreport seit längerer Zeit verfasst – allerdings, siehe oben, ist es auch der einzige für diese Woche. Vor allem bezüglich der Hospitalisierung und der Todesfälle an / mit Corona warten wir weiterhin auf eine echte Entspannung, sodass wir von einer endemischen Lage sprechen könnten.

TH                   

Unser erster und vermutlich letzter Infektions-Report für diese Woche beinhaltet die Feststellung, dass alles seinen guten Gang geht. Zumindest, wenn man die Corona-Inzidenz und die Zahl der Neuinfektionen anschaut. Die Inzidenz liegt mittlerweile im Bundesdurchschnitt unter 30, es gibt weniger als 5.000 Neuinfektionen im Durchschnitt der laufenden Woche. Das sind die offziellen Zahlen.

Warum wir sie mit immer größerer Skepsis betrachten? Die Todesfallzahlen sinken nicht, der 7-Tage-Durchschnitt lag diese Woche an einem Tag sogar über 100, der 14-Tage-Durchschnitt, den wir verstärkt beobachten, liegt derzeit bei ca. 88/Tag. Es hat sich um 90 herum ein Hochplateau gebildet, obwohl die Infektionen offiziell immer weiter sinken. Tipp: Zwecks Harmonisierung der Daten einfach Corona-Todesfälle enger definieren. Nur an, nicht mit Corona, beispielsweise.

Die heutige Inzidenz beträgt 27,8 (nach 29,6 / 31,6 / 34,1). Die Inzidenz ist in den letzten drei Tagen um jeweils mehr als 6 Prozent gefallen, entsprechend günstig sieht der 14-Tage-Trend in unserer Grafik aus:

uf weitere Zahlen zu Corona verzichten wir heute aus Zeitgründen, wir haben aber nach den ARE-Informationen noch zwei Themen zu Corona, auf die wir Sie aufmerksam machen wollen. Bleiben Sie dran, wie es in den audiovisuellen Medien so schön hieß, als diese noch überwiegend linear waren.

ARE-Erkrankungen[1]

Die Lage der akuten respiratorischen Erkrankungen (ARE) in Deutschland mit Stichtag 31.03.2023 ist wie folgt:

– Die Aktivität der ARE in der Bevölkerung (GrippeWeb) ist seit der 4. KW 2023 relativ stabil auf hohem Niveau und liegt über dem Wertebereich der vorpandemischen Jahre zu dieser Zeit.

– Im ambulanten Bereich (Arbeitsgemeinschaft Influenza) ist die Zahl der Arztbesuche wegen ARE im Vergleich zur Vorwoche gesunken und liegt im Wertebereich der vorpandemischen Jahre.

– Die ARE-Aktivität ist auf die Zirkulation unterschiedlicher Atemwegserreger zurückzuführen, insbesondere Influenzaviren gefolgt von humanen Metapneumoviren (hMPV) und humanen saisonalen Coronaviren (hCoV).

– Bei den Influenzaviren handelt es sich weiterhin größtenteils um Influenza B-Viren, hauptsächlich betroffen ist die Altersgruppe der Schulkinder.

– Durch die seit einigen Wochen langsam steigende Influenza-Positivenrate sind die Kriterien des RKI für eine zweite Grippewelle (ausgelöst durch die Zirkulation von Influenza B-Viren) seit der 9. KW 2023 erfüllt.

– Im Rahmen der ICD-10-Code basierten Krankenhaussurveillance (ICOSARI) ist die Zahl schwerer akuter respiratorischer Infektionen (SARI) seit einigen Wochen weitestgehend stabil und liegt auf einem niedrigen Niveau unter den in vorpandemischen Jahren beobachteten Werten.

– Der Anteil der mit einer schweren Atemwegserkrankung hospitalisierten Patientinnen und Patienten mit einer COVID-19-Diagnose ist in der 10. KW 2023 mit 22 % stabil geblieben, der Anteil an Influenza-Diagnosen lag unverändert bei 6 % und der Anteil an RSV-Diagnosen bei 3 %.

Quellen:

: RKI – Aktueller Wochenbericht – GrippeWeb-Wochenbericht

Wir haben uns sehr kurzfristig entschlossen, die AREen-Darstellung zu aktualisieren. Darstellungsbedarf gibt es durchaus. Wenn das, was sich in unserer persönlichen Umgebung abspielt, Evidenz besitzt, dann ist die zweite Grippe- und Erkältungswelle direkt in die dritte übergegangen. Unsere Artikelpause, die regelmäßige Leser bemerkt haben dürften, hatte damit aber nichts zu tun.

Nun haben wir uns etwas Zeit genommen und befassen uns mit der Frage, ob die Impfgegner und Querdenker nicht doch irgendwo irgendwie richtig lagen. Wir haben ChatGPT eine Zusammenfassung des folgenden Artikels schreiben lassen:[2]

Hatten Querdenker bei Corona recht? Impfen und Masken-Narrative im Faktencheck | Südwest Presse Online (swp.de)

Drei Thesen aus dem Querdenken- und Impfgegner-Umfeld werden einem Faktencheck unterzogen:

  1. Behauptung: Impfschäden und Nebenwirkungen wurden negiert

Bewertung: Ungenau. Fakten: Es wurde von Anfang an darauf hingewiesen, dass es keine Mittel ohne Nebenwirkungen gibt und dass diese vom Paul-Ehrlich-Institut registriert und ausgewertet werden. Die Zahl der schweren Nebenwirkungen nach einer Corona-Impfung ist sehr gering im Vergleich zu den Impfungen insgesamt.

  1. Behauptung: Masken schützen nicht vor Corona

Bewertung: Falsch. Fakten: Es gibt zahlreiche Studien, die belegen, dass Masken die Übertragung von Corona verringern können, sowohl für den Träger als auch für andere Personen. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfiehlt das Tragen von Masken als eine von mehreren Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie.

  1. Behauptung: Die Pandemie ist vorbei

Bewertung: Unbegründet. Fakten: Auch wenn die Zahl der Neuinfektionen und Todesfälle in Deutschland stark gesunken ist, ist die Pandemie noch nicht vorbei. Es gibt immer noch Länder mit hohen Fallzahlen und niedrigen Impfquoten, die von neuen Varianten des Virus bedroht sind. Die WHO warnt vor einer vierten Welle und ruft zu mehr Solidarität und Vorsicht auf.

Der Artikel kommt zu dem Schluss, dass die Querdenker bei Corona nicht recht hatten, sondern vielmehr falsche oder irreführende Behauptungen verbreitet haben, die wissenschaftlich widerlegt werden können.

Angesichts dieser Zusammenfassung werden die Profis unter den Querdenker:innen sicher die Motten kriegen, falls sich eine:r von ihnen zum Wahlberliner verirrt. Nein, es war nicht alles richtig, coronapolitisch. Das wissen wir heute. Die Crux ist aber, dass die Coronaleugner, wir erinnern uns gut, sogar behauptet haben, Corona gebe es gar nicht. Damit fing eigentlich alles an. Diese Behauptung stellen mittlerweile nur noch einige wirklich bornierte Menschen auf, die vielleicht, wie wir, auch das Glück hatten, niemals infiziert gewesen zu sein. Was weitere Fakten und Folgen angeht, waren die Querdenker zu Beginn nicht schlauer als „die Wissenschaft“, das wäre auch grotesk gewesen. Im Laufe der Zeit mussten aufgrund neuer Erkenntnisse einige Korrekturen vorgenommen werden, die koinzidenziell den Querdenker:innen entgegenkamen.

Unser zweites Thema für heute: Wie war es mit Corona in Afrika? Man hat wenig davon gehört, weil es angeblich nur wenige Fälle gab.

Corona in Afrika: Wie die Gesundheitssysteme von der Pandemie profitieren (msn.com)

Die Chat-GPT-Zusammenfassung:[3]

Der Artikel berichtet über die Auswirkungen der Corona-Pandemie auf die Gesundheitssysteme in Afrika. Er stellt einige positive Entwicklungen vor, wie die Verbesserung der digitalen Infrastruktur, die Stärkung der lokalen Produktion von Medikamenten und Impfstoffen, die Förderung der regionalen Zusammenarbeit und die Erhöhung der Investitionen in das Gesundheitswesen. Er betont aber auch die Herausforderungen, die Afrika weiterhin bewältigen muss, wie die geringe Impfquote, die mangelnde Versorgung mit Sauerstoff und Schutzausrüstung, die sozialen und wirtschaftlichen Folgen der Pandemie und die Gefahr neuer Varianten des Virus. Der Artikel schließt mit einem Appell an die internationale Gemeinschaft, Afrika mehr Unterstützung zu gewähren, um die Pandemie zu überwinden und das Gesundheitswesen nachhaltig zu verbessern.

Wir verlassen uns beim Kommentieren auf diese Zusammenfassung, aber den Anfang des Artikels haben wir gelesen. Ja, Afrikas Politiker. Sie gelten als noch korrupter und unfähiger als unsere. Ob das stimmt? China wird nun sicher helfen und einen ganzen Kontinent mindestens so abhängig von sich machen, wie die Europäer es einst in Form von Kolonien taten. Wir mögen nicht so recht daran glauben, dass ebenjene korrupten Politiker keine Möglichkeiten hatten, sich erstklassig behandeln zu lassen. Erstens waren die Ansteckungsraten in  Afrika nach offiziellen Zahlen so gering, dass auch die Impfquote nicht so wichtig sein sollte.

Die Frage ist natürlich, wie valide die Ansteckungszahlen und Todesfallzahlen sind. Eines ist sicher: Dass Afrika eine sehr junge Bevölkerung hat, half bei der Senkung der Ansteckungsquoten und natürlich vor allem dabei, die Todesfallzahlen in Grenzen zu halten. Die lokale Produktion von Medikamenten in Afrika war vor allem im Jahr 2021 auch hier ein wichtiges Thema, weil Deutschland zu den Ländern gehörte, die keine Lizenzen for free für die Impfstoffe nach Afrika vergeben wollten. Wir haben eben einen einzigen Corona-Impfstoff-Hersteller in Deutschland, und der steigert nun merklich das BIP und das Steueraufkommen des gesamten Bundeslandes, in dem er beheimatet ist. Da waren die Eigeninteressen doch stärker.

Damit schließen wir den heutigen Infektionsreport, der nun doch wieder recht ausführlich und informativ geworden ist und vertagen uns bitte auf die nächste Woche. Wir glauben nicht, dass es bis zu den nächsten halbwegs verwetbaren Zahlen am kommenden Dienstag noch Möglichkeiten gibt, Bahnbrechendes zur größten Pandemie, die es seit mindestens hundert Jahren gab, zu vermelden. Es gibt sie ja immer noch, denn wie lautet unser Standardsatz: Solange kein Rückgang der Todesfallzahlen, solange diskutieren wir nicht über eine endemische Lage.

TH

[1] Zusammenfassung von Chat-GPT, verfassen, informativ, lang
[2] ChatGPT, verfassen, informativ, lang
[3] Chat-GPT, verfassen, informativ, lang

Unser erster Infektionsreport für diese Woche wird auch unser letzter sein (für diese Woche), denn die Tendenz ist fast unverändert. Mit positiven und negativen Aspekten.

Die Corona-Lage in Deutschland hat sich in der letzten Woche leicht entspannt. Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz ist von 43,8 am 20.03.2023 auf 36,4  am 26.03.2023 gesunken.  

Die Hospitalisierungsrate, die die Zahl der in Kliniken aufgenommenen Corona-Patienten je 100.000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen angibt, ist am 25.03.2023 mit 8,21 angegeben worden. Dieser Wert wird am Wochenende und an Feiertagen nicht aktualisiert. Der bisherige Höchstwert der Hospitalisierungsrate hatte um die Weihnachtszeit 2020 bei rund 15 gelegen.

Die Hospitalisierungsrate ist in Relation zur Zahl der Neuinfektionen, die durch die 7-Tage-Inzidenz gespiegelt wird, sehr hoch – und die Todesfallzahlen sind es auch. Innerhalb der letzten 14 Tage, vom 26.03.2023 aus gerechnet, verstarben durchschnittlich 95 Menschen an oder mit Corona, das sind so viele wie seit dem 6. Februar nicht mehr. #Covidisntover ist deshalb ein Hashtag, das zuletzt zu Recht die Runde machte.

Mit diesem Hashtag wurden unter anderem Tweets versehen, die sich mit der Virenkonzentration im Abwasser befassten. Vielleicht etwas unappetitlich, dieses Thema, aber man wollte damit belegen, dass es eine hohe verdeckte Infektionsrate geben könnte, denn diese Virenbelastung war zuletzt auffällig angestiegen, wo sie gemessen wurde. Die niedrigen Inzidenzraten könnten also auf einen immer größeren Gap zwischen gemeldeten und tatsächlichen Neuinfektionen hindeuten, weil viel zu wenig getestet wird.

In den letzten Tagen kam außerdem eine neue Omikron-Variante ins Gespräch, zu der wir ChatGPT befragt haben:

Die Variante trägt den Namen Arcturus und ist eine Sublinie von Omikron mit der Bezeichnung XBB.1.16. Was wissen wir bisher über diese Variante und stellt sie eine Gefahr in Deutschland dar?

Arcturus wurde erstmals im Januar 2023 in Indien entdeckt und hat sich seitdem schnell ausgebreitet. Laut dem indischen Gesundheitsministerium gab es am 23. März 2023 mehr als 7.600 aktive Fälle mit dieser Variante, ein Anstieg von 281 Prozent innerhalb von zwei Wochen. Die Variante ist auch in anderen Ländern nachgewiesen worden, darunter die USA, Singapur, Großbritannien und Deutschland. In Deutschland wurden bis zum 12. März sechs Fälle von Arcturus gemeldet, wie das Robert-Koch-Institut (RKI) in seinem wöchentlichen Corona-Bericht mitteilte.

Anmerkung TH: Die Aufschlüsselung in Varianten erfolgt immer erst ca. 14 Tage nach dem Geschehen, daher dürfte das von ChatGPT genannte Datum das aktuellste sein, für das diese Erkennung durchgeführt wurde.

Arcturus zeichnet sich durch drei zusätzliche Mutationen im Spikeprotein aus, dem Teil des Virus, der an die menschlichen Zellen andockt. Diese Mutationen könnten die Bindungsfähigkeit und die Immunevasion des Virus beeinflussen, also seine Fähigkeit, dem Immunsystem zu entkommen. Allerdings gibt es noch keine gesicherten Erkenntnisse darüber, wie sich diese Veränderungen auf die Ansteckungsrate, die Krankheitsschwere oder die Wirksamkeit der Impfstoffe auswirken. Experten warnen daher vor Panik und betonen, dass mehr Daten und Studien nötig sind, um die Eigenschaften und das Gefahrenpotenzial von Arcturus zu bewerten.

Für Deutschland erwartet das RKI in den kommenden Wochen weiterhin steigende Anteile von Omikron-Sublinien, zu denen auch Arcturus gehört. Die momentan in Deutschland vorherrschende Sublinie XBB.1.5 scheint jedoch keine erhöhte Krankheitsschwere zu verursachen. Das RKI empfiehlt weiterhin, die geltenden Hygiene- und Schutzmaßnahmen einzuhalten und sich impfen oder auffrischen zu lassen, um das Infektionsrisiko zu senken.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Arcturus eine neue Corona-Virusvariante aus Indien ist, die sich schnell ausbreitet und einige besorgniserregende Mutationen aufweist. Allerdings ist noch unklar, wie gefährlich diese Variante wirklich ist und wie sie auf die vorhandenen Impfstoffe reagiert. In Deutschland ist Arcturus bisher nur selten nachgewiesen worden, aber das könnte sich ändern. Daher ist es wichtig, wachsam zu bleiben und sich an die empfohlenen Vorsichtsmaßnahmen zu halten.

Viel mehr ist dazu im Moment auch nicht sinnvoll zu schreiben. Wir melden uns selbstverständlich wieder, wenn „Arcturus“ sich zum Gamechanger entwickeln und uns den Frühling vermiesen sollte. Richtig erfreulich ist der Start in die wärmere Jahreszeit sowieso nicht, denn die anhaltend hohen Todesfallzahlen lösen bei uns nicht den Gewöhnungseffekt aus wie bei vielen Menschen, die nicht über das Thema schreiben. Wir werden an diesem Arbeitsplatz jeden Tag mit der Tatsache konfrontiert, dass an dieser Front keine Ruhe eintritt und das mulmige Gefühl wächst, dass die tatsächlichen Infektionszahlen weit über jenen liegen, die vom RKI gemeldet werden.

Alternative: Das Virus wird wieder letaler. Nachrichten, die in diese Richtung deuten, gibt es jedoch derzeit nicht zu vermelden.

Den aktuellen Datenblock haben wir vorerst zugunsten der eingangs verwendeten Darstellungen aufgelöst und wenden uns damit weiteren Infektionskrankheiten zu.

Gibt es im März 2023 eine Grippewelle in Deutschland?, haben wir ChatGPT gefragt:

Das Robert-Koch-Institut (RKI) überwacht die Grippesituation in Deutschland mit verschiedenen Systemen. Eines davon ist GrippeWeb, ein Online-Portal, bei dem sich freiwillige Teilnehmer wöchentlich über ihre Symptome melden können. Laut dem aktuellen GrippeWeb-Wochenbericht lag die Gesamt-ARE-Rate in der 11. Kalenderwoche (13.3. – 19.3.2023) bei 7,9 %, was bedeutet, dass von 100.000 Einwohnern etwa 7.900 eine akute Atemwegserkrankung hatten. Die Gesamt-ILI-Rate, die nur Fälle mit Fieber berücksichtigt, lag bei 2,3 %. Beide Raten waren höher als in den vorpandemischen Jahren zu dieser Zeit.

Ein anderes System ist die Arbeitsgemeinschaft Influenza (AGI), die Daten von Arztpraxen auswertet, die Patienten mit akuten Atemwegserkrankungen auf Influenza testen. Laut dem aktuellen AGI-Wochenbericht wurden in der 11. Kalenderwoche 293.059 labordiagnostisch bestätigte Influenzafälle an das RKI übermittelt, davon 90 % vom Typ A und 10 % vom Typ B. Die Influenza-Aktivität war in allen Bundesländern erhöht.

Das passt zur allgemeinen Nachrichtenlage und wir ersetzen hiermit für heute die Direktrecherche beim RKI, die wir den letzten Aktualisierungen zugrundegelegt haben.

Affenpocken

Als wir ChatGPT diese Frage gestellt haben: Wie ist die Affenpocken-Lage am 26.03.2023?, ist es ziemlich grundsätzlich geworden. Bei Corona hatten wir noch einige allgemein Anmerkungen gekürzt, aber hier geht es um Grundinformationen, die wir gerne so übernehmen und in den künftigen Reporten erst einmal beibehalten werden. Zu einem späteren Zeitpunkt werden wir dann auf den letzten Report verweisen, in dem diese Darstellung vollständig enthalten ist:

Affenpocken, auch Mpox genannt, sind eine seltene Viruserkrankung, die durch das Affenpockenvirus verursacht wird. Die Erkrankung äußert sich durch Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen sowie pockenähnliche Hautläsionen. Die Übertragung erfolgt vor allem durch engen körperlichen Kontakt mit infizierten Personen oder Tieren. In Afrika sind vor allem Hörnchen und Nagetiere als Reservoirwirte bekannt.

Im Mai 2022 wurde erstmals ein Ausbruch von Affenpocken in Deutschland festgestellt, der im Zusammenhang mit einem weltweiten Geschehen steht, das viele Länder in Europa und Amerika betrifft. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat die Situation als „Gesundheitliche Notlage mit internationaler Tragweite“ eingestuft. Die meisten Fälle in Deutschland sind bei Männern aufgetreten, die sexuelle Kontakte mit anderen Männern haben. Bis zum 26.03.2023 wurden rund 3.700 Fälle an das Robert Koch-Institut (RKI) übermittelt.

Die Fallzahlen sind seit August 2022 deutlich zurückgegangen, und seit Mitte Oktober 2022 werden nur noch wenige oder keine Fälle pro Woche gemeldet. In Deutschland wurden bislang keine Todesfälle registriert.

Anm. TH: Es sind 3.685 Fälle in Deutschland bekannt geworden. Daran hat sich seit dem 06.02.2023 nichts mehr geändert.

Um eine weitere Ausbreitung der Affenpocken zu verhindern, sind frühzeitige Erkennung, Isolierung und Behandlung der Erkrankten sowie Schutzmaßnahmen für Kontaktpersonen wichtig. Das RKI empfiehlt Ärztinnen und Ärzten, Affenpocken bei Personen mit unklaren pockenähnlichen Hauteffloreszenzen in die differenzialdiagnostischen Überlegungen mit einzubeziehen. Für die Diagnostik und den Umgang mit Probenmaterial gibt es spezielle Hinweise vom Konsiliarlabor für Pocken am RKI. Für die Therapie von Affenpocken gibt es Empfehlungen von der Ständigen Arbeitsgruppe Klinische Infektiologie (STAKOB) und der Deutschen Gesellschaft für Infektiologie (DGI).

Zur Prävention von Affenpocken stehen verschiedene Möglichkeiten zur Verfügung. Dazu gehören Hygienemaßnahmen wie Händewaschen, Vermeiden von direktem Kontakt mit Hautläsionen oder Körperflüssigkeiten von Erkrankten sowie die Verwendung von Kondomen beim Geschlechtsverkehr. Außerdem gibt es eine Impfung gegen Affenpocken, die von der Ständigen Impfkommission (STIKO) für Personen empfohlen wird, die ein erhöhtes Expositionsrisiko haben oder zu einer Risikogruppe für einen schweren Verlauf gehören. Die Impfung ist freiwillig und kostenlos.

Das RKI beobachtet die Situation weiterhin sehr genau und passt seine Einschätzung gegebenenfalls dem aktuellen Kenntnisstand an. Auf der Webseite http://www.rki.de/mpox stellt das RKI weitere Informationen zu Affenpocken zur Verfügung, wie z.B. FAQ, Flyer, Empfehlungen für den öffentlichen Gesundheitsdienst und Einrichtungen des Gesundheitswesens sowie Informationen zur Impfung . Weitere Informationen sind auch bei der WHO, dem ECDC und dem Friedrich-Loeffler-Institut erhältlich.

Auch dank der Rechercheunterstützung und Ausformulierung der Ergebnisse seitens ChatGPT und trotz der Streichung des ausführlichen Infoblocks haben wir heute den umfangreichsten Infektionsreport seit längerer Zeit verfasst – allerdings, siehe oben, ist es auch der einzige für diese Woche. Vor allem bezüglich der Hospitalisierung und der Todesfälle an / mit Corona warten wir weiterhin auf eine echte Entspannung, sodass wir von einer endemischen Lage sprechen könnten.

TH                   

Unseren zweiten Infektionsreport der Woche haben wir uns für deren letzten Tag aufgehoben. Es ist in Sachen Corona relativ wenig los. Was nicht bedeutet, dass alles gut ist. Die Veränderungen von Tat zu Tag sind aber relativ gering und wir können mehr auf die Details schauen.

Dafür wiederum ist ein Sonntag besonders geeignet. Die Infektionszahlen sinken wieder – maßvoll. Die Inzidenz sinkt demgemäß ebenfalls – maßvoll. Keine Entspannung hingegen bei den Todesfallzahlen. An vier von fünf Wochentagen, an denen realistisch gezählt und nacherfasst wird, waren sie dreistellig, nur gestern nicht. Der Durchschnitt der letzten 14 Tage ist in den letzten Wochen sogar schrittweise angestiegen, zunächst als Folge der „Faschingswelle“, hat sich aber seitdem auch nicht reduziert und liegt nun bei 95. Es gibt nur zwei Möglichkeiten: Das Virus wird beim Ausschleichen der Pandemie letaler oder die gemeldeten Neuinfektionen und die tatsächlichen zeigen einen immer weiteren Gap.

Vor wenigen Tagen hat #Covidisnotover getrendet. Selbstverständlich, es gibt Menschen, die geradezu coronasüchtig geworden sind und eifrigst nach Spuren suchen, die ein Ende der Pandemie hoffentlich noch hinauszögern. So lesen sich leider manche Statements und wir sagen klar: zu diesem Typ zählen wir nicht, obwohl wir seit dem Beginn unserer Reporte deutlich gemacht haben, dass wir uns zum Team Vorsicht rechnen. Schauen wir uns aber an, was unter Verwendung des  erwähnten  Hashtags gepostet wurde.

Woran wir uns auch stören, wird in diesem Tweet thematisiert: OrthopaeDenker auf Twitter: „Die Corona Zahlen/Fakten zum Wochenende, ob sie der Regierung und Herrn @Karl_Lauterbach nun passen oder nicht: ‼️122 Covid19 Todesopfer Pro TAG (853/Wo) ‼️+67 % Hospitalisierungs Rate +11% ITS Patienten +10% Denken wir mal an die Dunkelziffern… (Zahlen im Wochenmittel;… https://t.co/2kRIPH7gWy“ / Twitter

Nun wird Lauterbach also auch von jenen ins Visier genommen, die zu ebenjenem Team Vorsicht gehören dürften. Unser Mitleid hält sich in Grenzen. Wir haben oft genug thematisiert, wie der Mahner der Nation als Macher des Gesundheitswesens immer wieder spektakuläre Ausfallerscheinungen gezeigt hat und nach unserer Prognose weiter zeigen wird. Zudem kommen wieder deutlicher seine negativen Einstellungen in anderen Bereichen hinter Corona hervor, zum Beispiel, dass er einer der Vorantreiber der Finanzialisierung des Gesundheitswesens war und geblieben ist.

Die Schieflage, die sich bei dessen Finanzierung abzeichnet, durch noch mehr Privatisierung und damit durch noch weniger Geld für dessen eigentliche Aufgaben lösen zu wollen, diese Entwicklung halten wir mit ihm als Gesundheitsminister leider für wahrscheinlich. Je weniger Corona das Hauptthema in diesem Bereich darstellt, desto unangenehmer ist die Erkenntnis, dass wir uns in einem so wichtigen Bereich geradezu jemanden als Verantwortlichen herbeigeschrieben haben, dem bezüglich seiner Fähigkeit, das Gesundheitswesen sozialer für alle Beteiligten zu gestalten, anstatt es noch mehr  als Cash Cow für dem Kapitalmarkt umzugestalten, keineswegs zu vertrauen ist.

Noch vor Corona, als es darum ging, eine neue SPD-Spitze zu finden, schrieben wir, wir würden uns für das Tandem Lauterbach-Scheer aussprechen, dann wurden es Saska Esken und Norbert Walter-Borjans. Aus heutiger Sicht muss man sagen: glücklicherweise. Da in vielen Bereichen gerade die Zeit der Eingeständnisse ist: Wir haben uns da auch ein wenig von Lauterbachs origineller Art, sich zu verkaufen, blenden lassen. Doch nicht jeder Mensch mit Fliege ist zwangsläufig ein besserer Mensch als ein Mensch mit Krawatte oder ohne Binder. Das etwas Nerdige an Lauterbach kaschiert, dass er in Sachen Gesundheitswesen-Umgestaltung ein neoliberaler Hardliner schon vor Corona war. Die Frage liegt deshalb nah: kann jemand mit diesem Mindset wirklich in erster Linie das Wohl der Bevölkerung im Blick haben, wenn es um eine Pandemie geht, mit der man, z. B. als Impfstoffhersteller, auch enorm viel Geld verdienen kann? Oder sind es immer dieselben Mechanismen, die auf den ersten Blick zu ganz unterschiedlichen Spins führen? Das Problem: Wir dürfen zwar nicht gewisse Verbindungen, die jemand hat, so interpretieren, dass diese 1:1 sein Verhalten bestimmen, wenn er der Allgemeinheit dienen soll, aber leider offenbaren viele Politiker, dass sie in die Politik gegangen sind, um diese Verbindungen aufzubauen und zum Vorteil der Verbundenen und dem eigenen nutzbar zu machen und eben nicht, um der Allgemeinheit bestmöglich zu dienen. Das ruft ein berechtigtes Misstrauen hervor und wir lehnen es entschieden ab, dessen Äußerung immer sofort in die Nähe von „Verschwörungstheorien“ rücken zu wollen. Dann müsste man nämlich auch alle kämpferischen zivilgesellschaftlichen Organisationen, die sich gegen den ausufernden Lobbyismus in Deutschland stellen, auch in diese Ecken stellen. Wie wenig das passt, zeigt sich daran, wie immer wieder von Unstimmigkeiten bis zu Skandalen Neues aus der Politik ans Tageslicht kommt, was konspirativ von einer kleinen Minderheit ausgeheckt wurde und gegen die Interessen der Mehrheit gerichtet ist.

Dieses Hinterfragen muss, wie bei jedem Thema, auch in Sachen Pandemie erlaubt sein, angesichts des alles andere als überzeugenden Corona-Managements in Deutschland, das uns immer noch über 90 Tote an / mit Corona pro Tag beschert. Ob man querdenkt, oder versucht, wie wir, gerade zu bleiben, zu kritisieren gibt es eine Menge, wenn auch aus unterschiedlicher Perspektive. Das Thema Corona ist eben auch tückisch: Immer wieder haben gerade in den ersten beiden Jahren neue Erkenntnisse zu Neubewertungen führen müssen und wer da meint, er hätte von Anfang an in allen Punkten recht gehabt, der kann allenfalls einen Zufallstreffer gelandet haben. Er kann aber weder der Querdenker- noch der Lauterbachfans-Fraktion angehören.

Wir bleiben beim obigen  Hashtag:

Deutschlandfunk auf Twitter: „Der Rekord-#Krankenstand im vergangenen Jahr dürfte die #Wirtschaft bis zu 42 Milliarden Euro gekostet haben. https://t.co/4KDdcw5Tnr“ / Twitter

Zu diesem Ergebnis kommt eine Untersuchung des Kieler Instituts für Volkswirtschaft. Die Ökonomen gehen davon aus, dass das Bruttoinlandsprodukt statt um 1,8 Prozent zwischen 2,5 und 2,9 Prozent hätte zulegen können. Laut Studie fehlten Arbeitnehmer im vergangenen Jahr durchschnittlich rund 91 Stunden, 2021 waren es noch 68 Stunden je Arbeitnehmer. Dies war der stärkste Anstieg seit der Wiedervereinigung. Ursache waren in erster Linie Atemwegsinfekte und Erkältungskrankheiten.

Der hohe Krankenstand aufgrund von Atemwegserkrankungen  alleine also hat das Wachstum etwa ein Prozent verringert, wie der DLF berichtet. Darin sind andere Schäden nicht eingerechnet, die Corona-bedingt sind. Das heißt auch, eine ohnehin geschwächte Wirtschaft trifft nun auf den Ukrainekrieg und kommt dadurch weiter unter Druck. Sind eigentlich Long-Covid-Schäden in den 42 Milliarden auch inkludiert? Oder die Folgen des Abschmierens kleinerer Betriebe während der Phase der starken Maßnahmen? Eher nicht. Das ist kein Statement gegen die Maßnahmen, sondern ein Plädoyer dafür, endlich wieder mehr darauf zu achten, dass sich die Ökonomie erholt.  Leider haben wir in der Ampelregierung  der Ampel zwei Minister an den Schalthebeln, die im Grunde ungeeignet sind, dieses komplexe Thema sachgerecht zu managen, wie sich  auch immer wieder zeigt. Lauterbach ist ja nicht der einzige, dessen Performance mehr als fragwürdig erscheint.

Es gibt eine weitere Zahl, die belegt, dass Corona nicht vorbei ist: die Hospitalisierungsrate.

Corona-Zahlen: Hospitalisierungsrate in Deutschland (corona-in-zahlen.de)

Sie lag, fast unerkannt bzw. wenig diskutiert, im Oktober 2022 so hoch wie noch nie. Infolge der „kleinen Herbstwelle“, die wir in unserer Inzidenzgrafik ausgewiesen habe. Auch jetzt ist sie alles andere als beruhigend niedrig, wie die Quelle ausweist. Von dort führt die Spur zu den immer noch hohen Todesfallzahlen. Hohe Hospitalisierungsrate = große Gefahr von Todesfällen, es sei denn, die Verläufe würden sich fast ausschließlich so einrichten, dass sie zwar zu Krankenhausaufenthalten, aber nicht zum Tod führen. Das ist nicht sehr wahrscheinlich, weil es eine Veränderung der Letalität der vorherrschenden Virusvariante in Relation zur Wahrscheinlichkeit mittelschwerer und schwerer Erkrankungsverläufe bedingen würde. Davon ist uns zumindest nichts bekannt.

Zu der aktuell hohen Hospitalisierungsrate passen auch Nachrichten wie diese:

buten un binnen auf Twitter: „Ab Montag dürfen Patienten im Klinikum Reinkenheide in #Bremerhaven pro Tag nur noch einen Besucher für höchstens eine Stunde empfangen. Grund dafür ist die steigende Zahl der #Corona-Fälle. https://t.co/1UZoPmAoZv“ / Twitter

Heute haben wir wieder einen etwas längeren Report geschrieben und werden das Hashtag #CovidIsntOver (so heißt es richtig) im Blick behalten.

Und damit zu den aktuellen Zahlen:

 Inzidenz am 19.03.2022: 44,5 (-1,4 gegenüber gestern).

Wichtige Eckwerte seit Anfang 2022; bundesweite Inzidenz:

44,5 (19.03. = niedrigster Stand seit Jahresbeginn 2023 und seit Oktober 2021)
133,8 (01.03. = höchster Stand seit Jahresbeginn 2023)
173,3 (31.12. = niedrigster Stand des Jahres 2022)
213,0 (05.09. = niedrigster Stand zwischen Sommerwelle und Herbstwelle 2022)
752,9 (16.07. = Höchststand während der Sommerwelle 2022)
799,9 (12.10. = Höchststand während der Frühherbstwelle 2022)
1.758,5 (26.03. = Jahres-Allzeit-Hoch während der zweiten Frühlingswelle 2022 (BA.2-Welle))

0 Todesfälle an / mit Corona wurden heute gemeldet. Der Durchschnitt der letzten 14 Tage liegt bei ca. 95 Fällen (+3 gegenüber dem vorausgehenden Report vom 14.03.2023).  

Vorgestern betrug die gestern vom RKI gemeldete Zahl der Neuinfektionen 5.540, das ist der geringste Wert seit dem ersten Mai 2022. Der 14-Tage-Durchschnitt liegt aktuell bei ca. 6.500 Fällen pro Tag – mit vermutlich sehr hoher Dunkelziffer.

ARE-Erkrankungen (aktualisiert am 08.03.)

Die für die Bevölkerung in Deutschland geschätzte Rate von Personen mit einer neu aufgetretenen akuten Atemwegserkrankung mit Fieber, Husten oder Halsschmerzen (ARE) zeigte seit der 3. Kalenderwoche (KW) 2023 einen steigenden Trend, der sich in der 8. KW (20.2. – 26.2.2023) jedoch nicht weiter fortgesetzt hat (8,8 %; Vorwoche: 9,0 %). Bei den Kindern schwankt die ARE-Rate seit fünf Wochen auf einem relativ hohen Niveau, bei den Erwachsenen ist weiterhin ein steigender Trend zu beobachten. Nachdem die Rate der grippeähnlichen Erkrankungen (ILI, definiert als ARE mit Fieber) – ähnlich wie die ARE-Rate – seit der 3. KW angestiegen war, deutet sich aktuell ein abnehmender Trend an (1,8 %; Vorwoche: 2,2 %).

Die Gesamt-ARE-Rate lag in der 8. KW 2023 im Wertebereich der vorpandemischen Jahre zu dieser Zeit, die Gesamt-ILI-Rate lag im unteren Wertebereich.

Die für die Bevölkerung in Deutschland geschätzten Raten für die 8. KW 2023 beruhen auf den Angaben von 5.849 GrippeWeb-Teilnehmenden, von diesen meldeten 507 eine ARE und 104 eine ILI (Datenstand: 28.2.2023, 0:00 Uhr). Durch Nachmeldungen, die bis zu vier Wochen lang möglich sind, können sich noch Änderungen ergeben.

RKI – Aktueller Wochenbericht

Die zugehörige Grafik des RKI zeigt weiterhin für das Jahr 2023 ein sehr aktives ARE-Geschehen. Wir halten es für möglich, dass dies ein Out-of-Corona-Maßnahmen-Phänomen ist, das die Ansteckungsrate für andere Atemwegserkrankungen zunächst erhöht. Die Zahlen liegen allerdings nicht mehr oberhalb der Spitzenwerte der „Hoch-ARE-Saisonen“ 2017/18 und 2019/20, wie noch im letzten Herbst. Rechnet man die Zahlen über die gesamte Wintersaison zusammen, dürfte 2022/23 im Fünfjahresgleich weiterhin eine Spitzenposition einnehmen.

 Affenpocken (zuletzt aktualisiert am 04.03.20233)

Die gemeldete Affenpocken-Fallzahl in Deutschland betrug 3.685. Das sind zehn Fälle mehr als am 13.01.2023, aber keine Veränderung mehr seit unserer letzten Zahlen-Durchsicht am 07.02.2023.

TH 

Unser erster Infektionsreport zeigt eine Entwicklung, die noch insgesamt positiv ist, aber auch zeigt, dass es nun nicht mehr so einfach ist, auf noch niedrigere Zahlen zu kommen. Die Inzidenz bleibt seit Tagen fast gleich, die heute gemeldeten Neuinfektionen liegen heute beinahe exakt auf dem Niveau des gleichen Tages vor einer Woche. Trotzdem ist ein Rekord zu vermelden.

Erstmals seit vierzehn Tagen ist die Inzidenz heute wieder angestiegen, allerdings auf viel niedrigerem Niveau als damals. Anfang März wurde mit 133,8 der höchste Stand im Jahr 2023 erreicht, heute reden wir mit 48,6 von einer Lage, die nicht mehr besorgniserregend ist. Gestern wurde der bisher niedrigste Stand der Jahre 2023 und 2022 erreich: 47,5. Wir weisen aber gerne wieder darauf hin, dass das RKI die Wochenend-Inzidenz offenbar schätzt, denn die Neuinfektionen und Todesfälle werden für Samstage und Sonntag nicht ausgewiesen (Erhebung Sonntag und Montag).

Die einzelnen Bundesländer liegen heute zwischen 24,9 (Hamburg) und 99,5 (Saarland). Berlin zählt mit 44,5, wie seit Längerem, zu den Ländern, die eine unterdurchschnittliche Inzidenz ausweisen.

Allerdings wurden heute wieder 165 Todesfälle bundesweit an / mit Corona gemeldet. Das sind zwar 24 weniger als vor einer Woche, aber trotzdem eine zu hohe Zahl, um endlich von einer endemischen Lage sprechen zu können.

Allerdings gibt es auch eine neue Bestzahl, sie ergibt sich aus unserer 14-Tage-Linie, die in der Inzidenzgrafik ausgewiesen ist:

Noch nie seit dem Beginn unserer Erfassung Ende 2021 stand die 14-Tage-Linie der Inzidenz so tief wie aktuell, nämlich auf -6,5 Prozent. Das heißt, an jedem der letzten 14 Tage sank die bundesweite Inzidenz durchschnittlich um diesen Wert. Das ist zwar auch dem zwischenzeitlichen Anstieg infolge des Karnevals in einigen westdeutschen Bundesländern geschuldet, weil dadurch eine Zwischenwelle zustandekam, die rasch wieder abebbte,  trotzdem kann man von einer günstigen Entwicklung im Jahr 2023 sprechen. Wir gehen davon aus, dass die einsetzenden wärmeren Temperaturen für einen weiteren Rückgang der Neuinfektionen sorgen werden, sofern nicht eine neue Variante von Covid 19 die Lage verändert.

Nach einem besonderen Thema, auf das wir Sie hinweisen könnten, müssten wir erst einmal suchen, weil es aktuell keine Corona-Schlagzeilen gibt. Wir möchten Ihnen in nächster Zeit weiterhin zwei Corona-Reporte pro Woche anbieten, aber nur noch einmal pro Woche verbunden mit einem „Thema“, sofern sich nicht eine Wende ergibt, die wieder eine engere Berichterstattung erfordert.

Und damit zu den aktuellen Zahlen:

14.03.2023

48,6

2,32%

1,10

13.03.2023

47,5

-1,66%

-0,80

12.03.2023

48,3

-2,62%

-1,30

11.03.2023          49,6        -1,39%  -0,70
10.03.2023          50,3        -3,82%  -2,00
09.03.2023          52,3        -14,82% -9,10
08.03.2023          61,4        -21,78%   -17,10
07.03.2023          78,5        -19,73%   -19,30
06.03.2023          97,8        -2,40%  -2,40
05.03.2023          100,2     -4,75%  -5,00
04.03.2023          105,2     -11,52% -13,70
03.03.2023          118,9     -9,31%  -12,20
02.03.2023          131,1     -2,02%  -2,70
01.03.2023          133,8     0,68%    0,90
28.02.2023          132,9     13,78% 16,10
27.02.2023          116,8     -2,10%  -2,50
26.02.2023          119,3     -2,69%  -3,30  
25.02.2023          122,6     6,98%    8,00
24.02.2023          114,6     4,85%    5,30
23.03.2023          109,3     7,26%    7,40
22.02.2023          101,9     5,16%    5,00
21.02.2023          96,9        -6,38%  -6,60

Wichtige Eckwerte seit Anfang 2022; bundesweite Inzidenz:

47,5 (13.03. = niedrigster Stand seit Jahresbeginn 2023 und seit Oktober 2021)
133,8 (01.03. = höchster Stand seit Jahresbeginn 2023)
173,3 (31.12. = niedrigster Stand des Jahres 2022)
213,0 (05.09. = niedrigster Stand zwischen Sommerwelle und Herbstwelle 2022)
752,9 (16.07. = Höchststand während der Sommerwelle 2022)
799,9 (12.10. = Höchststand während der Frühherbstwelle 2022)
1.758,5 (26.03. = Jahres-Allzeit-Hoch während der zweiten Frühlingswelle 2022 (BA.2-Welle))

165 Todesfälle an / mit Corona wurden heute gemeldet. Der Durchschnitt der letzten 14 Tage liegt bei ca. 92 Fällen (+1 gegenüber dem vorausgehenden Report vom 11.03.2023). Wir haben bereits in unserem Report vom 8. März darauf hingewiesen, dass die Zunahme, die seit einigen Tagen anhält, eine Folge der „Faschingswelle“ in Westdeutschland sein dürfte.

Gestern betrug die heute vom RKI gemeldete Zahl der Neuinfektionen 6.943, das ist der geringste Wert seit dem ersten Mai 2022 – der allerdings ein Wochenendtag war, diese Tage zeigten damals schon erheblich geringere Werte als die Tage von Montag bis Freitag, was kurz darauf dazu geführt hat, dass das RKI aufgrund mangelhafter Meldetätigkeit der Gesundheitsämter an den Wochenenden keine Neuinfektionen mehr ausweist. Der Durchschnitt der letzten 14 Tage liegt bei 10.352, das ist ein Rückgang von ca. 28 Prozent gegenüber dem Wert, der für den vorausgehenden Report am 04.03.2023 ermittelt wurde.

ARE-Erkrankungen (aktualisiert am 08.03.)

Die für die Bevölkerung in Deutschland geschätzte Rate von Personen mit einer neu aufgetretenen akuten Atemwegserkrankung mit Fieber, Husten oder Halsschmerzen (ARE) zeigte seit der 3. Kalenderwoche (KW) 2023 einen steigenden Trend, der sich in der 8. KW (20.2. – 26.2.2023) jedoch nicht weiter fortgesetzt hat (8,8 %; Vorwoche: 9,0 %). Bei den Kindern schwankt die ARE-Rate seit fünf Wochen auf einem relativ hohen Niveau, bei den Erwachsenen ist weiterhin ein steigender Trend zu beobachten. Nachdem die Rate der grippeähnlichen Erkrankungen (ILI, definiert als ARE mit Fieber) – ähnlich wie die ARE-Rate – seit der 3. KW angestiegen war, deutet sich aktuell ein abnehmender Trend an (1,8 %; Vorwoche: 2,2 %).

Die Gesamt-ARE-Rate lag in der 8. KW 2023 im Wertebereich der vorpandemischen Jahre zu dieser Zeit, die Gesamt-ILI-Rate lag im unteren Wertebereich.

Die für die Bevölkerung in Deutschland geschätzten Raten für die 8. KW 2023 beruhen auf den Angaben von 5.849 GrippeWeb-Teilnehmenden, von diesen meldeten 507 eine ARE und 104 eine ILI (Datenstand: 28.2.2023, 0:00 Uhr). Durch Nachmeldungen, die bis zu vier Wochen lang möglich sind, können sich noch Änderungen ergeben.

RKI – Aktueller Wochenbericht

Die zugehörige Grafik des RKI zeigt weiterhin für das Jahr 2023 ein sehr aktives ARE-Geschehen. Wir halten es für möglich, dass dies ein Out-of-Corona-Maßnahmen-Phänomen ist, das die Ansteckungsrate für andere Atemwegserkrankungen zunächst erhöht. Die Zahlen liegen allerdings nicht mehr oberhalb der Spitzenwerte der „Hoch-ARE-Saisonen“ 2017/18 und 2019/20, wie noch im letzten Herbst. Rechnet man die Zahlen über die gesamte Wintersaison zusammen, dürfte 2022/23 im Fünfjahresgleich weiterhin eine Spitzenposition einnehmen.

 Affenpocken (zuletzt aktualisiert am 04.03.20233)

Die gemeldete Affenpocken-Fallzahl in Deutschland betrug 3.685. Das sind zehn Fälle mehr als am 13.01.2023, aber keine Veränderung mehr seit unserer letzten Zahlen-Durchsicht am 07.02.2023.

TH 

Im zweiten Infektionsreport dieser Woche erlauben wir uns, Ihnen weiter sinkende Zahlen zu präsentieren, liebe Leser:innen. Die Corona-Inzidenz steht so niedrig wie seit Sommer 2021 nicht mehr, die Neuinfektionszahlen nehmen dementsprechend weiter ab – nur bei den Todesfällen gibt es immer noch keine wesentliche Entspannung.

In den letzten Tagen hat sich der Rückgang der Inzidenz allerdings deutlich entschleunigt, wie unsere Grafik zeigt: Von einem Wert über 20 Prozent vor vier Tagen auf heute nur noch ca. 1,4 Prozent. Die Vermutung liegt nah, dass folgendes passier ist: Die „Faschingswelle“ in den westdeutlschen Bundesländern hat bekanntlich zu einer außerordentlich starken Zunahme der Inzidenz in diesen Ländern geführt mit werten von teilweise über 200, während es im Osten, auch bei uns in Berlin, nur einen leichten Anstieg gegeben hat. Nach dieser Welle kam es naturgemäß zu einem raschen Rückgang, da sie mit einzelnen Großereignissen in Verbindung stand. Jetzt fädeln die Neuinfektionen wieder bei der Rate ein, die sie ohne diese Sonderfaktoren erreicht hätten.

Insgesamt ist das eine gute Entwicklung, aber wir warten immer noch darauf, anhand wesentlich geringerer Todesfallzahlen an / mit Corona die endemische Lage verkünden zu dürfen. Das wäre uns wichtiger, als dass die Inzidenz noch ein wenig weiter absinkt. Damit es damit schneller vorangeht, wäre es jetzt wohl wichtig, dass das Wetter mitspielt, sprich, wärmer wird. Danach sieht es aber nicht aus und wird für die nächste Zeit auch nicht prognostiziert (außer am kommenden Montag, auf Berlin bezogen).

Apropos Berlin: Die Inzidenz liegt hier aktuell bei 41, das ist eine sehr gute Entwicklung, nach Spitzenwerten während der Faschingswelle von bis zu 78. Damit bleibt Berlin, wie seit längerer Zeit, unter dem Bundesdurchschnitt. Es geht noch besser: Hamburg weist nur noch 25 auf, Schleswig-Holstein 30, Sachsen 41, Brandenburg 45. Der Langzeit-Spitzenreiter Thüringen liegt mit 48 im Mittelfeld. Das einzige Bundesland, das noch eine Inzidenz von mehr als 100 aufweist, ist das Saarland (106). Die übrigen Karnevalshochburgen sind wieder vollständig auf den Normalpfad zurückgekehrt, den wir oben aufgezeichnet haben; an der Spitze der „Rückkehrer“ liegt NRW mit einer Inzidenz von 61.

Damit können wir, Pandemie hin, Endemie her, wieder zur Nachbereitung übergehen, die Maßnahmen sind sowieso alle gecancelt und seit am vergangenen Donnerstag gilt sogar bei unserem „Team-Vorsicht-Plus“-Arbeitgeber in allen Situationen Freiwilligkeit bezüglich des Maske Tragens.

Unser Thema heute:

Impfstoff-Ungerechtigkeit darf sich bei neuen Pandemien „niemals“ wiederholen

Samstag, 11. März 2023, 9.48 Uhr: Drei Jahre nach der Einstufung der Corona-Verbreitung als Pandemie haben knapp 200 Persönlichkeiten ein Ende der Impfstoff-Ungerechtigkeit in der Welt gefordert. Ein ungleicher Zugang zu Impfstoff wie während der Corona-Pandemie dürfe sich „niemals“ wiederholen, erklärten sie am Samstag. Die WHO hatte die Verbreitung des Coronavirus am 11. März 2020 als Pandemie eingestuft.

Die gegen das Coronavirus eingesetzten Impfstoffe waren und sind noch immer in den einzelnen Ländern unterschiedlich verfügbar. Während in den Industriestaaten relativ schnell große Teile der Bevölkerung geimpft wurden, stand in armen Ländern kaum Impfstoff zur Verfügung. 

Dies dürfe sich bei künftigen Pandemien nicht wiederholen, hieß es in der nun veröffentlichten Erklärung, die von der Nichtregierungsorganisation People’s Vaccine Alliance koordiniert wurde. „Die Entscheidungen, die jetzt getroffen werden, entscheiden, wie die Welt auf künftige globale Gesundheitskrisen vorbereitet ist und reagiert.“ Zu den Unterzeichnern der Erklärung gehören mehrere Nobelpreisträger, der frühere UN-Generalsekretär Ban Ki Moon sowie ehemalige Staats- und Regierungschefs aus mehr als 40 Ländern.

Wir wissen nicht, welche Regierungschefs unterzeichnet haben, aber angesichts der hohen Dichte an Querdenkern in Deutschland war es wirklich schade um jede Spritze, die man ihnen vergeblich angeboten hat. Des Weiteren  zählte  die damalige Bundesregierung zu jenen, die keinen freien Zugang zur Herstellung der Corona-Vakzine ermöglicht haben. Selbst, wenn man es nicht mit dem Label Solidarität beklebt, wird man sich künftig etwas einfallen lassen müssen, um mehr um den globalen Süden zu werben. China zum Beispiel tut dies beständig und wenn dessen Impfstoffe besser gewesen wären, hätte das erhebliche Veränderungen im weltweiten Pandemiegeschehen zur Folge gehabt. Andererseits: Wie sieht es mit Ländern aus, die entweder kaum Infektionen hatten, vor allem afrikanische Staaten oder in denen sie nicht gemeldet wurden? Bis heute gibt es einen erheblichen Gap zwischen den hochgradig betroffenen Ländern des Nordens und vielen in der südlichen Hemisphäre.

Das leitet uns heute auch dazu, wieder an China zu denken. Was ist eigentlich aus der gigantischen Welle geworden, die vor wenigen Wochen gemeldet wurde? Man hört überhaupt nichts mehr davon. Alles unterm Deckel oder doch aufgebauscht von westlichen Medien? Es gibt sie aber noch, die News aus dem Reich der Mitte: Corona in China: „Großer Sieg“ zu einem hohen Preis – ZDFheute

Sind es nun die offiziell 85.000 Toten oder die vor allem im Westen geschätzten mehr als eine Million, die vor allem von der plötzlichen Abkehr von der Null-Covid-Strategie dahingerafft wurden? Wir sind ja immer ganz vorne dabei, wenn es darum geht, einen kritischen Blick auf China zu werfen, aber, jetzt aber verraten wir ein für China günstiges Geheimnis: In Relation zur  Bevölkerungsgröße des Landes wäre eine Million Tote immer noch eine wesentlich niedrigere Quote als bei uns (mehr als 160.000), in den USA, in den meisten europäischen Ländern. Falls diese Million allerdings in nur drei Monaten seit dem Strategiewechsel entstanden ist, dürften sich Horrorszenarien aus Krankenhäusern und Krematorien allerdings ins Gedächtnis der Bevölkerung eingebrannt haben.

Wir kommen zu den aktuellen Zahlen:

7-Tage-Inidenz

11.03.2023          49,6        -1,39%  -0,70
10.03.2023          50,3        -3,82%  -2,00
09.03.2023          52,3        -14,82% -9,10
08.03.2023          61,4        -21,78%   -17,10
07.03.2023          78,5        -19,73%   -19,30
06.03.2023          97,8        -2,40%  -2,40
05.03.2023          100,2     -4,75%  -5,00
04.03.2023          105,2     -11,52% -13,70
03.03.2023          118,9     -9,31%  -12,20
02.03.2023          131,1     -2,02%  -2,70
01.03.2023          133,8     0,68%    0,90
28.02.2023          132,9     13,78% 16,10
27.02.2023          116,8     -2,10%  -2,50
26.02.2023          119,3     -2,69%  -3,30  
25.02.2023          122,6     6,98%    8,00
24.02.2023          114,6     4,85%    5,30
23.03.2023          109,3     7,26%    7,40
22.02.2023          101,9     5,16%    5,00
21.02.2023          96,9        -6,38%  -6,60
20.02.2023          103,5     -1,99%  -2,10
19.02.2023          105,6     -2,76%  -3,00
18.02.2023          108,6     2,94%    3,10
17.02.2023          105,5     2,63%    2,70
16.02.2023          102,8     5,98%    5,80

Wichtige Eckwerte seit Anfang 2022; bundesweite Inzidenz:

49,6 (11.03. = niedrigster Stand seit Jahresbeginn 2023 und seit Oktober 2021)
133,8 (01.03. = höchster Stand seit Jahresbeginn 2023)
173,3 (31.12. = niedrigster Stand des Jahres 2022)
213,0 (05.09. = niedrigster Stand zwischen Sommerwelle und Herbstwelle 2022)
752,9 (16.07. = Höchststand während der Sommerwelle 2022)
799,9 (12.10. = Höchststand während der Frühherbstwelle 2022)
1.758,5 (26.03. = Jahres-Allzeit-Hoch während der zweiten Frühlingswelle 2022 (BA.2-Welle))

122 Todesfälle an / mit Corona wurden heute gemeldet. Der Durchschnitt der letzten 14 Tage liegt bei ca. 91 Fällen (+7 gegenüber dem vorausgehenden Report vom 08.03.2023). Wir haben bereits in unserem Report vom 8. März darauf hingewiesen, dass die aktuelle Zunahme eine Folge der „Faschingswelle“ in Westdeutschland sein dürfte.

Gestern betrug die heute vom RKI gemeldete Zahl der Neuinfektionen 6.943, das ist der geringste Wert seit dem ersten Mai 2022 – der allerdings ein Wochenendtag war, diese Tage zeigten damals schon erheblich geringere Werte als die Tage von Montag bis Freitag, was kurz darauf dazu geführt hat, dass das RKI aufgrund mangelhafter Meldetätigkeit der Gesundheitsämter an den Wochenenden keine Neuinfektionen mehr ausweist. Der Durchschnitt der letzten 14 Tage liegt bei 10.352, das ist ein Rückgang von ca. 28 Prozent gegenüber dem Wert, der für den vorausgehenden Report am 04.03.2023 ermittelt wurde.

ARE-Erkrankungen (aktualisiert am 08.03.)

Die für die Bevölkerung in Deutschland geschätzte Rate von Personen mit einer neu aufgetretenen akuten Atemwegserkrankung mit Fieber, Husten oder Halsschmerzen (ARE) zeigte seit der 3. Kalenderwoche (KW) 2023 einen steigenden Trend, der sich in der 8. KW (20.2. – 26.2.2023) jedoch nicht weiter fortgesetzt hat (8,8 %; Vorwoche: 9,0 %). Bei den Kindern schwankt die ARE-Rate seit fünf Wochen auf einem relativ hohen Niveau, bei den Erwachsenen ist weiterhin ein steigender Trend zu beobachten. Nachdem die Rate der grippeähnlichen Erkrankungen (ILI, definiert als ARE mit Fieber) – ähnlich wie die ARE-Rate – seit der 3. KW angestiegen war, deutet sich aktuell ein abnehmender Trend an (1,8 %; Vorwoche: 2,2 %).

Die Gesamt-ARE-Rate lag in der 8. KW 2023 im Wertebereich der vorpandemischen Jahre zu dieser Zeit, die Gesamt-ILI-Rate lag im unteren Wertebereich.

Die für die Bevölkerung in Deutschland geschätzten Raten für die 8. KW 2023 beruhen auf den Angaben von 5.849 GrippeWeb-Teilnehmenden, von diesen meldeten 507 eine ARE und 104 eine ILI (Datenstand: 28.2.2023, 0:00 Uhr). Durch Nachmeldungen, die bis zu vier Wochen lang möglich sind, können sich noch Änderungen ergeben.

RKI – Aktueller Wochenbericht

Die zugehörige Grafik des RKI zeigt weiterhin für das Jahr 2023 ein sehr aktives ARE-Geschehen. Wir halten es für möglich, dass dies ein Out-of-Corona-Maßnahmen-Phänomen ist, das die Ansteckungsrate für andere Atemwegserkrankungen zunächst erhöht. Die Zahlen liegen allerdings nicht mehr oberhalb der Spitzenwerte der „Hoch-ARE-Saisonen“ 2017/18 und 2019/20, wie noch im letzten Herbst. Rechnet man die Zahlen über die gesamte Wintersaison zusammen, dürfte 2022/23 im Fünfjahresgleich weiterhin eine Spitzenposition einnehmen.

 Affenpocken (zuletzt aktualisiert am 04.03.20233)

Die gemeldete Affenpocken-Fallzahl in Deutschland betrug 3.685. Das sind zehn Fälle mehr als am 13.01.2023, aber keine Veränderung mehr seit unserer letzten Zahlen-Durchsicht am 07.02.2023.

TH 

Unser erster Infektionsreport erscheint heute an einem Mittwoch. Die Corona-Zahlen sinken wieder: Das war die Botschaft am vorherigen Samstag. Bestätigt sich dies? Außerdem haben wir die ARE-Infektionszahlen upgedatet. Für die Affenpocken (null Zuwachs innerhalb eines Monats) haben wir das bereits im letzten Report getan und werden die Abstände weiter ausdehnen, wenn es bei diesem quasi abgeschlossenen Zustand des „Outbreak 2022“ bleibt.

Der Rückgang der Corona-Zahlen nach dem Wiederanstieg im Wege des Karneval in einigen Westbundesländern setzt sich nicht nur fort, sondern verstärkt sich. Man kann auch sagen, die Inzidenzzahlen stürzen geradezu ab. Das wirkt nun auch wieder kurios, aber dadurch haben wir heute innerhalb weniger Tage den niedrigsten Stand der 7-Tage-Inzidenz seit dem Beginn unserer Aufzeichnungen erreicht: 61,5. Unsere tägliche Erfassung begann am 24. Dezember 2021.

Damit ist die Inzidenz so niedrig wie im ganzen Jahr 2022 nie und natürlich auch die niedrigste des laufenden Jahres. Die Infektionszahlen haben sich binnen weniger Tage auf (hohe) vierstellige Werte mehr als halbiert. Die Todesfallzahlen sind hingegen noch einmal angestiegen. Wir haben es bereits angesprochen: Nachwirkungen der Faschingswelle mit ca. 2 Wochen Versatz und insofern erklärbar. Mittelfristig sollten aber auch sie nun endlich auf Werte sinken, die es ermöglicht, den Wechsel von der Pandemie in die endemische Lage guten Gewissens auszurufen. Wir würden gerne die Zahl der Infektionsreporte auf eine Ausgabe pro Woche oder noch weiter absenken, denn es gibt unendlich viele andere Themen, über die geschrieben werden müsste. Wir würden Corona gerne abhaken. Vergessen werden wir diese besondere Zeit  nicht, denn was während der Pandemie gelaufen ist, hat unseren Blick auf die hiesige Gesellschaft durchaus beeinflusst.

Wir halten den heutigen Report in diesem Sinne kurz und wenden uns ohne die Besprechung eines besonderen Corona-Themas den aktuellen Zahlen zu:

08.03.2023          61,4        -21,78%   -17,10
07.03.2023          78,5        -19,73%   -19,30
06.03.2023          97,8        -2,40%  -2,40
05.03.2023          100,2     -4,75%  -5,00
04.03.2023          105,2     -11,52% -13,70
03.03.2023          118,9     -9,31%  -12,20
02.03.2023          131,1     -2,02%  -2,70
01.03.2023          133,8     0,68%    0,90
28.02.2023          132,9     13,78% 16,10
27.02.2023          116,8     -2,10%  -2,50
26.02.2023          119,3     -2,69%  -3,30  
25.02.2023          122,6     6,98%    8,00
24.02.2023          114,6     4,85%    5,30
23.03.2023          109,3     7,26%    7,40
22.02.2023          101,9     5,16%    5,00
21.02.2023          96,9        -6,38%  -6,60
20.02.2023          103,5     -1,99%  -2,10
19.02.2023          105,6     -2,76%  -3,00
18.02.2023          108,6     2,94%    3,10
17.02.2023          105,5     2,63%    2,70
16.02.2023          102,8     5,98%    5,80
15.02.2023          97,0        1,36%    1,30
14.02.2023          95,7        3,91%    3,60
13.02.2023          92,1        -1,92%  -1,80
12.02.2023          93,9        -2,90%  -2,80
11.02.2023          96,7        1,79%    1,70

Wichtige Eckwerte seit Anfang 2022; bundesweite Inzidenz:

61,4 (08.03. = niedrigster Stand seit Jahresbeginn 2023 und seit Oktober 2021)
133,8 (01.03. = höchster Stand seit Jahresbeginn 2023)
173,3 (31.12. = niedrigster Stand des Jahres 2022)
213,0 (05.09. = niedrigster Stand zwischen Sommerwelle und Herbstwelle 2022)
752,9 (16.07. = Höchststand während der Sommerwelle 2022)
799,9 (12.10. = Höchststand während der Frühherbstwelle 2022)
1.758,5 (26.03. = Jahres-Allzeit-Hoch während der zweiten Frühlingswelle 2022 (BA.2-Welle))

126 Todesfälle an / mit Corona wurden heute gemeldet. Der Durchschnitt der letzten 14 Tage liegt bei ca. 84 Fällen (+6 gegenüber dem vorausgehenden Report vom 04.03.2023).

Gestern betrug die heute vom RKI gemeldete Zahl der Neuinfektionen 9.947, der Durchschnitt der letzten 14 Tage liegt bei 13.410, das ist ein Rückgang von ca. 14 Prozent gegenüber dem Wert, der für den vorausgehenden Report am 04.03.2023 ermittelt wurde.

ARE-Erkrankungen (aktualisiert am 07.02.)

Die für die Bevölkerung in Deutschland geschätzte Rate von Personen mit einer neu aufgetretenen akuten Atemwegserkrankung mit Fieber, Husten oder Halsschmerzen (ARE) zeigte seit der 3. Kalenderwoche (KW) 2023 einen steigenden Trend, der sich in der 8. KW (20.2. – 26.2.2023) jedoch nicht weiter fortgesetzt hat (8,8 %; Vorwoche: 9,0 %). Bei den Kindern schwankt die ARE-Rate seit fünf Wochen auf einem relativ hohen Niveau, bei den Erwachsenen ist weiterhin ein steigender Trend zu beobachten. Nachdem die Rate der grippeähnlichen Erkrankungen (ILI, definiert als ARE mit Fieber) – ähnlich wie die ARE-Rate – seit der 3. KW angestiegen war, deutet sich aktuell ein abnehmender Trend an (1,8 %; Vorwoche: 2,2 %).

Die Gesamt-ARE-Rate lag in der 8. KW 2023 im Wertebereich der vorpandemischen Jahre zu dieser Zeit, die Gesamt-ILI-Rate lag im unteren Wertebereich.

Die für die Bevölkerung in Deutschland geschätzten Raten für die 8. KW 2023 beruhen auf den Angaben von 5.849 GrippeWeb-Teilnehmenden, von diesen meldeten 507 eine ARE und 104 eine ILI (Datenstand: 28.2.2023, 0:00 Uhr). Durch Nachmeldungen, die bis zu vier Wochen lang möglich sind, können sich noch Änderungen ergeben.

RKI – Aktueller Wochenbericht

Die zugehörige Grafik des RKI zeigt weiterhin für das Jahr 2023 ein sehr aktives ARE-Geschehen. Wir halten es für möglich, dass dies ein Out-of-Corona-Maßnahmen-Phänomen ist, das die Ansteckungsrate für andere Atemwegserkrankungen zunächst erhöht. Die Zahlen liegen allerdings nicht mehr oberhalb der Spitzenwerte der „Hoch-ARE-Saisonen“ 2017/18 und 2019/20, wie noch im letzten Herbst. Rechnet man die Zahlen über die gesamte Wintersaison zusammen, dürfte 2022/23 im Fünfjahresgleich weiterhin eine Spitzenposition einnehmen.

 Affenpocken (zuletzt aktualisiert am 04.03.20233)

Die gemeldete Affenpocken-Fallzahl in Deutschland betrug 3.685. Das sind zehn Fälle mehr als am 13.01.2023, aber keine Veränderung mehr seit unserer letzten Zahlen-Durchsicht am 07.02.2023.

TH 

Zum Wochenabschluss gibt es gute Nachrichten von der Corona-Front. Die Inzidenz sank an zwei Tagen hintereinander, und zwar mit jeweils einer der stärksten Raten seit dem Beginn unserer Aufzeichnungen Ende 2021.  

Nämlich um fast 10 Prozent (gestern) und ca. 11,5 Prozent (heute). „Eine der stärksten Raten“ meint: jenseits gewisser Korrekturwerte von über 20 Prozent am Tag aufwärts oder abwärts, die wir auch schon gesehen haben, also mit Werten, die man als „echt“ bezeichnen kann. Indiz für die Validität ist auch, dass die Zahlen vor ein paar Tage vom höchsten Stand des Jahres 2023 aus erst langsam gekippt sind und jetzt zweimal hintereinander stark sanken. Bei noch höheren Werten in die eine oder andere Richtung gab es meist nur an einem einzigen Tag eine extrem starke Bewegung, die oft den Veränderungen an den Vortagen zuwiderlief.

Auch die Zahl der gemeldeten Neuinfektionen liegt erstmals seit dem 10. Januar wieder im vierstelligen Bereich, zuletzt waren die Zahlen deutlich über der Marke von 10.000 täglichen Neuansteckungen angesiedelt. Die Todesfallrate zeigt noch keine starke Ermäßigung, aber das Phänomen ist nun nicht mehr neu – vielleicht kommt die Erlösung in dieser Hinsicht in ein paar Wochen, zeitversetzt zur wieder deutlich sinkenden Infektionsrate.

Weitere Megaspreader-Ereignisse nach dem Karneval / dem Fasching / der Fastnacht in einigen West-Bundesländern, der die Corona-Zahlen speziell in den Hochburgen des närrischen Treibens stark ansteigen lie3ß, sind in nächster Zeit nicht zu erwarten. Auch dies lässt auf eine Fortsetzung der günstigen Tendenz hoffen. Ein Bundesland (Hamburg) weist wieder eine Niedrig-Inzidenz unter 50 auf, in Berlin fiel sie zuletzt ebenfalls von 77 auf 66 und es gibt kein Bundesland mehr mit einer 7-Tage-Inzidenz von mehr als 250. Was wohl in den nächsten Wochen nicht helfen wird: warmes Frühlingswetter. Bis in den April hinein, sagen die Wetterfrösche derzeit, werden die Temperaturen selten zweistellig werden.

Zeit mal wieder für eine Abrechnung mit Corona und der Corona-Politik? Nach drei Corona-Jahren. Wenn Sie mögen, hören Sie in den Podcast  rein, den wir verlinkt haben. Vielleicht finden Sie sich bestätigt, vielleicht auch nicht: Corona-Pandemie: Die schonungslose Bilanz (t-online.de)

Wir freuen uns zwar darüber, dass es noch Medien gibt, die grundsätzlich kostenfrei sind, andererseits stört uns diese Manie, alles in Podcasts zu verschwafeln. Das fördert den Analphabetismus und nimmt zu viel Zeit von der Uhr, weil es nicht erlaubt, schnell querzulesen und sich das Wichtigste zu memorieren. Geeignet allerdings für Menschen, die sich morgens im Auto in der Bahn nebenbei informieren wollen. Wie wär’s mit einer Veröffentlichung auf beiden Wegen?

Unser heutiges Spezialthema hatten wir zuletzt zurückgestellt, um uns auf die stark ansteigenden Zahlen nach Fasching zu konzentrieren, aber heute informieren wir Sie mit einer Statista-Ausarbeitung darüber, dass schwere Krankheitsverläufe häufig zu Long Covid führen.

Infografik: Schwere Erkrankung erhöht Long-Covid-Risiko | Statista

Diese Statista-Grafik wurde unter einer Lizenz Creative Commons — Namensnennung – Keine Bearbeitungen 4.0 International — CC BY-ND 4.0  erstellt und wir geben sie unter gleichen Bedingungen wieder. Folgend der Statista-Begleittext dazu, dann weiter mit unserem Kommentar.

Long Covid beschreibt laut Robert Koch-Institut (RKI) „eine Vielfalt körperlicher, kognitiver und psychischer Symptome, welche die Funktionsfähigkeit im Alltag und Lebensqualität negativ beeinflussen.“ Das Spektrum umfasst „Erschöpfung und eingeschränkte Belastbarkeit (sogenannte Fatigue), kognitive Probleme wie z.B. Konzentrations- und Gedächtnisprobleme (sogenannter „brain fog“) und anhaltende respiratorische Beschwerden wie Kurzatmigkeit und persistierender Husten.“

Wie häufig Long Covid vorkommt ist noch nicht vollständig geklärt. Hinweise gibt eine auch vom RKI veröffentlichte Metaanlyse die 1,2 Millionen Covid-19-Fälle aus den Jahren 2020 bis 2021 umfasst. „Estimated Global Proportions of Individuals With Persistent Fatigue, Cognitive, and Respiratory Symptom Clusters Following Symptomatic COVID-19 in 2020 and 2021“ veröffentlicht bei jamanetwork.com beziffert den Anteil der COVID-19-Patient:innen mit Long-COVID-Symptomen nach drei Monaten auf 6,2 Prozent, nach zwölf Monaten auf 0,9 Prozent. Eine schwere Erkrankung erhöht das Long-Covid-Risiko offenbar beträchtlich, wie der Blick auf die Statista-Grafik zeigt.

 Die Studie versteht unter Long Covid das Auftreten von Beschwerden aus mindestens einer dieser drei Gruppen: anhaltende Müdigkeit mit körperlichen Schmerzen oder Stimmungsschwankungen, kognitive Probleme und anhaltende Atemprobleme. Das RKI weist indes darauf hin, dass die Heterogenität der Studien eine abschließende Bewertung erschwert. Klar ist nur, dass die Zahl der Betroffenen weltweit in die Millionen geht.

Es mag etwas banal klingen, dass schwere Verläufe die Gefahr von Long Covid / Post Covid erhöhen, denn wen es stark erwischt, der hat auch mit mehr langfristigen Nachwirkungen zu rechnen, das ist bei vielen Erkrankungen so. Wir nehmen die Darstellung auch eher zum Anlass, wieder einmal darauf hinzuweisen, dass es vielen Menschen nach wie vor schlecht geht, die schwere Verläufe hatten und warum es wichtig ist, die Ansteckungszahlen so niedrig wie möglich zu halten. Kürzlich haben wir auch darüber berichtet, dass die Resistenz gegen Corona offenbar mit dem Maß der Bildung eines Enzyms nach Infektion zusammenhängt, die bei verschiedenen Menschen zu stark unterschiedlichen Resultaten führt. Eine niedrige Ausschüttung kann dazu führen, dass die Infektion gar keine Symptome zeitigt, mithin unerkannt bleibt.

Bei uns könnte das zum Beispiel so gewesen sein. Wir wissen es nicht, weil es für uns selten Testgründe „außer der Reihe“ gab und daher die Abstände zwischen den Testungen recht lang waren. Des Weiteren trugen die drei Impfungen, die wir erhalten haben, falls eine Infektion vorlag, möglicherweise dazu bei, eventuelle Symptome so zu mildern, dass sie ganz unauffällig blieben. Im November 2021 kam es zu einem kritischen Moment in Form einer ungewöhnlich starken und langanhaltenden Erkältung. Der im Rahmen der daraufhin erfolgten ärztlichen Untersuchung durchgeführte PCR-Test war jedoch negativ.

Und damit zu den aktuellen Zahlen:

04.03.2023          105,2     -11,52% -13,70
03.03.2023          118,9     -9,31%  -12,20
02.03.2023          131,1     -2,02%  -2,70
01.03.2023          133,8     0,68%    0,90
28.02.2023          132,9     13,78% 16,10
27.02.2023          116,8     -2,10%  -2,50
26.02.2023          119,3     -2,69%  -3,30  
25.02.2023          122,6     6,98%    8,00
24.02.2023          114,6     4,85%    5,30
23.03.2023          109,3     7,26%    7,40
22.02.2023          101,9     5,16%    5,00
21.02.2023          96,9        -6,38%  -6,60
20.02.2023          103,5     -1,99%  -2,10
19.02.2023          105,6     -2,76%  -3,00
18.02.2023          108,6     2,94%    3,10
17.02.2023          105,5     2,63%    2,70
16.02.2023          102,8     5,98%    5,80
15.02.2023          97,0        1,36%    1,30
14.02.2023          95,7        3,91%    3,60
13.02.2023          92,1        -1,92%  -1,80
12.02.2023          93,9        -2,90%  -2,80
11.02.2023          96,7        1,79%    1,70

Wichtige Eckwerte seit Anfang 2022; bundesweite Inzidenz:

133,8 (01.03. = höchster Stand seit Jahresbeginn 2023)
67,5 (23.01. = niedrigster Stand seit Jahresbeginn 2023 und seit Oktober 2021)
173,3 (31.12. = niedrigster Stand des Jahres 2022)
213,0 (05.09. = niedrigster Stand zwischen Sommerwelle und Herbstwelle 2022)
752,9 (16.07. = Höchststand während der Sommerwelle 2022)
799,9 (12.10. = Höchststand während der Herbstwelle 2022)
1.758,5 (26.03. = Jahres-Allzeit-Hoch während der zweiten Frühlingswelle 2022 (BA.2-Welle))

101 Todesfälle an / mit Corona wurden heute gemeldet. Der Durchschnitt der letzten 14 Tage liegt bei ca. 78 Fällen (keine Veränderung gegenüber dem letzten Report vom 01.03.2023).

Gestern betrug die heute vom RKI gemeldete Zahl der Neuinfektionen 8.245, der Durchschnitt der letzten 14 Tage liegt bei 15.184, das ist ein Rückgang von 3,3 Prozent gegenüber dem Scheitelpunkt der Miniwelle-nach-Karneval am 01.03.2023.

ARE-Erkrankungen (aktualisiert am 07.02.)

Die Zahl der akuten Atemwegserkrankungen in Deutschland ist in der vergangenen Woche im Vergleich zur Vorwoche leicht gesunken und liegt laut RKI damit im Bereich der vorpandemischen Jahre. Neben Corona und Influenza belastete in diesem Winter vor allem auch das für Kinder gefährliche Respiratorische Synzytialvirus (RSV) das Gesundheitssystem. Laut RKI begann die RSV-Welle im Oktober vergangenen Jahres, mittlerweile sieht das Institut die Welle als beendet an. Nach RKI-Definition endete sie mit der dritten Woche dieses Jahres. Bereits zwei Wochen zuvor war laut RKI die Grippe-Welle zu Ende gegangen.

Dennoch warnte das RKI am Donnerstag: „Der Infektionsdruck durch akute Atemwegsinfektionen bleibt in der Wintersaison generell hoch, da die Verbreitung von akuten Atemwegserregern wie Sars-Cov-2, Influenzaviren und RSV durch den häufigeren und längeren Aufenthalt in Innenräumen begünstigt wird.“ Es bleibe daher weiterhin sehr wichtig, bei Symptomen zu Hause zu bleiben und Kontakte zu meiden.

 Affenpocken (zuletzt aktualisiert am 04.03.20233)

Die gemeldete Affenpocken-Fallzahl in Deutschland betrug 3.685. Das sind zehn Fälle mehr als am 13.01.2023, aber keine Veränderung mehr seit unserer letzten Zahlen-Durchsicht am 07.02.2023.

TH 

Wir hätten in unserem ersten Infektionsreport der Woche lieber etwas anderes geschrieben. Etwas Schönes. Etwas Nettes wenigstens. Aber der explosionsartige Anstieg der Inzidenzwerte im Westen ist nicht schönzureden und wir finden auch keine netten Worte dafür. Der Zusammenhang mit Großveranstaltungen vor einigen Tagen und einer massiven Unvorsichtigkeit der Teilnehmenden  ist zu offensichtlich.

Mittlerweile haben drei Bundesländer eine Inzidenz von über 200 zu verzeichnen: Das Saarland (276), Nordrhein-Westfalen (205) und Rheinland-Pfalz (202). Auch andernorts steigen die Werte, zum Beispiel in Berlin, das jetzt wieder über 70 liegt. Der rasante Anstieg in einigen Bundesländern wird also auch durch eine allgemeine Tendenz befördert. Sie ist aber nun einmal auffällig stark unterschiedlich ausgeprägt. Dass dabei wieder einmal das Saarland ganz vorne liegt, hat vermutlich damit zu tun, dass dort nicht nur Karneval gefeiert wird, sondern auch jeder jeden kennt oder jemanden kennt, der jemanden kennt. Das scheint die Übertragbarkeit des Virus zu fördern. Um die regionalen Unterschiede sichtbar zu machen, haben wir heute nach längerer Zeit wieder die Corona-Deutschlandkarte des RKI für Sie abgebildet. Sie zeigt ein tiefrotes Westdeutschland und ein orangenes Ostdeutschland, zuzüglich Schleswig-Holstein und Hamburg als Niedrig-Inzidenzgebiete. Ein kleines Bundesland im Südwesten  ist noch dunkler eingefärbt: Die Inzidenz liegt über 250.

Die bundesweite 7-Tage-Inzidenz stieg heute auf 132,9 (+ 13,8 Prozent gegenüber gestern). Das ist der höchste Anstieg seit dem 03.01.2023, der außerdem eine Art „Korrekturtag“ mit sehr ungewöhnlicher Bewegung war. Auch heute ist der hohe Anstieg der Tatsache mitzuverdanken, dass das RKI die Inzidenz am Wochenende, in den Zeiten der „Datendürre“ regelmäßig „fallen lässt“, obwohl dazu aktuell kein Grund bestehen dürfte. Auf unserer Grafik, die seit Dezember 2021 alle Bewegungen der Inzidenz tagesgenau erfasst, wirkt der aktuelle Anstieg immer noch bescheiden. Das ist er auch, im Vergleich zu den „Wellen“ des Jahres 2022. Aber aus hohen Prozentzahlen, wie wir sie aktuell sehen, werden binnen weniger Tage auch hohe Punktzahlen und damit tatsächlich eine Welle.

Falls es soweit kommt: Ausgerechnet für den jetzigen Zeitpunkt hat das wohl niemand von den Verantwortlichen vorausgesehen, dementsprechend wurden auch die Schutzmaßnahmen zurückgebaut, teilweise sogar vorzeitig beendet. Wir gehen nicht davon aus, dass wir in Berlin quasi verschont bleiben. Ab einer Inzidenz von 100 werden wir an geschlossenen öffentlichen Orten wieder freiwillig Maske tragen.

Zu allem kommt, dass auch die Todesfallzahlen wieder anzusteigen scheinen. Gemäß dem üblichen Zeitversatz ist das eine neue Entwicklung, die aber den zuletzt sichtbaren Rückgang der Tages-Durchschnittszahlen bereits gestoppt hat. Zu beobachten ist derzeit ein Verharren bei ca. 78 Fällen.

Das ursprünglich geplante Info-Thema „Schwere Erkrankungen und Long Covid“ verschieben wir auf morgen, der heutige Report ist nur dem schnellen Inzidenzanstieg gewidmet, den wir aktuell sehen.

Natürlich untermauert mit den aktuellen Daten:

28.02.2023          132,9     13,78% 16,10
27.02.2023          116,8     -2,10%  -2,50
26.02.2023          119,3     -2,69%  -3,30  
25.02.2023          122,6     6,98%    8,00
24.02.2023          114,6     4,85%    5,30
23.03.2023          109,3     7,26%    7,40
22.02.2023          101,9     5,16%    5,00
21.02.2023          96,9        -6,38%  -6,60
20.02.2023          103,5     -1,99%  -2,10
19.02.2023          105,6     -2,76%  -3,00
18.02.2023          108,6     2,94%    3,10
17.02.2023          105,5     2,63%    2,70
16.02.2023          102,8     5,98%    5,80
15.02.2023          97,0        1,36%    1,30
14.02.2023          95,7        3,91%    3,60
13.02.2023          92,1        -1,92%  -1,80
12.02.2023          93,9        -2,90%  -2,80
11.02.2023          96,7        1,79%    1,70
10.02.2023          95,0        1,28%    1,20
09.02.2023          93,8        3,08%    2,80
08.02.2022          91,0       -0,87%  -0,80
07.02.2022          91,8       1,89%    1,70
06.02.2023          90,1       -2,07%  -1,90
05.02.2023          92,0       -2,85%  -2,70

Wichtige Eckwerte seit Anfang 2022; bundesweite Inzidenz:

132,9 (28.02. = höchster Stand seit Jahresbeginn 2023)
67,5 (23.01. = niedrigster Stand seit Jahresbeginn 2023 und seit Oktober 2021)
173,3 (31.12. = niedrigster Stand des Jahres 2022)
213,0 (05.09. = niedrigster Stand zwischen Sommerwelle und Herbstwelle 2022)
752,9 (16.07. = Höchststand während der Sommerwelle 2022)
799,9 (12.10. = Höchststand während der Herbstwelle 2022)
1.758,5 (26.03. = Allzeit-Hoch während der zweiten Frühlingswelle 2022 (BA.2-Welle))

139 Todesfälle an / mit Corona wurden heute gemeldet. Der Durchschnitt der letzten 14 Tage liegt bei ca. 78 Fällen (-2 seit dem vergangenen Samstag).

Gestern betrug die heute vom RKI gemeldete Zahl der Neuinfektionen 32.970. 

ARE-Erkrankungen (aktualisiert am 07.02.)

Die Zahl der akuten Atemwegserkrankungen in Deutschland ist in der vergangenen Woche im Vergleich zur Vorwoche leicht gesunken und liegt laut RKI damit im Bereich der vorpandemischen Jahre. Neben Corona und Influenza belastete in diesem Winter vor allem auch das für Kinder gefährliche Respiratorische Synzytialvirus (RSV) das Gesundheitssystem. Laut RKI begann die RSV-Welle im Oktober vergangenen Jahres, mittlerweile sieht das Institut die Welle als beendet an. Nach RKI-Definition endete sie mit der dritten Woche dieses Jahres. Bereits zwei Wochen zuvor war laut RKI die Grippe-Welle zu Ende gegangen.

Dennoch warnte das RKI am Donnerstag: „Der Infektionsdruck durch akute Atemwegsinfektionen bleibt in der Wintersaison generell hoch, da die Verbreitung von akuten Atemwegserregern wie Sars-Cov-2, Influenzaviren und RSV durch den häufigeren und längeren Aufenthalt in Innenräumen begünstigt wird.“ Es bleibe daher weiterhin sehr wichtig, bei Symptomen zu Hause zu bleiben und Kontakte zu meiden.

 Affenpocken (zuletzt aktualisiert am 07.02.)

Die gemeldete Affenpocken-Fallzahl in Deutschland betrug an dem Tag 3.685. Das sind zehn Fälle mehr als am 13.01.2023.  

TH

Wir hätten es gerne, wie in der vorigen Woche, bei einem Infektionsreport belassen. Doch die Entwicklung in Sachen Corona, die sich gegenwärtig abzeichnet, gibt Anlass zur Sorge und wir fühlen uns verpflichtet, vor dem Wochenende, an dem keine Datenerfassung beim RKI stattfinden wird, den aktuellen Stand noch einmal zu referieren.

  • Die bundesweite 7-Tage-Corona-Inzidenz ist von gestern auf heute um 8 Punkte auf 122,6 gestiegen. Das ist der stärkste Anstieg seit dem 03.01.2023. Dieser Tag im Januar war offenbar ein „Korrekturtag“, an dem die Inzidenz um 42 Punkte angehoben wurde.
  • Damit ist der Niedrigststand von 65 Punkten am 23.01.2023 bereits um fast 100 Prozent überschritten.
  • Die Neuinfektionszahlen liegen derzeit regelmäßig über 20.000 pro Tag. Der 14-Tage-Durchschnittswert ist in den letzten 4 Tagen um jeweils mehr als 3,5 Prozent gestiegen.
  • Vor allem im Westen heben die Inzidenzwerte in den letzten Tagen geradezu ab.
  • Das Saarland steht mit 199,7 an der Spitze, aber beeinflusst wird der gesamtdeutsche Wert vor allem von einem heftigen Anstieg in NRW (176,5), Hessen (161,7) und Rheinland-Pfalz (159,5). Zumindest drei dieser vier Bundesländer sind Karnevalshochburgen und es ist bekannt, dass auch andere Infektionen dort infolge von Großveranstaltungen massiv angestiegen sind.
  • Der Wert in Berlin steigt zwar auch, aber in noch überschaubarem Maß (gegenwärtig 71,2, der niedrigste Wert der letzten 15 Monate wurde mit ca. 57 Ende Januar erreicht).
  • Kein Bundesland weist mehr eine Inzidenz von weniger als 50 auf. Am niedrigsten liegt Sachsen (55,0), gefolgt vom häufigen Spitzenreiter in Sachen Niedrig-Inzidenz, Thüringen (57,9).

Beunruhigend ist vor allem, dass immer weitere Schutzpflichten wegfallen, man also denkbar schlecht für einen bundesweiten Gegentrend gerüstet ist. Die Wende hin zu mehr Schutzmaßnahmen ist derzeit aus psychologischen Gründen kaum durchsetzbar.

Man kann sagen, niemand hat damit gerechnet, dass eine eventuelle Winterwelle so spät einsetzt. Noch würden wir nicht von einer solche Welle sprechen wollen und wir werden uns anschauen, wie die Werte sich in den Bundesländern entwickeln. Bleibt es bei wenigen Ausreißern, bei denen es nachvollziehbare Gründe für einen stärkeren Anstieg gibt, gehen die Werte dort alsbald wieder zurück –  oder sehen wir bald überall in ähnlich rapidem Maße Zuwächse bei den Neuinfektionen wie  derzeit im Westen?

Zum 1. März sollen fast alle verbliebenen Test- und Maskenpflichten auslaufen. Das Bundeskabinett hat dazu die sogenannte „Erste Verordnung zur Änderung der Schutzmaßnahmenaussetzungsverordnung“ beschlossen. So werden Beschäftigte und Bewohner in Gesundheits- und Pflegeeinrichtungen von Test- und Maskenpflicht befreit. Lediglich für Besucherinnen und Besucher in Arztpraxen, Krankenhäusern und Pflegeheimen gilt weiterhin die Maskenpflicht.

Ursprünglich sollten die  Corona-Schutzmaßnahmen noch bis zum 7. April gelten. Angesichts der seit Wochen stabilen Infektionslage sollen – nach dem Aussetzen der Maskenpflicht im Personenfernverkehr Anfang Februar – nun weitere Regelungen vorzeitig wegfallen.

Die Bundesregierung hatte diesen Schritt sorgfältig abgewogen und die Pandemieentwicklung im Herbst und Winter wissenschaftlich analysiert. Die bundesweiten Schutzmaßnahmen, die im Oktober eingeführt wurden, haben dazu beigetragen, eine Überlastung des Gesundheitssystems zu verhindern.

Was die Bundesregierung auf ihrer Infoseite schreibt, spiegelt nicht mehr den heutigen Stand, sondern den vor drei bis vier Wochen: Zum 1. März fallen weitere Masken- und Testpflichten | Bundesregierung. Gerade im gegenwärtig stark betroffenen Nordrhein-Westfalen  wirkt das Auslaufen der Maßnahmen, als ob die Politik wieder einmal der Realität hinterherläuft: Corona-Liveblog: Schluss für Schutzverordnung in NRW ab März (rp-online.de)

Die gegenwärtige Lage hingegen wird zwangsläufig wieder zu einem höheren Hospitalisierungsgrad und in wenigen Wochen zu mehr Todesfällen führen. Diese haben sich auf einem Wert um 80 pro Tag stabilisiert, wohingegen dringend eine weitere Absenkung notwendig wäre, um von einer endemischen Situation sprechen zu können. Es sei denn, die stärker dominierende Variante Omikron XBB.1.5. würde eine geringere Gefahr für schwere Fälle und für letale Verläufe mit sich bringen – das zeichnet sich aber derzeit nicht ab, die Werte waren bisher ähnlich denen der über mehr als ein halbes Jahr hinweg führenden Variante  Omikron BA.5.

Das heutige Thema wird durch die höheren Infektionszahlen der letzten Tage gesetzt, in exakten Zahlen wirkt sich dies so aus:

25.02.2023          122,6     6,98%    8,00
24.02.2023          114,6     4,85%    5,30
23.03.2023          109,3     7,26%    7,40
22.02.2023          101,9     5,16%    5,00
21.02.2023          96,9        -6,38%  -6,60
20.02.2023          103,5     -1,99%  -2,10
19.02.2023          105,6     -2,76%  -3,00
18.02.2023          108,6     2,94%    3,10
17.02.2023          105,5     2,63%    2,70
16.02.2023          102,8     5,98%    5,80
15.02.2023          97,0        1,36%    1,30
14.02.2023          95,7        3,91%    3,60
13.02.2023          92,1        -1,92%  -1,80
12.02.2023          93,9        -2,90%  -2,80
11.02.2023          96,7        1,79%    1,70
10.02.2023          95,0        1,28%    1,20
09.02.2023          93,8        3,08%    2,80
08.02.2022          91,0       -0,87%  -0,80
07.02.2022          91,8       1,89%    1,70
06.02.2023          90,1       -2,07%  -1,90
05.02.2023          92,0       -2,85%  -2,70
04.02.2023          94,7        1,72%    1,60
03.02.2023          93,1        1,09%    1,00
02.02.2023          92,1        4,30%    3,80
01.02.2023          88,3        6,77%    5,60 

Wichtige Eckwerte seit Anfang 2022; bundesweite Inzidenz:

67,5 (23.01. = niedrigster Stand seit Jahresbeginn 2023 und seit Oktober 2021)
173,3 (31.12. = niedrigster Stand des Jahres 2022)
213,0 (05.09. = niedrigster Stand zwischen Sommerwelle und Herbstwelle 2022)
752,9 (16.07. = Höchststand während der Sommerwelle 2022)
799,9 (12.10. = Höchststand während der Herbstwelle 2022)
1.758,5 (26.03. = Allzeit-Hoch während der zweiten Frühlingswelle 2022 (BA.2-Welle))

89  Todesfälle an / mit Corona wurden heute gemeldet. Der Durchschnitt der letzten 14 Tage liegt bei ca. 80 Fällen (-1 innerhalb der vergangenen 2 Tage).

Gestern betrug die heute vom RKI gemeldete Zahl der Neuinfektionen 20.974. Der 14-Tage-Durchschnitt (inklusive der „Nichterfassungstage“ am Wochenende)  hat sich zuletzt so entwickelt:

14553,6                3,85%
14014,1                3,70%
13514,1                3,86%
13012,2                3,57%
12563,4                -2,30%
12859,6                0,00%

ARE-Erkrankungen (aktualisiert am 07.02.)

Die Zahl der akuten Atemwegserkrankungen in Deutschland ist in der vergangenen Woche im Vergleich zur Vorwoche leicht gesunken und liegt laut RKI damit im Bereich der vorpandemischen Jahre. Neben Corona und Influenza belastete in diesem Winter vor allem auch das für Kinder gefährliche Respiratorische Synzytialvirus (RSV) das Gesundheitssystem. Laut RKI begann die RSV-Welle im Oktober vergangenen Jahres, mittlerweile sieht das Institut die Welle als beendet an. Nach RKI-Definition endete sie mit der dritten Woche dieses Jahres. Bereits zwei Wochen zuvor war laut RKI die Grippe-Welle zu Ende gegangen.

Dennoch warnte das RKI am Donnerstag: „Der Infektionsdruck durch akute Atemwegsinfektionen bleibt in der Wintersaison generell hoch, da die Verbreitung von akuten Atemwegserregern wie Sars-Cov-2, Influenzaviren und RSV durch den häufigeren und längeren Aufenthalt in Innenräumen begünstigt wird.“ Es bleibe daher weiterhin sehr wichtig, bei Symptomen zu Hause zu bleiben und Kontakte zu meiden.

 Affenpocken (zuletzt aktualisiert am 07.02.)

Die gemeldete Affenpocken-Fallzahl in Deutschland betrug an dem Tag 3.685. Das sind zehn Fälle mehr als am 13.01.2023.  

TH

Unser zweiter Infektionsreport für diese Woche zeigt vor allem steigende Corona-Zahlen. Die Neuinfektionen lagen vorgestern auf dem höchsten Niveau seit dem 9. Januar des Jahres, heute knapp dahinter. Die Inzidenz stieg gestern um über 5 Prozent, heute um mehr als 7 Prozent an. Die Todesfallzahlen haben sich nach einem Rückgang eingependelt, sind aber weiterhin hoch.

Die Corona-Zahlen stellen wir heute voran:

Inzidenzwert bundesweit:

23.03.2023          109,3     7,26%    7,40
22.02.2023          101,9     5,16%    5,00
21.02.2023          96,9        -6,38%  -6,60
20.02.2023          103,5     -1,99%  -2,10
19.02.2023          105,6     -2,76%  -3,00
18.02.2023          108,6     2,94%    3,10
17.02.2023          105,5     2,63%    2,70
16.02.2023          102,8     5,98%    5,80
15.02.2023          97,0        1,36%    1,30
14.02.2023          95,7        3,91%    3,60
13.02.2023          92,1        -1,92%  -1,80
12.02.2023          93,9        -2,90%  -2,80
11.02.2023          96,7        1,79%    1,70
10.02.2023          95,0        1,28%    1,20
09.02.2023          93,8        3,08%    2,80
08.02.2022          91,0       -0,87%  -0,80
07.02.2022          91,8       1,89%    1,70
06.02.2023          90,1       -2,07%  -1,90
05.02.2023          92,0       -2,85%  -2,70
04.02.2023          94,7        1,72%    1,60
03.02.2023          93,1        1,09%    1,00
02.02.2023          92,1        4,30%    3,80
01.02.2023          88,3        6,77%    5,60
31.01.2023          82,7        6,71%    5,20

Wichtige Eckwerte seit Anfang 2022; bundesweite Inzidenz:

67,5 (23.01. = niedrigster Stand seit Jahresbeginn 2023 und seit Oktober 2021)
173,3 (31.12. = niedrigster Stand des Jahres 2022)
213,0 (05.09. = niedrigster Stand zwischen Sommerwelle und Herbstwelle 2022)
752,9 (16.07. = Höchststand während der Sommerwelle 2022)
799,9 (12.10. = Höchststand während der Herbstwelle 2022)
1.758,5 (26.03. = Allzeit-Hoch während der zweiten Frühlingswelle 2022 (BA.2-Welle))

113 Todesfälle an / mit Corona wurden heute gemeldet. Der Durchschnitt der letzten 14 Tage liegt bei ca. 81 Fällen (-4 innerhalb der vergangenen 3 Tage).

Gestern betrug die heute vom RKI gemeldete Zahl der Neuinfektionen 25.038. Der 14-Tage-Durchschnitt liegt  bei 14.800 Fällen, das ist ein Anstieg innerhalb von 3 Tagen von 15 Prozent  innerhalb von 8 Tagen. Die Inzidenz steigt wieder stärker, der Anstieg liegt aber innerhalb der letzten 14 Tage aufgrund von zwischenzeitlich vom RKI angenommenen Rückgängen an Wochenenden immer noch bei ca. + 1,1 Prozent täglich.

Unser heutiges Thema: Warum erkranken manche Menschen mehrfach an Corona, trotz vier Impfungen, trotz Maske tragen, wo immer es geht – und andere gar nicht, egal, wie sie sich verhalten?

Wissenschaftler an der Universität in Sydney haben womöglich das Rätsel gelöst, warum einige Menschen nicht an Covid-19 erkranken. Die Ergebnisse ihrer Studie veröffentlichten die Forscherinnen und Forscher kürzlich im Fachblatt Plos Biology. Darin berichten sie von einem neu entdeckten Protein, welches das Coronavirus in der Lunge bindet und gleichzeitig die antivirale Abwehr im Körper ankurbeln soll. Das australische Forscher-Team rund um Professor Greg Neely nennt es LRRC15.

Die Forscher durchsuchten für ihre Studie das gesamte menschliche Genom nach Proteinen, die an Sars-CoV-2 binden können. Dazu nutzten die Wissenschaftler das gentechnische Werkzeug Crispr, mit dem sie prüfen konnten, welche Gene den menschlichen Zellen die Fähigkeit verleihen, das Sars-CoV-2-Spike-Protein zu binden. Das Spike-Protein ist entscheidend für die Fähigkeit des Virus, seine Wirtszellen zu infizieren: Ist es blockiert, kann sich das Virus nicht mehr an menschliche Zellen binden. „Auf diese Weise konnten wir dieses neue Rezeptorprotein LRRC15 finden“, sagte Neely gegenüber der britischen Zeitung Guardian.

Forschung: Das Rätsel um Corona-Immunität könnte gelöst sein (msn.com)

Wie man an diesem Beispiel sieht: Manchmal ist weniger mehr. Gerecht wäre es hingegen nicht, wenn manche Menschen von Natur aus besser geschützt sind, aber das gilt ja auch für alle anderen Erkrankungen: Bei ähnlicher Lebensführung versterben einige früh an mehr oder weniger häufigen oder seltenen Krankheiten, andere werden uralt. Daraus sollte man aber nicht schließen, dass es egal ist, wie man sich verhält. Man kann lediglich Gleiches vergleichen, nämlich Menschen, die viel LRRC15 entwickeln, wenn sie infiziert sind, mit anderen, auf die das ebenso zutrifft bzw. jene, für die Corona aufgrund geringerer Ausschüttung des Proteins weniger gefährlich ist mit anderen, auf die das ebenfalls zutritt – und es bleibt die Frage „in welchem Maße?“. Über die Infektionshäufigkeit scheint das allerdings nichts auszusagen. Gehen wir davon aus, dass mittlerweile gut die Hälfte aller Infektionen gar nicht entdeckt werden, weil keine PCR-Tests vorliegen, wäre es also auch möglich, dass wir längst infiziert waren, ohne dass es auffiel.

ARE-Erkrankungen (aktualisiert am 07.02.)

Die Zahl der akuten Atemwegserkrankungen in Deutschland ist in der vergangenen Woche im Vergleich zur Vorwoche leicht gesunken und liegt laut RKI damit im Bereich der vorpandemischen Jahre. Neben Corona und Influenza belastete in diesem Winter vor allem auch das für Kinder gefährliche Respiratorische Synzytialvirus (RSV) das Gesundheitssystem. Laut RKI begann die RSV-Welle im Oktober vergangenen Jahres, mittlerweile sieht das Institut die Welle als beendet an. Nach RKI-Definition endete sie mit der dritten Woche dieses Jahres. Bereits zwei Wochen zuvor war laut RKI die Grippe-Welle zu Ende gegangen.

Dennoch warnte das RKI am Donnerstag: „Der Infektionsdruck durch akute Atemwegsinfektionen bleibt in der Wintersaison generell hoch, da die Verbreitung von akuten Atemwegserregern wie Sars-Cov-2, Influenzaviren und RSV durch den häufigeren und längeren Aufenthalt in Innenräumen begünstigt wird.“ Es bleibe daher weiterhin sehr wichtig, bei Symptomen zu Hause zu bleiben und Kontakte zu meiden.

 Affenpocken (zuletzt aktualisiert am 07.02.)

Die gemeldete Affenpocken-Fallzahl in Deutschland betrug an dem Tag 3.685. Das sind zehn Fälle mehr als am 13.01.2023.  

TH

Vielleicht haben Sie sich gewundert. In dieser Woche haben wir noch keinen Infektionsreport veröffentlicht. Bevor diese Woche unweigerlich vorbei ist, wollen wir aber unsere Berichterstattung fortsetzen. Wir aktualisieren dabei nur die Corona-Zahlen.

Dass wir erst nach acht Pause Tagen die Ausgabe 24/23 veröffentlichen, hat einen schlichten Grund. Leider ist es nicht der, dass die Corona-Zahlen nachlassen. Im Gegenteil, die Inzidenz steigt weiter. Wenn auch maßvoll. Sondern, dass wir einfach mal ein paar Tage Ruhe vor diesem Thema haben wollten. Das ist menschlich, finden wir,  und wir haben keine Berichterstattungspflicht, sondern  machen das alles freiwillig. Außerdem haben wir uns im Nicht-Kultur-Bereich auf die Berlinwahl vom 12.02.2023 konzentriert, zuletzt mit diesem Artikel:

UPDATE Berlinwahl 2023 VIa Überraschung: #Grüne und #Linke mit absoluter Mehrheit bei den Neuberliner:innen #Zuzis #Ergebnis, Wahlanalyse +++ Leitkommentar +++ persönliche Sicht – trotzdem die aktuelle Koalition oder gerade nicht? | Briefing 131 | Politik, PPP, Berlin – DER WAHLBERLINER

Weil es immer wieder und wieder hochkommt und durchgekaut wird, haben wir hier für Sie als Thema des Tages die Impfungen und was sie bewirken können (neben der Schutzfunktion) referiert. In diesem Info-Beitrag erfahren Sie alles über Impfreaktionen, Nebenwirkungen, Impfschäden und wie man sie auseinanderhalten kann (und muss, um seriös darüber zu schreiben).

Krank nach Corona Impfung? Langzeitfolgen, Impfschäden, Nebenwirkungen – was ist wirlich dran? | Das Erste (mdr.de)

Was wir im Alltag beobachten, ist eine geradezu störrische Minderheit, die weiterhin Maske trägt. Wir zählen in der Regel nicht mehr dazu, es sei denn, es ist an einem Ort sozusagen privat oder von Seiten eines Unternehmens vorgeschrieben. Zuletzt waren wir am Freitag vor einer Woche im ÖPNV unterwegs, und zwar teils, teils, je nachdem, wie voll es im jeweiligen Verkehrsmittel war. In Berlin ist die Inzidenz in den letzten 7 Tagen von ca. 61 auf ca. 69 gestiegen. Klar, ein Anstieg ist ein Anstieg, aber er liegt weit unterhalb unserer persönlichen Vollschutzgrenze, Inzidenz 200. Und wir hatte uns bisher nie angesteckt, sind drei Mal geimpft.

Wir meinen, wir können dieses Virus für uns weitgehend knicken, sofern sich nicht dramatische Veränderungen im Gesamtbild ergeben, wie die Durchsetzung einer neuen Variante, die nicht nur hochinfektiös, sondern auch mit vielen schweren Fällen verbunden ist. Selbst die Todesfallzahlen gehen endlich deutlicher zurück als bisher, darauf mussten wir so lange warten. Ob sie durch die aktuelle leichte Zunahme an Neuinfektionen wieder steigen werden? Das lässt sich noch nicht sicher sagen. Hier zunächst die Zahlen, mit den wichtigsten Nachträgen für die gesamte Woche:

Inzidenzwert bundesweit:

19.02.2023          105,6     -2,76%  -3,00
18.02.2023          108,6     2,94%    3,10
17.02.2023          105,5     2,63%    2,70
16.02.2023          102,8     5,98%    5,80
15.02.2023          97,0        1,36%    1,30
14.02.2023          95,7        3,91%    3,60
13.02.2023          92,1        -1,92%  -1,80
12.02.2023          93,9        -2,90%  -2,80
11.02.2023          96,7        1,79%    1,70
10.02.2023          95,0        1,28%    1,20
09.02.2023          93,8        3,08%    2,80
08.02.2022          91,0       -0,87%  -0,80
07.02.2022          91,8       1,89%    1,70
06.02.2023          90,1       -2,07%  -1,90
05.02.2023          92,0       -2,85%  -2,70
04.02.2023          94,7        1,72%    1,60
03.02.2023          93,1        1,09%    1,00
02.02.2023          92,1        4,30%    3,80
01.02.2023          88,3        6,77%    5,60
31.01.2023          82,7        6,71%    5,20
30.01.2023          77,5       -2,02%   -1,60
29.01.2023          79,1      – 2,94%   -2,40  
28.01.2023          81,5        3,82%    3,00
27.01.2023          78,5        5,51%    4,10
26.01.2023          74,4        4,49%    3,20
25.01.2023          71,2        4,25%    2,90
24.01.2023          68,3        1,19%    0,80
23.01.2023          67,5        -2,17%  -1,50

Zwischenzeitlich wies nur noch ein Bundesland einen Inzidenzwert von mehr als 100 auf, mittlerweile sind es wieder sechs, eines mehr als vor einer Woche.

Wichtige Eckwerte seit Anfang 2022; bundesweite Inzidenz:

67,5 (23.01. = niedrigster Stand seit Jahresbeginn 2023 und seit Oktober 2021)
173,3 (31.12. = niedrigster Stand des Jahres 2022)
213,0 (05.09. = niedrigster Stand zwischen Sommerwelle und Herbstwelle 2022)
752,9 (16.07. = Höchststand während der Sommerwelle 2022)
799,9 (12.10. = Höchststand während der Herbstwelle 2022)
1.758,5 (26.03. = Allzeit-Hoch während der zweiten Frühlingswelle 2022 (BA.2-Welle))

0 Todesfälle an / mit Corona wurden heute gemeldet. Der Durchschnitt der letzten 14 Tage liegt bei ca. 85 Fällen (-25 innerhalb der vergangenen 8 Tage).

Bei unserer Darstellung der Neuinfektionen haben wir eine Umstellung vorgenommen. Wir benennen nun ebenfalls den 14-Tage-Durchschnittswert als Orientierungswert, nicht mehr den Wert am gleichen Tag der Vorwoche. Wir glauben, dass dieser Wert mehr Aussagekraft besitzt und er entspricht nun auch dem Vorgehen bei der Darstellung der Todesfallzahlen.

Gestern betrug die heute vom RKI gemeldete Zahl der Neuinfektionen 0. Der 14-Tage-Durchschnitt liegt  bei 12.860 Fällen, das ist ein Anstieg innerhalb von 8 Tagen von 8,7 Prozent innerhalb von 8 Tagen. Die Inzidenzgrafik verdeutlicht diesen geringfügigen Anstieg beim Infektionsgeschehen, die blaue Linie (14-Tage-Linie der Inzidenz) liegt etwas oberhalb von 1 Prozent täglichem Anstieg.

ARE-Erkrankungen (aktualisiert am 07.02.)

Die Zahl der akuten Atemwegserkrankungen in Deutschland ist in der vergangenen Woche im Vergleich zur Vorwoche leicht gesunken und liegt laut RKI damit im Bereich der vorpandemischen Jahre. Neben Corona und Influenza belastete in diesem Winter vor allem auch das für Kinder gefährliche Respiratorische Synzytialvirus (RSV) das Gesundheitssystem. Laut RKI begann die RSV-Welle im Oktober vergangenen Jahres, mittlerweile sieht das Institut die Welle als beendet an. Nach RKI-Definition endete sie mit der dritten Woche dieses Jahres. Bereits zwei Wochen zuvor war laut RKI die Grippe-Welle zu Ende gegangen.

Dennoch warnte das RKI am Donnerstag: „Der Infektionsdruck durch akute Atemwegsinfektionen bleibt in der Wintersaison generell hoch, da die Verbreitung von akuten Atemwegserregern wie Sars-Cov-2, Influenzaviren und RSV durch den häufigeren und längeren Aufenthalt in Innenräumen begünstigt wird.“ Es bleibe daher weiterhin sehr wichtig, bei Symptomen zu Hause zu bleiben und Kontakte zu meiden.

 Affenpocken (zuletzt aktualisiert am 07.02.)

Die gemeldete Affenpocken-Fallzahl in Deutschland betrug an dem Tag 3.685. Das sind zehn Fälle mehr als am 13.01.2023.  

TH

Unser zweiter Infektionen-Report für diese Woche ist auch unser letzter, denn morgen wird das RKI keine neuen Zahlen zu Corona vermelden. Auf der Corona-Pandemie liegt immer noch unser Augenmerk in besonderem Maße, wiewohl wir heute auch die Angaben des RKI zu Grippe & Co. aktualisieren werden. Für die Affenpockenzahlen haben wir das kürzlich getan.

Die Corona-Lage ist von einem langsamen Anstieg der Inzidenz gekennzeichnet, der vom Jahres-Niedrigstwert 67,5 bei der 7-Tage-Inzidenz nun auf 96,7 Punkte geführt hat. Hingegen ermäßigen sich die Todesfallzahlen weiterhin und wird wohl demnächst erstmals seit Oktober 2022 die Marke von 100 täglich (14-Tage-Durchschnitt) nach unten durchbrechen. Würde es beim aktuellen Stand bleiben, wären allerdings auch im Jahr 2023 wieder ca. 40.000 Todesfälle wegen / mit Corona zu beklagen, die hohen Sterbefallziffern der letzten beiden Jahre würden sich fortsetzen – sie waren nicht nur, aber zum Teil und vor allem im Jahr 2021 corona-bedingt.

Morgen wird in Berlin ein neues Abgeordnetenhaus gewählt, daher heute ein paar Zahlen, die einen interessanten Blick auf die Hauptstadt werfen: ca. 38 Prozent aller Berliner:innen waren bisher mit Corona infiziert, Mehrfacherkrankungen derselben Person fließen in diesen Wert ein. Die Letalität in Berlin lag bei 3,86 Promille, also zu einem Todesfall auf 272 Erkrankungen. Zum Vergleich die bundesweiten Werte:  45 Prozent aller Menschen hatten eine Corona-Infektion, davon verstarben wiederum 4,33 Promille. Berlin weist also trotz seiner dichten Besiedlung, der vielen großen Events, die hier stattfinden und seiner vergleichsweise undisziplinierten Bevölkerung überdurchschnittlich gute Werte auf. Etwa 1,49 von 1.000 Berliner:innen sind bisher an Corona verstorben, aber 2 Promille der Bevölkerung bundesweit. Das ist kein unerheblicher Unterschied: ca. 40 Prozent weniger Sterbequote zugunsten der Bundeshauptstadt. Dies spricht u. a. für die Qualität der Berliner Gesundheitsversorgung, um einmal etwas Gutes über die Stadt zu schreiben, was nicht so häufig benannt wird.

Das sind gleichzeitig Spitzenwerte: Kein anderes Bundesland weist eine Infektionsquote von weniger als 40 Prozent auf, Bayern liegt sogar über 50 Prozent. Bei der Letalität, bezogen auf die Gesamtbevölkerung, liegt nur Bremen leicht besser (142 Fälle pro 100.000 Einwohner), ein dramatischer Unterschied zum negativen Spitzenreiter Sachsen, wo bisher 414 von 100.000 Einwohner an / mit Corona verstorben sind.

Bei den Zahlen sind wir von 3,7 Millionen Einwohner:innen für Berlin und 84 Millionen für Gesamtdeutschland als Grundlage ausgegangen.

Neuigkeiten haben wir auch. Sie wollten sicher schon lange wissen, wo ist XBB 1.5 geblieben? Die Variante, die im November 2022 bereits als das kommende, hochinfektiöse Ding angekündigt wurde. Hier ist die Antwort:

Der Anteil der Omikron-Sublinie XBB.1.5 in Deutschland ist weiter angestiegen. In der vergangenen Woche wurde die Sublinie in neun Prozent der untersuchten Stichproben nachgewiesen, wie das Robert Koch-Institut (RKI) in seinem Covid-19-Wochenbericht vom Donnerstagabend schrieb. „XBB.1.5 ist nun die am zweithäufigsten in der Stichprobe nachgewiesene Variante.“

Die Sublinie BA.5 dominiert weiterhin das Infektionsgeschehen, ihr Anteil ist aber auf etwa 64 Prozent gesunken. Alle Werte basieren auf geringen absoluten Zahlen, denn das vollständige Viruserbgut wird nur bei einem kleinen Anteil positiver Proben untersucht. Für die kommenden Wochen werde mit einem weiteren Anstieg der Variante gerechnet, schreibt das RKI. In den USA sei die Variante laut der dortigen Gesundheitsbehörde bereits dominant. Der Virologe Christian Drosten hatte bereits Mitte Januar gesagt, dass die Sublinie in Deutschland vorherrschend werden dürfte. Das heiße aber nicht, dass eine neue Welle noch in diesem Winter drohe.

Covid-19 auf „vergleichsweise niedrigem Niveau“: Anteil der Omikron-Sublinie XBB.1.5 gestiegen (msn.com)

Abgesehen von den üblichen Ungenauigkeiten: Erstaunlich, wie langsam sich XBB1.5. in Deutschland durchsetzt, nach unserer Ansicht nicht unbedingt sicher, dass es jemals, wie in den USA, die dominierende Variante werden wird. Trotzdem wichtig:

Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) weist XBB.1.5 keine Mutation auf, die für Veränderungen der Krankheitsschwere bekannt wäre. Laut RKI wurde mit der zunehmenden Verbreitung der Sublinie „keine Erhöhung der Krankheitsschwere“ beobachtet.

Im selben Artikel wurden auch neue Zahlen zu den ARE-Erkrankungen im Allgemeinen gemeldet:

Die Zahl der akuten Atemwegserkrankungen in Deutschland ist in der vergangenen Woche im Vergleich zur Vorwoche leicht gesunken und liegt laut RKI damit im Bereich der vorpandemischen Jahre. Neben Corona und Influenza belastete in diesem Winter vor allem auch das für Kinder gefährliche Respiratorische Synzytialvirus (RSV) das Gesundheitssystem. Laut RKI begann die RSV-Welle im Oktober vergangenen Jahres, mittlerweile sieht das Institut die Welle als beendet an. Nach RKI-Definition endete sie mit der dritten Woche dieses Jahres. Bereits zwei Wochen zuvor war laut RKI die Grippe-Welle zu Ende gegangen.

Dennoch warnte das RKI am Donnerstag: „Der Infektionsdruck durch akute Atemwegsinfektionen bleibt in der Wintersaison generell hoch, da die Verbreitung von akuten Atemwegserregern wie Sars-Cov-2, Influenzaviren und RSV durch den häufigeren und längeren Aufenthalt in Innenräumen begünstigt wird.“ Es bleibe daher weiterhin sehr wichtig, bei Symptomen zu Hause zu bleiben und Kontakte zu meiden.

Die Werte zu den Affenpocken hatten wir zuletzt am 07.02. aktualisiert:

Die gemeldete Affenpocken-Fallzahl in Deutschland betrug an dem Tag 3.685. Das sind zehn Fälle mehr als am 13.01.2023.  

Und damit zu den aktuellen Corona-Zahlen im Detail:

11.02.2023          96,7        1,79%    1,70
10.02.2023          95,0        1,28%    1,20
09.02.2023          93,8        3,08%    2,80
08.02.2022          91,0       -0,87%  -0,80
07.02.2022          91,8       1,89%    1,70
06.02.2023          90,1       -2,07%  -1,90
05.02.2023          92,0       -2,85%  -2,70
04.02.2023          94,7        1,72%    1,60
03.02.2023          93,1        1,09%    1,00
02.02.2023          92,1        4,30%    3,80
01.02.2023          88,3        6,77%    5,60
31.01.2023          82,7        6,71%    5,20
30.01.2023          77,5       -2,02%   -1,60
29.01.2023          79,1      – 2,94%   -2,40  
28.01.2023          81,5        3,82%    3,00
27.01.2023          78,5        5,51%    4,10
26.01.2023          74,4        4,49%    3,20
25.01.2023          71,2        4,25%    2,90
24.01.2023          68,3        1,19%    0,80
23.01.2023          67,5        -2,17%  -1,50
22.01.2023          69,0        -3,77%  -2,70
21.01.2023          71,7        -1,24%  -0,90
20.01.2023          72,6        -2,94%  -2,20
19.01.2023          74,8        -6,62%  -5,30
18.01.2023          80,1        -8,87%  -7,80
17.01.2023          87,9        -10,67% -10,50
16.01.2023          98,4        -1,99%  -2,00  

Zwischenzeitlich wies nur noch ein Bundesland einen Inzidenzwert von mehr als 100 auf, mittlerweile sind es wieder fünf.

Wichtige Eckwerte seit Anfang 2022; bundesweite Inzidenz:

67,5 (23.01. = niedrigster Stand seit Jahresbeginn 2023 und seit Oktober 2021)
173,3 (31.12. = niedrigster Stand des Jahres 2022)
213,0 (05.09. = niedrigster Stand zwischen Sommerwelle und Herbstwelle 2022)
752,9 (16.07. = Höchststand während der Sommerwelle 2022)
799,9 (12.10. = Höchststand während der Herbstwelle 2022)
1.758,5 (26.03. = Allzeit-Hoch während der zweiten Frühlingswelle 2022 (BA.2-Welle))

103 Todesfälle an / mit Corona wurden heute gemeldet. Der Durchschnitt der letzten 14 Tage liegt bei ca. 110 Fällen (-5 gegenüber dem Wert vor drei Tagen).

Bei unserer Darstellung der Neuinfektionen haben wir eine Umstellung vorgenommen. Wir benennen nun ebenfalls den 14-Tage-Durchschnittswert als Orientierungswert, nicht mehr den Wert am gleichen Tag der Vorwoche. Wir glauben, dass dieser Wert mehr Aussagekraft besitzt und er entspricht nun auch dem Vorgehen bei der Darstellung der Todesfallzahlen.

Gestern betrug die Zahl der Neuinfektionen 13.420. Der 14-Tage-Durchschnitt lag bei 11.826 Fällen, das ist ein Anstieg von 4,6 Prozent.

TH

In dieser Woche kommt unser erster Infektionsreport erst am Mittwoch, aber wir haben selbstverständlich in den letzten Tagen brav mitgeschrieben, um eine Einschätzung der aktuellen Lage vornehmen zu können.

Diese Einschätzung fällt heute überwiegend positiv aus. Der Corona-7-Tage-Inzidenzanstieg, der sich im Februar verfestigt hatte, scheint zumindest vorerst gestoppt, und zwar, bevor die Marke von 100 (Bundesdurchschnitt) erreicht ist. Berlin hat den Anstieg der letzten Zeit nicht mitvollzogen und steht nach wie vor bei wenig über 50. Die heutige Todesfallzahl in Deutschland ist zwar mit 107 weiterhin zu hoch, um von einer endemischen Situation sprechen zu können, aber die niedrigste seit dem 2. Dezember 2022 an einem Tag mit normaler Erfassung (ex Sonntag und Montag), damals waren es 89 Fälle.  

Außerdem haben wir die Zahl der Affenpockenfälle in Deutschland erstmals seit dem 13.01.2023 wieder aktualisiert. Die Zunahme ist sehr überschaubar, aber es hat uns überrascht, dass es überhaupt zu einem leichten Anwachsen der Zahl kam.

Die Schlagzeilen des Tages befassen sich mittlerweile viel häufiger mit den Folgen der Pandemie als mit der aktuellen Lage. Vor allem der psychische Stress für Kinder während der Pandemie steht dabei im Vordergrund.

Die Folgen des Umgangs mit der Corona-Pandemie führen bis heute zu psychischen Belastungen bei fast drei Vierteln (73 Prozent) der Kinder und Jugendlichen in Deutschland. Das geht aus einem Regierungsbericht hervor, den das Bundeskabinett heute beschloss. Der Abschlussbericht der Interministeriellen Arbeitsgruppe „Gesundheitliche Auswirkungen auf Kinder und Jugendliche durch Corona“ empfiehlt der Politik, insbesondere sozial benachteiligte Kinder und Jugendliche nun stärker zu unterstützen. Bundesfamilienministerin Lisa Paus (Grüne) sagte, es dürfe nicht vom sozialen Status abhängen, wie gut junge Menschen Krisen überstehen. Kinder in beengten Wohnverhältnissen oder mit stark belasteten Eltern träfen die Corona-Folgen und zusätzliche Belastungen wie die Inflation besonders hart. Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) sagte, er wolle dafür sorgen, die Gesundheitsförderung zu verstärken und mehr Therapieplätze für Kinder und Jugendliche zu schaffen.

Der Abschlussbericht der Arbeitsgruppe stützt sich auf sechs Studien, deren Ergebnisse bereits veröffentlicht sind. Trotz unterschiedlicher Schwerpunkte stellen sie übereinstimmend eine erhöhte psychische Belastung von Kindern und Jugendlichen und anhaltenden psychosomatischen Stress fest. Essstörungen, Bewegungsmangel und Depressionen nahmen zu. Es wurden Verzögerungen in der sprachlichen, emotionalen und schulischen Entwicklung festgestellt sowie Ausbildungsunterbrechungen bei Jugendlichen. Wurde die soziale Herkunft berücksichtigt, fielen die Werte für benachteiligte Kinder deutlich höher aus.

Corona-News-Ticker: Kinder sind bis heute psychisch belastet | NDR.de – Nachrichten – NDR Info

Im Grunde kann man erneut feststellen, dass Corona nicht, wie die Neoliberalen es uns weismachen wollten, „uns alle (gleichermaßen) betrifft“, sondern wieder einmal die ohnehin Schwächeren der Gesellschaft besonders unter Druck standen. Die stärkere Abwehr gegen Coronamaßnahmen von dieser Seite hatte allerdings keine Schutz-, sondern Finanzialisierungsgründe. Wo im Allgemeinen der Bildungsnotstand besonders stark zu spüren ist, hat nun auch Corona die größten Spuren hinterlassen – in einer der westlichen Demokratien mit besonders gering ausgeprägter Chancengleichheit. Auch das deutsche Gesundheitswesen wird neuerdings etwas realistischer betrachtet:

Corona-Pandemie und Finanzprobleme haben einer Umfrage zufolge das Ansehen des deutschen Gesundheitswesens in Mitleidenschaft gezogen. Das schreibt die Unternehmensberatung PwC in ihrem neuesten „Healthcare Barometer“, einer jährlich erscheinenden repräsentativen Umfrage. Vor allem die Krankenhäuser haben demnach deutlich an Zustimmung verloren: Die Zufriedenheit mit der Versorgung sank laut PwC im Vergleich zum Vorjahr um zwölf Prozentpunkte auf 51 Prozent. „Offenbar kommen die Debatten um Insolvenzen und Schließungen von Krankenhäusern allmählich auch in der Bevölkerung an“, sagte Michael Burkhart, Leiter des Bereichs Gesundheitswirtschaft bei PwC. Im Verlauf der Corona-Pandemie war das Ansehen des Gesundheitswesens inklusive Kliniken demnach zunächst gestiegen, um dann wieder abzusinken. In der ersten Phase der Corona-Pandemie im Jahr 2020 glaubten laut der damaligen PwC-Umfrage 72 Prozent der Bevölkerung, dass das deutsche Gesundheitswesen zu den drei besten der Welt gehöre. In der jüngsten Umfrage sind es nur noch noch 57 Prozent.

(Quelle wie oben)

Wie unfassbar blauäugig die Menschen hierzulande sind, kann man daran ablesen, dass dieses Gesundheitssystem für die meisten noch vor wenigen Jahren zu den drei besten der Welt gehört haben soll. Bei sämtlichen anderen sozioökonomischen Kenndaten ist Deutschland nicht Weltspitze, aber ausgerechnet beim Gesundheitswesen soll das so sein? Welche Lobby war da so erfolgreich? Zum Glück haben wir den Pflegenotstand und die Krankenhausschließungen, die Leistungskürzungen an vielen Stellen, die vor allem die Normalbevölkerung treffen, schon länger im Blick und daher das Recht, bei so viel Naivität nur noch die Augen zu verdrehen. Ein Staat, der neoliberal gestrippt wird und ein Gesundheitssystem, das vor allem Rendite abwerfen muss, können nicht so gut sein wie eine am Besten der Menschen ausgerichtete öffentliche Gesundheits- und allgemeine Daseinsvorsorge, die sich natürlich auch günstig auf die Gesundheit der Menschen auswirkt. Diese Sache geht viel tiefer und reicht viel weiter zurück als Corona. Sie hat etwas mit dem unempathischen Menschenbild zu tun, das in Deutschland auch nach der Nazizeit weiterlebte und weiterlebt. Leider verbindet sich dies, sozusagen als Kehrseite des Deutschland-Traumas, mit einer bedrückenden Apathie vieler gegenüber einer Politik, die zulasten der eigenen Interessen geht.

Und damit zu den aktuellen Daten, denen wir heute wieder eine wichtige Anmerkung voranstellen. Nicht zum ersten Mal, aber zur Erinnerung und weil sie auch dem Artikel beigefügt ist, aus dem wir oben zitiert haben:

Anmerkung zu den aktuellen Zahlen: Die Inzidenzwerte liefern kein vollständiges Bild der Infektionslage. Experten gehen von einer hohen Zahl nicht vom RKI erfasster Fälle aus – vor allem, weil nicht alle Infizierten einen PCR-Test machen lassen. Nur positive PCR-Tests fließen aber in die offiziellen Statistiken ein. Zudem können Nachmeldungen oder Übermittlungsprobleme zu einer Verzerrung einzelner Tageswerte führen. Generell schwankt die Zahl der registrierten Neuinfektionen deutlich von Wochentag zu Wochentag, da insbesondere am Wochenende viele Bundesländer nicht ans RKI übermitteln und ihre Fälle im Wochenverlauf nachmelden.

Trotzdem bilden wir diese Daten ab, denn es gibt keine besseren:

Unsere Inzidenzgrafik hatte sich bisher nie in der Farbe grün gezeigt, wir haben sie heute für einen Status Quo gewählt, der zwischen gelb oder rot (steigend) und sinkend (blau in verschiedenen Tonungen) liegt.

08.02.2022           91,0       -0,87%  -0,80
07.02.2022           91,8       1,89%    1,70
06.02.2023            90,1       -2,07%  -1,90
05.02.2023          92,0       -2,85%  -2,70
04.02.2023          94,7        1,72%    1,60
03.02.2023          93,1        1,09%    1,00
02.02.2023          92,1        4,30%    3,80
01.02.2023          88,3        6,77%    5,60
31.01.2023          82,7        6,71%    5,20
30.01.2023          77,5       -2,02%   -1,60
29.01.2023          79,1      – 2,94%   -2,40  
28.01.2023          81,5        3,82%    3,00
27.01.2023          78,5        5,51%    4,10
26.01.2023          74,4        4,49%    3,20
25.01.2023          71,2        4,25%    2,90
24.01.2023          68,3        1,19%    0,80
23.01.2023          67,5        -2,17%  -1,50
22.01.2023          69,0        -3,77%  -2,70
21.01.2023          71,7        -1,24%  -0,90
20.01.2023          72,6        -2,94%  -2,20
19.01.2023          74,8        -6,62%  -5,30
18.01.2023          80,1        -8,87%  -7,80
17.01.2023          87,9        -10,67% -10,50
16.01.2023          98,4        -1,99%  -2,00
15.01.2023          100,4     -3,55%  -3,70
14.01.2023          104,1     -2,53%  -2,70
13.01.2023          106,8     -7,69%  -8,90
12.01.2023          115,7     -5,78%  -7,10
11.01.2023          122,8     -10,10% -13,80     

Zwischenzeitlich wies nur noch ein Bundesland einen Inzidenzwert von mehr als 100 auf, mittlerweile sind es wieder fünf.

Wichtige Eckwerte seit Anfang 2022; bundesweite Inzidenz:

67,5 (23.01. = niedrigster Stand seit Jahresbeginn 2023 und seit Oktober 2021)
173,3 (31.12. = niedrigster Stand des Jahres 2022)
213,0 (05.09. = niedrigster Stand zwischen Sommerwelle und Herbstwelle 2022)
752,9 (16.07. = Höchststand während der Sommerwelle 2022)
799,9 (12.10. = Höchststand während der Herbstwelle 2022)
1.758,5 (26.03. = Allzeit-Hoch während der zweiten Frühlingswelle 2022 (BA.2-Welle))

Die Zahl der gemeldeten Corona-Neuinfektionen betrug gestern 19.480, eine Woche zuvor waren es 19.301.

107 Todesfälle an / mit Corona wurden heute  gemeldet. Der Durchschnitt der letzten 14 Tage liegt bei ca. 115 Fällen (-10  gegenüber dem vergangenen Samstag).

Affenpocken

Am 07.02.2023 betrug die gemeldet Affenpocken-Fallzahl in Deutschland 3.685. Das sind zehn mehr als am 13.01.2023.  

ARE-Erkrankungen insgesamt (inklusive Covid19)

Die für die Bevölkerung in Deutschland geschätzte Rate von Personen mit einer neu aufgetretenen akuten Atemwegserkrankung mit Fieber, Husten oder Halsschmerzen (ARE) ist in der 1. Kalenderwoche (KW) (2.1. – 8.1.2023) im Vergleich zur Vorwoche weiter gesunken (4,7 %; Vorwoche: 7,3 %). Die Rate der grippeähnlichen Erkrankungen (ILI, definiert als ARE mit Fieber) ist im Vergleich zur Vorwoche ebenfalls deutlich gesunken (1,0 %; Vorwoche: 1,9 %).

Um den Jahreswechsel wurde in allen Vorjahren ein Rückgang der ARE- und ILI-Raten beobachtet. Die Gesamt-ARE- und ILI-Rate lagen durch den starken Rückgang in den letzten drei Wochen in der 1. KW 2023 im Bereich der vorpandemischen Jahre zu dieser Zeit. Der weitere Verlauf nach den Ferien bzw. Feiertagen muss weiterhin abgewartet werden.

RKI – Aktueller Wochenbericht

TH

In dieser Woche kommt unser Abschlussreport erst am Sonntag. Wie es sich gehört, sollte man denken, aber wir haben vielfach dargestellt, dass die letzten „realen“ Infektions- und Inzidenzwerte in Sachen Corona vom RKI samstags gezeigt werden und der Sonntagswert der Inzidenz ein Schätzwert sein sollte.

Am vergangenen Donnerstag hatte sich die Inzidenz nach einem Niedrigststand von 67,5 am 23. Januar auf dem Weg in Richtung der 100-Marke befunden (92,1). Und wie sieht es heute aus? Nachdem schon gestern die Inzidenz nur noch wenig (um einen Punkt) gestiegen war, wird sie heute, wie an den „Schätztagen“ nicht unüblich, als leicht rückläufig angegeben und erreicht wieder das Niveau vom Freitag.

Derweil stuft das RKI die Bedrohung durch Covid19 nur noch als moderat ein:

Samstag, 4. Februar 2023, 09.18 Uhr: Das Robert-Koch-Institut (RKI) hat seine Bewertung der Bedrohungslage durch Corona-Infektionen herabgestuft. „Die derzeitige Gefährdung durch Covid-19 für die Gesundheit der Bevölkerung in Deutschland wird insgesamt als moderat eingeschätzt“, heißt es in dem am Donnerstagabend veröffentlichten aktuellen Wochenbericht. Allerdings gibt es demnach weiterhin eine hohe Zahl von Infektionen, auch mahnt das RKI weiterhin zur Vorsicht.

Bislang war die Bedrohungslage als „hoch“ eingestuft worden. Begründet wurde die Herabstufung vor allem mit der deutlichen Abnahme schwerer Krankheitsverläufe. Auch gebe es derzeit keine Gefahr mehr einer Überlastung des Gesundheitssystems. Der Infektionsdruck durch unterschiedliche Atemwegserkrankungen einschließlich der Corona-Fälle bleibe jedoch hoch.

Corona-News im Ticker – RKI stuft Bedrohungslage durch Corona auf „moderat“ herab (msn.com)

Ebenfalls in dieser Timeline:

Freitag, 3. Februar, 02.34 Uhr: Bei Kindern und Jugendlichen in Deutschland haben psychische Belastungen und Symptome in der Corona-Pandemie deutlich zugenommen. „Der überwiegende Teil der bis zur zweiten Pandemiewelle durchgeführten Studien zeigte eine relevante Verschlechterung des Wohlbefindens und der psychischen Gesundheit von Kindern und Jugendlichen“, hält ein Autorenteam des Robert Koch-Instituts (RKI) in einem kürzlich veröffentlichten Rapid Review fest. Dafür wurden 39 Studien zum Thema ausgewertet. Im Vergleich zu Erkenntnissen über die psychischen Belastungen bei Erwachsenen hätten sich Kinder und Jugendliche in der Pandemie als vulnerabler erwiesen.

Und damit zu den aktuellen Zahlen:

05.02.2023          92,0        -2,85%  -2,70
04.02.2023          94,7        1,72%    1,60
03.02.2023          93,1        1,09%    1,00
02.02.2023          92,1        4,30%    3,80
01.02.2023          88,3        6,77%    5,60
31.01.2023          82,7        6,71%    5,20
30.01.2023          77,5       -2,02%   -1,60
29.01.2023          79,1      – 2,94%   -2,40  
28.01.2023          81,5        3,82%    3,00
27.01.2023          78,5        5,51%    4,10
26.01.2023          74,4        4,49%    3,20
25.01.2023          71,2        4,25%    2,90
24.01.2023          68,3        1,19%    0,80
23.01.2023          67,5        -2,17%  -1,50
22.01.2023          69,0        -3,77%  -2,70
21.01.2023          71,7        -1,24%  -0,90
20.01.2023          72,6        -2,94%  -2,20
19.01.2023          74,8        -6,62%  -5,30
18.01.2023          80,1        -8,87%  -7,80
17.01.2023          87,9        -10,67% -10,50
16.01.2023          98,4        -1,99%  -2,00
15.01.2023          100,4     -3,55%  -3,70
14.01.2023          104,1     -2,53%  -2,70
13.01.2023          106,8     -7,69%  -8,90
12.01.2023          115,7     -5,78%  -7,10
11.01.2023          122,8     -10,10% -13,80
10.01.2023          136,6     -4,07%  -5,80
09.01.2023          142,4     -2,13%  -3,10
08.01.2023          145,5     -3,64%  -5,50    

Zwischenzeitlich wies nur noch ein Bundesland einen Inzidenzwert von mehr als 100 auf, mittlerweile sind es wieder fünf.

Wichtige Eckwerte seit Anfang 2022; bundesweite Inzidenz:

67,5 (23.01. = niedrigster Stand seit Jahresbeginn 2023 und seit Oktober 2021)
173,3 (31.12. = niedrigster Stand des Jahres 2022)
213,0 (05.09. = niedrigster Stand zwischen Sommerwelle und Herbstwelle 2022)
752,9 (16.07. = Höchststand während der Sommerwelle 2022)
799,9 (12.10. = Höchststand während der Herbstwelle 2022)
1.758,5 (26.03. = Allzeit-Hoch während der zweiten Frühlingswelle 2022 (BA.2-Welle))

Die Zahl der gemeldeten Corona-Neuinfektionen betrug gestern 13.357, eine Woche zuvor waren es 11.317.

151 Todesfälle an / mit Corona gestern  gemeldet. Der Durchschnitt der letzten 14 Tage liegt bei ca. 125 Fällen (-4  gegenüber vorgestern).

Affenpocken

Am 13.01.2023  betrug die gemeldet Affenpocken-Fallzahl in Deutschland 3.675. Damit sind per Saldo seit dem 11.12.2022 keine neuen Fälle mehr hinzugekommen, als diese Zahl erstmals erreicht wurde. Zwischenzeitlich stieg sie auf bis zu 3.677, wurde aber zuletzt leicht nach unten korrigiert.

ARE-Erkrankungen insgesamt (inklusive Covid19)

Die für die Bevölkerung in Deutschland geschätzte Rate von Personen mit einer neu aufgetretenen akuten Atemwegserkrankung mit Fieber, Husten oder Halsschmerzen (ARE) ist in der 1. Kalenderwoche (KW) (2.1. – 8.1.2023) im Vergleich zur Vorwoche weiter gesunken (4,7 %; Vorwoche: 7,3 %). Die Rate der grippeähnlichen Erkrankungen (ILI, definiert als ARE mit Fieber) ist im Vergleich zur Vorwoche ebenfalls deutlich gesunken (1,0 %; Vorwoche: 1,9 %).

Um den Jahreswechsel wurde in allen Vorjahren ein Rückgang der ARE- und ILI-Raten beobachtet. Die Gesamt-ARE- und ILI-Rate lagen durch den starken Rückgang in den letzten drei Wochen in der 1. KW 2023 im Bereich der vorpandemischen Jahre zu dieser Zeit. Der weitere Verlauf nach den Ferien bzw. Feiertagen muss weiterhin abgewartet werden.

RKI – Aktueller Wochenbericht

TH 

Im zweiten Corona-Report der Woche wollen wir unserer Tradition treu bleiben und reden nicht drumherum: Die Tendenz ist negativ.

  • Gestern wurden erstmals seit dem 10. Januar wieder mehr als 20.000 Neuinfektionen an einem Tag registriert.
  • Die Inzidenz steigt seit einer Woche ununterbrochen, wenn man von den Tagen absieht, an denen sie nicht auf aktueller Übermittlung von Infektionsdaten basiert, sondern offenbar geschätzt wird (Sonntag, Montag).
  • Der 14-Tage-Trend (blaue Linie unserer Inzidenzgrafik) ist seit vorgestern wieder über Null, zeigt also ebenfalls eine Steigerung.
  • Vier Bundesländer weisen wieder eine Inzidenz von mehr als 100 auf, vor einer Woche war es nur eines.
  • Die Todesfallzahlen stagnieren auf hohem Niveau.

Derweil werden Maßnahmen, die während des ersten Corona-Jahres eine erhebliche Rolle im Leben der Menschen gespielt haben, immer häufiger kritisch betrachtet:

Schulschließungen wegen Corona waren unnötig – Lauterbach wälzt Verantwortung ab | WEB.DE

Wir erinnern uns noch: Unsere Wahrnehmung war damals durchaus, dass die meisten Maßnahmen im Sinne des Gesundheitsschutzes sinnvoll waren und hatten uns immer dem Team Vorsicht angehörig gefühlt. Wir sind nach wie vor der Ansicht, dass man nicht Dinge infrage stellen kann, deren Sinn damals nicht glaubwürdig zu widerlegen war. Darum geht es in dem Artikel aber im Wesentlichen auch nicht, sondern darum, dem Stand der Wissenschaft von damals nachzuspüren. Und der stellt sich jetzt differenzierter dar, als er damals von der Presse vermittelt wurde, die ihn heute darstellt. Besonders Karl Lauterbach, damals noch nicht Gesundheitsminister, sondern der Politike, der die am deutlichsten warnende und mahnende Position einnahm, gerät dadurch in den Geruch, mehr Panik als notwendig gemacht zu haben.

Für uns persönlich verbinden sich die neuen Zweifel mit aktuellen Eindrücken aus dem täglichen Leben: Heute wurden wir gefragt, ob wir im ÖPNV noch Maske tragen, nachdem die Pflicht gestern in Berlin aufgehoben wurde. Morgen werden wir erstmals seitdem wieder drei verschiedene Verkehrsmittel des Berliner ÖPNV benutzen. Zusammen mit jemandem, mit dem wir lange nicht mehr unterwegs waren. Die Pause war unter anderem einem Streit wegen der Coronapolitik zu verdanken. Um ehrlich zu sein: Wir waren gerade bezüglich der beengten Situation in den Berliner Öffis und der relativ langen Dauer dieser Situation im Vergleich etwa zum Einkaufen immer starke Vertreter der Maskenpflicht. Vermutlich werden wir angesichts der wieder steigenden Inzidenz auch morgen weiterhin eine FFP2-Maske in U-Bahn, S-Bahn und Tram tragen.

Und damit zu den nicht erfreulichen, aber auch nicht zur Panikmache geeigneten Zahlen:

02.02.2023          92,1        4,30%    3,80
01.02.2023          88,3        6,77%    5,60
31.01.2023          82,7        6,71%    5,20
30.01.2023          77,5       -2,02%   -1,60
29.01.2023           9,1       -2,94%   -2,40  
28.01.2023          81,5        3,82%    3,00
27.01.2023          78,5        5,51%    4,10
26.01.2023          74,4        4,49%    3,20
25.01.2023          71,2        4,25%    2,90
24.01.2023          68,3        1,19%    0,80
23.01.2023          67,5        -2,17%  -1,50
22.01.2023          69,0        -3,77%  -2,70
21.01.2023          71,7        -1,24%  -0,90
20.01.2023          72,6        -2,94%  -2,20
19.01.2023          74,8        -6,62%  -5,30
18.01.2023          80,1        -8,87%  -7,80
17.01.2023          87,9        -10,67% -10,50
16.01.2023          98,4        -1,99%  -2,00
15.01.2023          100,4     -3,55%  -3,70
14.01.2023          104,1     -2,53%  -2,70
13.01.2023          106,8     -7,69%  -8,90
12.01.2023          115,7     -5,78%  -7,10
11.01.2023          122,8     -10,10% -13,80
10.01.2023          136,6     -4,07%  -5,80
09.01.2023          142,4     -2,13%  -3,10
08.01.2023          145,5     -3,64%  -5,50    

Wichtige Eckwerte seit Anfang 2022; bundesweite Inzidenz:

67,5 (23.01. = niedrigster Stand seit Jahresbeginn 2023 und seit Oktober 2021)
173,3 (31.12. = niedrigster Stand des Jahres 2022)
213,0 (05.09. = niedrigster Stand seit der Sommerwelle 2022)
752,9 (16.07. = Höchststand während der Sommerwelle 2022)
799,9 (12.10. = Höchststand während der Herbstwelle 2022)
1.758,5 (26.03. = Allzeit-Hoch während der zweiten Früzhlingswelle 2022 (BA.2-Welle))

Die Zahl der gemeldeten Corona-Neuinfektionen beträgt heute 16.957 , heute vor einer Woche waren es 13.807.

154 Todesfälle an / mit Corona wurden gemeldet. Der Durchschnitt der letzten 14 Tage liegt bei ca. 125 Fällen (-4  gegenüber vorgestern).

Affenpocken

Am 13.01.2023  betrug die gemeldet Affenpocken-Fallzahl in Deutschland 3.675. Damit sind per Saldo seit dem 11.12.2022 keine neuen Fälle mehr hinzugekommen, als diese Zahl erstmals erreicht wurde. Zwischenzeitlich stieg sie auf bis zu 3.677, wurde aber zuletzt leicht nach unten korrigiert.

ARE-Erkrankungen insgesamt (inklusive Covid19)

Die für die Bevölkerung in Deutschland geschätzte Rate von Personen mit einer neu aufgetretenen akuten Atemwegserkrankung mit Fieber, Husten oder Halsschmerzen (ARE) ist in der 1. Kalenderwoche (KW) (2.1. – 8.1.2023) im Vergleich zur Vorwoche weiter gesunken (4,7 %; Vorwoche: 7,3 %). Die Rate der grippeähnlichen Erkrankungen (ILI, definiert als ARE mit Fieber) ist im Vergleich zur Vorwoche ebenfalls deutlich gesunken (1,0 %; Vorwoche: 1,9 %).

Um den Jahreswechsel wurde in allen Vorjahren ein Rückgang der ARE- und ILI-Raten beobachtet. Die Gesamt-ARE- und ILI-Rate lagen durch den starken Rückgang in den letzten drei Wochen in der 1. KW 2023 im Bereich der vorpandemischen Jahre zu dieser Zeit. Der weitere Verlauf nach den Ferien bzw. Feiertagen muss weiterhin abgewartet werden.

RKI – Aktueller Wochenbericht

TH 

Unser erster Report der Woche zeigt wieder differenziert zu betrachtende Zahlen. Die Corona-7-Tage-Inzidenz steigt wieder, und zwar gegenüber gestern erheblich (um mehr als 6 Prozent).

Vergleicht man sie mit der letzten „echten“ Inzidenz vom vergangenen Samstag (ohne Berücksichtigung der „gepeilten“ Inzidenz von Sonntag und Montag, die nicht durch aktuelle Zahlenerfassung unterlegt ist,  ist ein leichter Anstieg von etwa 2 Prozent festzuhalten. Die Todesfallzahlen sinken nun u. a.  infolge der Tatsache, dass die Neuinfektionen bis vor einer Woche rückläufig waren. In Relation zum gleichen Tag der Vorwoche sind sie heute allerdings um 15 Prozent gestiegen.

Mittlerweile erscheinen immer mehr Pressemeldungen und -meinungen in Form einer Bilanz der Pandemie, heute haben wir etwas von der FAZ für Sie herausgesucht.

Bilanz der Corona-Politik: Erfolgreich trotz vieler Fehler (msn.com)

Teilen Sie alle Einschätzungen, die darin vorgenommen werden? Ganz sicher stimmt nicht, dass gegenwärtig die Verläufe der Krankheit so überragend mild sind, wie behauptet wird, sonst gäbe es nicht so viele Tote in Relation zu den in der Tat in den letzten Monaten stark gesunkenen Infektionszahlen. Die Winterwelle hat nicht stattgefunden, es führt wohl nichts daran vorbei, die Maßnahmen gegen Corona zurückzufahren.

Denn nicht, dass ein recht viele meist ältere Menschen sterben, die mehr kosten, als sie dem Kapital einbringen, ist der Maßstab, sondern, wie stark sich im Alltag diejenigen eingeengt fühlen, die sich selbst als Freiheitskämpfer sehen. Kleine Einschränkungen, die für die Wirtschaft kaum noch von Nachteil sind, bewirken allerdings auch wenig und 164.000 Tote sind keine erfolgreiche Corona-Politik. Falls die Zahlen valide sind, sind andere Länder besser weggekommen. Die deutsche Corna-Politik der chinesischen gegenüberzustellen und daraus einen Vorteil für Demokratien abzuleiten, ist kompletter Unsinn. Vergleichen könnte man nämlich auch mit anderen Diktaturen und mit Demokratien, die es viel besser gemacht haben. China ist in diesem Feld ein Sonderfall und die Zahlen, die von dort kommen, sind auf vielen Feldern keine valide Diskussionsgrundlage.

Aber wir haben gerade ein Mehrfach-Déjà-vu, weil wir von dieser Seite schon ähnliche Einlassungen gehört haben. Nach unserer Ansicht ist die Corona-Politik nicht das richtige Feld für die Systembewertung. Falls doch, dann nur in der Form, dass auch die Pandemie immer wieder gezeigt hat, wie die zu Recht auch im Artikel angesprochene, aber zu wenig hervorgehobene Raffke-Mentalität auch bei diesem Thema das Szenario mitbestimmt. Nicht nur die Politiker mit ihren Maskendeals, auch überteuerte Impfstoffe, die zudem extremen Preissteigerungen während der Pandemie unterworfen waren, darf man gerne unter diese Mentalität subsumieren.

Wie sieht also eine „erfolgreiche Corona-Politik trotz vieler Fehler“ aus? Vielleicht doch nicht so erfolgreich.

Und damit zu den heutigen Zahlen, die glücklicherweise die wacklige und inkohärente  deutsche Corona-Politik nicht maximal herausfordern:

31.01.2023            82,7         6,71%    5,20
30.01.2023            77,5       -2,02%   -1,60
29.01.2023            79,1       -2,94%   -2,40  
28.01.2023          81,5        3,82%    3,00
27.01.2023          78,5        5,51%    4,10
26.01.2023          74,4        4,49%    3,20
25.01.2023          71,2        4,25%    2,90
24.01.2023          68,3        1,19%    0,80
23.01.2023          67,5        -2,17%  -1,50
22.01.2023          69,0        -3,77%  -2,70
21.01.2023          71,7        -1,24%  -0,90
20.01.2023          72,6        -2,94%  -2,20
19.01.2023          74,8        -6,62%  -5,30
18.01.2023          80,1        -8,87%  -7,80
17.01.2023          87,9        -10,67% -10,50
16.01.2023          98,4        -1,99%  -2,00
15.01.2023          100,4     -3,55%  -3,70
14.01.2023          104,1     -2,53%  -2,70
13.01.2023          106,8     -7,69%  -8,90
12.01.2023          115,7     -5,78%  -7,10
11.01.2023          122,8     -10,10% -13,80
10.01.2023          136,6     -4,07%  -5,80
09.01.2023          142,4     -2,13%  -3,10
08.01.2023          145,5     -3,64%  -5,50    

Wichtige Eckwerte seit Anfang 2022; bundesweite Inzidenz:

67,5 (23.01. = niedrigster Stand seit Jahresbeginn 2023 und seit Oktober 2021)
173,3 (31.12. = niedrigster Stand des Jahres 2022)
213,0 (05.09. = niedrigster Stand seit der Sommerwelle 2022)
752,9 (16.07. = Höchststand während der Sommerwelle 2022)
799,9 (12.10. = Höchststand während der Herbstwelle 2022)
1.758,5 (26.03. = Allzeit-Hoch während der zweiten Früzhlingswelle 2022 (BA.2-Welle))

Die Zahl der gemeldeten Corona-Neuinfektionen beträgt heute 11.317, , heute vor einer Woche waren es 8.766.   

127 Todesfälle an / mit Corona wurden gemeldet. Der Durchschnitt der letzten 14 Tage liegt bei ca. 129 Fällen (-5  gegenüber gestern).

Affenpocken

Am 13.01.2023  betrug die gemeldet Affenpocken-Fallzahl in Deutschland 3.675. Damit sind per Saldo seit dem 11.12.2022 keine neuen Fälle mehr hinzugekommen, als diese Zahl erstmals erreicht wurde. Zwischenzeitlich stieg sie auf bis zu 3.677, wurde aber zuletzt leicht nach unten korrigiert.

ARE-Erkrankungen insgesamt (inklusive Covid19)

Die für die Bevölkerung in Deutschland geschätzte Rate von Personen mit einer neu aufgetretenen akuten Atemwegserkrankung mit Fieber, Husten oder Halsschmerzen (ARE) ist in der 1. Kalenderwoche (KW) (2.1. – 8.1.2023) im Vergleich zur Vorwoche weiter gesunken (4,7 %; Vorwoche: 7,3 %). Die Rate der grippeähnlichen Erkrankungen (ILI, definiert als ARE mit Fieber) ist im Vergleich zur Vorwoche ebenfalls deutlich gesunken (1,0 %; Vorwoche: 1,9 %).

Um den Jahreswechsel wurde in allen Vorjahren ein Rückgang der ARE- und ILI-Raten beobachtet. Die Gesamt-ARE- und ILI-Rate lagen durch den starken Rückgang in den letzten drei Wochen in der 1. KW 2023 im Bereich der vorpandemischen Jahre zu dieser Zeit. Der weitere Verlauf nach den Ferien bzw. Feiertagen muss weiterhin abgewartet werden.

RKI – Aktueller Wochenbericht

TH

Unser letzter Infektionsreport für diese Woche zeigt eine nicht leicht zu beurteilende Situation. Die Corona-7-Tage-Inzidenz steigt am fünften Tag in Folge, erreicht aber in der Regel keine beängstigenden Werte. Die Entwicklung in den Bundesländern ist unterschiedlich. Im Jahr 2023 sind in Deutschland  bereits 4.000 Corona-Tote zu verzeichnen.

Das wären, würde sich diese Tendenz fortsetzen, auch im Jahr 2023 wieder fast 50.000 Todesfälle an / mit Corona, die wir zu beklagen hätten. Die Übersterblichkeit würde sich weiter fortsetzen und wäre natürlich irgendwann keine Übersterblichkeit mehr, weil die  hohen Todesfallzahlen seit 2020 die Ausgangsbasis für die aktuellen Daten wären. So gesehen, würde sich bei Normalisierung der Lage eine Untersterblichkeit einstellen. Wir möchten uns dieser Betrachtung entgegenstellen und betonen, dass wir weiterhin die vier Jahre von 2016 bis 2019 als Referenz heranziehen. In einem dieser Jahre kam es zu hohen Todesfallzahlen wegen einer Grippewelle, daher sind die Sterbefallzahlen dieser  Jahre auch nicht ausgesucht gering. Es empfiehlt sich also, den Zeitraum vor Corona den Jahren seit dem Ausbruch von Corona gegenüberzustellen.

Damit hier nicht etwa trotz dieser Betrachtung, die für uns die Deklarierung einer endemischen Situation weiterhin ausschließt, eine entspannte Stimmung aufkommt, haben wir als heutiges Sonderthema die Impfungen ausgesucht. Kosten und Impfschäden sind heute unser Beritt:

Für den Corona-Impfstoff von Biontech/Pfizer zahlte die Bundesregierung mehr als für andere Vakzine.

13,1 Milliarden Euro: So viel hat die Bundesregierung seit dem Ausbruch der Corona-Pandemie für Corona-Impfstoff-Bestellungen ausgegeben. Das teilte das Bundesgesundheitsministerium auf eine Nachfrage von NDR, WDR und „Süddeutscher Zeitung“ mit. Nicht jede Impfdosis hatte dabei den gleichen Preis, wie aus Dokumenten vorgeht, die den Redaktionen vorliegen. Die Impfstoffhersteller Biontech/Pfizer und Moderna haben demnach ihre Preise 2021 sogar um knapp 50 Prozent erhöht.

Aus der Bestellübersicht gehe hervor, dass der Einkaufspreis für das Vakzin von AstraZeneca am geringsten war. Am 27. August 2020 bestellte die Bundesregierung demnach 56 Millionen Dosen des Vektor-Impfstoffs, der in Zusammenarbeit mit der Oxford-Universität entstanden ist, und zahlte den Recherchen zufolge dafür rund 2,30 Euro je Dosis. Wesentlich teurer sollen die Impfdosen der mRNA-Vakzine von Moderna und Biontech/Pfizer gewesen sein. Im Dezember 2020 soll die Bundesregierung 39 Millionen Impfdosen von Biontech/Pfizer für je knapp 15,50 Euro bestellt haben. Bei Moderna sollen es dagegen im selben Monat 15 Millionen Impfdosen für je rund 19,50 Euro gewesen sein.

Preissteigerung von 50 Prozent bei Moderna und Biontech

Die Preise der Pharmaunternehmen haben sich demnach im Verlauf der Pandemie erhöht. Im September 2021 zahlte die Bundesregierung den Recherchen zufolge bereits rund 23,50 Euro für eine Impfdosis von Biontech/Pfizer – und damit knapp 50 Prozent mehr als noch neun Monate zuvor. Ein ähnlicher Preisanstieg sei bei Moderna zu verzeichnen. Drei Monate nach der Bestellung im Dezember für rund 19,50 Euro pro Dosis, steigerte sich der Preis auf knapp 29,70 Euro, wie es heißt. Im September 2021 soll eine Dosis von Moderna demnach rund 26,60 Euro gekostet haben.

Interne Dokumente zeigen, wie Biontech und Moderna 2021 ihre Corona-Impfstoffe plötzlich 50 Prozent teurer machten (msn.com)

Wenn man von der Erstbestellung im Jahr 2020 ausgeht, beträgt die Preissteigerung  um fast 100 Prozent. Und zwar nicht für den auf Omikron BA.2 und BA.5 angepassten Impfstoff, sondern die ursprünglich gegen Alpha entwickelte Ur-Version. Je mehr also die Forschungskosten abgeschrieben waren, je mehr die Massenproduktion die Impfstoffe eigentlich hätte verbilligen müssen, desto teurer wurden sie. Dass da der Verdacht aufkommt, dass Politiker:innen und Pharmalobby zwecks unsachgemäßer Bereicherung zusammenarbeiten, liegt auf der Hand. Bei Biontech hat wenigstens das Land Rheinland-Pfalz etwas davon, das durch diese – sollen wir schreiben „überteuerten“? – Impfstoffe ein Plus bei den Gewerbesteuereinnahmen zu verzeichnen hatte.

Nicht so schlimm  wie oft behauptet, sieht es hingegen bei den Impfschäden aus, wenn man sie an der Zahl der genehmigten Fälle bemisst, in denen Schadensersatz gezahlt wurde:

Die Bundesländer haben einem Zeitungsbericht zufolge bislang 253 Anträge auf Entschädigung wegen einer schweren unerwünschten Nebenwirkung der Corona-Impfung bewilligt. Spitzenreiter sind laut einer bundesweiten Umfrage der Welt am Sonntag (WamS) bei den Versorgungsämtern der Länder Bayern mit 61 und Nordrhein-Westfalen mit 38 bewilligten Anträgen. Schlusslicht ist Bremen mit keiner Anerkennung. 1808 Anträge wurden demnach abgelehnt, 3968 weitere sind noch in Bearbeitung. (…)

Als Impfschäden werden überwiegend Herzmuskelentzündungen, Sinusvenenthrombosen und das Guillain-Barré-Syndrom, eine seltene Erkrankung der Nerven, anerkannt. Vereinzelt geht es laut WamS auch um Todesfälle.

Impfschäden und Todesfälle nach Corona-Impfung: So viele Entschädigungsanträge wurden bisher bewilligt (msn.com)

Der Überhang von fast 4.000 nicht bearbeiteten Anträgen ist schon wegen des offenbar langen Zeitlaufs bis zum Entscheid über Ablehnung oder Annahme bedenklich. Ob es daran liegt, dass oftmals nicht klar zu ermitteln ist, ob eine Erkrankung auf einem Impfschaden beruht, vertiefen wir an dieser Stelle nicht, wäre aber eine Erklärung, die man akzeptieren kann. Würde man sehr extensiv mit Schadensersatzforderungen umgehen, wäre das nicht nur teuer, sondern würde auch den Behauptungen der Impfgegner:innen Vorschub leisten, die Impfungen würden erhebliche Schäden anrichten.

Wenden wir uns nun den aktuellen Daten zu:

Die 7-Tage-Inzidenz in Deutschland:

28.01.2023          81,5        3,82%    3,00
27.01.2023          78,5        5,51%    4,10
26.01.2023          74,4        4,49%    3,20
25.01.2023          71,2        4,25%    2,90
24.01.2023          68,3        1,19%    0,80
23.01.2023          67,5        -2,17%  -1,50
22.01.2023          69,0        -3,77%  -2,70
21.01.2023          71,7        -1,24%  -0,90
20.01.2023          72,6        -2,94%  -2,20
19.01.2023          74,8        -6,62%  -5,30
18.01.2023          80,1        -8,87%  -7,80
17.01.2023          87,9        -10,67% -10,50
16.01.2023          98,4        -1,99%  -2,00
15.01.2023          100,4     -3,55%  -3,70
14.01.2023          104,1     -2,53%  -2,70
13.01.2023          106,8     -7,69%  -8,90
12.01.2023          115,7     -5,78%  -7,10
11.01.2023          122,8     -10,10% -13,80
10.01.2023          136,6     -4,07%  -5,80
09.01.2023          142,4     -2,13%  -3,10
08.01.2023          145,5     -3,64%  -5,50
07.01.2023          151,0     -7,31%  -11,90
06.01.2023          162,9     -6,70%  -11,70
05.01.2023          174,6     -7,62%  -14,40
04.01.2023          189,0     -6,30%  -12,70
03.01.2023          201,7     26,46% 42,20
02.01.2023          159,5     -2,92%  -4,80
01.01.2023          164,3     -5,19%  -9,00  

Wichtige Eckwerte seit Anfang 2022; bundesweite Inzidenz:

67,5 (23.01. = niedrigster Stand seit Jahresbeginn 2023 und seit Oktober 2021)
173,3 (31.12. = niedrigster Stand des Jahres 2022)
213,0 (05.09. = niedrigster Stand seit der Sommerwelle 2022)
752,9 (16.07. = Höchststand während der Sommerwelle 2022)
799,9 (12.10. = Höchststand während der Herbstwelle 2022)
1.758,5 (26.03. = Allzeit-Hoch während der zweiten Früzhlingswelle 2022 (BA.2-Welle))

Die Zahl der gemeldeten Corona-Neuinfektionen beträgt heute 11.317, , heute vor einer Woche waren es 8.766.   

127 Todesfälle an / mit Corona wurden gemeldet. Der Durchschnitt der letzten 14 Tage liegt bei ca. 129 Fällen (-5  gegenüber gestern).

Affenpocken

Am 13.01.2023  betrug die gemeldet Affenpocken-Fallzahl in Deutschland 3.675. Damit sind per Saldo seit dem 11.12.2022 keine neuen Fälle mehr hinzugekommen, als diese Zahl erstmals erreicht wurde. Zwischenzeitlich stieg sie auf bis zu 3.677, wurde aber zuletzt leicht nach unten korrigiert.

ARE-Erkrankungen insgesamt (inklusive Covid19)

Die für die Bevölkerung in Deutschland geschätzte Rate von Personen mit einer neu aufgetretenen akuten Atemwegserkrankung mit Fieber, Husten oder Halsschmerzen (ARE) ist in der 1. Kalenderwoche (KW) (2.1. – 8.1.2023) im Vergleich zur Vorwoche weiter gesunken (4,7 %; Vorwoche: 7,3 %). Die Rate der grippeähnlichen Erkrankungen (ILI, definiert als ARE mit Fieber) ist im Vergleich zur Vorwoche ebenfalls deutlich gesunken (1,0 %; Vorwoche: 1,9 %).

Um den Jahreswechsel wurde in allen Vorjahren ein Rückgang der ARE- und ILI-Raten beobachtet. Die Gesamt-ARE- und ILI-Rate lagen durch den starken Rückgang in den letzten drei Wochen in der 1. KW 2023 im Bereich der vorpandemischen Jahre zu dieser Zeit. Der weitere Verlauf nach den Ferien bzw. Feiertagen muss weiterhin abgewartet werden.

RKI – Aktueller Wochenbericht

TH

Unser heutiger Infektionsreport stellt die Tatsache in den Mittelpunkt, dass wir nun zum vierten  Mal hintereinander eine steigende Corona-Inzidenz sehen – und dass die Steigerung sich beschleunigt. Mit einer Rate von 5,6 Prozent von gestern auf heute.

Von einer dramatischen Lage kann angesichts der Tatsache, dass die 7-Tage-Inzidenz bundesweite von ihrem niedrigsten Stand seit 15 Monaten aus nun etwas mehr als 10 Punkte zugenommen hat, aber wir haben eine Trendumkehr, daran ist nicht zu zweifeln. Sehr ruckartig ist diese Wende nicht, außerdem folgt sie einem bekannten Muster. Wir haben heute auf ein besonderes Thema verzichtet, weil wir mit dem Report relativ spät dran sind und kommen sogleich zu den aktuellen Zahlen:

7-Tage-Inzidenz

27.01.2023

78,5

5,51%

4,10

26.01.2023

74,4

4,49%

3,20

25.01.2023

71,2

4,25%

2,90

24.01.2023

68,3

1,19%

0,80

23.01.2023

67,5

-2,17%

-1,50

22.01.2023

69,0

-3,77%

-2,70

21.01.2023

71,7

-1,24%

-0,90

20.01.2023

72,6

-2,94%

-2,20

19.01.2023

74,8

-6,62%

-5,30

18.01.2023

80,1

-8,87%

-7,80

17.01.2023

87,9

-10,67%

-10,50

16.01.2023

98,4

-1,99%

-2,00

15.01.2023

100,4

-3,55%

-3,70

14.01.2023

104,1

-2,53%

-2,70

13.01.2023

106,8

-7,69%

-8,90

12.01.2023

115,7

-5,78%

-7,10

11.01.2023

122,8

-10,10%

-13,80

10.01.2023

136,6

-4,07%

-5,80

09.01.2023

142,4

-2,13%

-3,10

08.01.2023

145,5

-3,64%

-5,50

07.01.2023

151,0

-7,31%

-11,90

06.01.2023

162,9

-6,70%

-11,70

05.01.2023

174,6

-7,62%

-14,40

04.01.2023

189,0

-6,30%

-12,70

03.01.2023

201,7

26,46%

42,20

02.01.2023

159,5

-2,92%

-4,80

01.01.2023

164,3

-5,19%

-9,00

Wichtige Eckwerte seit Anfang 2022; bundesweite Inzidenz:

67,5 (23.01. = niedrigster Stand seit Jahresbeginn 2023 und seit Oktober 2021)
173,3 (31.12. = niedrigster Stand des Jahres 2022)
213,0 (05.09. = niedrigster Stand seit der Sommerwelle 2022)
752,9 (16.07. = Höchststand während der Sommerwelle 2022)
799,9 (12.10. = Höchststand während der ersten Herbstwelle 2022)
1.758,5 (26.03. = Allzeit-Hoch während der BA.2-Welle)

Die Zahl der gemeldeten Corona-Neuinfektionen beträgt heute 13.155, , heute vor einer Woche waren es 9.710   

175 Todesfälle an / mit Corona wurden heute gemeldet. Der Durchschnitt der letzten 14 Tage liegt bei ca. 134 Fällen (-4  gegenüber vorgestern).

Affenpocken

Am 13.01.2023  betrug die gemeldet Affenpocken-Fallzahl in Deutschland 3.675. Damit sind per Saldo seit dem 11.12.2022 keine neuen Fälle mehr hinzugekommen, als diese Zahl erstmals erreicht wurde. Zwischenzeitlich stieg sie auf bis zu 3.677, wurde aber zuletzt leicht nach unten korrigiert.

ARE-Erkrankungen insgesamt (inklusive Covid19)

Die für die Bevölkerung in Deutschland geschätzte Rate von Personen mit einer neu aufgetretenen akuten Atemwegserkrankung mit Fieber, Husten oder Halsschmerzen (ARE) ist in der 1. Kalenderwoche (KW) (2.1. – 8.1.2023) im Vergleich zur Vorwoche weiter gesunken (4,7 %; Vorwoche: 7,3 %). Die Rate der grippeähnlichen Erkrankungen (ILI, definiert als ARE mit Fieber) ist im Vergleich zur Vorwoche ebenfalls deutlich gesunken (1,0 %; Vorwoche: 1,9 %).

Um den Jahreswechsel wurde in allen Vorjahren ein Rückgang der ARE- und ILI-Raten beobachtet. Die Gesamt-ARE- und ILI-Rate lagen durch den starken Rückgang in den letzten drei Wochen in der 1. KW 2023 im Bereich der vorpandemischen Jahre zu dieser Zeit. Der weitere Verlauf nach den Ferien bzw. Feiertagen muss weiterhin abgewartet werden.

RKI – Aktueller Wochenbericht

Die Zahl der vom RKI ausgewiesenen Influenza-Fälle stieg von 1.538.000 in der dritten Dezemberwoche  auf 1.571.000 am Ende der zweiten Januarwoche. Die Zählung beinhaltet aber auch Fälle der Vorjahre, der Anstieg innerhalb von ca. 20 Tagen liegt demnach bei ca. 33.000 Fällen.

TH

Liebe Leser:innen,  Sie erhalten diese Woche auch am Mittwoch einen Infektionsreport von uns. Der Hintergrund ist, dass wir zum zweiten Mal in Folge eine steigende Corona-Inzidenz sehen. Der Anstieg liegt heute (bundesweiter Durchschnittswert) bei über 4 Prozent. In Punkten wirkt das sehr wenig (2,9), aber trotzdem könnte es auf ein Ende der zuletzt sehr günstigen Tendenz hindeuten.

Bereits in den letzten Tagen hatten sich die zuvor bemerkenswert starken und zu Optimismus Anlass gebenden Absenkungen der Inzidenz deutlich abgeschwächt. Was wir sehen, ist auf dem gegenwärtigen Niveau kein Drama, aber wir bleiben dran und werden ihnen in den nächsten Tagen auch die Verteilung der Neuinfektionen auf aktuelle Typen und Varianten des Virus liefern, die für die Beurteilung der Lage wichtig ist. Weiterhin zu hoch sind die Todesfallzahlen, auch wenn sie, anders als die Inzidenz, immer noch im Vergleich zur Vorwoche rückläufig sind.

In wenigen Tagen beginnt ein neuer Monat. Der Februar bringt auch in Bezug auf Corona einige Änderungen mit sich, die wir untenstehend dokumentieren:

Maskenpflicht (…): Was sich im Februar ändert – Berliner Morgenpost

Corona-Schutzverordnung am Arbeitsplatz entfällt

Die Corona-Sonderregeln enfallen Anfang Februar. Das gab Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) bereits Mitte Januar bekannt. Aktuell müssen Arbeitgeber im Rahmen eines Hygienekonzepts noch Homeoffice- und Testangebote für Beschäftigte prüfen. Diese Pflicht fällt weg. Die Pflicht für Firmen zum Angebot von Tests und Heimarbeit gilt schon seit vergangenem März nicht mehr.

Maskenpflicht im ÖPNV bundesweit abgeschafft

Auch die Maskenpflicht im öffentlichen Nahverkehr endet im Februar. Dazu hatten sich die verbliebenen Bundesländer Anfang Januar mit Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) abgesprochen. Allerdings variiert der Tag, an dem die Maskenpflicht endet von Bundesland zu Bundesland.

Auch im öffentlich Fernverkehr, etwa im ICE und IC der Deutschen Bahn, soll die Maskenpflicht ab 2. Februar abgeschafft werden.

Gesetzesänderung für Autofahrer: Maskenpflicht im Verbandskasten

Während sie im ÖPNV nicht mehr benötigt wird, wird sie für Autofahrer Pflicht: Zwei Gesichtsmasken müssen ab Februar in allen neuen Verbandskasten enthalten sein. Aber keine Sorge: Die Masken müssen nicht nachgerüstet werden, wenn sie noch einen alten Verbandskasten der Norm „DIN 13164“ im Auto haben. Dennoch lohnt sich die Überprüfung des Verbandskasten von Zeit zu Zeit. Denn einige Produkte haben ein Verfallsdatum.

Sie sehen also, es wird ab der kommenden Woche überwiegend mit Erleichterungen zu rechnen sein, die sich auch in Ihrem Alltag auswirken können. Bei uns persönlich wird vor allem die Änderung der Corona-Regeln am Arbeitsplatz eine Rolle spielen. Weitere Themen sind heute nicht zu bearbeiten, daher umgehend zu den aktuellen Daten:

71,2 (25.01.) 68,3 (24.01.) / 67,5 (23.01.) / 69,0 (22.01.) 71,7 (21.01.)  / 72,6 (20.01.) / 74,8 (19.01.) / 80,1 (18.01.) / 87,9 (17.01.) / 98,4 (16.01.) / 100,4 (15.01.) / 104,1 (14.01.) / 106,8 (13.01.) / 115,7 (12.01.) 122,8 (11.01.) / 136,6 (10.01.) / 142,4 (09.01.) / 145,4 (08.01.) / 151,0 (07.01.) / 162,9 (06.01.) / 174,6 (05.01.) / 189,0 (04.01.) / 201,7 (03.01.) / 159,5 (02.01.) / 164,3 (01.01.2023) 173,3 (31.12.2022)

Die heutige Inzidenzsteigerung ist die zweite in Folge und die zweite seit Jahresbeginn.

Man sieht, dass die Inzidenz gegenüber dem Stand zum Jahreswechsel immer noch erheblich niedriger ist. Außerdem ist das Geschehen in den einzelnen Bundesländern sehr unterschidlich: Niedersachsen, das schon in den letzten Wochen die höchste Inzidenz aufwies, hat sich die Inzidenz in den letzten Tagen von 107 auf 115 gesteigert, während in Niedriginzidenzländern wie Thüringen derzeit noch kein Anstieg zu bemerken ist. Berlin ist nach einem Niedrigstand von da. 57 Punkten nun wieder bei 63 angelangt.

Wichtige Eckwerte seit Anfang 2022; bundesweite Inzidenz:

67,5 (23.01. = niedrigster Stand seit Jahresbeginn 2023 und seit Oktober 2021)
173,3 (31.12. = niedrigster Stand des Jahres 2022)
213,0 (05.09. = niedrigster Stand seit der Sommerwelle 2022)
752,9 (16.07. = Höchststand während der Sommerwelle 2022)
799,9 (12.10. = Höchststand während der ersten Herbstwelle 2022)
1.758,5 (26.03. = Allzeit-Hoch während der BA.2-Welle)

Die Zahl der gemeldeten Neuinfektionen beträgt heute 16.737, heute vor einer Woche waren es 15.450 Fälle. Damit sehen wir heute erstmals seit längerer Zeit wieder einen Anstieg im Vergleich zum gleichen Wochentag der vorangegangenen Woche und von Dienstag auf Mittwoch. Da Dienstag Nacherfassungen vom Wochenende eine wichtige Rolle spielen, lag der Wert an diesem Tag zuletzt regelmäßig höher als mittwochs.

157 Todesfälle an / mit Corona wurden heute gemeldet. Der Durchschnitt der letzten 14 Tage liegt bei ca. 138 Fällen (-1  gegenüber gestern).

Affenpocken

Am 13.01.2023  betrug die gemeldet Affenpocken-Fallzahl in Deutschland 3.675. Damit sind per Saldo seit dem 11.12.2022 keine neuen Fälle mehr hinzugekommen, als diese Zahl erstmals erreicht wurde. Zwischenzeitlich stieg sie auf bis zu 3.677, wurde aber zuletzt leicht nach unten korrigiert.

ARE-Erkrankungen insgesamt (inklusive Covid19)

Die für die Bevölkerung in Deutschland geschätzte Rate von Personen mit einer neu aufgetretenen akuten Atemwegserkrankung mit Fieber, Husten oder Halsschmerzen (ARE) ist in der 1. Kalenderwoche (KW) (2.1. – 8.1.2023) im Vergleich zur Vorwoche weiter gesunken (4,7 %; Vorwoche: 7,3 %). Die Rate der grippeähnlichen Erkrankungen (ILI, definiert als ARE mit Fieber) ist im Vergleich zur Vorwoche ebenfalls deutlich gesunken (1,0 %; Vorwoche: 1,9 %).

Um den Jahreswechsel wurde in allen Vorjahren ein Rückgang der ARE- und ILI-Raten beobachtet. Die Gesamt-ARE- und ILI-Rate lagen durch den starken Rückgang in den letzten drei Wochen in der 1. KW 2023 im Bereich der vorpandemischen Jahre zu dieser Zeit. Der weitere Verlauf nach den Ferien bzw. Feiertagen muss weiterhin abgewartet werden.

RKI – Aktueller Wochenbericht

Die Zahl der vom RKI ausgewiesenen Influenza-Fälle stieg von 1.538.000 in der dritten Dezemberwoche  auf 1.571.000 am Ende der zweiten Januarwoche. Die Zählung beinhaltet aber auch Fälle der Vorjahre, der Anstieg innerhalb von ca. 20 Tagen liegt demnach bei ca. 33.000 Fällen.

TH

Der erste Infektionsreport der Woche zeigt etwas, was es seit längerer Zeit nicht mehr gab: einen steigenden Inzidenzwert. Die Steigerung fällt sehr gering aus. 68,3 gegenüber 67,5 gestern, außerdem ist heute wieder der erste „Echtwert“ seit Freitag zu vermelden. Die Verringerung des Rückgangs ist aber schon seit Tagen zu beobachten.

Auch die Todesfallzahlen sind aber rückläufig (141 gegenüber 190 am Dienstag der Vorwoche) und das uns nicht unwichtig, wie Sie wissen, wenn Sie unsere Reporte häufiger lesen. Auch der 14-Tage-Trend  dieser Kennziffer gibt erstmals seit Längerem deutlich nach.

Wir befassen uns in der Folge mit Einzelthemen zur Sache. Einen weiteren positiven Verlauf der letzten Zeit gibt es bei der Belegung der Intensivstationen durch Corona-Patient:innen zu vermelden:

Infografik: Corona-Abwärtstrend auf Intensivstationen hält an | Statista

Diese Statista-Grafik wurde unter einer Lizenz Creative Commons — Namensnennung – Keine Bearbeitungen 4.0 International — CC BY-ND 4.0 erstellt und wir geben sie unter gleichen Bedingungen wieder. Folgend der Statista-Begleittext dazu, dann weiter mit unserem Kommentar.

Die Zahl der Covid19-Intensiv-Patient:innen ist seit Ende 2022 rückläufig. Für den gestrigen Sonntag meldete das DIVI-Intensivregister meldete 691 erwachsene Corona-Patient:innen (-294 ggü. dem Vor-Sonntag) in intensivmedizinischer Behandlung – davon mussten rund 40 Prozent invasiv beatmet werden. Zum Vergleich: Auf dem Höhepunkt der Winterwelle 2021 waren im Dezember fast 5.000 Intensivbetten mit Covid19-Fällen belegt, von denen 56 Prozent invasiv beatmet wurden. Über die ganze Pandemie hinweg hat das das DIVI rund 241.000 Intensiv-Fälle registriert.

Das Intensivregister wurde im Frühjahr 2020 gemeinsam mit dem RKI aufgebaut, um die Verfügbarkeiten von Beatmungsbetten und von erweiterten Therapiemaßnahmen bei akutem Lungenversagen in Deutschland während der Corona-Pandemie sichtbar zu machen. Alle wichtigen Fragen zur Datenbank werden im FAQ des DIVI beantwortet.

Karl Lauterbach ist wieder in den Schlagzeilen. Dieses Mal, weil er offenbar falsch zitiert wurde. Oder sagen wir, die Journalisten, die in interviewt haben, bezichtigen sich oder wahlweise die Technik, den Fehler produziert  zu haben.

Lauterbach korrigiert Zitat über angeblich unheilbare „Immunschwäche“ nach Corona-Mehrfachinfektion | WEB.DE

Gesundheitsminister Karl Lauterbach hat eine viel beachtete Interviewaussage korrigiert. In einem am Samstag veröffentlichten Gespräch mit der „Rheinischen Post“ hatte Lauterbach davor gewarnt, dass mehrfache Infektionen mit dem Coronavirus für Betroffene zu „einer nicht mehr zu heilenden Immunschwäche“ führen könnten. Das würden Studien „mittlerweile sehr deutlich“ nahelegen.

Am Montag korrigierte Lauterbach diese Aussage auf Twitter. „Das Zitat war: ‚Studien zeigen mittlerweile sehr deutlich, dass die Betroffenen es häufig mit einer Immunschwäche zu tun haben, deren Dauer wir noch nicht kennen'“, schrieb der Minister. Von unheilbaren Immunschwächen könne aktuell „noch keine Rede sein“.

Hier können Sie Ihre Zustimmungen zu den eingebetteten Inhalten verwalten.

Lauterbach zufolge war die Aussage in dem Interview aufgrund eines „technischen Übertragungsfehler“ vonseiten seines Hauses falsch abgedruckt worden. Fehler bei der Autorisierung soll Ursache des falschen Zitats sein.

Jan Drebes, einer der zwei Journalisten, die das Interview für die „Rheinische Post“ geführt hatten, äußerte sich ebenfalls zu dem Vorfall. Dabei nahm er den Minister in Schutz. „Es gab einen Autorisierungsfehler“, schrieb Drebes auf Twitter.

Wir haben heute viel für Sie vorbereitet, deswegen springen wir ohne Kommentar zum nächsten Thema.

Civey-Umfrage: Sollte die Maskenpflicht in Arztpraxen Ihrer Meinung nach bundesweit abgeschafft werden? – Civey

Die Maskenpflicht für medizinisches Personal entfällt ab 1. Februar 2023 in Bayern und Baden-Württemberg. Beschäftigte in Arztpraxen und anderen ambulanten Einrichtungen müssen dann keine Masken mehr tragen, teilte das Gesundheitsministerium in München mit. Die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) und der Deutsche Hausärzteverband fordern nun die bundesweite Aufhebung der Maskenpflicht in Praxen für Personal und Patienten.

„Die pandemische Lage ist vorbei.“ Der KBV-Vorsitzende Andreas Gassen argumentiert zudem laut dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND), dass nicht in allen Praxen Hochrisikopatienten behandelt werden. Die Ausgangslage beim Augenarzt oder beim Psychotherapeuten sei eine andere als zum Beispiel in einer Infektionssprechstunde beim HNO-Arzt oder Hausarzt. Auch die stellvertretende Bundesvorsitzende des Deutschen Hausärzteverbandes Nicola Buhlinger-Göpfarth sagte dem RND, dass „Praxen eigenständig über ihr Hausrecht entscheiden [sollten], ob bei ihnen eine Maskenpflicht gilt oder nicht.“

Lauterbach erteilt einem Ende der Maskenpflicht im Gesundheitswesen eine Absage. Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) sagte gegenüber der Welt, dass besonders vulnerable Menschen geschützt werden müssen, die sich im Wartezimmer infizieren könnten. Die FFP2-Maskenpflicht in Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen sowie für Patienten und Besucher von Arztpraxen gilt aufgrund bundesweiter Regelungen weiter. Die entsprechende Verordnung läuft derzeit bis zum 7. April 2023.

Hier stehen wir auf der Seite von Karl Lauterbach, wissen aber um die Tatsache, dass die Länder vor längerer Zeit ermächtigt wurden, die Corona-Maßnahmen weitgehend selbst zu bestimmen. Wir sehen noch keine endemische Lage, aber wir haben trotzdem mit „eher ja“ gestimmt. In den genannten Bundesländern liegt die Inzidenz derzeit unter 60 und damit in einem Bereich, in dem es immer schwieriger wird, den Menschen den Maskenzwang zu erklären. Sicher ist unser Votum auch ein wenig dadurch beeinflusst, dass auch in unserem Arbeitsteam  mittlerweile der Wunsch nach Maskenfreiheit überwiegt und begründet ist. Bei uns wird bis heute beim Aufstehen und Annähern an andere Personen eine FFP2-Maske getragen.

Nun aber zu den Daten des Tages:

68,3 (24.01.) / 67,5 (23.01.) / 69,0 (22.01.) 71,7 (21.01.)  / 72,6 (20.01.) / 74,8 (19.01.) / 80,1 (18.01.) / 87,9 (17.01.) / 98,4 (16.01.) / 100,4 (15.01.) / 104,1 (14.01.) / 106,8 (13.01.) / 115,7 (12.01.) 122,8 (11.01.) / 136,6 (10.01.) / 142,4 (09.01.) / 145,4 (08.01.) / 151,0 (07.01.) / 162,9 (06.01.) / 174,6 (05.01.) / 189,0 (04.01.) / 201,7 (03.01.) / 159,5 (02.01.) / 164,3 (01.01.2023) 173,3 (31.12.2022) / 185,7 (30.12.) / 194,7 (29.12.) / 199,7 (28.12.)  

Wichtige Eckwerte seit Anfang 2022:

67,5 (23.01. = niedrigster Stand seit Jahresbeginn 2023 und seit Oktober 2021)
173,3 (31.12. = niedrigster Stand des Jahres 2022)
213,0 (05.09. = niedrigster Stand seit der Sommerwelle 2022)
752,9 (16.07. = Höchststand während der Sommerwelle 2022)
799,9 (12.10. = Höchststand während der ersten Herbstwelle 2022)
1.758,5 (26.03. = Allzeit-Hoch während der BA.2-Welle)

Die Zahl der gemeldeten Neuinfektionen beträgt heute 16.072, heute vor einer Woche waren es 17.222 Fälle.

141 Todesfälle an / mit Corona wurden heute gemeldet. Der Durchschnitt der letzten 14 Tage liegt bei ca. 139 Fällen (-10  gegenüber dem vergangenen Samstag).

Affenpocken

Am 13.01.2023  betrug die gemeldet Affenpocken-Fallzahl in Deutschland 3.675. Damit sind per Saldo seit dem 11.12.2022 keine neuen Fälle mehr hinzugekommen, als diese Zahl erstmals erreicht wurde. Zwischenzeitlich stieg sie auf bis zu 3.677, wurde aber zuletzt leicht nach unten korrigiert.

ARE-Erkrankungen insgesamt (inklusive Covid19)

Die für die Bevölkerung in Deutschland geschätzte Rate von Personen mit einer neu aufgetretenen akuten Atemwegserkrankung mit Fieber, Husten oder Halsschmerzen (ARE) ist in der 1. Kalenderwoche (KW) (2.1. – 8.1.2023) im Vergleich zur Vorwoche weiter gesunken (4,7 %; Vorwoche: 7,3 %). Die Rate der grippeähnlichen Erkrankungen (ILI, definiert als ARE mit Fieber) ist im Vergleich zur Vorwoche ebenfalls deutlich gesunken (1,0 %; Vorwoche: 1,9 %).

Um den Jahreswechsel wurde in allen Vorjahren ein Rückgang der ARE- und ILI-Raten beobachtet. Die Gesamt-ARE- und ILI-Rate lagen durch den starken Rückgang in den letzten drei Wochen in der 1. KW 2023 im Bereich der vorpandemischen Jahre zu dieser Zeit. Der weitere Verlauf nach den Ferien bzw. Feiertagen muss weiterhin abgewartet werden.

RKI – Aktueller Wochenbericht

Die Zahl der vom RKI ausgewiesenen Influenza-Fälle stieg von 1.538.000 in der dritten Dezemberwoche  auf 1.571.000 am Ende der zweiten Januarwoche. Die Zählung beinhaltet aber auch Fälle der Vorjahre, der Anstieg innerhalb von ca. 20 Tagen liegt demnach bei ca. 33.000 Fällen.

TH

Unser letzter Infektionsreport der Woche zeigt eine weiterhin sinkende Corona-7-Tage-Inzidenz, aber der Rückgang war heute nur noch gering. Schon gestern kam es zu einem deutlichen Rückgang des Tempos, in dem die Neuinfektionen sinken. Kommt nun doch die XBB.1.5.-Welle?

Dass wir uns diese Frage stellen, belegt schon, wie mürbe und nervös man drei Jahren Corona ist. Es gibt den Wunsch, die Absenkung der Werte würde ohne Pause weitergehen, aber keinen Anspruch darauf und es wird sicherlich immer wieder vorkommen, dass einige Tage dabei sind, an denen kein neuer Jahresbestwert erzielt wird. Heute gab es immerhin noch einen Rückgang der Inzidenz um 1,24 Prozent auf einen neuen Jahresbestwert. Die Todesfallzahlen – Sie wissen schon, was nun kommt, wenn Sie uns häufiger lesen: 118, die heute gemeldet wurden, sind deutlich zu viele, als dass von einem Pandemie-Ende gesprochen werden könnte. Heute haben wir aber auch eine Unterlegung, denn es gibt neue Daten zur Übersterblichkeit:

Deutschland: Übersterblichkeit steigt zum Ende der Corona-Jahre noch mal an (msn.com)

In den Corona-Jahren 2020 bis 2022 sind nach Daten des ifo Instituts in Deutschland rund 180.000 Menschen mehr gestorben als zu erwarten gewesen wäre. Den am Freitag veröffentlichten Berechnungen zur Übersterblichkeit zufolge waren es allein in der Altersgruppe der Menschen ab 80 rund 116.000.

Der stellvertretende Leiter der ifo Niederlassung Dresden, Joachim Ragnitz, erklärte: „Besonders schlecht geschützt waren die alten Menschen.“ In der Altersgruppe 60 bis 79 seien es 51.000 Tote mehr gewesen, heißt es in der Veröffentlichung. In der großen Altersgruppe 30 bis 59 Jahre habe es dagegen nur 12.000 zusätzliche Todesfälle gegeben, bei den 0- bis 29-Jährigen rund 900.

Überraschend sei, dass sich die Übersterblichkeit im Jahre 2022 noch einmal beschleunigt habe, sagte Ragnitz. 2020 habe es rund 39.000 zusätzliche Todesfälle gegeben, ein Jahr später 68.000, und 2022 sogar fast 74.000. Die genauen Gründe dafür seien noch ungeklärt. Eine Rolle gespielt haben dürften dabei auch die Hitzewellen im Sommer und die Grippewellen zum Ende des Jahres.

Keine Frage, dass auch die Grippewelle und die Hitzewelle eine Rolle gespielt haben können, aber wenn im Durchschnitt des Jahres pro Tag mehr als 100 Corona-Tote zu beklagen ist die Hälfte der oben erwähnten Zahl von 74.000 darauf zurückzuführen. Mindestens. Der exakte Wert der Corona-Toten, den wir aus den RKI-Tageszahlen ermittelt haben, liegt sogar bei 48.658. Man darf nicht vergessen, dass Anfang 2022 Tage mit mehr als 400 Corona-Todesfällen zu verzeichnen waren.

Damit ist auch klar, dass in Deutschland erstmals seit dem Zweiten Weltkrieg die Lebenserwartung wieder sinkt. Das war schon 2021 so (um fast 6 Monate) und wird sich 2022 mindestens  in gleichem Maße fortsetzen. Im Vergleich zu anderen Ländern stellt dies einen sehr hohen Rückgang in einem Land dar, das bei diesem wichtigen Index für die Lebensqualität ohnehin nicht zu den Besten zählt. Menschen in Deutschland erreichen im Durchschnitt nicht das hohe Alter, wie es in vielen anderen europäischen Ländern üblich ist. Die Besten liegen sowohl im Norden wie im Süden des Kontinents und auch die beiden anderen DACH-Staaten schneiden, wie auf den meisten Gebieten, bei diesem Kriterium besser ab.

Die Politik in Deutschland lässt nicht mehr Lebensqualität und nicht mehr Lebenserwartung  zu, und darüber sollten wir uns wirklich mehr Gedanken machen. Interessanterweise funktionieren woanders nicht nur die Gesundheitssysteme, sondern auch die Rentensysteme besser, die ja dort mehr sehr alte Menschen versorgen, mithin eine längere Zeit für den Lebensunterhalt eintreten müssen als hier und sie oft viel besser absichern als bei uns. Auch am anderen Ende, bei der Reduktion der Säuglings- und Kindersterblichkeit, ist Deutschland keineswegs führend in Europa.

Und damit zu den aktuellen Zahlen:

71,7 / 72,6 (20.01.) / 74,8 (19.01.) / 80,1 (18.01.) / 87,9 (17.01.) / 98,4 (16.01.) / 100,4 (15.01.) / 104,1 (14.01.) / 106,8 (13.01.) / 115,7 (12.01.) 122,8 (11.01.) / 136,6 (10.01.) / 142,4 (09.01.) / 145,4 (08.01.) / 151,0 (07.01.) / 162,9 (06.01.) / 174,6 (05.01.) / 189,0 (04.01.) / 201,7 (03.01.) / 159,5 (02.01.) / 164,3 (01.01.2023) 173,3 (31.12.2022) / 185,7 (30.12.) / 194,7 (29.12.) / 199,7 (28.12.)  

Wichtige Eckwerte seit Anfang 2022:

71,7 (aktueller Wert, 21.01.2023 = niedrigster Stand seit Jahresbeginn 2023 und seit Oktober 2021)
173,3 (31.12. = niedrigster Stand des Jahres 2022)
213,0 (05.09. = niedrigster Stand seit der Sommerwelle 2022)
752,9 (16.07. = Höchststand während der Sommerwelle 2022)
799,9 (12.10. = Höchststand während der ersten Herbstwelle 2022)
1.758,5 (26.03. = Allzeit-Hoch während der BA.2-Welle)

Die Zahl der gemeldeten Neuinfektionen beträgt heute  8.866, heute vor einer Woche waren es 10.609 Fälle.

118 Todesfälle an / mit Corona wurden heute gemeldet. Der Durchschnitt der letzten 14 Tage liegt bei ca. 149  Fällen (-2  gegenüber gestern).

Affenpocken

Am 13.01.2023  betrug die gemeldet Affenpocken-Fallzahl in Deutschland 3.675. Damit sind per Saldo seit dem 11.12.2022 keine neuen Fälle mehr hinzugekommen, als diese Zahl erstmals erreicht wurde. Zwischenzeitlich stieg sie auf bis zu 3.677, wurde aber zuletzt leicht nach unten korrigiert.

ARE-Erkrankungen insgesamt (inklusive Covid19)

Die für die Bevölkerung in Deutschland geschätzte Rate von Personen mit einer neu aufgetretenen akuten Atemwegserkrankung mit Fieber, Husten oder Halsschmerzen (ARE) ist in der 1. Kalenderwoche (KW) (2.1. – 8.1.2023) im Vergleich zur Vorwoche weiter gesunken (4,7 %; Vorwoche: 7,3 %). Die Rate der grippeähnlichen Erkrankungen (ILI, definiert als ARE mit Fieber) ist im Vergleich zur Vorwoche ebenfalls deutlich gesunken (1,0 %; Vorwoche: 1,9 %).

Um den Jahreswechsel wurde in allen Vorjahren ein Rückgang der ARE- und ILI-Raten beobachtet. Die Gesamt-ARE- und ILI-Rate lagen durch den starken Rückgang in den letzten drei Wochen in der 1. KW 2023 im Bereich der vorpandemischen Jahre zu dieser Zeit. Der weitere Verlauf nach den Ferien bzw. Feiertagen muss weiterhin abgewartet werden.

RKI – Aktueller Wochenbericht

Die Zahl der vom RKI ausgewiesenen Influenza-Fälle stieg von 1.538.000 in der dritten Dezemberwoche  auf 1.571.000 am Ende der zweiten Januarwoche. Die Zählung beinhaltet aber auch Fälle der Vorjahre, der Anstieg innerhalb von ca. 20 Tagen liegt demnach bei ca. 33.000 Fällen.

TH

Das Corona-Geschehen zeigt weiter eine zwiespältige Entwicklung. Es geht weiter abwärts mit der bundesweiten Corona-Inzidenz, aber nicht mit den Todesfallzahlen. Alles wie gehabt und eine Mischung aus Aufatmen und dann wieder nicht.

Die Inzidenz sank heute erneut auf den tiefsten Stand seit Oktober 2021, die Todesfallzahlen bleiben unerträglich hoch und werfen Fragen auf. Wir können nichts dafür, dass wir jeden Tag eine Diskrepanz referieren müssen, von der wir dachten, sie müsste sich nun eigentlich auflösen, da der Rückgang der Neuinfektionen seit dem Beginn des neuen Jahres fast unvermindert anhält. Erstmals seit dem Beginn unserer eigenen täglichen Erfassung Ende Dezember 2022 kam es heute an einem „Normalmeldetag“ (nicht Sonntag, nicht Montag) zu einer Zahl von weniger als 10.000 Neuinfektionen. Trotzdem verharrt die Zahl der täglichen Todesfälle mit / an Corona im 14-Tage-Trend bei mehr als 150 pro Tag.

Gestern hatten wir kein Corona-Sonderthema, heute wollen wir trotz einer Inzidenzentwicklung, die dagegen spricht, das Neueste zum Subtyp Omikron XBB.1.5 für Sie aufgreifen:

Neue Omikron-Variante: Kommt eine XBB.1.5 Corona-Welle? – SWR Wissen

Der Omikron Subtyp XBB.1.5 kann, wie seine Übervariante XBB, dem menschlichen Immunsystem besser ausweichen. Denn eine Mutation sorgte bei XBB dafür, dass Antikörper das Virus nicht mehr so gut binden können. Das führt zu einer besseren Übertragbarkeit – auch in der immunisierten Bevölkerung.

Diese Immunflucht-Mutation sorgte bei XBB allerdings auch dafür, dass das Virus schlechter an menschlichen Zellen andocken kann. Bei der Variante XBB.1.5 liegt nun eine weitere Mutation vor: Sie behält die gute Immunflucht von XBB bei und kann sich aber nach ersten Erkenntnissen deutlich besser an Zellen anbinden. Dies könnte zur stärkeren Verbreitung beitragen.

Bisher deutet nichts auf eine XBB-Welle in Deutschland hin, auch der Anteil am Infektionsgeschehen ist nicht so hoch, wie bisher, wenn neue, hochinfektiöse Typen und Varianten auftauchten, dennoch wird gewarnt, aber unter Vorbehalt:

In Deutschland ist der Virus-Subtyp erstmals Ende November 2022 nachgewiesen worden. Zum Jahresende machte XBB.1.5 bundesweit einen Anteil von einem Prozent aus, so das Robert Koch-Institut im aktuellen Wochenbericht. Dass dieser Anteil steigt und der Omikron Subtyp hier zur dominierenden Variante aufsteigen könnte, sei aufgrund der hohen Übertragbarkeit sehr wahrscheinlich, schätzt der Virologe Christian Drosten im NDR Podcast „Corona Virus Update“.

Das ECDC drückt sich dahingehend noch etwas vorsichtiger aus, denn in den USA und der EU sind während der Pandemie mehrfach große Unterschiede in der Verbreitung von Varianten beobachtet worden. Anders als in den USA haben sich in Deutschland in der vergangenen Sommer- und Herbstwelle viele Menschen mit Corona angesteckt. Aufgrund der jetzigen Bevölkerungsimmunität sei daher nicht zwingend mit einer hohen Infektionswelle zu rechnen, so Drosten.

Nichts Genaues weiß man nicht, so lässt sich der aktuelle Stand in dieser Sache zusammenfassen, aber es scheint, als ob die schnelle Übernahme des Geschehens durch die ersten Omikron-Varianten BA.1, BA. 2 und später durch BA.5 sich bei  XBB.1.5 nicht wiederholen würde, denn seit November ist dieser Subtyp bereits in der Diskussion.

Die heute gegenüber jener der Vortage deutlich rückläufige Inzidenzabsenkung sollte man jedenfalls nicht als Anlass zur Beunruhigung nehmen, solche Tage gab es in den letzten Wochen immer wieder. Wir sind ohnehin davon ausgegangen, dass die beachtlich starke Absenkung im Januar nicht in dem Tempo weitergehen wird wie bisher.

Und damit zu den heutigen Zahlen:

72,6 (20.01.) / 74,8 (19.01.) / 80,1 (18.01.) / 87,9 (17.01.) / 98,4 (16.01.) / 100,4 (15.01.) / 104,1 (14.01.) / 106,8 (13.01.) / 115,7 (12.01.) 122,8 (11.01.) / 136,6 (10.01.) / 142,4 (09.01.) / 145,4 (08.01.) / 151,0 (07.01.) / 162,9 (06.01.) / 174,6 (05.01.) / 189,0 (04.01.) / 201,7 (03.01.) / 159,5 (02.01.) / 164,3 (01.01.2023) 173,3 (31.12.2022) / 185,7 (30.12.) / 194,7 (29.12.) / 199,7 (28.12.) / 187 (27.12.) / 260,6 (24.12.) / 258,5 (23.12.) / 254,3 (22.12.) 250,7 (21.12.) / 246,6 / (20.12.)  

Wichtige Eckwerte seit Anfang 2022:

72,6 (aktueller Wert, 20.01.2023 = niedrigster Stand seit Jahresbeginn 2023 und seit Oktober 2021)
173,3 (31.12. = niedrigster Stand des Jahres 2022)
213,0 (05.09. = niedrigster Stand seit der Sommerwelle 2022)
752,9 (16.07. = Höchststand während der Sommerwelle 2022)
799,9 (12.10. = Höchststand während der ersten Herbstwelle 2022)
1.758,5 (26.03. = Allzeit-Hoch während der BA.2-Welle)

Die Zahl der Neuinfektionen betrug gestern 9.710, heute vor einer Woche waren es 12.956 Fälle.

194 Todesfälle an / mit Corona wurden heute gemeldet. Der Durchschnitt der letzten 14 Tage liegt bei ca. 151 Fällen (-1  gegenüber gestern).

Affenpocken

Am 13.01.2023  betrug die gemeldet Affenpocken-Fallzahl in Deutschland 3.675. Damit sind per Saldo seit dem 11.12.2022 keine neuen Fälle mehr hinzugekommen, als diese Zahl erstmals erreicht wurde. Zwischenzeitlich stieg sie auf bis zu 3.677, wurde aber zuletzt leicht nach unten korrigiert.

ARE-Erkrankungen insgesamt (inklusive Covid19)

Die für die Bevölkerung in Deutschland geschätzte Rate von Personen mit einer neu aufgetretenen akuten Atemwegserkrankung mit Fieber, Husten oder Halsschmerzen (ARE) ist in der 1. Kalenderwoche (KW) (2.1. – 8.1.2023) im Vergleich zur Vorwoche weiter gesunken (4,7 %; Vorwoche: 7,3 %). Die Rate der grippeähnlichen Erkrankungen (ILI, definiert als ARE mit Fieber) ist im Vergleich zur Vorwoche ebenfalls deutlich gesunken (1,0 %; Vorwoche: 1,9 %).

Um den Jahreswechsel wurde in allen Vorjahren ein Rückgang der ARE- und ILI-Raten beobachtet. Die Gesamt-ARE- und ILI-Rate lagen durch den starken Rückgang in den letzten drei Wochen in der 1. KW 2023 im Bereich der vorpandemischen Jahre zu dieser Zeit. Der weitere Verlauf nach den Ferien bzw. Feiertagen muss weiterhin abgewartet werden.

RKI – Aktueller Wochenbericht

Die Zahl der vom RKI ausgewiesenen Influenza-Fälle stieg von 1.538.000 in der dritten Dezemberwoche  auf 1.571.000 am Ende der zweiten Januarwoche. Die Zählung beinhaltet aber auch Fälle der Vorjahre, der Anstieg innerhalb von ca. 20 Tagen liegt demnach bei ca. 33.000 Fällen.

TH

Um den Rhythmus wiederherzustellen, in dem unsere Infektions-Reporte üblicherweise erscheinen, müssen wir auf jeden Fall den Donnerstag berücksichtigen. Auf eine Weise entspricht das Dissonante, die Aufgewühltheit, die sich aus der Betrachtung der Corona-Zahlen ergibt, dem, was sich gerade sonst bei uns abspielt. Das wird bei unseren Leser:innen nicht durchweg so sein.

Einerseits würden wir so gerne die deutlich zurückgehenden Inzidenzwerte feiern. Dass sie auf diesem relativ niedrigen Niveau, dass sie erreicht habe, so rasch weiter absinken, ist ein sehr gutes Zeichen. Das hatten wir seit Herbst 2021 nicht mehr. Aber was sollen wir machen, heute wurden schon wieder über 200 Todesfälle an / mit Corona gemeldet.

Wir feiern nicht auf Leichenbergen, das ist unmöglich.  Langsam müssten diese Zahlen doch nun ebenfalls zurückgehen, der Entwicklung der Neuinfektionen mit einem Zeitversatz von zwei bis vier Wochen folgend. Tun sie bisher aber nicht. Die tägliche Durchschnittszahl verharrt immer noch bei ca. 150, das ist der höchste Wert seit Ende April 2022, als die Inzidenz um ein Vielfaches höher lag, als die Neuinfektionen um ein Vielfaches höher lagen. Eine wenig erfreuliche Erklärung könnte sein, dass die Zahl der gemeldeten Neuinfektionen immer weiter nach unten von der Realität abweicht, die Todesfallzahlen aber weiterhin konsequent erfasst und Corona nach konstanten Kriterien zugeordnet werden.

Wir sind heute leider wieder sehr zeiteng, deswegen entfällt heute das „Thema des Tages“ und wir kommen sogleich zu den aktuellen Zahlen:  

74,8 (19.01.) / 80,1 (18.01.) / 87,9 (17.01.) / 98,4 (16.01.) / 100,4 (15.01.) / 104,1 (14.01.) / 106,8 (13.01.) / 115,7 (12.01.) 122,8 (11.01.) / 136,6 (10.01.) / 142,4 (09.01.) / 145,4 (08.01.) / 151,0 (07.01.) / 162,9 (06.01.) / 174,6 (05.01.) / 189,0 (04.01.) / 201,7 (03.01.) / 159,5 (02.01.) / 164,3 (01.01.2023) 173,3 (31.12.2022) / 185,7 (30.12.) / 194,7 (29.12.) / 199,7 (28.12.) / 187 (27.12.) / 260,6 (24.12.) / 258,5 (23.12.) / 254,3 (22.12.) 250,7 (21.12.) / 246,6 / (20.12.)  

Wichtige Eckwerte seit Anfang 2022:

74,8 (aktueller Wert, 19.01.23 = niedrigster Stand seit Jahresbeginn 2023 und seit Oktober 2021)
173,3 (31.12. = niedrigster Stand des Jahres 2022)
213,0 (05.09. = niedrigster Stand seit der Sommerwelle 2022)
752,9 (16.07. = Höchststand während der Sommerwelle 2022)
799,9 (12.10. = Höchststand während der ersten Herbstwelle 2022)
1.758,5 (26.03. = Allzeit-Hoch während der BA.2-Welle)

Die Zahl der Neuinfektionen betrug gestern 12.007,  heute vor einer Woche waren es 19.379 Fälle.

238 Todesfälle an / mit Corona wurden heute gemeldet. Der Durchschnitt der letzten 14 Tage liegt bei ca. 152  Fällen (-1  gegenüber gestern).

Affenpocken

Am 13.01.2023  betrug die gemeldet Affenpocken-Fallzahl in Deutschland 3.675. Damit sind per Saldo seit dem 11.12.2022 keine neuen Fälle mehr hinzugekommen, als diese Zahl erstmals erreicht wurde. Zwischenzeitlich stieg sie auf bis zu 3.677, wurde aber zuletzt leicht nach unten korrigiert.

ARE-Erkrankungen insgesamt (inklusive Covid19)

Die für die Bevölkerung in Deutschland geschätzte Rate von Personen mit einer neu aufgetretenen akuten Atemwegserkrankung mit Fieber, Husten oder Halsschmerzen (ARE) ist in der 1. Kalenderwoche (KW) (2.1. – 8.1.2023) im Vergleich zur Vorwoche weiter gesunken (4,7 %; Vorwoche: 7,3 %). Die Rate der grippeähnlichen Erkrankungen (ILI, definiert als ARE mit Fieber) ist im Vergleich zur Vorwoche ebenfalls deutlich gesunken (1,0 %; Vorwoche: 1,9 %).

Um den Jahreswechsel wurde in allen Vorjahren ein Rückgang der ARE- und ILI-Raten beobachtet. Die Gesamt-ARE- und ILI-Rate lagen durch den starken Rückgang in den letzten drei Wochen in der 1. KW 2023 im Bereich der vorpandemischen Jahre zu dieser Zeit. Der weitere Verlauf nach den Ferien bzw. Feiertagen muss weiterhin abgewartet werden.

RKI – Aktueller Wochenbericht

Die Zahl der vom RKI ausgewiesenen Influenza-Fälle stieg von 1.538.000 in der dritten Dezemberwoche  auf 1.571.000 am Ende der zweiten Januarwoche. Die Zählung beinhaltet aber auch Fälle der Vorjahre, der Anstieg innerhalb von ca. 20 Tagen liegt demnach bei ca. 33.000 Fällen.

TH

Diese Woche erscheint unser Infektionsreport jeweils um einen Tag versetzt (Montag, Mittwoch, Freitag anstatt Dienstag, Donnerstag, Samstag). Vielleicht legen wir aber auch eine Schippe nach und melden uns morgen oder am Samstag zusätzlich, denn es gibt erfreuliche Nachrichten.

Die Inzidenz sinkt nach verhaltenem Rückgang am Wochenende wieder sehr deutlich. Mittlerweile weisen zwei Bundesländer eine Inzidenz von weniger als 50 auf, nur noch eines liegt über 100. Das ist der stärkste Rückgang auf einem ohnehin ermäßigten Niveau seit 2021, möglicherweise seit Beginn der Pandemie. Auch die Todesfallzahlen sind rückläufig, in Relation zu den Neuinfektionen und allgemein aber immer noch viel zu hoch, als dass wir von einer endemischen Situation sprechen möchten. Wir hatten kürzlich unsere Grenze dafür auf „großzügige“ 50 festgelegt, davon sind wir noch weit entfernt. Der 14-Tage-Durchschnitt stieg sogar noch einmal an.

Trotzdem ist die Zeit gekommen, sich ein wenig zurückzulehnen. Denn an diesen hohen Todesfallzahlen können wir als Bürger:innen leider nichts ändern, sondern nur konstatieren, dass wir darauf achten und die Politik nicht aus der Verantwortung nehmen dürfen. Deswegen erwähnen wir sie in jedem Report, solange sie so hoch sind.

Aber auch Themen zweiter Ordnung sind es wert, in der jetzigen Lage besprochen zu werden. Zum Beispiel: Brauchen wir die Corona-Warnapp noch? Wir hatten sie immer und uns während vieler Wellen insofern daran orientiert, dass wir uns nach jeder roten Anzeige testen ließen. Uns war aber damals schon klar, dass wir zu einer Minderheit gehörten. Es ist wie mit der Erfassung von Neuinfektionen durch das RKI: Wo keine Daten aufgenommen werden, weil jemand die App nicht verwendet, ist genauso von einer zu niedrigen Zahl an Meldungen auszugehen wie bei den Neuinfektionen, wenn viele mangels Testung nicht entdeckt werden. Wir werden App vorerst behalten, so viel Brot bzw. Strom frisst sie nun auch nicht. Aber wie sähe es bei einer angedachten Funktionserweiterung aus? Lesen Sie bitte diesen Artikel zur Sache:

Corona-Pandemie: Brauchen wir die Corona-Warn-App noch? (augsburger-allgemeine.de)

Für uns kein Thema zweiter Ordnung: Dass sich morgen vor dem Bundestag ein „stiller Protest“ aus Long-Covid-Patient:innen gebildet hat, weil sie sich zu wenig wahrgenommen fühlen. Es wird in dem Bereich zu wenig geforscht, heißt es. Dabei müsste die neoliberale Rechnung doch glänzend funktionieren. Der volkswirtschaftliche Schaden durch Long Covid und Post Covid wird allein für Deutschland mittlerweile auf 7 Milliarden Euro geschätzt. Nun ja, in dieser Zeit der gigantischen Schadenssummern ist das nicht mehr so viel. Trotzdem:

Es wird eine beeindruckende Szenerie sein an diesem Donnerstag: 500 Feldbetten mit 500 Porträts von Patienten, die mitten aus ihrem alltäglichen Leben gerissen worden sind. Die sich von der Politik im Stich gelassen fühlen. Es ist ein Armutszeugnis für die Abgeordneten des Bundestags, die sich an diesem Tag hinter den Mauern des Reichstagsgebäudes versammeln. Selbst für jene der CDU/CSU-Fraktion, die einen Antrag eingebracht haben zum Thema: „Hilfe für Betroffene des chronischen Erschöpfungssyndroms“. Denn ebenjene Parteien waren 16 Jahre lang an der Regierung, hätten längst die nun eingeforderte Hilfe auf den Weg bringen können. Die Diagnose ME/CFS, landläufig als Fatigue bezeichnet, existiert nicht erst seit Corona als Folge der Pandemie, sondern ist seit mehr als einem halben Jahrhundert offiziell anerkannt.

Verkannte Corona-Krankheit: Höchste Zeit, dass die Politik endlich aufwacht (berliner-zeitung.de)

Weit weniger bekannt ist, dass ähnliche Symptome auch nach einer Impfung gegen Corona auftreten können. Im Grunde ist das logisch und hier muss man wirklich sagen, spielt die Zahl der Fälle eine große Rolle, die darüber bestimmt, wie groß Schaden und Nutzen der Impfungen sind. Bisher gilt allgemein, dass der Nutzen den Schaden stark überwogen hat:

Krank nach der Corona-Impfung? | MDR.DE

Derweil hat sich Gesundheitsminister Lauterbach gegen ein Ende der Maskenpflicht im Gesundheitswesen ausgesprochen:

Corona: Die Ereignisse vom 16. bis 22. Januar im Rückblick | BR24

Die einrichtungsbezogene Impfpflicht hingegen wurde zum 31. Dezember 2022 bereits aufgehoben.

Die einrichtungsbezogene Impfpflicht fällt – endlich! (berliner-zeitung.de)

Ja, die Entwicklung der Inzidenz sprach auch Ende Dezember schon dafür, aber in Anbetracht der hohen Todesfallzahlen, bei denen Menschen überproportional vertreten sind, kann man es auch anders sehen. Dass sie zum Zeitpunkt der Einführung vorhanden Impfstoffe eine Ansteckung gegen Omikron nicht gar nicht, wie in dem Artikel steht, sondern in geringerem Ausmaß verhindert haben als bei Alpha, für das sie entwickelt wurden, ist bekannt und hat die Impfpflicht für medizinische und Pflegeeinrichtungen in die Diskussion gebracht.

Wenn es um Schäden für die Demokratie gibt, sollte man aber diesen Vorgang in den richtigen Rahmen stellen. Vielleicht ist dieser Aspekt nicht maximal trivial, aber er ist nicht vorrangig. Aufgeregt haben sich vor allem diejenigen Querdenker:innen, die gar nicht zu den Betroffenen gehören (unter denen es auch nicht so viele davon gibt). Dass Karl Lauterbach als Gesundheitsminister nicht so sattelfest wirkt wie zuvor als Mahner der Nation, ist ebenfalls eine Tatsache, mit der wir leben müssen, außerdem wollten viele Menschen und Medien ihn unbedingt in diesem Amt sehen. Widerstand auch aus Fachkreisen gab es gegen die einrichtungsbezogene Impfpflicht schon im Sommer 2022, mit ähnlichen Argumenten, wie sie im oben verlinkten Artikel zu finden sind und aus Opportunitätsgründen angesichts des grassierenden Personalmangels:

Einrichtungsbezogenen Corona-Impfpflicht: Widerstand gegen Verlängerung | MDR.DE

Hiermit beenden wir den heutigen kleinen Themenkorso und kommen zu den aktuellen Daten:

80,1 (18.01.) / 87,9 (17.01.) / 98,4 (16.01.) / 100,4 (15.01.) / 104,1 (14.01.) / 106,8 (13.01.) / 115,7 (12.01.) 122,8 (11.01.) / 136,6 (10.01.) / 142,4 (09.01.) / 145,4 (08.01.) / 151,0 (07.01.) / 162,9 (06.01.) / 174,6 (05.01.) / 189,0 (04.01.) / 201,7 (03.01.) / 159,5 (02.01.) / 164,3 (01.01.2023) 173,3 (31.12.2022) / 185,7 (30.12.) / 194,7 (29.12.) / 199,7 (28.12.) / 187 (27.12.) / 260,6 (24.12.) / 258,5 (23.12.) / 254,3 (22.12.) 250,7 (21.12.) / 246,6 / (20.12.)  

Wichtige Eckwerte seit Anfang 2022:

80,1 (aktueller Wert, 18.01.23 = niedrigster Stand seit Jahresbeginn 2023 und seit Oktober 2021)
173,3 (31.12. = niedrigster Stand des Jahres 2022)
213,0 (05.09. = niedrigster Stand seit der Sommerwelle 2022)
752,9 (16.07. = Höchststand während der Sommerwelle 2022)
799,9 (12.10. = Höchststand während der ersten Herbstwelle 2022)
1.758,5 (26.03. = Allzeit-Hoch während der BA.2-Welle)

Die Zahl der Neuinfektionen betrug gestern 15.450, am Tag zuvor 17.222, heute vor einer Woche waren es 22.119 Fälle, gestern vor einer Woche 30.533

188 Todesfälle an / mit Corona wurden heute gemeldet. Der Durchschnitt der letzten 14 Tage liegt bei ca. 153  Fällen (+2  gegenüber vorgestern).

Affenpocken

Am 13.01.2023  betrug die gemeldet Affenpocken-Fallzahl in Deutschland 3.675. Damit sind per Saldo seit dem 11.12.2022 keine neuen Fälle mehr hinzugekommen, als diese Zahl erstmals erreicht wurde. Zwischenzeitlich stieg sie auf bis zu 3.677, wurde aber zuletzt leicht nach unten korrigiert.

ARE-Erkrankungen insgesamt (inklusive Covid19)

Die für die Bevölkerung in Deutschland geschätzte Rate von Personen mit einer neu aufgetretenen akuten Atemwegserkrankung mit Fieber, Husten oder Halsschmerzen (ARE) ist in der 1. Kalenderwoche (KW) (2.1. – 8.1.2023) im Vergleich zur Vorwoche weiter gesunken (4,7 %; Vorwoche: 7,3 %). Die Rate der grippeähnlichen Erkrankungen (ILI, definiert als ARE mit Fieber) ist im Vergleich zur Vorwoche ebenfalls deutlich gesunken (1,0 %; Vorwoche: 1,9 %).

Um den Jahreswechsel wurde in allen Vorjahren ein Rückgang der ARE- und ILI-Raten beobachtet. Die Gesamt-ARE- und ILI-Rate lagen durch den starken Rückgang in den letzten drei Wochen in der 1. KW 2023 im Bereich der vorpandemischen Jahre zu dieser Zeit. Der weitere Verlauf nach den Ferien bzw. Feiertagen muss weiterhin abgewartet werden.

RKI – Aktueller Wochenbericht

Die Zahl der vom RKI ausgewiesenen Influenza-Fälle stieg von 1.538.000 in der dritten Dezemberwoche  auf 1.571.000. Die Zählung beinhaltet aber auch Fälle der Vorjahre, der Anstieg innerhalb von ca. 20 Tagen liegt demnach bei ca. 33.000 Fällen.

TH

Montags gibt es normalerweise keinen Infektionsreport von uns. Heute jedoch besteht ein besonderer Anlass. Das RKI hat den Inzidenzwert auf 98,4 festgelegt. Damit liegt er erstmals seit dem 22.10.2021, also seit fast 15 Monaten, wieder im zweistelligen Bereich.

Die Corona-Zahlen in Deutschland gehen in der Tendenz in die Höhe. Pendelte die Inzidenz in den Vorwochen um den Wert 60 herum, liegt sie nun über 90. Einen Inzidenzwert über 90 gab es zuletzt Mitte Mai. Auch die Hospitalisierungsrate steigt. In vielen Bundesländern wurden die Corona-Regeln zuletzt dennoch gelockert.

Corona Zahlen Deutschland heute: RKI-Fallzahlen zu Inzidenz, Hospitalisierung und Neuinfektionen am 22.10.2021 | Südwest Presse Online (swp.de)

Wer die Wirksamkeit der Corona-Politik in Deutschland beurteilen will, muss sich auch an solche Momente erinnern, in denen grundlegend falsch entschieden wurde. Denn was folgte, war die Delta-Welle. Dass es während dieser Welle pro Tag bis zu über 1.000 Corona-Toten kam, klingt in uns immer noch nach. Todesfälle wurden heute gar nicht gemeldet, das ist mittlerweile an Sonntagen und Montagen nicht mehr üblich, es wird morgen nachgeholt werden. An jenem 22.10.2022, einem Tag am Beginn der Delta-Welle, lag die gemeldete Todesfallzahl bei 116, das waren weniger, als derzeit unser 14-Tage-Durchschnitt anzeigt (148). Das Wichtigste ist noch nicht vollbracht, auch wenn die Inzidenz von weniger als 100 morgen mit „Echtzahlen“ bestätigt werden sollte: Eine Absenkung der Todesfallzahlen auf ein Maß, mit dem man eine endemische Lage annehmen sollte. Jede Zahl ist mehr oder weniger willkürlich, aber wir haben für uns festgelegt, dass wir das tun werden, wenn sie unter 50 sinkt.

Auch jetzt werden Maßnahmen zum Schutz gegen Corona-Infektionen mehr und mehr abgeschafft. In Berlin z. B. fällt Anfang Februar die Pflicht, im ÖPNV eine Schutzmaske zu tragen, auch im Fernverkehr wird die Maskenpflicht entfallen, wir haben darüber berichtet. Die neueste Nachricht ist, dass auch nach einer Infektion Schnelltests nicht mehr umsonst sind („Freitesten“). Diese Änderung sehen wir kritisch, denn eine Infektion ist nun einmal eine Infektion und daran ändert sich nichts, nur, weil die Inzidenz sinkt.

Das Angebot an kostenlosen Corona-Bürgertests wird ab diesem Montag weiter beschränkt. Wer sich nach einer Infektion „freitesten“ möchte, bekommt dafür künftig keinen kostenlosen Schnelltest mehr, wie das Bundesgesundheitsministerium mitteilte.

Hintergrund sind demnach Lockerungen bei den Regeln für Isolation und Quarantäne in mehreren Bundesländern. Es bestehe daher keine Notwendigkeit mehr, Tests zum Beenden der Absonderung aus Bundesmitteln zu finanzieren – besonders auch vor dem Hintergrund, dass Länder und Kommunen in der Pandemie bereits in erheblichem Umfang finanziell unterstützt worden seien.

Corona-Infektion: Kein kostenloses „Freitesten“ mehr – ZDFheute

Vielleicht ist es an der Zeit, über einige Erscheinungen während der Pandemie nachzudenken, die nicht nur die Pandemie betreffen. Ganz eindeutig haben wir uns immer zum Team Vorsicht gestellt, solange es Sinn ergab und gestern darüber nachgedacht, ob wir das nicht konsequent solange weiterbetreiben müssten, wenigstens bis die oben genannte Todesfallrate erreicht ist, die wir als Grenze zur endemischen Situation festgelegt haben. Aber schauen Sie sich die Wege von Herrn Lauterbach an. Er hat zwar gerade wieder getwittert, dass er persönlich bestimmte Lockerungen kritisch sieht, aber wenn es die Experten und die Länder so wollen, dann finden sie eben statt. Da hat er sogar recht und man kann die heutige Lage nicht mit der vor dem Beginn der Impfkampagne vergleichen, beispielsweise. Außerdem hat Christian Drosten sich sehr wohl offen korrigiert und sitzt der Maßnahmenkritiker Hendrik Streeck in der Kommission, die die Bundesregierung berät. Wir finden den folgend als Leseempfehlung verlinkten Artikel trotzdem bedenkenswert, weil er den Bogen von Corona ins Allgemeine des heutigen akademischen Betriebs spannt und weil man ihn von dort aus zum Umgang mit der Pandemie zurückführen kann. Außerdem wird ein Blick auf den Umgang mit Wissenschaft und Technik geworfen, den wir teilen: Immer mehr Gläubigkeit, immer weniger kritisches Hinterfragen dessen, was uns dargeboten wird. Ebenfalls richtig: Dass das mit der Technisierung unserer Umgebung zu tun hat und damit, dass uns die Technik nicht mehr unabhängiger macht, sondern dass wir uns mehr und mehr von der Technik abhängig machen. Die Mentalität, Corona als einen Kreuzzug zu betrachten, teilen allerdings die Wissenschaftsgläubigen ebenso wie ihre Feinde, die Querdenker:innen. Die hetzerische und verleumderische Haltung des harten Kerns dieser Fraktion wird in dem Artikel weggelassen, deswegen fügen wir es bei.

Corona-Debatte: Viele Wissenschaftler haben es verlernt, ihre Position kritisch zu reflektieren (berliner-zeitung.de)

Die Berliner Zeitung hat sich bereits häufiger kritisch mit der Corona-Politik der Regierung auseinandergesetzt und das Thema wird immer komplexer, je mehr der Wissensstand über Corona ansteigt. Auf der Basis dessen, was 2020 bekannt war, als die erste Welle nach Deutschland kam, musste man aber zum Schutz der Bevölkerung nach unserer Ansicht so entscheiden, wie man entschieden hat. Auch dieser Aspekt wird immer unter den Tisch gekehrt, wenn aus heutiger Sicht eine notabene unvollständige Nachbetrachtung stattfindet. Das ist übrigens nichts anderes, als wenn Greta Thunberg heute Deutschland einen der größten CO2-Emittenten der Geschichte nennt, ohne dabei zu erwähnen, dass es zweitweise das zweitgrößte Industrieländ war, das die halbe Welt mit Waren versorgt hat. Zu einer Zeit, als kein Mensch den Klimawandel auch nur als Begriff kannte und es ihn, wie wir heute anhand der berühmten Blaue-und-rote-Balken-Karten sehen können, noch nicht gab. Zu kritisieren ist das, was man nach 1970 und besonders wieder in den 2010ern an Transformation versäumt hat. Wir greifen auf dieses andere Thema zu, weil es auch im Artikel kurz erwähnt wird, im Zusammenhang mit der Kritik an technischen Lösungen für alles. Auch daran ist etwas Wahres: Die Lebenseinstellung zu ändern und Konsum nicht mehr als das Maß aller Dinge anzusehen, kommt bei den Lösungen, die aktuell im Raum stehen, viel zu kurz.

Eine historisch-ahistorische Betrachtung ist jedoch schlimmer als eine, die geschichtliche Vorgänge gar nicht aktuelle Überlegungen einbezieht. Im erwähnten, sehr aktuellen Fall von schwierigem Zugang zur Historie ändert das wiederum nichts an unserer grundsätzlich positiven Haltung Menschen gegenüber, die sich für Klimaschutz einsetzen.

Letztlich aber müssen sich alle, die sich damit befassen, auf wissenschaftliche Analysen stützen und die sozialen Medien, ebenso wie manche Blogs und „Alternativmedien“ stemmen sich vehement gegen die Erkenntnisse, die so sehr auf der Hand zu liegen scheinen. Das Problem, das dadurch entsteht, ist, verschiedene wissenschaftliche Vorgänge und Zweige voneinander zu trennen und zu sagen: Hier kam es zu Korrekturen, weil sich das Wissen in den ersten Monaten einer Pandemie explosionsartig vermehrte, wie die Viren selbst, dort hingegen wird auf Erkenntnisse zurückgegriffen, die seit Jahrzehnten kontinuierlich entstanden sind und auf Arbeiten, die methodisch immer mehr verfeinert wurden, auf die Entstehung einer großen Wissensdichte über mehr als 50 Jahre hinweg.

Wir sind auch unglücklich damit, wie Studierende heute für die Wirtschaft konfektioniert werden, anstatt zu Teilnehmern am kritischen Diskurs ausgebildet zu werden und „zu unserer Zeit“ war das zum Glück noch anders. Gerade noch, wenig später kam der erwähnte „Bologna-Prozess“ und das Hamstern von Credit Points und Drittmitteln. Dass Menschen in Sachen Corona sehr meinungsstark waren, ohne mehr in der Hand zu haben als die Aussagen von Wissenschaftlern, die selbst erst am Beginn des Erkenntnisprozesses standen, lassen wir auch für und notfalls gegen uns gelten. Wir haben dabei nach bestem Wissen und Gewissen gehandelt und eines sollten wir nicht vergessen: Auch die Querdenker haben schon mächtig auf die Pauke gehauen, als sie noch nicht wissen konnten, wie es mit der Pandemie weitergehen wird: Nämlich schon im Sommer 2020, als die Maßnahmen gerade gelockert worden waren, diese Leute sich aber partout nicht einkriegen wollten, ganz im Gegenteil. Dass dabei höchst unsympathische Begleiterscheinungen zu vermerken waren, etwa, günstigstenfalls, die Okkupation der Bewegung durch Rechtsextreme, tritt hinzu. Die Sorge haben wir bei den Klimaschützer:innen zum Beispiel nicht, dass sie von der Seite unterwandert werden.

Über 160.000 Todesfälle an / mit Corona sind in Deutschland bislang zu verzeichnen. Das belegt zumidnest eines: Dass diese Pandemie Relevanz hat und alles getan werden musste, um sie so schnell wie möglich in den Griff zu bekommen. Dass das teilweise missglückt ist, liegt auch daran, dass die Politik gefangen war zwischen durchaus vorhandenen Lobbyinteressen, wer wollte deren Existenz abstreiten?, und dem Druck von der Straße, der durch die Coronaleugner:innen verursacht wurde. Sollte man schon die Vergangenheitsform verwenden, wie wir das gerade getan haben? Wir hoffen einfach darauf, dass wir das bald aus voller Überzeugung und von ganzem Herzen tun können.

Den Datenblock aktualisieren wir heute nicht, weil einige Daten heute nicht aktualisiert wurden, wohl aber die 7-Tage-Inzidenz:

98,4 (16.01.) / 100,4 (15.01.) / 104,1 (14.01.) / 106,8 (13.01.) / 115,7 (12.01.) 122,8 (11.01.) / 136,6 (10.01.) / 142,4 (09.01.) / 145,4 (08.01.) / 151,0 (07.01.) / 162,9 (06.01.) / 174,6 (05.01.) / 189,0 (04.01.) / 201,7 (03.01.) / 159,5 (02.01.) / 164,3 (01.01.2023) 173,3 (31.12.2022) / 185,7 (30.12.) / 194,7 (29.12.) / 199,7 (28.12.) / 187 (27.12.) / 260,6 (24.12.) / 258,5 (23.12.) / 254,3 (22.12.) 250,7 (21.12.) / 246,6 / (20.12.)  

Die Informationen zu den Affenpocken und ARE-Erkrankungen zeigen wir im nächsten Report wieder.

TH

Selbstverständlich ist Corona weiterhin das Thema Nr. 1 beim Infektionsgeschehen, unser Infektionsreport hieß vor nicht allzu langer Zeit Corona-Report, dann Corona-Affenpocken-Report. Wir hatten gehofft, dass die bundesweite Covid19-7-Tage-Inzidenz heute unter 100 fällt, leider war dem nicht so.

Der Rückgang gegenüber gestern fiel mit 2,7 Punkten überraschen gering aus, sodass wir heute eine bundesweite Inzidenz von 104,8 sehen. In Berlin scheint es wieder besser zu laufen als zuletzt, mit 83,7 liegt die Hauptstadt deutlich unter dem Durchschnitt. Wir freuen uns, dass immer noch Menschen beim Einkaufen FFP2-Masken tragen. Wir haben gemäß der eigenen Vorgabe, bei einer Inzidenz von weniger als 200 die persönlichen Schutzmaßnahmen bis auf das, was vorgeschrieben ist, zurückzufahren, davon nun Abstand genommen. Nicht zu sehr, wir tragen immer eine Maske bei uns, um reagieren zu können, wenn Geschäfte sehr „crowded“ sind oder sich abzeichnet, dass wir lange an der Kasse warten müssen. Heute beispielsweise war beides nicht der Fall.

Die Affenpocken-Infektionszahlen haben wir heute aktualsiert, es gab sogar einen leichten Rückgang, offensichtlich wurden zwei Fälle fälschlicherweise dieser Virusinfkektion zugerechnet. Wir werden künftig diese Zahl nicht mehr wöchentlich, sondern nur noch monatlich updaten, denn offensichtlich ist der „Ausbruch 2022 außerhalb der endemischen Regionen“ vorbei. Seit unserer letzten Erfassung ist die Zahl der Fälle von saisonaler Influenza um 35.000 angestiegen, aber auch hier zeichnet sich eine Abflachung der Kurve ab.

Einzig die Corona-Todesfallzahlen geben nach wie vor Anlass zur Besorgnis. Heute wurden 150 neue Fälle gemeldet. Das sind 20 weniger als am gleichen Tag der Vorwoche, aber dass die Todesfallzahlen einmal höher liegen würden als die Inzidenz, hätten wir nicht gedacht. Beide Zahlen stehen nicht in einem direkten Zusammenhang miteinander, aber das Ergebnis ist doch verblüffend, denn es wurde keine Corona-Variante gesichtet, die letaler ist als die bisher bekannten Omikron-Typen und -Subtypen. Wir können daher nicht ausschließen, dass die tatsächlichen Infektions- und Inzidenzwerte noch mehr von der Realität abweichen als bisher. Im Grunde würde das auf persönlicher Ebene eine Neuorientierung angeraten sein lassen: Weg von den Inzidenzwerten, hin zu den Todesfallzahlen, wenn es um die Entscheidung geht, wie viel Selbst- und Fremdschutz das richtige Maß darstellt. Wir werden in den nächsten Tagen darüber verstärkt nachdenken. Spontan würden wir sagen: unter 50 Corona-Tote am Tag bundesweit könnte ein Grenzwert sein. Leider wird es noch einige Zeit  dauern, bis dieser Wert erreicht ist und das Einhorn oder Unikum wollen wir nun auch nicht sein.

In einer Sache werden wir allerdings den erwähnten Wert als Anhaltspunkt nehmen: Eine endemische Lage zu konstatieren, kommt für uns nicht in Frage, solange diese Zahl nicht unterschritten ist. 50 Todesfälle pro Tag sind pro Jahr mehr als 18.000. Es ist sehr großzügig, nicht etwa kleinlich, so viele Tote zu akzeptieren, ohne gegen die Ausrufung der endemischen Situation zu protestieren.

Haben wir heute ein Sonderthema? Ja. Wir könnten uns dafür entschuldigen, dass wir es so weit hinten im Bericht bringen, denn es handelt sich um eine negative Meldung größeren Ausmaßes. Es gibt aber einen Grund..

Es war uns allen wohl klar, dass die Zahlen aus China hinten und vorne nicht stimmen, zuletzt wurden gar keine mehr gemeldet. Daher haben wir auch nicht mehr über die Weltzahlen referiert, denn ohne profunde Daten aus China ergibt das derzeit keinen Sinn. Nun wissen wir, dass in einem Monat so viele Menschen in China an Corona verstorben sind wie in Deutschland (etwa) im gesamten Jahr 2022:

China meldet fast 60.000 Tote im Zusammenhang mit Corona in einem Monat (faz.net)

Rund einen Monat nach Aufgabe der strikten Null-Covid-Politik hat China fast 60.000 Todesfälle im Zusammenhang mit dem Coronavirus gemeldet. Zwischen 8. Dezember 2022 und 12. Januar 2023 seien insgesamt 59.938 Todesfälle registriert worden, sagte eine hochrangige Vertreterin der Nationalen Gesundheitskommission, Jiao Yahui, am Samstag bei einer Pressekonferenz. Die Statistik berücksichtigt nur Todesfälle innerhalb medizinischer Einrichtungen, die tatsächlichen Todeszahlen dürften höher liegen.

Es ist die erste größere von der Regierung veröffentlichte Übersicht seit den Corona-Lockerungen in China im Dezember.

Unter den fasst 60.000 gemeldeten Todesfällen sind laut Jiao 5503, die direkt auf durch das Coronavirus verursachte Atemnot zurückzuführen sind. In den übrigen seien die Todesfälle durch Grunderkrankungen in Kombination mit Covid-19 verursacht worden.

Dass vor allem ältere Menschen betroffen sind, wie überall auf der Welt, macht es nicht besser, zumal in China die Impfquote gerade unter Älteren relativ niedrig ist. Nach der obigen Definition ist Corona also in allen knapp 60.000 Fällen kausal im Sinne einer notwendigen Bedingung gewesen (ohne das Hinzutreten einer Corona-Infektion wären diese Menschen nach aller Wahrscheinlichkeit noch nicht verstorben).

Nun könnte man angesichts des Desasters sagen, die Bevölkerung Chinas ist ja auch 15-mal größer als die Deutschlands. Das stimmt, aber man wollte es ja in China hinsichtlich Corona besser machen als irgendwo sonst. Von dieser Idee ist nichts mehr übrig. Die Erfassung ab dem 08.12.2022 ergibt insofern Sinn, als am 07.12. der drastische Wechsel in der Corona-Politik des Landes verkündet und Zero-Covid gegen weitgehend laufen lassen ersetzt wurde. Letztlich ist das eine neoliberale Entscheidung, denn es sterben wieder vor allem diejenigen, nicht die nicht mehr ökonomisch verwertbar sind. Die Wirtschaft, auch die des Auslands, jubelt denn auch. Nicht über dieses Massensterben, so weit wollen wir nicht gehen, aber trotzdem = es ist diesen Akteuren in Politik und Wirtschaft egal. Genau die Haltung, die wir auch hier in weiten Teilen der Politik immer kritisiert haben. Die im oben zitierten Artikel benannten Zahlen weichen von der offiziellen Zählweise in China offensichtlich ab:

Vergangenen Monat hatten die chinesischen Behörden ihre Zählweise für Corona-Tote geändert. Nur Corona-Infizierte, die direkt wegen Versagens der Atmung gestorben sind, werden noch als Corona-Tote gezählt. Dadurch werden viele Todesfälle nicht mehr in der Corona-Statistik geführt.

Damit kommen wir auf unsere Darstellungen von weiter oben zurück und Sie verstehen sogleich, warum wir den China-Bericht hintangestellt haben. Wenn man bei uns so zählen würde, hätten wir nur noch wenige Corona-Tote pro Tag und könnten sagen: Die Pandemie ist vorbei, die endemische Lage allemal gegeben. Man kann sich natürlich auch in die Tasche lügen, darin sind Diktaturen und ihre Zahlenakrobaten noch radikaler als Demokratien mit Fehlern, wie die unsrige. Auch bei uns kann man viele Statistiken hinterfragen, aber das Wegzaubern von Infizierten und Toten in China ist ohne Beispiel in der bisherigen Geschichte der Pandemien.

Und damit zu den aktuellen Zahlen:

7-Tage-Inzidenz:

104,1 (14.01.) / 106,8 (13.01.) / 115,7 (12.01.) 122,8 (11.01.) / 136,6 (10.01.) / 142,4 (09.01.) / 145,4 (08.01.) / 151,0 (07.01.) / 162,9 (06.01.) / 174,6 (05.01.) / 189,0 (04.01.) / 201,7 (03.01.) / 159,5 (02.01.) / 164,3 (01.01.2023) 173,3 (31.12.2022) / 185,7 (30.12.) / 194,7 (29.12.) / 199,7 (28.12.) / 187 (27.12.) / 260,6 (24.12.) / 258,5 (23.12.) / 254,3 (22.12.) 250,7 (21.12.) / 246,6 / (20.12.)  

Damit wurde heute erneut der bisher niedrigste Stand des Jahres 2023 erreicht.  Es handelt sich um den achten Bestwert in Folge.

Wichtige Eckwerte seit Anfang 2022:

104,1 (14.01.23 = niedrigster Stand seit Jahresbeginn 2023 und seit Oktober 2021)
173,3 (31.12. = niedrigster Stand des Jahres 2022)
213,0 (05.09. = niedrigster Stand seit der Sommerwelle 2022)
752,9 (16.07. = Höchststand während der Sommerwelle 2022)
799,9 (12.10. = Höchststand während der ersten Herbstwelle 2022)
1.758,5 (26.03. = Allzeit-Hoch während der BA.2-Welle)

Die Zahl der Neuinfektionen betrug gestern 10.609, am gleichen Tag der Vorwoche waren es 13.169.

150 Todesfälle an / mit Corona wurden heute gemeldet. Der Durchschnitt der letzten 14 Tage liegt bei ca. 151  Fällen (-1  gegenüber gestern).

Affenpocken

Am 13.01.2023  betrug die gemeldet Affenpocken-Fallzahl in Deutschland 3.675. Damit sind per Saldo seit dem 11.12.2022 keine neuen Fälle mehr hinzugekommen, als diese Zahl erstmals erreicht wurde. Zwischenzeitlich stieg sie auf bis zu 3.677, wurde aber zuletzt leicht nach unten korrigiert.

ARE-Erkrankungen insgesamt (inklusive Covid19)

Den RKI-Wochenbericht dazu haben wir heute nicht noch einmal abgebildet. Wir tun das wieder, wenn er die 1. Woche des Jahres 2023 beinhaltet.

Die Zahl der vom RKI ausgewiesenen Influenza-Fälle stieg von 1.538.000 in der dritten Dezemberwoche  auf 1.571.000. Die Zählung beinhaltet aber auch Fälle der Vorjahre, der Anstieg innerhalb von ca. 20 Tagen liegt demnach bei ca. 33.000 Fällen.

TH

Wir möchten nach drei schwierigen, umkämpften Jahren mit vielen Enttäuschugnen und einem immer wieder ungünstigen Pandemieverlauf, der uns alle auf die Probe gestellt hat, dabei sein, wenn es endlich mit Corona bergab und mit dem Optimismus in Sachen Pandemie bergauf geht.

Heute kam es mit 106,8 wieder zu einem neuen Tiefstwert der bundesweiten Inzidenz seit 15 Monaten, Berlin liegt erstmals seit Oktober 2021 unter 100 (heute 92,8). Die Todesfallzahlen machen bisher nicht mit, sonst könnte man jeden Tag, der uns einer endemischen Situation näherbringt,  mit einem knallenden Champagnerkorken begrüßen. Wir müssen außerdem einbeziehen, dass der Gap zwischen erfassten und tatsächlichen Infektionsfällen möglicherweise weiter angewachsen ist, der ohnehin beachtlich war. Die Zahlen, die ausgewiesen werden, sind jedoch überwiegend positiv und die Politik nimmt sie zum Anlass, weitere Corona-Schutzmaßnahmen zu streichen. Außerdem gibt Deutschlands bekanntester Virologe Christian Drosten Entwarnung bezüglich des vieldiskutieren Omikron-Subtyps XBB.1.5:

Drosten gibt Entwarnung bei neuer Omikron-Sublinie XBB.1.5 | WEB.DE

Ja, dieser auch „Krake“ oder „Kraken“ genannte Typ ist sehr ausbreitungsfreudig, aber er führt offenbar nicht vermehrt zu schweren Verläufen. Gegenwärtig sorgt aber auch er nicht für eine hhere Inzidenz, wie wir zuletzt bemerken konnten.

Nachdem wir zuletzt über ein Ende der Maskenpflicht im ÖPNV in immer mehr Bundesländern berichtet hatten, wird sie nun auch für den Fernverkehr abgeschafft – und zwar schon sehr bald:

Lauterbach: Ab Februar keine Maskenpflicht mehr im Fernverkehr | WEB.DE

Die Maskenpflicht im öffentlichen Fernverkehr soll zum 2. Februar fallen. Das teilte Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) am Freitag in Berlin mit. Die Bundesregierung kann die Maßnahme per Rechtsverordnung ganz oder teilweise aussetzen. „Wir müssen einfach mehr auf Eigenverantwortung und Freiwilligkeit setzen“, sagte Lauterbach.

Die Forderungen für ein baldiges Ende der Maskenpflicht wurden zuletzt immer lauter, innerhalb der Bundesregierung pochte vor allem die FDP darauf. Laut Infektionsschutzgesetz sollte die Maskenpflicht im Fernverkehr eigentlich bis zum 7. April andauern.

Auch wir sind überrascht davon, dass es nun schon in drei Wochen so weit sein soll. Auch wenn es sich oben liest, als ob die Neoliberalen sich gegen mächtige Widerstände damit durchgesetzt hätten: alles heiße politische Luft. Denn ebenso überraschend ist der starke Inzidenzrückgang der letzten Tage. Im Team Vorsicht sein ist kein Selbstzweck für uns, ist es nie gewesen. Wenn es nun gute Gründe gibt, Entspannung zu signalisieren, dann sollte man angesichts so vieler anderer Baustellen in diesem Land die Gelegenheit nutzen, den Menschen wieder mehr Freiheit zu geben, sie im wörtlichen Sinne durchatmen zu lassen.

 Eigenverantwortung ist weiterhin möglich, für einen guten  Fremd- und Selbstschutz. Und sollte die Lage sich ändern, kann man auch die Schutzmaßnahmen wieder einrichten, die nun aufgehoben werden. Damit ändert sich nichts an unseren bisherigen Bewertungen und an den Erkenntnissen, die wir aus der Pandemie gewonnen haben. An Erkenntnissen, die uns bezüglich des Bürgersinns vieler Menschen in diesem Land noch skeptischer gemacht haben, als wir zuvor bereits waren. Der Kampf für bessere Verhältnisse ist nicht leichter geworden, denn zu viele Mitmenschen haben zuletzt bewiesen, dass sie diesen Kampf weder sinnvoll und sachgerecht führen können, noch dass sie es verdienen, dass andere ihn für sie führen.

Und damit zu den aktuellen Zahlen des Tages:

7-Tage-Inzidenz:

106,8 (13.01.) / 115,7 (12.01.) 122,8 (11.01.) / 136,6 (10.01.) / 142,4 (09.01.) / 145,4 (08.01.) / 151,0 (07.01.) / 162,9 (06.01.) / 174,6 (05.01.) / 189,0 (04.01.) / 201,7 (03.01.) / 159,5 (02.01.) / 164,3 (01.01.2023) 173,3 (31.12.2022) / 185,7 (30.12.) / 194,7 (29.12.) / 199,7 (28.12.) / 187 (27.12.) / 260,6 (24.12.) / 258,5 (23.12.) / 254,3 (22.12.) 250,7 (21.12.) / 246,6 / (20.12.) / 251,1 (17.12.) / 247,8  (16.12.) / 239,6 (15.12.)

Damit wurde heute erneut der bisher niedrigste Stand des Jahres 2023 erreicht.  Es handelt sich um den siebten Bestwert in Folge.

Wichtige Eckwerte seit Anfang 2022:

106,8 (13.01.23 = niedrigster Stand seit Jahresbeginn 2023 und seit Oktober 2021)

173,3 (31.12. = niedrigster Stand des Jahres 2022) 

213,0 (05.09. = niedrigster Stand seit der Sommerwelle 2022)

752,9 (16.07. = Höchststand während der Sommerwelle 2022)

799,9 (12.10. = Höchststand während der ersten Herbstwelle 2022)

1.758,5 (26.03. = Allzeit-Hoch während der BA.2-Welle)

Die Zahl der Neuinfektionen betrug gestern 12.956, am gleichen Tag der Vorwoche waren es 20.922.

200 Todesfälle an / mit Corona wurden heute gemeldet. Der Durchschnitt der letzten 14 Tage liegt bei ca. 152  Fällen (+ 4 gegenüber gestern).

Wir sehen damit heute zum dritten Mal in Folge  den höchsten 14-Tage-Durchschnitt seit Mitte Mai 2022, damals allerdings bei viel höheren Infektionszahlen. „Wir gehen davon aus, dass die jetzt stark sinkenden Infektionszahlen sich positiv auf die Todesfallzahlen auswirken werden“, schrieben wir gestern. Heute gibt es erste Anzeichen für diese Entwicklung.  „Vermutlich nächste oder übernächste Woche. Sollte das nicht der Fall sein, würde dies für eine quasi unkommentiert ansteigende Letalität sprechen – oder für eine immer schlechter werdende Erfassungsqualität, sprich, immer mehr Neuinfektionen werden nicht gemeldet“, fügten wir gestern bei. Auch die heutige Zahl von 200 liegt niedriger als die Vergleichszahl der Vorwoche (262). Darauf setzen wir im Moment und erwarten mit zunehmender Ungeduld, dass auch diese wichtige Kennziffer der Corona-Pandemie endlich sinkt.

Affenpocken

Am 07.01.2023  betrug die gemeldet Affenpocken-Fallzahl in Deutschland 3.677. Bei unserer vorletzten Erfassung am 15.12.2022 waren 3.673 Fälle gemeldet, wir sehe also 4 neue Fälle innerhalb von 2 Wochen.

ARE-Erkrankungen insgesamt (inklusive Covid19)

 Den RKI-Wochenbericht dazu haben wir heute nicht noch einmal abgebildet. Wir tun das wieder, wenn er die 1. Woche des Jahres 2023 beinhaltet. Zu KW 51-52: RKI – Aktueller Wochenbericht

TH

Liebe Leser:innen, wir starten in den 7. Infektionsreport des Jahres 2023. Die erfreuliche Botschaft: Die Inzidenz sinkt bundesweit seit Tagen in erheblichem Tempo und zeigt heute wieder einen neuen Bestwert für die Jahre 2022 und 2023. Die vorsichtig positive Botschaft: Auch die Todesfallzahlen gehen jetzt ein wenig zurück. Wir hatten das für spätestens die kommende Woche prognostiziert.

Das bedeutet nicht, dass auch der 14-Tage-Durchschnitt der Todesfallzahlen schon sinkt, der sich immer mehr als Grundlage unserer Situationsbewertung herauskristallisiert hat. Fünf Bundesländer weisen bereits eine Inzidenz von weniger als 100 aus, Berlin (heute 105) könnte in den nächsten Tagen hinzukommen.  

TAGESSPIEGEL – CHECKPOINT

Pünktlich zur stillen Coronawelle (Inzidenz im Keller, Abwasser-Werte durch die Decke) fallen in Berlin die Masken: Zum 2. Februar sägt die Hauptstadt die Maskenpflicht im ÖPNV ab. Das hat der Senat am Dienstag beschlossen. Außerdem endet die Isolation nach fünf Tagen künftig auch ohne negativen Test, wenn die Person 48 Stunden lang keine Symptome hatte. Die geänderte Corona-Schutzverordnung gilt erstmal bis zum Wahltag am 12.2. Ob sie danach ausläuft oder verlängert wird, ist noch nicht klar – nächste Senatssitzung zum Thema: Anfang Februar.

 Der Wahltag ist koinzidenziell auch ein Sonntag, nun ja. Ob man angesichts der sich rasch verbessernden Lage und der Tatsache, dass sich ohnehin immer weniger Menschen an die Maskenpflicht im ÖPNV halten, von „absägen“ sprechen sollte, ist eine Frage des Geschmacks und damit auch der Frage, ob man gelungene oder weniger überzeugende  rhetorische Bilder bevorzugt. So, wie die Lage sich in Berlin entwickelt, können wir es nachvollziehen, wenn die Maskenpflicht im ÖPNV aufgehoben wird. Nicht nur Geschmsackssache: Ob man die Virenlast im Abwasser ohne Beleg in Form höherer Infektionszahlen als „stille Welle“ bezeichnet.  Das ist schlicht spekulativ. 

Es liegt derzeit auf der Hand, es ruhiger angehen zu lassen. Auch in dem Unternehmen, für das wir arbeiten, wird in der kommenden Woche neu bestimmt, wie es mit den Schutzmaßnahmen aussieht und wir haben uns heute dafür ausgesprochen, es nun gut sein zu lassen mit Maske aufsetzen jedes Mal, wenn wir vom Schreibtisch aufstehen und uns irgendwem auf weniger als 2 Meter nähern. Am Mittagstisch war das sowieso nie möglich.

Der Wunsch nach Normalität steht nicht über dem Gesundheitsschutz, wir haben immer zum Team Vorsicht gehört. Aber wenn die Abwassermesszahlen nichts über die tatsächliche Infektionsrate in der Bevölkerung aussagen, wenn die Inzidenz so schnell sinkt wie derzeit, muss man das auch mal akzeptieren und den Menschen im wörtlichen Sinne das Durchatmen erlauben. Alles andere fängt nun ebenso an freakig zu wirken wie die Coronaleugnerei auf dem Höhepunkt der Pandemie, die wir beobachteten und sicher nicht so schnell vergessen werden. Wir haben im Moment einfach Glück, unverdientes Glück möglicherweise, wenn man sich anschaut, wie Menschen bei anderen Themen optieren, z. B. dem Klimaschutz. Die große Abneigung, die Klimaaktivist:innen entgegenschlägt sagt wieder einmal, wie schon während der Pandemie, einiges darüber aus, dass diese Gesellschaft nicht gewillt ist, Krisen wirklich anzunehmen und progressiv damit umzugehen.

Traditionell ist unser Donnerstagsreport ziemlich kurz, das wollen wir auch heute nicht ändern, sondern liefern sogleich die aktuellen Zahlen. Herausgestellt haben wir dabei, dass wir die Weltzahlen nicht mehr in den Report einbinden und schon gar nicht mehr die Situation in Deutschland in Relation zu diesen Weltzahlen setzen. Warum? Wir sind keine Fans der hiesigen Coronapolitik, die, abgesehen von den ersten, angesichts des niedrigen damaligen Wissensstands über Covid 19 gerechtfertigten Lockdowns, immer rumeiert, wenn klare Kante angesagt wäre. Doch wenn China überhaupt keine neuen Fälle mehr meldet, obwohl jeder weiß, dass es dort zu Millionen von Neuinfektionen täglich kommt, ist das Welt-Infektionsbild so krass verzerrt, dass es ungerecht wäre, anhand der Zahlen, die derzeit erhältlich sind, die deutsche Corona-Handhabe zu bewerten.

Und damit wirklich zu den Zahlen:

7-Tage-Inzidenz:

115,7 (12.01.) 122,8 (11.01.) / 136,6 (10.01.) / 142,4 (09.01.) / 145,4 (08.01.) / 151,0 (07.01.) / 162,9 (06.01.) / 174,6 (05.01.) / 189,0 (04.01.) / 201,7 (03.01.) / 159,5 (02.01.) / 164,3 (01.01.2023) 173,3 (31.12.2022) / 185,7 (30.12.) / 194,7 (29.12.) / 199,7 (28.12.) / 187 (27.12.) / 260,6 (24.12.) / 258,5 (23.12.) / 254,3 (22.12.) 250,7 (21.12.) / 246,6 / (20.12.) / 251,1 (17.12.) / 247,8  (16.12.) / 239,6 (15.12.)

Damit wurde heute erneut der bisher niedrigste Stand des Jahres 2023 erreicht.  Es handelt sich um den sechsten Bestwert in Folge.

Wichtige Eckwerte seit Anfang 2022:

115,7 (12.01.23 = niedrigster Stand seit Jahresbeginn 2023)

173,3 (31.12. = niedrigster Stand des Jahres 2022) 

213,0 (05.09. = niedrigster Stand seit der Sommerwelle 2022)

752,9 (16.07. = Höchststand während der Sommerwelle 2022)

799,9 (12.10. = Höchststand während der ersten Herbstwelle 2022)

1.758,5 (26.03. = Allzeit-Hoch während der BA.2-Welle)

Die Zahl der Neuinfektionen betrug gestern 19.379, am gleichen Tag der Vorwoche waren es 28.635.

181 Todesfälle an / mit Corona wurden heute gemeldet. Der Durchschnitt der letzten 14 Tage liegt bei ca. 148  Fällen (gleichbleibend gegenüber gestern). Wir sehen damit  heute wieder den höchsten 14-Tage-Durchschnitt seit Mitte Mai 2022, damals allerdings bei viel höheren Infektionszahlen. „Wir gehen davon aus, dass die jetzt stark sinkenden Infektionszahlen sich positiv auf die Todesfallzahlen auswirken werden“, schrieben wir gestern. Heute gibt es erste Anzeichen für diese Entwicklung.  „Vermutlich nächste oder übernächste Woche. Sollte das nicht der Fall sein, würde dies für eine quasi unkommentiert ansteigende Letalität sprechen – oder für eine immer schlechter werdende Erfassungsqualität, sprich, immer mehr Neuinfektionen werden nicht gemeldet“, fügten wir gestern bei.

Affenpocken

Am 07.01.2023  betrug die gemeldet Affenpocken-Fallzahl in Deutschland 3.677. Bei unserer vorletzten Erfassung am 15.12.2022 waren 3.673 Fälle gemeldet, wir sehe also 4 neue Fälle innerhalb von 2 Wochen.

ARE-Erkrankungen insgesamt (inklusive Covid19)

 Den RKI-Wochenbericht dazu haben wir heute nicht noch einmal abgebildet. Wir tun das wieder, wenn er die 1. Woche des Jahres 2023 beinhaltet. Zu KW 51-52: RKI – Aktueller Wochenbericht

TH

Unseren 6. Infektionsreport der Woche erhalten Sie schon am Mittwoch, weil es Interessantes zu Corona gibt. Innerhalb eines Tages fiel die bundesweite Inzidenz um 10 Prozent, und dies auf ohnehin vergleichsweise niedrigem Niveau. Damit erreichen wir immer wieder neue Beststände für die Jahre 2023 und 2022.

Erst gegen Ende des Jahres 2022 sank die Inzidenz erstmals im abgelaufenen Jahr unter 200 Punkte, nach einem kurzen Wiederanstieg vor einigen Tagen vermindert sie sich so stark wie selten auf einem ohnehin derart niedrigen Niveau. Die Zahlen sind heute die News des Tages, deshalb stellen wir sie voran:

7-Tage-Inzidenz:

122,8 (11.01.) / 136,6 (10.01.) / 142,4 (09.01.) / 145,4 (08.01.) / 151,0 (07.01.) / 162,9 (06.01.) / 174,6 (05.01.) / 189,0 (04.01.) / 201,7 (03.01.) / 159,5 (02.01.) / 164,3 (01.01.2023) 173,3 (31.12.2022) / 185,7 (30.12.) / 194,7 (29.12.) / 199,7 (28.12.) / 187 (27.12.) / 260,6 (24.12.) / 258,5 (23.12.) / 254,3 (22.12.) 250,7 (21.12.) / 246,6 / (20.12.) / 251,1 (17.12.) / 247,8  (16.12.) / 239,6 (15.12.)

Damit wurde heute erneut der bisher niedrigste Stand des Jahres 2023 erreicht.  Es handelt sich um den fünften Bestwert in Folge.

Wichtige Eckwerte seit Anfang 2022:

122,8  (11.01.23 = niedrigster Stand seit Jahresbeginn 2023)
173,3 (31.12. = niedrigster Stand des Jahres 2022)  
213,0 (05.09. = niedrigster Stand seit der Sommerwelle 2022)
752,9 (16.07. = Höchststand während der Sommerwelle 2022)
799,9 (12.10. = Höchststand während der ersten Herbstwelle 2022)
1.758,5 (26.03. = Allzeit-Hoch während der BA.2-Welle)

Die Zahl der Neuinfektionen betrug gestern 22.119, am gleichen Tag der Vorwoche waren es 36.145.

269 Todesfälle an / mit Corona wurden heute gemeldet. Der Durchschnitt der letzten 14 Tage liegt bei ca. 148  Fällen (+4 gegenüber gestern). Wir sehen auch heute wieder einen höchsten 14-Tage-Durchschnitt seit Mitte Mai 2022, damals allerdings bei viel höheren Infektionszahlen. Damit driften Inzidenz und Todesfälle weiter auseinander. Wir gehen aber davon aus, dass die jetzt stark sinkenden Infektionszahlen sich positiv auf die Todesfallzahlen auswirken werden. Vermutlich nächste oder übernächste Woche. Sollte das nicht der Fall sein, würde dies für eine quasi unkommentiert ansteigende Letalität sprechen – oder für eine immer schlechter werdende Erfassungsqualität, sprich, immer mehr Neuinfektionen werden nicht gemeldet.

Auch wenn das Versagen des Staates in Deutschland, zuletzt beim PCR-Skandal, der sich abzeichnet, nicht unter den Teppich gekehrt werden soll, haben wir heute, und auch dies nur ganz kurz, den Fokus wieder auf China gerichtet:

China: Mehr Corona-Tota als angegeben? Satellitenbilder zeigen Xis Versagen (t-online.de)

Affenpocken

Am 07.01.2023  betrug die gemeldet Affenpocken-Fallzahl in Deutschland 3.677. Bei unserer vorletzten Erfassung am 15.12.2022 waren 3.673 Fälle gemeldet, wir sehe also 4 neue Fälle innerhalb von 2 Wochen.

ARE-Erkrankungen insgesamt (inklusive Covid19)

RKI – Aktueller Wochenbericht

Mit einer Gesamt-ARE-Rate von 7,7 % (entsprechend 7.700 ARE-Fällen pro 100.000 Einwohner) hatten – bezogen auf die Bevölkerung in Deutschland – in der 52. KW etwa 6,4 Millionen Personen eine neu aufgetretene akute Atemwegserkrankung (mit mindestens Husten oder Halsschmerzen sowie mit oder ohne Fieber), unabhängig von einem Arztbesuch. In der 51. KW lag die ARE-Rate noch deutlich höher (9,5 %; knapp 8 Millionen Personen mit einer neu aufgetretenen ARE). Die Gesamt-ARE-Rate zeigte seit der 45. KW 2022 einen raschen Anstieg, in der 50. KW 2022 wurde der höchste Wert für das Jahr 2022 erreicht (11,1 %). Somit wurden in den letzten Wochen ARE-Raten erreicht, die deutlich über den (vorpandemischen) Vorjahreswerten zu dieser Zeit lagen und sogar die Höchstwerte starker Grippewellen, die sonst üblicherweise im Februar erreicht wurden, überschritten hatten (z.B. Saison 2017/18; Abbildung 1, graue Linie). Aktuell gibt es laut der Definition der Arbeitsgemeinschaft Influenza (AGI) weiterhin eine erhöhte Influenzavirus- und RSV-Aktivität (siehe Abschnitt „Daten aus der Arbeitsgemeinschaft Influenza“).

(…)

m Rahmen der ICD-10-Code basierten Krankenhaussurveillance (ICOSARI) liegt die Zahl schwerer akuter respiratorischer Infektionen (SARI) insgesamt weiterhin auf einem sehr hohen Niveau im Bereich der Höchstwerte früherer Grippewellen. Dabei kam es in der 51. und 52. KW 2022 zu einem teils starken Rückgang der SARI-Fälle unter 60 Jahren, bei den ab 60-Jährigen blieb die Fallzahl dagegen in der 51. KW stabil und ging in der 52. KW nur leicht zurück.

Die ARE-Aktivität ist in der 51. und 52. KW 2022 hauptsächlich auf die starke Zirkulation von Influenzaviren, gefolgt von RSV, zurückzuführen. Influenzaviren verursachen weiterhin den Hauptteil der akuten Atemwegserkrankungen. Der starke Rückgang der Arztbesuche wegen ARE in der 51. und 52. KW wurde auch in den vorpandemischen Saisons regelmäßig zum Jahresende über die Feiertage beobachtet. Die weitere Entwicklung der Grippewelle in Deutschland kann erst in den kommenden Wochen besser beurteilt werden.

TH

Unser erster Infektionsreport der Woche wird Ihnen wieder eine zweigeteilte Entwicklung zeigen, liebe Leser:innen. Die Corona-Inzidenz sinkt weiter, die Corona-Todesfälle bleiben auf einem erschreckend hohen Niveau. Wenn man es so ausdrücken will: Es geht immer weiter auseinander. China ist heute nur ein kleines Thema, aber wir haben ein neues entdeckt: den vermutlichen Skandal um die überteuerten PCR-Tests.

Was Sie heute noch wissen müssen:

 Corona-Pandemie | Drei weitere Bundesländer heben die Maskenpflicht im ÖPNV auf (t-online.de)

Die Maskenpflicht im öffentlichen Nahverkehr fällt in Mecklenburg-Vorpommern am 2. Februar. Dies hat das Kabinett in Schwerin am Dienstag beschlossen, wie ein Sprecher von Gesundheitsministerin Stefanie Drese (SPD) bestätigte. In Sachsen entfällt die Maskenpflicht in Bussen und Bahnen des Nahverkehrs schon am 16. Januar, erklärt Gesundheitsministerin Petra Köpping am Dienstag.

Auch Thüringen hebt die Maskenpflicht im Öffentlichen Personennahverkehr auf, allerdings zum 3. Februar. Das teilte das Gesundheitsministerium am Dienstag in Erfurt mit. Ebenso entfällt zu dem Zeitpunkt die Isolationspflicht.

Falls Sie in Berlin leben, ist dies vielleicht noch von Interesse:

Neue Corona-Verordnung in Berlin: Senat will Freitesten nach Isolation abschaffen (t-online.de)

Der Berliner Senat will offenbar das Freitesten aus der Corona-Isolation abschaffen. Das berichtet der „Tagesspiegel“. Ab dem 16. Januar solle kein negativer Schnelltest mehr nötig sein, um die Corona-Isolation nach fünf Tagen zu beenden. Es bleibe aber Voraussetzung, dass die infizierte Person seit 48 Stunden symptomfrei sein müsse.

In China, wo man sich erst einmal an die eigene Nase fassen sollte, die Covid19-Politik betreffend, werden derweil Hürden für Einreisende aus dem Land mit Gegenmaßnahmen beantwortet: Südkorea und Japan betroffen: China kontert Einreisehürden mit Visastopp | tagesschau.de

Die chinesische Regierung hat mit ersten Gegenmaßnahmen auf neue Corona-Testvorschriften anderer Länder für Reisende aus China reagiert: Die Einreise für Menschen aus Südkorea und Japan wurde eingeschränkt. Die Regierung in Peking habe die Vergabe von Kurzzeitvisa für touristische und geschäftliche Reisen aus Südkorea vorerst gestoppt, teilte die chinesische Botschaft in Seoul mit.

Im Grunde hätte die EU ebenfalls Einreisebeschränkungen erlassen müssen, hat es aber vorgezogen, es bei einer Testpflicht zu belassen, die alles andere als sichere Ergebnisse liefern wird. Das gilt jedenfalls für die meisten EU-Länder, eine Richtlinie gibt es diesbezüglich nicht, sondern nur Empfehlungen.

In Deutschland hingegen kommt ein neues Thema auf, das niemanden überraschen kann, der sich hin und wieder mit dem überbordenden, demokratiegefährdenden Lobbyismus in diesem Land beschäftigt. Es gibt Unstimmigkeiten bei den PCR-Tests. Kurzer persönlicher Einwurf: Wir fanden die Kosten für einen PCR-Test auch sehr hoch, nach dem wir zum ersten Mal einen solchen haben durchführen lassen. Der Arzt war richtig genervt, weil er Angst hatte, sein Budget zu überschreiten, so unser Eindruck, wen er das zu oft mit seinen Stammpatienten macht. Auch an Masken werden Summen verdient, die man als Abzockerei bezeichnen kann, aber das nur nebenbei.

Dass ausgerechnet die FDP eine Untersuchung zu den PCR-Tests fordert, so viel vorweg, ist die typische Spiegelfechterei, die eine Kleinpartei gerne ausführt, die neben der Union am meisten dafür sorgt, dass es nicht besser wird mit der Transparenz politischen Handelns. Gerade FDP-Abgeordnete im Bundestag fallen dadurch auf, dass sie kein Transparenzversprechen abgeben wollen.

FDP-Generalsekretär Bijan Djir-Sarai will eine mögliche Verschwendung von Milliardensummen bei der Finanzierung von PCR-Tests in der Corona-Pandemie im Bundestag aufarbeiten lassen. „Neben den Masken-Deals von Politikern von CDU und CSU stellen die viel zu hohen PCR-Preise nun offenbar einen weiteren rechtlichen Tiefpunkt in der Pandemiepolitik dar, für die die Union Verantwortung zu übernehmen hat“, sagte er.

Da fallen die richtigen übereinander her, oder? Aber worum geht es eigentlich?

Corona-PCR-Tests: Hinweise auf mögliche Milliardenverschwendung | tagesschau.de

Mehr als sechs Milliarden Euro haben die PCR-Tests in der Pandemie bisher gekostet. Nach Recherchen von WDR, NDR und SZ hätten Staat und Krankenkassen wohl Milliarden sparen können. Hat niemand die horrenden Preise geprüft?

Hier müssen wir noch ein paar Zeilen zitieren, denn das Thema ist noch ziemlich neu und ein paar grundsätzliche Zusammenhänge daher wichtig:

Am Abend des 30. Januar schickten die Vertreter der Ärzteschaft, die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV), eine E-Mail an die Krankenkassen. Darin schlugen sie vor, die Kosten für einen PCR-Test auf 59 Euro festzulegen. Damit orientierten sie sich am Preis für einen vergleichsweise seltenen Hepatitis-Test – und nicht etwa an PCR-Tests für Influenza- oder RS-Viren. Letztere werden mit 19,90 Euro vergütet.

Insider berichten, dass das Gesundheitsministerium Druck gemacht habe, den hohen Preis von 59 Euro zu akzeptieren und sich zu einigen, damit Patienten mit Corona-Symptomen am Ende die Tests nicht selbst bezahlen müssen.

Recherchen von WDR, NDR und „Süddeutscher Zeitung“ (SZ) zeigen, dass der Preis von 59 Euro der Auftakt zu einer bis heute andauernden, möglicherweise milliardenschweren Verschwendung war.

Hierfür wurden mehr als 1000 Seiten interne Akten aus dem Gesundheits- und Wirtschaftsministerium zusammen mit weiteren vertraulichen Dokumenten ausgewertet sowie zahlreiche Gespräche mit Insidern geführt. Erstmals werden dadurch jene fragwürdigen Preiskalkulationen öffentlich, mit denen die Ärzte-Lobby hohe Preise durchsetzte.

Um zu verstehen, wie es nach 2020 weiterging und wie wieder einmal auf Kosten der Allgemeinheit Profit für wenige generiert wurde, lesen Sie bitte den gesamten Artikel, er beruht auf einer Recherche von WDR, NDR und SZ und ist sehr aufschlussreich. Wenn Sie damit und einer mittleren Entrüstung fertig sind, zu mehr wird es wohl angesichts der Unsummen, die mittlerweile für ein ebenfalls die Ungleichheit förderndes Krisenmanagement ausgegeben werden, nicht reichen, schlagne wir Ihnen eine Erweiterung vor, damit die Entrüstung vielleicht doch irgendwann einmal ausreicht, um die fundamentalen Gerechtigkeitslücken zu sehen, die auf diese Wiese zustande kommen. Zum Beispiel dadurch, dass Krankenkassen mal wieder Beiträge anheben, weil der gesamte Pharmakomplex  in Deutschland überteuerte Produkte anbietet.

Stellen Sie sich vor, das geht in jeder Branche so und an jedem verdammten Tag. Dann haben Sie in etwa ein Bild davon, wie Politik im Zeitalter des Hochlobbyismus funktioniert.

Und damit zu den aktuellen Zahlen. So unzuverlässig sie auch sein mögen, sie sind wenigstens eine Konstante, in diesem Kesseltreiben:

7-Tage-Inzidenz:

136,6 (10.01.) / 142,4 (09.01.) / 145,4 (08.01.) / 151,0 (07.01.) / 162,9 (06.01.) / 174,6 (05.01.) / 189,0 (04.01.) / 201,7 (03.01.) / 159,5 (02.01.) / 164,3 (01.01.2023) 173,3 (31.12.2022) / 185,7 (30.12.) / 194,7 (29.12.) / 199,7 (28.12.) / 187 (27.12.) / 260,6 (24.12.) / 258,5 (23.12.) / 254,3 (22.12.) 250,7 (21.12.) / 246,6 / (20.12.) / 251,1 (17.12.) / 247,8  (16.12.) / 239,6 (15.12.)

Damit wurde heute der bisher niedrigste Stand des Jahres 2023 erreicht.  

Wichtige Eckwerte seit Anfang 2022:

136,6 (10.01.23 = niedrigster Stand seit Jahresbeginn 2023)
173,3 (31.12. = niedrigster Stand des Jahres 2022)  
213,0 (05.09. = niedrigster Stand seit der Sommerwelle 2022)
752,9 (16.07. = Höchststand während der Sommerwelle 2022)
799,9 (12.10. = Höchststand während der ersten Herbstwelle 2022)
1.758,5 (26.03. = Allzeit-Hoch während der BA.2-Welle)

Die Zahl der Neuinfektionen betrug gestern 30.533, am gleichen Tag der Vorwoche waren es ca. 40.783.   

287 Todesfälle an / mit Corona wurden heute gemeldet. Der Durchschnitt der letzten 14 Tage liegt bei ca. 144 Fällen (+9 gegenüber dem 07.01.2023). Wir sehen mittlerweile den höchsten 14-Tage-Durchschnitt seit Mitte Mai 2022, damals allerdings bei viel höheren Infektionszahlen. Erstaunlich, wie dezent die Diskussion über diese offensichtlich erhöhte Letalität der letzten Wochen geführt wird.

Affenpocken

Am 07.01.2023  betrug die gemeldet Affenpocken-Fallzahl in Deutschland 3.677. Bei unserer vorletzten Erfassung am 15.12.2022 waren 3.673 Fälle gemeldet, wir sehe also 4 neue Fälle innerhalb von 2 Wochen.

ARE-Erkrankungen insgesamt (inklusive Covid19)

RKI – Aktueller Wochenbericht

Mit einer Gesamt-ARE-Rate von 7,7 % (entsprechend 7.700 ARE-Fällen pro 100.000 Einwohner) hatten – bezogen auf die Bevölkerung in Deutschland – in der 52. KW etwa 6,4 Millionen Personen eine neu aufgetretene akute Atemwegserkrankung (mit mindestens Husten oder Halsschmerzen sowie mit oder ohne Fieber), unabhängig von einem Arztbesuch. In der 51. KW lag die ARE-Rate noch deutlich höher (9,5 %; knapp 8 Millionen Personen mit einer neu aufgetretenen ARE). Die Gesamt-ARE-Rate zeigte seit der 45. KW 2022 einen raschen Anstieg, in der 50. KW 2022 wurde der höchste Wert für das Jahr 2022 erreicht (11,1 %). Somit wurden in den letzten Wochen ARE-Raten erreicht, die deutlich über den (vorpandemischen) Vorjahreswerten zu dieser Zeit lagen und sogar die Höchstwerte starker Grippewellen, die sonst üblicherweise im Februar erreicht wurden, überschritten hatten (z.B. Saison 2017/18; Abbildung 1, graue Linie). Aktuell gibt es laut der Definition der Arbeitsgemeinschaft Influenza (AGI) weiterhin eine erhöhte Influenzavirus- und RSV-Aktivität (siehe Abschnitt „Daten aus der Arbeitsgemeinschaft Influenza“).

(…)

m Rahmen der ICD-10-Code basierten Krankenhaussurveillance (ICOSARI) liegt die Zahl schwerer akuter respiratorischer Infektionen (SARI) insgesamt weiterhin auf einem sehr hohen Niveau im Bereich der Höchstwerte früherer Grippewellen. Dabei kam es in der 51. und 52. KW 2022 zu einem teils starken Rückgang der SARI-Fälle unter 60 Jahren, bei den ab 60-Jährigen blieb die Fallzahl dagegen in der 51. KW stabil und ging in der 52. KW nur leicht zurück.

Die ARE-Aktivität ist in der 51. und 52. KW 2022 hauptsächlich auf die starke Zirkulation von Influenzaviren, gefolgt von RSV, zurückzuführen. Influenzaviren verursachen weiterhin den Hauptteil der akuten Atemwegserkrankungen. Der starke Rückgang der Arztbesuche wegen ARE in der 51. und 52. KW wurde auch in den vorpandemischen Saisons regelmäßig zum Jahresende über die Feiertage beobachtet. Die weitere Entwicklung der Grippewelle in Deutschland kann erst in den kommenden Wochen besser beurteilt werden.

TH

Wir haben die Zahlen für den letzten Infektionsreport der Woche mit Spannung erwartet. Kommt es zu einer Unterschreitung des bundesweiten Corona-Inzidenzwertes von 160, mit dem das neue Jahr bereits aufwarten konnte und der niedriger lag als alle Werte im Jahr 2023? Wie sieht es mit den leider zuletzt gar nicht gesunkenen Todesfallzahlen aus? Was wird Neues von der Subvariante XBB 1.5 berichtet? Außerdem haben wir uns mit der Grippewelle beschäftigt, die zuletzt für Schlagzeilen sorgte.

Und hier die Antworten:

Die Inzidenz hat sich, gemäß unserer gestrigen Erwartung, tatsächlich weiter vermindert und liegt heute bei 151,0. Die gemeldeten Todesfallzahl (ex Wochenenden, an denen keine Meldung erfolgt) liegt heute erstmals in diesem Jahr unter 200, nämlich bei 170. Der Hinweis, dass das zu viel ist, um von einer endemischen Situation zu sprechen und mehr als am gleichen Tag der Vorwoche (144), darf freilich nicht fehlen

Trotzdem sind diese Zahlen besser, als wenn es umgekehrt laufen würde. Zum Beispiel, weil die hochansteckende Variante XBB 1.5, die in den USA das Geschehen mittlerweile dominiert, sich hier ebenfalls schon durchsetzen würde. Dafür gibt es noch keine Anzeichen, siehe unsere gestrige Darstellung zu den dominierenden Varianten (die sich auf die KW 52/2022 bezieht, aber innerhalb einer Woche kann sich eine neue Variante nicht von Null oder beinahe Null zur dominierenden entwickeln). In der ersten Januarhälfte wird in Europa ein Anstieg des Anteils von XBB 1.5 an den Neuinfektionen auf drei bis sechs Prozent erwartet.

Umso mehr ein Anlass, sich rechtzeitig mit XBB 1.5 zu befassen. Nicht zum ersten Mal, aber mit neuen Medieninhalten:

Neue Omikron-Sublinie: Was XBB.1.5 für Deutschland bedeutet | WEB.DE

(…) Man kann mit einiger prognostischer Sicherheit sagen, dass die Variante auch bei uns die dominante Variante werden wird“, sagte der Bremer Epidemiologe Hajo Zeeb. Anlass zu großer Sorge gebe es aber nicht. „Wir sehen zwar etwas mehr Fälle in den USA, aber da läuft keine gigantische Welle ab.“

XBB.1.5 habe im Nordosten der USA schnell an Häufigkeit zugenommen und dominiere dort seit Mitte Dezember das Infektionsgeschehen, sagte Richard Neher, Leiter der Forschungsgruppe Evolution von Viren und Bakterien am Biozentrum der Universität Basel. Außerhalb des Nordostens der USA sei die Variante noch seltener verbreitet, der Anteil nehme aber zu. (…) Die Besonderheit von XBB.1.5 sei die noch mal höhere Infektiosität. “

Verglichen wird sie in dem Artikel mit der Infektiosität von Omikron BA.5, das hierzulande nach wie vor für über 80 Prozent der Infektionen verantwortlich ist.

Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) äußerte sich bereits besorgt. Am Donnerstag twitterte er: „Hoffentlich kommen wir durch den Winter, bevor eine solche Variante sich bei uns ausbreiten kann.“

Neher zufolge gibt es bisher wenig Informationen über den Schweregrad von Erkrankungen mit der neuen Sublinie. Fälle und Krankenhausaufenthalte hätten in den gesamten USA zugenommen, nicht nur in Regionen, in denen XBB.1.5 vorherrsche, sagte der Experte.“

Das führt zu der Annahme, dass XBB 1.5 nicht wesentlich häufiger zu schweren Verläufen oder Todesfällen führt als die bisherigen Omikron-Varianten.

151,0 (07.01.) / 162,9 (06.01.) / 174,6 (05.01.) / 189,0 (04.01.) / 201,7 (03.01.) / 159,5 (02.01.) / 164,3 (01.01.2023) 173,3 (31.12.2022) / 185,7 (30.12.) / 194,7 (29.12.) / 199,7 (28.12.) / 187 (27.12.) / 260,6 (24.12.) / 258,5 (23.12.) / 254,3 (22.12.) 250,7 (21.12.) / 246,6 / (20.12.) / 251,1 (17.12.) / 247,8  (16.12.) / 239,6 (15.12.)

Damit wurde heute der bisher niedrigste Stand des Jahres 2023 erreicht.  

Wichtige Eckwerte seit Anfang 2022:

151,0  (07.01.23 = niedrigster Stand seit Jahresbeginn 2023)
173,3 (31.12. = niedrigster Stand des Jahres 2022)  
213,0 (05.09. = niedrigster Stand seit der Sommerwelle 2022)
752,9 (16.07. = Höchststand während der Sommerwelle 2022)
799,9 (12.10. = Höchststand während der ersten Herbstwelle 2022)
1.758,5 (26.03. = Allzeit-Hoch während der BA.2-Welle)

Die Zahl der Neuinfektionen betrug gestern 20.922, am gleichen Tag der Vorwoche waren es ca. 33.000.   

177 Todesfälle an / mit Corona wurden heute gemeldet. Der Durchschnitt der letzten 14 Tage liegt bei ca. 135 Fällen (+4 gegenüber gestern). Trotz der heute erstmals an einem Tag mit realistischer Erfassung im Jahr 2023 niedriger als 200 liegenden Wert steigt der 14-Tage-Durchschnitt weiter an: Zum einen liegt der Wert höher als am selben Tag der Vorwoche und hat außerdem einen Tag mit niedrigerer Zahl ersetzt, der heute aus der 14-Tage-Betrachtung ausgeschieden ist.

Affenpocken

Am 07.01.2023  betrug die gemeldet Affenpocken-Fallzahl in Deutschland 3.677. Bei unserer vorletzten Erfassung am 15.12.2022 waren 3.673 Fälle gemeldet, wir sehe also 4 neue Fälle innerhalb von 2 Wochen.

Influenza / Grippe

Infografik: Aktuelle Grippesaison übertrifft Vorjahre deutlich | Statista

Diese Statista-Grafik wurde unter einer Lizenz Creative Commons — Namensnennung – Keine Bearbeitungen 4.0 International — CC BY-ND 4.0  erstellt und wir geben sie unter gleichen Bedingungen wieder. Folgend der Statista-Begleittext dazu, dann weiter mit unserem Kommentar.

Rund 235.000 Influenzafälle wurden dem Robert Koch-Institut (RKI) bislang gemeldet. Das ist zu diesem Zeitpunkt der Grippesaison (40. KW eines Jahres bis zur 20. KW des Folgejahres) extrem viel, wie der Blick auf die Statista-Grafik zeigt. Das RKI schreibt in seinem aktuellen Wochenbericht, dass die Werte über dem Niveau der Vorjahre zum Höhepunkt schwerer Grippewellen liegen. Die hier abgebildeten Fallzahlen beinhalten nur die laborbestätigten Fälle, die dem RKI über ein Netz von Sentinelpraxen gemeldet werden. Tatsächlich liegt die Fallzahl deutlich höher. Bezogen auf alle akuten Atemwegserkrankungen mit Fieber, Husten oder Halsschmerzen geht das Institut aktuell von etwa 6,4 Millionen Betroffenen in Deutschland aus.

Häufig gestellte Fragen und Antworten zur Grippe beantwortet das RKI auf seiner Webseite.

Am 28.12.2022 hat das RKI eine Zahl von 1,536 Millionen Fällen von saisonaler Influenza gemeldet, ein Zuwachs von 18.000 Fällen innerhalb von drei Tagen. Diese Zahl ist die zweithöchste aller derzeit vom RKI aufgelisteten Infektionskrankheiten, auf Rang eins stehen ca. 37,5 Millionen Corona-Fälle (in drei Jahren). Die Zählung beginnt bei diesen Infektionen nicht jedes Jahr neu, sondern umfasst alle Fälle von Corona sowie die Influenza-Fälle der letzten Jahre.

TH

Infektionsreport 3/23 (2/23)

Der Freitag ist mittlerweile kein Infektionsreport-Tag mehr – normalerweise. Aber wir haben eine Tendenz zu verzeichnen, die uns doch veranlasst hat, nach dem relativ ausführlichen gestrigen Bericht heute zumindest eine kürzere Version nachzuschieben. Mit aktualisierten Zahlen selbstverständlich. Diese Zahlen sind soweit okay. Einerseits. Und sehr beunruhigend. Andererseits.

Die Inzidenz sinkt weiter, auf heute 163, das ist gut. Aber die Todesfallzahlen steigen weiter, heute wurden 262 gemeldet, die Zahlen der letzten Tage lagen permanent weit über 200, einmal sogar über 300. Die Testpflicht für Einreisende aus China kommt, wie wir seit gestern wissen, immerhin.

VOC_VOI_Tabelle.xlsx (live.com)

Wir haben nun in der RKI-Tabelle zur Verbreitung der Varianten nachgeschaut, ob es hier einen Hinweis geben könnte, der die höheren Todesfallzahlen erklärt. Allerdings wäre das eine journalistische Sensation gewesen, denn wir finden in Medien bisher keine Erklärung und folgerichtig bleibt die Erklärung auch nach der Analyse dieser Tabelle aus. Verschiedene Formen von Omikron BA.5 dominierten in der KW 51 weiterhin das Geschehen, mit 86,1 Prozent Anteil, einen Anstieg gab es allerdings bei weiteren Untervarianten, die aus BA.2 hervorgingen, sie waren  in jener Woche 10,6 Prozent des Infektionsgeschehens verantwortlich, Tendenz maßvoll steigend. Es handelt sich um den Stamm, der für die „zweite Frühjahrswelle“ und sehr hohe Ansteckungsraten, nicht aber für gegenüber Omikron BA.1 („erste Frühjahrswelle“) erhöhte Todesfallzahlen gesorgt hatte. Weitere Varianten, die immer wieder als mögliche Gamechanger diskutiert werden, konnten sich bisher nicht durchsetzen.

Damit es so bleiben kann, ist es nach unserer Ansicht absolut notwendig, die Einreisekontrollen, vielleicht sogar nicht nur aus China, zu verschärfen. Sicher, irgendwann kommt jede Variante, die das Zeug zur Dominanz hat, auch hierher, aber wie schnell, das spielt eine entscheidende Rolle dabei, ob das Gesundheitssystem den Belastungen standhalten kann. Es ist also richtig, Zeit zu gewinnen, auch wenn sich Infektionen letztlich nicht verhindern lassen.

Über die Ausbreitung der Variante XBB 1.5 in den USA und die Resonanz dazu auch in Deutschland können Sie hier weiterlesen, inklusive verlinkter Social-Media-Posts, die u. a. Karl Lauterbach zur Sache abgegeben hat. Sehr informativ, das alles, aber gegenwärtig nicht zielführend bei der Suche nach den Ursachen der gegenwärtig erhöhten Letalität.

WHO: Sorge wegen aggressiver neuer Corona-Variante XBB.1.5 – Business Insider

Nun zu den aktuellen Daten:

Die heutigen Zahlen haben wir natürlich nicht vergessen:

162,9 (06.01.) / 174,6 (05.01.) / 189,0 (04.01.) / 201,7 (03.01.) / 159,5 (02.01.) / 164,3 (01.01.2023) 173,3 (31.12.2022) / 185,7 (30.12.) / 194,7 (29.12.) / 199,7 (28.12.) / 187 (27.12.) / 260,6 (24.12.) / 258,5 (23.12.) / 254,3 (22.12.) 250,7 (21.12.) / 246,6 / (20.12.) / 251,1 (17.12.) / 247,8  (16.12.) / 239,6 (15.12.)

Damit wurde heute fast der bisher niedrigste Stand des Jahres 2023 wieder erreicht. Wir vermuten, dass er morgen unterschritten werden wird:  

Wichtige Eckwerte seit Anfang 2022 (am 06.01.2022 erweitert um den Spitzenwert im Früjahr  2022):

159,5 (02.01.23 = niedrigster Stand seit Jahresbeginn 2023)
173,3 (31.12. = niedrigster Stand des Jahres 2022)  
213,0 (05.09. = niedrigster Stand seit der Sommerwelle 2022)
752,9 (16.07. = Höchststand während der Sommerwelle 2022)
799,9 (12.10. = Höchststand während der ersten Herbstwelle 2022)
1.758,5 (26.03. = Allzeit-Hoch während der BA.2-Welle)

Die Zahl der Neuinfektionen betrug gestern 20.922, am gleichen Tag der Vorwoche waren es ca. 33.000.   

262 Todesfälle an / mit Corona wurden heute gemeldet. Der Durchschnitt der letzten 14 Tage liegt bei ca. 131 Fällen (+3 gegenüber gestern).

Am 22.12.2022 betrug die gemeldet Affenpocken-Fallzahl in Deutschland 3.673. Der Höchststand von 3.676 war am 15.12.2022 erreicht. Offenbar wurden seitdem drei Fälle aussortiert, die schlussendlich fehlerhaft dem Affenpockenvirus als Erreger zugerechnet worden waren.

Die Zahl der Affenpocken-Fälle werden wir am 07.01.2023 aktualisieren.

Am 28.12.2022 hat das RKI eine Zahl von 1,536 Millionen Fällen von saisonaler Influenza gemeldet, ein Zuwachs von 18.000 Fällen innerhalb von drei Tagen. Diese Zahl ist die zweithöchste aller derzeit vom RKI aufgelisteten Infektionskrankheiten, auf Rang eins stehen ca. 37 Millionen Corona-Fälle (in drei Jahren). Die Zählung beginnt nicht jedes Jahr neu, sondern umfasst alle Fälle von Corona sowie die Influenza-Fälle der letzten Jahre.

TH

Corona- / Infektionsreport 2/23 (hier zu 1/23)

Wir hätten uns im 2. Infektionsreport des Jahres gerne um Infektionskrankheiten gekümmert, die nicht Corona heißen, aber wie im alten, so im neun Jahr: Das Virus, das nach offiziellen Zahlen knapp 37,5 Millionen Einwohner dieses Landes heimgesucht hat, hält uns weiter in Atem. Es ist nicht die Inzidenz, die nun nach einem raschen Anstieg am ersten „Echt-Erfassungstag“ des Jahres zunächst nach oben schnellte. Es sind andere Aspekte, die ein etwas weiteres Ausholen erfordern.

Die Inzidenz kriegt sich nämlich gerade wieder ein und liegt heute bei 175 Punkten (Bundesdurchschnitt), in Berlin ging sie sogar besonders schnell zurück (jetzt 164), nachdem sie zwischenzeitlich über jenen Bundesdurchschnitt angestiegen war. Wir haben wieder die Wahl, inwieweit wir uns in der Öffentlichkeit schützend verhalten. Bis auf den ÖPNV, da gilt in Berlin noch die FFP2-Pflicht.

Nein, andere Dinge irritieren derzeit. Da ist zum einen eine sehr hohe Zahl an Todesfällen an / mit Corona in Deutschland. Gestern wurden nicht weniger als 306 gemeldet, heute wieder 235, nach 249 vor drei Tagen. Wenn man diese Zahlen in Relation zur Inzidenz stellt, muss man festhalten: Noch nie gab es so viele Corona-Todesfälle bei einer so geringen Zahl von Neuinfektionen, seit der Omikron-Stamm das Infektionsbild beherrscht, sprich, seit Anfang 2022. Die letzten höheren Zahlen gab es im April an Ausnahmetagen, aber damals war gerade die Frühjahrswelle Omikron BA.1 im Gang, mit Inzidenzwerten von bis zu ca. 1.500. Wir müssen also in den nächsten Tagen recherchieren, welche Variante derzeit welchen Anteil am Infektionsgeschehen hat, um ein Bild darüber zu erhalten, ob es nun doch zu einer Mutation gekommen ist, die letaler wirkt als alle bisherigen Omikron-Varianten.

Omikron XBB 1.5, ein Import aus den USA, soll es wohl noch nicht sein:

Neue Corona-Variante: Wie gefährlich ist XBB.1.5? – ZDFheute

Während der Fokus der Corona-Berichterstattung in den vergangenen Wochen auf China lag, richtet sich der Blick nun auch in die USA. Grund ist die neue Omikron-Subvariante XBB.1.5. Im Nordosten der Vereinigten Staaten ist sie mittlerweile die vorherrschende Variante.

Sieben der zehn US-Bundesstaaten, in denen aktuell ein Anstieg der Infektionen und Krankenhausaufenthalte zu verzeichnen ist, liegen im Nordosten – genau dort, wo auch die Zahl der XBB-Fälle steigt, sagte Michael Osterholm, Experte für Infektionskrankheiten an der Universität von Minnesota, der Nachrichtenagentur Reuters.

***

Hier müssen wir ein Update setzen, weil wir nicht mehr auf dem neuesten Stand waren. Es gibt jetzt die Einreise-Testpflicht in Sachen China, und zwar EU-weit.

Für Einreisende aus China gilt jetzt eine Corona-Testpflicht – auch in Deutschland​ (saarbruecker-zeitung.de)

  • Unter Berücksichtigung dieser neuen Lage lesen Sie bitte die folgenden Absätze. Es bleibt aber dabei, dass man den einstigen Corona-Katastrophenwarner Karl Lauterbach mittlerweile auffallend häufig bei den Bremsern sieht.

***

Das zweite Problem nennt sich China. Deutschland könnte es möglicherweise schaffen, mit einigen anderen zusammen, eine vorsichtige, EU-einheitliche Vorgehensweise für Einreisende aus China zu verhindern. Im Grunde wird es in Frankreich richtig gemacht, dort muss ein PCR-Test vorgelegt werden, die Antigentests sind zu ungenau. Angesichts der hiesigen Politik wäre wohl aber nicht mehr möglich als die Sparvariante.

Zur Sache haben wir eine neue Umfrage entdeckt:

Civey-Umfrage: Sollte es Ihrer Meinung nach in den EU-Mitgliedsstaaten eine einheitliche Corona-Testpflicht für alle Einreisenden aus China geben? – Civey

Aufgrund der stark steigenden Infektionszahlen in China haben einige Länder strengere Einreiseregeln erlassen. In Spanien gilt die 3G-Regel, Frankreich verlangt PCR-Testergebnisse und Österreich will das Abwasser von Flugzeugen aus China auf neue Virusvarianten testen. Die EU konnte sich gestern nicht wie angestrebt auf eine gemeinsame Lösung einigen. Das Treffen endete nur mit der Empfehlung zur Testpflicht vor und nach einer Reise aus China in die EU.

Derweil fordern deutsche Amtsärzte eine europaweit einheitliche Testpflicht für Einreisende aus China. Der Vorsitzende des Bundesverbandes der Ärztinnen und Ärzte des Öffentlichen Gesundheitsdienstes, Johannes Nießen, warnte insofern vor Virusmutationen bei einer derart explosionsartigen Ausbreitung, berichtet das ZDF. „Vertrauen ist gut – Kontrolle ist besser“, argumentiert SPD-Gesundheitspolitiker Christos Pantazis im rbb. Er vermutet, dass China nicht alle Daten weiterleitet.

Die europäische Gesundheitsbehörde und die Bundesregierung halten Kontrollen an EU-Grenzen angesichts der hohen Impfquote in EU-Ländern für unnötig. Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) will laut ZDF stattdessen „ein Varianten-Monitoring“ an Flughäfen einführen. Der internationale Verband der Fluggesellschaften IATA kritisiert die Testpflicht einiger Länder. Sie würde die Verbreitung der Virusvarianten nur kurzfristig verzögern, aber der Wirtschaft schaden, berichtet die ARD.

Dass Karl Lauterbach, der einstige GRÖMAZ (der größte Mahner aller Zeiten) auf der Bremse steht, ist bekannt. Und hinter ihm auf der Bremse stehen die Neoliberalen in der Bundesregierung. Dass die Fluggesellschaften, die von Corona stark gebeutelt wurden, es mit der Angst bekommen, ist verständlich, kann aber nicht über den Gesundheitsschutz der Weltbevölkerung bestimmen. Im Notfall müssen sie wieder gerettet werden, damit weiterhin (überwiegend unnötig) durch die Gegend gedüst werden kann. Ist doch alles schon geübt. Der wirtschaftliche Schaden durch weitere Ausfälle „systemrelevanter“ Mitarbeitender aufgrund von Infektionen und Corona-Folgeerscheinungen wäre jedenfalls größer. Wenn wir schon mit denen argumentieren wollen, die alles nur aus ökonomischer Sicht sehen. Hat jemand eigentlich schon die Long- und Post-Covid-Schäden beziffert? Natürlich unter Gegenrechnung der eingesparten Rentenzahlungen an Menschen, die vorzeitig an Covid19 gestorben sind. Sie merken, wo man hinkommt, wenn man immer nur „Wirtschaft“ denkt.

Selbstverständlich haben wir uns eindeutig für eine Testpflicht ausgesprochen, als wir bei Civey abgestimmt haben. Wie übrigens 77 Prozent aller, die derzeit einen Klick gemacht haben. Das Witzige daran: Das sind weitaus mehr, anteilig, als sich gegen eine konsequente Fortsetzung der hiesigen Corona-Maßnahmen oder überhaupt für eine einigermaßen schützende Coronapolitik aussprechen. So unlogisch ist es aber doch nicht: Wenn es so weiterläuft wie zuletzt, in Deutschland, erreichen wir ja doch demnächst vielleicht die endemische Situation. Unsere persönliche Haltung kennen Sie: Wir lehnen es ab, davon zu sprechen, solange es jeden Tag zu dreistelligen Todesfallzahlen kommt.

Corona: Karl Lauterbach zögert – das kann gefährlich werden (t-online.de):

„Seit Beginn der Pandemie gilt er [Karl Lauterbach, Anm. TH] als geradezu notorischer Corona-Mahner und -Warner. Doch nun bleibt Karl Lauterbach im internationalen Vergleich ganz entspannt. Während andere Länder angesichts der dramatischen Lage in China aus Sorge vor neuartigen Virusvarianten bereits Auflagen für Reisende aus China verabschiedet oder angekündigt haben, will Deutschlands Gesundheitsminister auf eine Lösung auf europäischer Ebene warten.(…)  Für Linken-Politikerin Vogler ist Lauterbachs zögerliches Vorgehen nicht nachvollziehbar. Schließlich betone der Gesundheitsminister doch regelmäßig, dass es über neue Varianten zu wenig Erkenntnisse gebe. „Jetzt sollte er unbedingt mehr Interesse zeigen, solche Erkenntnisse zu gewinnen“, fordert Vogler.“

Aufgrund des Updates sind wir ja nun etwas weiter:

Gesundheitsexperten der 27 EU-Staaten hatten sich am Mittwochabend zwar nicht auf eine Testpflicht verständigen können, diese aber nachdrücklich empfohlen. Zudem raten die Experten auch zum Tragen einer medizinischen oder einer FFP2-Maske an Bord der Flugzeuge aus China.

Lauterbach sprach von einer guten Entscheidung. „Europa hat eine gemeinsame Antwort auf die Pandemie-Lage in China gefunden. Genau dafür haben wir uns als Bundesregierung eingesetzt.“ Neben einer Testpflicht kündigte der Gesundheitsminister Stichproben bei der Einreise an, um Virusvarianten zu erkennen. Darüber hinaus werde es ergänzende Abwasserkontrollen für China-Reisen geben.

Da haben wir ja mal Glück gehabt, dass die EU dem Minister eine eigenständige Entscheidung abgenommen hat, auch wenn es sich nur um eine Empfehlung handelt. Man darf sie ohnehin als Leitlinie verstehen, denn keine Regierung will dafür angeprangert werden, dass sie die Einschleppung einer neuen Variante nach Europa durch einen zu lässigen Alleingang verursacht hat.

Die Gründe für die abrupte Wende in Chinas Covid-Poltik am 7. Dezember sind vielfältig und die Kommentator:innen machen dabei zwei Hauptlinien aus: Die Proteste der Menschen im Land und die Interessen der Wirtschaft. Gehen wir ein paar Tage zurück:

Ausländische Firmen: China „dreht die Kurve“, indem es die Quarantäne-| beendet AP Nachrichten (apnews.com):

„Ausländische Unternehmen begrüßten Chinas Entscheidung, die Quarantäne für Reisende aus dem Ausland als wichtigen Schritt zur Wiederbelebung der einbrechenden Geschäftstätigkeit zu beenden, während Japan am Dienstag zusammen mit Indien Beschränkungen für Besucher aus dem Land ankündigte, da die Infektionen steigen.“

Es ist also nicht so, dass der wirtschaftliche Einfluss nicht gegenseitig wäre, wie die im obigen Artikel nachzulesenden Einlassungen amerikanischer und britischer Stellen belegen. Das wirft ein interessantes Licht auf die Verhältnisse im bevölkerungsreichsten Land der Erde, das man weiter verfolgen sollte, nicht nur in Bezug auf Corona.

Die heutigen Zahlen haben wir natürlich nicht vergessen:

174,6 (05.01.) / 189,0 (04.01.) / 201,7 (03.01.) / 159,5 (02.01.) / 164,3 (01.01.2023) 173,3 (31.12.2022) / 185,7 (30.12.) / 194,7 (29.12.) / 199,7 (28.12.) / 187 (27.12.) / 260,6 (24.12.) / 258,5 (23.12.) / 254,3 (22.12.) 250,7 (21.12.) / 246,6 / (20.12.) / 251,1 (17.12.) / 247,8  (16.12.) / 239,6 (15.12.) / 231,2 (14.12.) / 228,1 (13.12.) / 210,3 (12.12.)  

 Wichtige Eckwerte seit Sommer 2022: 

159,5 (02.01. = niedrigster Stand seit Jahresbeginn 2023)
173,3 (31.12. = niedrigster Stand des Jahres 2022)  
213,0 (05.09. = niedrigster Stand seit der Sommerwelle 2022)
752,9 (16.07. = Höchststand während der Sommerwelle 2022)
799,9 (12.10. = Höchststand während der ersten Herbstwelle 2022)

Die Zahl der Neuinfektionen betrug gestern ca. 28.653, am gleichen Tag der Vorwoche waren es 40.810.   

235  Todesfälle an / mit Corona wurden heute gemeldet, gestern waren es 307. Der Durchschnitt der letzten 14 Tage liegt bei ca. 128  Fällen (+10 gegenüber vorgestern).

Am 22.12.2022 betrug die gemeldet Affenpocken-Fallzahl in Deutschland 3.673. Der Höchststand von 3.676 war am 15.12.2022 erreicht. Offenbar wurden seitdem drei Fälle aussortiert, die schlussendlich fehlerhaft dem Affenpockenvirus als Erreger zugerechnet worden waren.

Am 28.12.2022 hat das RKI eine Zahl von 1,536 Millionen Fällen von saisonaler Influenza gemeldet, ein Zuwachs von 18.000 Fällen innerhalb von drei Tagen. Diese Zahl ist die zweithöchste aller derzeit vom RKI aufgelisteten Infektionskrankheiten, auf Rang eins stehen ca. 37 Millionen Corona-Fälle (in drei Jahren). Die Zählung beginnt nicht jedes Jahr neu, sondern umfasst alle Fälle von Corona sowie die Influenza-Fälle der letzten Jahre.

TH

Was zeigt unser erster Infektionsreport des Jahres 2023?

„Die Lage kann nach den Weihnachtsfeiertagen und dem Jahreswechsel epidemiologisch nicht in gleicher Weise wie im restlichen Jahr bewertet werden. Schulen und Kitas sind bundesweit geschlossen, Kontaktmuster und Mobilitätsverhalten sind anders. Da in dieser Zeit weniger Personen eine Arztpraxis aufsuchen, werden weniger Proben genommen und weniger Laboruntersuchungen durchgeführt. Dadurch werden auch weniger Erregernachweise an die zuständigen Gesundheitsämter gemeldet. In dieser Zeit werden auch nicht alle Gesundheitsämter und zuständigen Landesbehörden an allen Tagen an das RKI Daten übermitteln“, schreibt das RKI.

Wer noch einen Beleg dafür gebraucht hat, dass das neue Jahr nicht viel anders werden wird als das alte Jahr war, oben steht es. An die unerfassbaren Weihnachtsfeiertage schließt sich sogleich der unerfassbare Jahreswechsel an.

Wie machen wir nun weiter? Wir nehmen die Daten so, wie wir sie kriegen können, plötzliche Veränderungen und Trendwechsel  sind in den Erwartungen inbegriffen. Eine negative Überraschung gibt es direkt zum Start: Trotz der mangelhaften Erfassungslage, die auch das RKI konzediert, ist die Inzidenz wieder gestiegen. Nach 173 zum Jahresausklang beträgt sie aktuell 202. Wie es dazu kam, müssen wir nun über die Tage hinweg nachvollziehen, die zwischen unserem letzten Report vom vergangenen Samstag und heute liegen.

Es verhält sich folgendermaßen: Traditionell wurde auch an diesem Wochenende die Inzidenz wieder sacken gelassen, auf bis zu 159,5, was den niedrigsten Wert seit über einem Jahr darstellt. Das war gestern. Heute hebt man sie um nicht weniger als 26,5 Prozent auf 201,7 an. Für uns persönlich wieder ganz misslich: in Berlin hat sie den Wert von 200 erneut übersprungen, also zurück zum freiwilligen verschärften Maske tragen. So geht das hier alle paar Tage. Mal hü, mal hott. Vielleicht sollten wir den Grenzwert für bestimmte selbstauferlegte Maßnahmen auf 150 setzen, das wäre viel entspannter und natürlich noch etwas sicherer. So niedrig war die Inzidenz in Berlin schon eine gefühlte Ewigkeit nicht mehr.

Drastisch ist leider auch der Anstieg der Todesfallzahlen, heute wurden 249 neue Fälle gemeldet. Wir halten den ersten Report des Jahres besonders kurz, besprechen kein spezielles Thema und kommen gleich zum Datenblock. Er wird zeigen, dass vorerst wieder  mal nix zu werden scheint mit der endemischen Lage. Verblüffend ist auch, dass der rasche Anstieg der Inzidenz am ersten Tag des Jahres, an dem man wieder von einer aussagekräftigen, wenn auch nicht vollständigen Erfassung von Infektionen sprechen kann, einherging mit dem sehr warmen Wetter der letzten Tage. Hohe Temperaturen sollen sich doch dämpfend auf das Corona-Geschehen auswirken. Vielleicht ist das seit Omikron aber gar nicht mehr so, immerhin hatten wir eine Sommerwelle und eine Frühherbst-Welle, neben den zwei Frühlingswellen mit den  bisherigen Rekordinzidenzwerten.

Nichts zahlen müssen Sie für unsere informativen Artikel und die darin enthaltenen aktuellen Zahlen zu #Corona #Affenpocken #ARE-Infektionen

 Corona-7-Tage-Inzidenz

201,7 (03.01.) / 159,5 (02.01.) / 164,3 (01.01.2023) 173,3 (31.12.2022) / 185,7 (30.12.) / 194,7 (29.12.) / 199,7 (28.12.) / 187 (27.12.) / 260,6 (24.12.) / 258,5 (23.12.) / 254,3 (22.12.) 250,7 (21.12.) / 246,6 / (20.12.) / 251,1 (17.12.) / 247,8  (16.12.) / 239,6 (15.12.) / 231,2 (14.12.) / 228,1 (13.12.) / 210,3 (12.12.) / 215 (11.12., interpoliert) / 223,2 (10.12.) / 219,9 (09.12.) / 214,2 (08.12.)  

 Wichtige Eckwerte seit Sommer 2022: 

159,5 (02.01. = niedrigster Stand seit Jahresbeginn 2023)
173,3 (31.12. = niedrigster Stand des Jahres 2022)
177,9 (23.11. = niedrigster Stand des Jahres 2022 vor dem 31.12.) 
213,0 (05.09. = niedrigster Stand seit der Sommerwelle 2022)
752,9 (16.07. = Höchststand während der Sommerwelle 2022)
799,9 (12.10. = Höchststand während der ersten Herbstwelle 2022)

Die Zahl der Neuinfektionen betrug gestern ca. 40.700, das sind ca. 20.000 weniger als am gleichen Tag der Vorwoche.

249  Todesfälle an / mit Corona wurden heute gemeldet, gestern waren es 161. Der Durchschnitt der letzten 14 Tage liegt bei ca. 118 Fällen (+3 gegenüber dem 30.12.2022).

Am 22.12.2022 betrug die gemeldet Affenpocken-Fallzahl in Deutschland 3.673. Der Höchststand von 3.676 war am 15.12.2022 erreicht. Offenbar wurden seitdem drei Fälle aussortiert, die schlussendlich fehlerhaft dem Affenpockenvirus als Erreger zugerechnet worden waren.

Am 28.12.2022 hat das RKI eine Zahl von 1,536 Millionen Fällen von saisonaler Influenza gemeldet, ein Zuwachs von 18.000 Fällen innerhalb von drei Tagen. Diese Zahl ist die zweithöchste aller derzeit vom RKI aufgelisteten Infektionskrankheiten, auf Rang eins stehen ca. 37 Millionen Corona-Fälle (in drei Jahren). Die Zählung beginnt nicht jedes Jahr neu, sondern umfasst alle Fälle von Corona sowie die Influenza-Fälle der letzten Jahre.

TH

Am letzten Tag des Jahres haben wir gute Nachrichten für Sie.

  • Die Corona-7-Tage-Inzidenz hat es auf den letzten Drücker geschafft, den niedrigsten Wert im Verlauf des Jahres 2022 zu erreichen.
  • Es wird auch 2023 wieder Corona-Reporte von uns geben.
  • Unsere heutigen Sonderthemen: China again, alle Coronamaßnahmen sofort beenden? (Umfrage), der RKI Wochenbericht KW 50/2022: Atemwegserkrankungen.

Wie wir die Reporte dann nennen werden, um zum einen die Konzentration auf Corona weiter darzustellen, andererseits herauszuarbeiten, dass wir auf breiterer Basis über Infektionswellen informieren wollen, ist noch nicht abschließend geklärt. Vorerst werden diese Artikel wohl weiter als Corona-Kurzreporte bezeichnet werden. Weiterhin viel zu hoch sind die Todesfallzahlen an / mit Corona. Deswegen haben wir den Rückgang in den letzten Tagen auch nicht zu den obigen Positivpunkten gestellt, deswegen sind wir auch nicht bereit, jetzt schon von einer endemischen Lage zu sprechen.

Eine noch größere Sorge als diejenige, dass die hiesigen Todesfälle wegen / mit Corona hoch bleiben, stellt derzeit aber die Lage in China dar. Wenn es stimmt, was wir gestern als Schätzung referiert haben, nämlich, dass sich innerhalb weniger Wochen dort mehr als 200 Millionen Menschen angesteckt haben, ist das die mit Abstand größte Welle, die es während der drei Pandemiejahre gegeben hat. Das Risiko, das daraus auch für andere Länder resultiert, ist unkalkulierbar und wir haben uns gestern klar dafür ausgesprochen, dass alle Menschen, die aus China einreisen, sich bei Ankunft testen lassen müssen. Ein solcher Antigentest ist ein Klacks gegenüber der Gefahr, dass jemand eine hierzulande noch nicht verbreitete Variante einschleppt.

Es wäre etwas einfacher, wenn man der chinesischen Informationspolitik trauen könnte, aber so ist das mit Diktaturen. Sie sind unberechenbar. Doch selbst, wenn man versuchen würde, so transparent wie möglich zu sein: Dieser Infektionssturm ist datenmäßig kaum abzubilden, und das wiederum kommt daher, dass man die Zero-Covid-Politik so plötzlich gelockert hat, weil die Wirtschaft unter Druck stand und es Proteste in der Bevölkerung gab. Einen beruhigenden Aspekt hat dies allerdings: Wenn die Menschen sich massiv wehren, kann auch ein noch so rigides System sie nicht niederhalten. Das war vielleicht 1989 auf dem Tiennamen-Platz von Peking noch möglich, aber nicht nur Zero Covid ist in einem Land wie China eine offensichtlich unlösbare Aufgabe, auch die Abschottung von Informationen aus aller Welt funktioniert nicht mehr so wie früher. Die Menschen können also vergleichen. Wir haben z. B. beim neuen Wahlberliner innerhalb eines Monats mehr Leser:innen aus China zu verzeichnen als in der ersten Phase 2011 bis 2016 insgesamt. In diesem Jahr steht China in der Rangliste der Länder, deren Einwohner uns am meisten frequentieren, auf Platz 9. Angesichts der Bevölkerungsgröße ist das kein Spitzenwert und selbstverständlich sind die USA und die anderen DACH-Staaten mit viel höheren Zahlen vertreten, aber dass wir aus China mehr Leser:innen haben als aus dem UK, ist eine fundamentale Veränderung. In Europa liegen lediglich Irland, Frankreich und die Niederlande als weitere Staaten vor China, in Asien nur Thailand, was wohl daran liegt, dass wir viele Facebook-Freund:innen dort haben.

Wir schreiben also auch ein wenig für Menschen in China, die uns lesen. Weil wir oft darstellen, welche Bedrohung wir im chinesischen System und seiner offensiven Promotion durch wirtschaftliche Expansion sehen, ist an dieser Stelle der Hinweis angebracht: Uns geht es nie darum, Menschen oder Völker zu diskriminieren. Kategorisierung erlauben wir uns, wenn wir Länder so gut kennen, dass wir uns ein Urteil als Mix aus Information und Erfahrung erlauben können. Das ist bezüglich China aber nicht der Fall. Wir sehen mit Sorge bestimmte geopolitische Entwicklungen, die freiheitsbedrohend sind. Wir sehen jetzt auch eine vollkommen überraschende 180-Grad-Wende bei der Corona-Politik. Das hatte sich für Außenstehende nicht abgezeichnet und jetzt ist es für die europäische Politik schwierig, auf die veränderte Situation ebenso zügig wie angemessen zu reagieren. Damit kehrt die Gefahr sozusagen zum Ausgangspunkt zurück, denn der ursprüngliche Ausbruch wurde in der chinesischen Stadt Wuhan registriert, der Hauptstadt der Provinz Hubei. Für diejenigen, die schon gar nicht mehr wissen, wie alles begann.

Wir können exakt hier mit einer Umfrage anschließen, welche von dem nimmermüden Civey-Team gestern erstellt wurde:

Civey-Umfrage: Sollten alle Corona-Schutzmaßnahmen aus Ihrer Sicht umgehend eingestellt werden? – Civey

Vor rund drei Jahren wurden die ersten Covid-19-Fälle in China bestätigt. Nun erklärte der Virologe Christian Drosten im Tagesspiegel, dass er die Pandemie für beendet hält. „Wir erleben in diesem Winter die erste endemische Welle mit Sars-Cov-2, nach meiner Einschätzung ist damit die Pandemie vorbei“, sagte Drosten im Interview mit der Zeitung.

Der Wissenschaftler geht davon aus, dass nach dem Winter eine breite Immunität in der Bevölkerung vorherrscht. Bundesjustizminister Marco Buschmann (FDP) nahm die Entwarnung Drostens zum Anlass, auf Twitter das Ende aller Coronamaßnahmen zu fordern. Aktuell gibt es noch eine bundesweite FFP2-Maskenpflicht im Fernverkehr der Bahn und beim Betreten von Arztpraxen und anderen medizinischen Einrichtungen.

Aus den Reihen der anderen Regierungsparteien gibt es Widerspruch. Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) lehnt ein ein sofortiges Ende aller Corona-Schutzmaßnahmen gegenüber dem Evangelischen Pressedienst ab: „Die Kliniken sind voll, das Personal überlastet, die Übersterblichkeit ist hoch und der Winter ist noch nicht zu Ende. Ein sofortiges Beenden aller Maßnahmen wäre leichtsinnig und wird auch von Christian Drosten nicht gefordert.“

Das hätten wir ohnehin angemerkt. Laut Interpretation von Karl Lauterbach hat man Drostens Aussage verkürzt, seine eigene hingegen fasst den Stand gut zusammen. Daher unsere Frage: Wieso wird dann nicht z. B. umgehend eine Testpflicht für alle Einreisenden aus China erlassen? Manchmal ist guter Rat teuer, gutes Handeln unbezahlbar.

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 Corona-7-Tage-Inzidenz

173,3 (31.12.) / 185,7 (30.12.) / 194,7 (29.12.) / 199,7 (28.12.) / 187 (27.12.) / 260,6 (24.12.) / 258,5 (23.12.) / 254,3 (22.12.) 250,7 (21.12.) / 246,6 / (20.12.) / 251,1 (17.12.) / 247,8  (16.12.) / 239,6 (15.12.) / 231,2 (14.12.) / 228,1 (13.12.) / 210,3 (12.12.) / 215 (11.12., interpoliert) / 223,2 (10.12.) / 219,9 (09.12.) / 214,2 (08.12.) / 207,7 (07.12.) / 204,2 (06.12.) / 207,0 (03.12.) / 205,0 (02.12.) / 201,9 (01.12.)

Die höchste Inzidenz weist Bremen  aus (294), die niedrigste Thüringen (72), der Unterschied zwischen dem höchsten und dem niedrigsten Wert liegt bei einem Faktor von 4,08 (gestern 4,12).

Wichtige Eckwerte seit Sommer 2022: 

173,3 (31.12. = niedrigster Stand des Jahres 2022)

177,9 (23.11. = niedrigster Stand des Jahres 2022 vor dem 31.12.) 
213,0 (05.09. = niedrigster Stand seit der Sommerwelle 2022)
752,9 (16.07. = Höchststand während der Sommerwelle 2022)
799,9 (12.10. = Höchststand während der ersten Herbstwelle 2022)

Die Zahl der Neuinfektionen betrug gestern 23.896, am gleichen Tag der Vorwoche waren es 34.092.  

144 Todesfälle an / mit Corona wurden heute gemeldet, gestern waren es 161. Der Durchschnitt der letzten 14 Tage liegt bei ca. 115 Fällen (-3  gegenüber gestern).

Am 22.12.2022 betrug die gemeldet Affenpocken-Fallzahl in Deutschland 3.673. Der Höchststand von 3.676 war am 15.12.2022 erreicht. Offenbar wurden seitdem drei Fälle aussortiert, die schlussendlich fehlerhaft dem Affenpockenvirus als Erreger zugerechnet worden waren.

Am 28.12.2022  hat das RKI eine Zahl von 1,536 Millionen Fällen von saisonaler Influenza gemeldet, ein Zuwachs von 18.000 Fällen innerhalb von drei Tagen. Diese Zahl ist die zweithöchste aller derzeit vom RKI aufgelisteten Infektionskrankheiten, auf Rang eins stehen ca. 37 Millionen Corona-Fälle (in drei Jahren). Die Zählung beginnt nicht jedes Jahr neu, sondern umfasst alle Fälle von Corona sowie die Influenza-Fälle der letzten Jahre.

RKI-Report für die 50. KW 2022:

Die für die Bevölkerung in Deutschland geschätzte Rate von Personen mit einer neu aufgetretenen akuten Atemwegserkrankung mit Fieber, Husten oder Halsschmerzen (ARE) ist in der 50. Kalenderwoche (KW) (12.12. – 18.12.2022) im Vergleich zur Vorwoche leicht gesunken (10,8 %; Vorwoche: 11,2 %). Die Rate der grippeähnlichen Erkrankungen (ILI, definiert als ARE mit Fieber) ist im Vergleich zur Vorwoche ebenfalls gesunken (3,5 %; Vorwoche: 4,0 %).

Die Gesamt-ARE- und ILI-Rate lagen in der 50. KW 2022 sehr deutlich über dem Bereich der Vorjahre zu dieser Zeit. Die ARE-Rate hat trotz des Rückgangs das Niveau, das zum Höhepunkt der starken Grippewelle 2017/18 beobachtet wurde, weiterhin überschritten.

Grafik und Kurzdarstellung © RKI

Die für die Bevölkerung in Deutschland geschätzten Raten für die 50. KW 2022 beruhen auf den Angaben von 6.363 GrippeWeb-Teilnehmenden, von diesen meldeten 689 eine ARE und 224 eine ILI (Datenstand: 20.12.2022, 0:00 Uhr). Durch Nachmeldungen, die bis zu vier Wochen lang möglich sind, können sich noch Änderungen ergeben.

TH

Corona- und Infektionsreport 246 (hier zu 245)

Liebe Leser:innen, heute schreiben wir den vorletzten Corona-Report des Jahres für Sie. Es ist schon eine seltsame Sache: Wir sind wieder genau dort, wo wir angefangen haben. Zumindest geographisch. Dort, wo vor drei Jahren Covid 19 erstmal ausgebrochen war. In China. Was dort los ist, zwingt uns geradezu, nun doch wieder jeden Tag einen Report zu verfassen, auch wenn die Lage bei uns sich etwas beruhigt hat.

Das könnte sich jederzeit ändern – unter bestimmten Voraussetzungen. Zum Beispiel, dass sich beim „Varianten-Monitoring“ Auffälligkeiten zeigen. Es ist wie immer: In einigen Ländern, auch solchen der EU, ist man vorsichtig und verlangt Tests für Einreisende aus China. Deutschland mit dem früheren Katastrophenwarner Karl Lauterbach als Gesundheitsminister gehört nicht dazu. Wieso eigentlich nicht? Es geht ja nicht um ein Einreiseverbot. Aber was liegt schon daran, dass sich jede:r testen lassen muss, der / die aus China einreist?

„Weltweit verschärfen weitere Länder ihre Kontrollen für Einreisende aus der Volksrepublik China: SpanienIsrael und Südkorea kündigten am Freitag Testpflichten an. Zuvor hatten bereits Italien, die USA, Japan und Indien mit neuen Einreisebestimmungen reagiert. Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) hält das aktuell für „noch nicht notwendig“, kündigte aber ein engmaschiges „Varianten-Monitoring“ an den europäischen Flughäfen an.

Ein EU-weites Vorgehen gibt es bisher nicht, bei einem Krisentreffen kommende Woche soll das weitere Vorgehen besprochen werden. Ein möglicher Alleingang Deutschlands wird unterschiedlich bewertet.“

Corona-Welle China: Immer mehr Länder verschärfen Einreiseregeln (t-online.de)

Welche Art von Alleingang ist damit gemeint? Ein Vorpreschen wohl kaum. In der Logik liegt auch eher, dass Deutschland mit seinem einst so schrillen Umgang mit der Pandemie nur deshalb zurückhängt, weil gewisse Neoliberale einen zu großen Einfluss in der Regierung haben und Karl Lauterbach nicht den Mumm, sich gegen sie durchzusetzen.

Nach offiziell unbestätigten internen Schätzungen haben sich allein in den ersten drei Dezemberwochen 248 Millionen Menschen oder 18 Prozent der Bevölkerung infiziert. Wissenschaftler warnen, die Corona-Welle könnte neue Varianten hervorbringen, die dann ihren Weg in andere Länder finden würden.

Das ist eine unvorstellbare Zahl und wir brauchen nicht mehr auf die lächerlich geringen offiziell gemeldeten Statistiken zu schauen, die weltweit bloß ca. 500.000 Neuinfektionen täglich ausweisen, wenn das auch nur annähernd stimmt. Dass bei Millionen von Neuinfektionen täglich die Wahrscheinlichkeit hoch ist, dass sich neue Varianten herausbilden, liegt auf der Hand. Ebenfalls naheliegend und leider sehr traurig: Auch ohne neue, schärfere Varianten müsste China tausende von Todesfällen täglich haben, denn dann wäre die Letalität ähnlich wie hier. Man kann es relativ einfach hochrechnen: Bei Infektionszahlen zwischen 30.000 und 50.000 täglich in Deutschland kommt es aktuell zu durchschnittlich 120 Todesfällen (Trendwert der letzten 14 Tage). Bei ca. 11 Millionen Neuinfektionen täglich (248 Millionen innerhalb von 3 Wochen) sind das schaurige ca. 30.000 Todesfälle pro Tag.

Selbst wenn man alle möglichen begünstigen Sonderfaktoren einrechnet, anstatt das Gegenteil zu tun, was angesichts der schwachen Durchimpfung mit wirksamen Vakzinen in China und der Tatsache, dass viel bisher nicht infiziert waren, also von keiner Seite Immunschutz haben, eher logisch wäre, kommen wir auf jeden Fall auf eine fünfstellige Todesfallzahl pro Tag. Davon sticht die offizielle Meldelage so weit ab, dass man sich nur an den Kopf fassen kann, wenn aus China verlautbart wird, Einreisebeschränkungen oder Testpflichten für China-Reisende seien nicht notwendig, weil man ja mit der WHO und andern alle Daten transparent teile:

Genaue offizielle Corona-Zahlen gibt es in China nicht mehr. Nach dem Ende der Testpflicht ist es nach Behördenangaben inzwischen unmöglich, die Zahl der Corona-Fälle abzuschätzen. Am Sonntag hatte China daher die Veröffentlichung täglicher Corona-Daten eingestellt. Am Freitag meldeten die Behörden rund 5.500 Neuinfektionen und einen Todesfall. Es wird aber vermutet, dass die Dunkelziffer weitaus höher liegt.

Diese 5.500 Neuinfektionen sind die Zahl, die wir auch sehen, wenn wir das Worldometers-Panel öffnen, das insgesamt die erwähnten ca. 0,5 Millionen Fälle pro Tag weltweit ausweist. Bei dieser Zahl fällt China so gut wie gar nicht ins Gewicht. In Konsequenz aus dem vollkommen unterschiedlichen Vorgehen der Länder bezüglich der Datenerfassung verzichten wir mittlerweile darauf, die Weltzahlen zu besprechen, weil Deutschland dabei regelmäßig viel zu schlecht weggkommen würde. Nicht, weil die Erfassung hierzulande perfekt wäre, sondern, weil es woanders noch schlimmer ist mit der Untererfassung = Verschleierung. Aber die erhöhten Sterbefallziffern in vielen Ländern, die mindestens teilweise auf Corona zurückzuführen sind, bringen die Wahrheit dann doch ans Licht.

Bis diese Zahlen vorliegen, meist erst im Folgejahr, muss man festhalten: Die  Datenlage hat mittlerweile etwas Dadaistisches, da geht es nicht mehr nur um Abweichungen von möglicherweise 100 Prozent, wie bei uns, sondern um zehntausende von Prozenten und damit um die Aufgabe jedweden Kontrollversuchs und jeden Versuchs, ehrlich über die Pandemie zu referieren.  Wenn das alles nach Europa durchschlägt und wenn nur eine neue Variante, die nicht einmal gefährlicher sein muss, sondern bloß „Immunflüchtling“, unkontrolliert mit einreist, wird das wieder nix, mit der endemischen Lage 2023, die von vielen jetzt schon herbeigeredet wird, obwohl 120 Todesfälle pro Tag klar dagegen sprechen.

Schon aus psychologischen Gründen ist es daher unbedingt erforderlich, dass in Europa Vorsicht signalisiert und ein Mindestmaß an Monitoring errichtet wird. Wenn man die Pandemie noch ernst nimmt, müsste man hingegen  ein Einreiseverbot aus China erlassen. Bis man gemerkt hat, dass man sich etwas Neues eingeschleppt hat, könnte es schon zu spät sein.

Das Grundproblem ist wieder mal das Gleiche: China ist eine Diktatur, die Daten nach Belieben manipuliert und den Neoliberalen bei uns sind Menschenleben wumpe. Das passt von der Mentalität her prima zusammen. Von der einen Seite  kommen keine verwertbaren, zuverlässigen Daten, von der anderen wird nach dem Motto verfahren, solange per Saldo die Wirtschaft, besonders der Austausch mit China, nicht vollkommen in die Knie geht, ist jedes Opfer okay. Wenn keine verlässlichen Daten geliefert werden, dann gibt es eben keine Vorsichtspflichten. Nicht wenige mit dieser Geisteshaltung sind vermutlich froh, dass es in China jetzt richtig zur Sache geht, damit die Durchseuchung eintritt. Wie viele Menschen dabei getötet werden, ist bei einem so großen Volk ohnehin nicht von Relevanz, rein ökonomisch betrachtet.

Hinzu kommt, dass vor allem Betagte  an Corona versterben, das dürfte in China nicht anders sein als bei uns, und diese alten Gestalten  sind bekanntlich Verlustposten, kosten nur Geld, wenn sie es bis zur Rente geschafft haben.

Falls sie ein Bezahl-Abo für den Spiegel haben, können Sie sich hier noch etwas vertiefen:

Corona: Chinas heikle Kehrtwende bringt Krankenhäuser ans Limit – DER SPIEGEL

Wir gehen seitwärts und melden Ihnen die aktuellen Zahlen für Deutschland:

185,7 (30.12.) / 194,7 (29.12.) / 199,7 (28.12.) / 187 (27.12.) / 260,6 (24.12.) / 258,5 (23.12.) / 254,3 (22.12.) 250,7 (21.12.) / 246,6 / (20.12.) / 251,1 (17.12.) / 247,8  (16.12.) / 239,6 (15.12.) / 231,2 (14.12.) / 228,1 (13.12.) / 210,3 (12.12.) / 215 (11.12., interpoliert) / 223,2 (10.12.) / 219,9 (09.12.) / 214,2 (08.12.) / 207,7 (07.12.) / 204,2 (06.12.) / 207,0 (03.12.) / 205,0 (02.12.) / 201,9 (01.12.)

Die höchste Inzidenz weist Niedersachsen aus (309), die niedrigste Thüringen (75), der Unterschied zwischen dem höchsten und dem niedrigsten Wert liegt bei einem Faktor von 4,12 (gestern 3,95).

Wichtige Eckwerte seit Sommer 2022:

177,9 (23.11. = niedrigster Stand des Jahres 2022) 
213,0 (05.09. = niedrigster Stand seit der Sommerwelle 2022)
752,9 (16.07. = Höchststand während der Sommerwelle 2022)
799,9 (12.10. = Höchststand während der ersten Herbstwelle 2022)

Die Zahl der Neuinfektionen betrug gestern 32.729, am gleichen Tag der Vorwoche waren es 41.431.  

188 Todesfälle an / mit Corona wurden heute gemeldet, gestern waren es 161. Der Durchschnitt der letzten 14 Tage liegt bei ca. 118 Fällen (+2  gegenüber gestern).

Am 22.12.2022 betrug die gemeldet Affenpocken-Fallzahl in Deutschland 3.673. Der Höchststand von 3.676 war am 15.12.2022 erreicht. Offenbar wurden seitdem drei Fälle aussortiert, die schlussendlich fehlerhaft dem Affenpockenvirus als Erreger zugerechnet worden waren.

Am 28.12.2022  hat das RKI eine Zahl von 1,536 Millionen Fällen von saisonaler Influenza gemeldet, ein Zuwachs von 18.000 Fällen innerhalb von drei Tagen. Diese Zahl ist die zweithöchste aller derzeit vom RKI aufgelisteten Infektionskrankheiten, auf Rang eins stehen ca. 37 Millionen Corona-Fälle (in drei Jahren). Die Zählung beginnt nicht jedes Jahr neu, sondern umfasst alle Fälle von Corona sowie die Influenza-Fälle der letzten Jahre.

TH

Corona- und Infektionsreport 245 (hier zu 244)

Wir machen das nicht, um die Zahl 250 für dieses Jahr noch zu schaffen. Am zweiten Tag  hintereinander einen Corona-Kurzreport veröffentlichen, was zuletzt nicht mehr üblich war. Diese Zahl werden wir nicht schaffen.   Sondern, weil es trotz eher geringer Inzidenzbewegung gegenüber gestern interessante Fakten zu berichten gibt.

Bei den Bundesländern hat sich gegenüber der vergangenen Woche einiges deutlich verändert und die Bevölkerung hat sich in die Diskussion um die Abschaffung der Corona-Maßnahmen eingeschaltet – per Umfrage. Außerdem: aktuelle Sterbeziffer, wo gilt die Isolationspflicht nicht mehr und wo müssen im ÖPNV keine FFP2-Masken mehr getragen werden?

Es ist schon verblüffend, wie sich Inzidenzwerte durch Feiertage selbst dann verändern, wenn die Nacherfassung langsam abgeschlossen sein müsste. Vor Weihnachten waren wir bei einer bundesweiten 7-Tage-Inzidenz von 260 angekommen, dann sank sie fast auf einen Schlag um 63 Punkte auf 187, gestern stieg sie auf knapp 200, heute sind es fünf Punkte weniger, 194,7. Interessant ist, dass es erhebliche Bewegungen in einigen Bundesländern gegeben hat: Niedersachsen hält zwar immer noch die Spitze, aber nur noch mit 332 Punkten, während Thüringen das erste Bundesland ist, das eine zweistellige Zahl geschafft hat, heute liegt die Inzidenz bei 83, auch Sachsen ist nun unter 100 (97). In Berlin hingegen bleibt alles ein Geduldsspiel, die Inzidenz hat sich wieder kaum verändert und liegt bei 203 Punkten. Dass sie so oft um diesen Wert pendelt, ist für uns insofern nervend, als wir uns bei einem Wert von unter 200 bestimmte Lockerungen erlauben, im Rahmen dessen, was ohnehin freiwillig ist. Selbstverständlich halten wir uns an die vorgeschriebenen Maßnahmen, betroffen sind wir in diesem Bereich ohnehin nur hin und wieder von der Maskenpflicht im ÖPNV.

Heftig diskutiert wird der Umgang mit den Corona-Maßnahmen angesichts der Tatsache, dass von einer endemischen Lage gesprochen wird, aber sowohl deren Definition als auch der Zeitpunkt umstritten sind. Haben wir sie schon oder nicht? Unsere Ansicht lautet klar auf nein und wir sind nicht der Meinung, dass alle Corona-Maßnahmen umgehend abgeschafft werden sollen. Und was denken die anderen?

  • „Die Mehrheit der Menschen in Deutschland lehnt eine sofortige Abschaffung aller noch bestehender Maßnahmen gegen Corona ab. In einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov im Auftrag der Deutschen Presse-Agentur sprechen sich 52 Prozent gegen ein bundesweites Ende der Maskenpflicht in öffentlichen Verkehrsmitteln zum jetzigen Zeitpunkt aus. 60 Prozent lehnen einen sofortigen Stopp der mindestens fünftägigen Isolationspflicht für Infizierte ab. Fast zwei Drittel (64 Prozent) der Befragten sagen, die Pandemie sei für sie noch nicht vorbei. (…)  Nur 31 Prozent sagen, die Pandemie sei für sie bereits Geschichte. 23 Prozent meinen dagegen, dass sie erst im Laufe des Jahres 2023 enden wird. 41 Prozent rechnen sogar damit, dass sie auch 2023 noch nicht aufhört.“

Mehrheit der Bevölkerung gegen Ende der Corona-Maßnahmen | WEB.DE

Uns war zuvor nicht klar, ob wir noch bei der Mehrheit sind, wir hätten davon aber unsere Haltung auch nicht abhängig gemacht. Nicht in einer so wichtigen Sache wie dem Umgang mit der Corona-Pandemie. Auch das Fortbestehen der Maskenpflicht im ÖPNV bis mindestens im nächsten Frühjahr und die Isolationspflicht werden nach dieser Umfrage noch immer von einer Mehrheit befürwortet. Zur Erinnerung: Nicht nur auf diesem Sektor gibt es mittlerweile unterschiedliche Handhabungen, fünf Bundesländer haben die Isolationspflicht aufgehoben:

„Beim Nahverkehr haben die Länder freie Hand. Bayern und Sachsen-Anhalt haben die Maskenpflicht bereits gekippt, in Schleswig-Holstein läuft sie zum Jahresende aus.“

Neben diesen drei Bundesländern haben auch Rheinland-Pfalz, Baden-Württemberg und Hessen die Isolationspflicht aufgehoben. In Sachsen-Anhalt gilt sie unseres Wissens allerdings noch, sodass wir auf fünf Bundesländer ohne Isolationspflicht kommen. Im dicht besiedelten Berlin hat man richtigerweise sowohl die Isolationspflicht als auch die Maskenpflicht im ÖPNV beibehalten. Richtigerweise dem Grundsatz nach, in der Praxis erreicht man damit mangels Kontrollen längst nicht mehr alle Menschen.

Es hatte sich lange abgezeichnet, jetzt ist es amtlich. Im Jahr 2021 verstarben in Deutschland mehr als eine Million Menschen. Angesichts einer Geburtenzahl um 700.000, einem Minus also von 300.000, das sich zu dem Gap der letzten Jahrzehnte addiert,  wäre das höchst gefährlich für die Infrastruktur des Landes, würde der Sterbeüberschuss nicht, gerade wieder besonders deutlich, durch Zuwanderung ausgeglichen. Gemäß aktuellen Schätzungen werden 2022 in der BRD erstmals mehr als 84 Millionen Menschen offiziell gemeldet sein.

Statistisches Bundesamt auf Twitter: „2021 sind in Deutschland 1 023 687 Menschen verstorben, 3,9 % mehr als im Vorjahr. An COVID-19 als Grundleiden verstarben 71 331 Menschen, das waren 79 % mehr als im Vorjahr. COVID-19 war bei 7,0 % aller Verstorbenen die ausschlaggebende Todesursache: https://t.co/QhFqmwIkMA https://t.co/vAVHaj7FRF“ / Twitter

WIESBADEN – Im Jahr 2021 sind in Deutschland nach endgültigen Ergebnissen der Todesursachenstatistik insgesamt 1 023 687 Menschen verstorben, davon waren 515 559 Männer und 508 128 Frauen. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) weiter mitteilt, stieg die Zahl der Todesfälle damit um 3,9 % gegenüber dem Vorjahr (2020: 985 572 Verstorbene). An COVID-19 als Grundleiden verstarben im Jahr 2021 in Deutschland insgesamt 71 331 Menschen, das waren 79 % mehr als im Vorjahr (2020: 39 758). Damit war COVID-19 bei 7,0 % aller Verstorbenen die ausschlaggebende Todesursache.

Fast alle Fälle wurden durch Labortests nachgewiesen (bzw. das Vorhandensein des Virus bei den Verstorbenen wurde nachgewiesen). Das statistische Bundesamt setzt also alle Fälle „mit Corona“ gleich mit „hauptsächliche Todesursache ist Corona“. Das muss man wissen, um die Zahlen deuten zu können. Wir haben uns da bisher nicht so eindeutig festgelegt. Allerdings ergibt sich so auch die Corona-Todeszahl von mehr als 160.000 Menschen, die bereits kurz vor dem Ende des Jahres 2022 erreicht sind. Fast gleichbleibende Zahlen gab es bei der häufigsten Todesursache, Herzversagen (340.000 gegenüber 338.000 im Jahr 2020) und bei der Nr. 2, Krebs (229.000 gegenüber 231.000 im Vorjahr).

Immerhin liegt Corona damit auf Rang drei bei den Todesursachen, danach kommen die „nicht natürlichen Tode“ mit ca. 42.000 Fällen (Verletzungsfolgen, Suizide, Tötungsdelikte). Falls Sie sich zu dem Thema vertiefen möchten:

Detaillierte Ergebnisse der endgültigen Todesursachenstatistik für das Jahr 2021 sind über die Datenbank der Gesundheitsberichterstattung des Bundes (www.gbe-bund.de) abrufbar. Ergebnisse der vorläufigen monatlichen Todesursachenstatistik sind auf der Corona-Sonderseite (www.destatis.de/corona) im Internetangebot des Statistischen Bundesamtes verfügbar. Endgültige Ergebnisse zu den sogenannten multikausalen Todesursachen (Begleiterkrankungen) gibt das Statistische Bundesamt voraussichtlich im Januar 2023 bekannt.

Und damit zu den tagesaktuellen Zahlen zu Corona, zu den Affenpocken und den Influenza-Fällen in Deutschland:

194,7 (29.12.) / 199,7 (28.12.) / 187 (27.12.) / 260,6 (24.12.) / 258,5 (23.12.) / 254,3 (22.12.) 250,7 (21.12.) / 246,6 / (20.12.) / 251,1 (17.12.) / 247,8  (16.12.) / 239,6 (15.12.) / 231,2 (14.12.) / 228,1 (13.12.) / 210,3 (12.12.) / 215 (11.12., interpoliert) / 223,2 (10.12.) / 219,9 (09.12.) / 214,2 (08.12.) / 207,7 (07.12.) / 204,2 (06.12.) / 207,0 (03.12.) / 205,0 (02.12.) / 201,9 (01.12.)

Die höchste Inzidenz weist Niedersachsen aus (332), die niedrigste Thüringen (84), der Unterschied zwischen dem höchsten und dem niedrigsten Wert liegt bei einem Faktor von 3,95.

Wichtige Eckwerte seit Sommer 2022:

177,9 (23.11. = niedrigster Stand des Jahres 2022) 
213,0 (05.09. = niedrigster Stand seit der Sommerwelle 2022)
752,9 (16.07. = Höchststand während der Sommerwelle 2022)
799,9 (12.10. = Höchststand während der ersten Herbstwelle 2022)

Die Zahl der Neuinfektionen betrug gestern 40.810, am gleichen Tag der Vorwoche waren es 47.988.  

161 Todesfälle an / mit Corona wurden heute gemeldet, gestern 204. Der Durchschnitt der letzten 14 Tage liegt bei ca. 116 Fällen (-1 gegenüber gestern).

Am 22.12.2022 betrug die gemeldet Affenpocken-Fallzahl in Deutschland 3.673. Der Höchststand von 3.676 war am 15.12.2022 erreicht. Offenbar wurden seitdem drei Fälle aussortiert, die schlussendlich fehlerhaft dem Affenpockenvirus als Erreger zugerechnet worden waren.

Am 28.12.2022  hat das RKI eine Zahl von 1,536 Millionen Fällen von saisonaler Influenza gemeldet, ein Zuwachs von 18.000 Fällen innerhalb von drei Tagen. Diese Zahl ist die zweithöchste aller derzeit vom RKI aufgelisteten Infektionskrankheiten, auf Rang eins stehen ca. 37 Millionen Corona-Fälle (in drei Jahren). Die Zählung beginnt nicht jedes Jahr neu, sondern umfasst alle Fälle von Corona sowie die Influenza-Fälle der letzten Jahre.

TH

Corona 244/22 (hier zu 243)

Wir sind sehr froh, heute wieder einen Corona-Report schreiben zu dürfen. Wir versprechen auch, es wird in vieler Hinsicht interessant sein, ihn zu lesen. In den letzten Tagen hat sich einiges an Informationen angestaut, was wir besprechen / an Sie weiterleiten wollen, außerdem gilt:

Die Lage kann nach den Weihnachtsfeiertagen und dem Jahreswechsel epidemiologisch nicht in gleicher Weise wie im restlichen Jahr bewertet werden. Schulen und Kitas sind bundesweit geschlossen, Kontaktmuster und Mobilitätsverhalten sind anders. Da in dieser Zeit weniger Personen eine Arztpraxis aufsuchen, werden weniger Proben genommen und weniger Laboruntersuchungen durchgeführt. Dadurch werden auch weniger Erregernachweise an die zuständigen Gesundheitsämter gemeldet. In dieser Zeit werden auch nicht alle Gesundheitsämter und zuständigen Landesbehörden an allen Tagen an das RKI Daten übermitteln. (Aktueller Hinweis des RKI)

Dieses Untertauchen von Personen, die sonst in Praxen auftauchen, hat das RKI zum Anlass genommen, mit uns den größten Rückgang der Inzidenz an einem Tag seit dem Beginn unserer Aufzeichnungen zu feiern: Als Geschenk am letzten Weihnachtsfeiertag … nein, einen Tag danach!, hat das RKI die Inzidenz von 245 auf 187 fallen lassen, das sind mehr als 23 Prozent.

Man hat dabei u. a. bedacht, dass unsere Inzidenzgrafik nur auf einen Rückgang von bis zu 25 Prozent pro Tag ausgelegt ist. Da hatte das RKI noch mal Glück. Apropos: Wir zeichnen seit 24.12.2021 täglich auf und wir gehen davon aus, dass es nicht möglich ist, dass die Inzidenz, die in den Vorwochen permanent leicht angestiegen war, von einem auf den anderen Tag so stark sinkt.

Da das RKI die Inzidenz angesichts des obigen Hinweises nur peilen kann, wäre es besser, etwas vorsichtiger beim Ausweisen von Rückgängen zu sein. Heute steigt die Inzidenz wieder um ca. 5 Prozent gegenüber diesem gestrigen Wert, wir würden uns aber nicht wundern, wenn wir die vor Weihnachten erreichte Inzidenz von 260 erst einmal nicht mehr sehen werden. Dass der erste Corona-Report von uns erst an einem Mittwoch kommt, liegt daran, dass der Montag ein Feiertag war und sich auch die normale Zulieferung von Daten seitens der Gesundheitsämter an das RKI dadurch um einen (weiteren) Tag (nach den üblichen Ausfällen an Wochenenden) verschiebt.

Deswegen ist es nicht überraschend, dass  heute über 60.000 Neuinfektionen gemeldet werden, denn in dieser Zahl sind Melde-Nachholungen enthalten.

Eingangs haben wir angedeutet, dass wir heute gleich mehrere Themen „abarbeiten“ möchten. Ein ganzer Cluster wird allein durch den massiven Ausbruch von Covid 19  in China gebildet. China meldet übrigens für gestern lediglich ca. 4.600 neue Fälle, im Land selbst offenbar nun gar nicht mehr täglich. Ein User von  Twitter meinte, damit entfalle die beste gefälschte Statistik, die es im Land bisher gab. Und was meint der von der Covid-Verbreitung abgesehen allmächtige Herr Xi? Es war offenbar ein Ereignis, dass er sich erstmals seit dem Ende der Zero-Covid-Politik zur Pandemie geäußert hat:

Vor dem Hintergrund der Abkehr seines Landes von der Null-Covid-Politik verlangt der chinesische Präsident Xi Jinping wirksame Schritte zum Schutz der Bevölkerung zu unternehmen. „Gegenwärtig stehen Covid-19-Vorbeugung und -Kontrolle in China vor einer neuen Situation und neuen Aufgaben“, erklärte Xi nach Angaben des staatlichen Senders CCTV in einer Richtlinie. Zuvor hatte Peking die Veröffentlichung täglicher Corona-Daten nach fast drei Jahren eingestellt.

Die „patriotische Gesundheitskampagne“ solle gezielter starten, fuhr Xi fort. Ein solider „Schutzwall“ in Pandemieprävention und -kontrolle müsse befestigt und das „Leben, die Gesundheit und die Sicherheit“ der Menschen „wirksam geschützt werden“.

Xi äußert sich das erste Mal öffentlich seit rasantem Corona-Anstieg | WEB.DE

Vereinzelte Meldungen deuten darauf hin, dass allein auf Provinzebene mittlerweile Millionen von Infizierten zu beklagen sind, auch die hohe Auslastung der Kliniken und der Krematorien ist ein Thema. Dagegen kann nur eine besonders patriotische Kampagne helfen, die selbstverständlich ausschließt, dass wirksamere Impfstoffe aus dem Westen importiert werden. Auch die chinesische Politik ist immer wieder für Satire gut und wir werden noch sehen, dass sich nicht alles bis zum Ende planen lässt, auch nicht die Weltherrschaft. Aber uns tun die vielen Menschen leid, die jetzt von einer ungebremsten Infektionswelle erwischt werden. Etwas Gutes hat das Ganze vielleicht: Die Proteste ließen sich nicht einfach totschweigen und vielleicht wird nun der Kokon Risse bekommen, den die chinesische Führung um ihr Volk herum zu spinnen gedachte, bevor er fertig ist. Bevor die Überwachung total und die Meinungsfreiheit gänzlich abgeschafft ist. Es ist unmöglich, ein Volk von 1,4 Milliarden Menschen komplett unter Kontrolle zu bringen, wenn es anfängt, unruhig zu werden. Oder: der Preis wäre riesig. Mao hatte die Chines:innen diesen Preis noch bezahlen lassen, aber im Zeitalter des weltweiten Informationsaustauschs glauben wir nicht, dass sich eine „Kulturrevolution“ mit zig Millionen Opfern wiederholen ließe.

Hier noch ein Bericht, der das China-Desaster mehr in Form von Storytelling aufbereitet: Überfüllte Intensivstationen, überfüllte Krematorien: COVID erschüttert chinesische Städte | AP Nachrichten (apnews.com)

Und wie bei uns?

„Die Corona-Pandemie ist nach Ansicht des Virologen Christian Drosten vorüber. „Wir erleben in diesem Winter die erste endemische Welle mit Sars-CoV-2, nach meiner Einschätzung ist damit die Pandemie vorbei“, sagte der Leiter der Virologie an der Berliner Universitätsklinik Charité dem „Tagesspiegel“ (Online Montag/Print Dienstag).

Die Immunität in der Bevölkerung werde nach diesem Winter so breit und belastbar sein, dass das Virus im Sommer kaum noch durchkommen kann. Als einzige Einschränkung nannte der Virologie einen weiteren Mutationssprung. „Aber auch das erwarte ich im Moment nicht mehr.“

Virologe Drosten: Die Corona-Pandemie ist vorbei | WEB.DE

Drostens Aussage war wohl das am meisten besprochene Statement zur Sache in den letzten Tagen, weitere Fachleute werden mit ähnlichen Ansichten zitiert. Wenn man etwas genauer hinschaut, auch beim Lesen des verlinkten Artikels, ergibt es jedoch einen Unterschied, ob die Pandemie für jetzt schon beendet erklärt wird oder erst im nächsten Frühjahr. Unsere Ansicht kennen Sie: Eine Infektionswelle, die durchschnittlich 120 Tote pro Tag verursacht, ist nicht endemisch. Denn wo zieht man da die Grenze? Automatisch nach drei Jahren, egal, wie die Lage gerade ist? Oder bei 1.000 Corona-Toten pro Tag? Heute wurden wieder über 200 Tote an / mit Corona gemeldet. Deswegen sind für uns Aussagen, die Pandemie sei jetzt schon vorbei, nicht pragmatisch, nicht in erster Linie wissenschaftlich, sondern vor allem opportunistisch.

Gesundheitsminister Lauterbach ist, in diesem Fall richtigerweise, gegen ein Ende aller Corona-Maßnahmen:

Lauterbach gegen Ende aller Corona-Maßnahmen | WEB.DE

Dass „verschiedene Politiker“ genau das fordern, ist kein Maßstab, denn es sind vor allem jene, die immer ganz vorne dabei sind, wenn es darum geht, Kapitalinteressen über den Bevölkerungsschutz zu stellen, selbstverständlich zählt zu ihnen auch Justizminister Marco Buschmann, denn er ist einer der Neoliberalen von der FDP, welche  sich in eine Regierung verirrt haben, die doch eigentlich mehr für die Menschen tun wollte.

„In der Debatte über Corona-Regeln lehnt Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach ein sofortiges Ende aller Schutzmaßnahmen ab. „Die Kliniken sind voll, das Personal überlastet, die Übersterblichkeit ist hoch, und der Winter ist noch nicht zu Ende“, sagte der SPD-Politiker auf Anfrage der Nachrichtenagentur epd. „Ein sofortiges Beenden aller Maßnahmen wäre leichtsinnig und wird auch von Christian Drosten nicht gefordert.“

Zuvor hatte der Virologe Drosten dem Berliner „Tagesspiegel“ gesagt, seiner Ansicht nach sei Corona als Pandemie überwunden: „Wir erleben in diesem Winter die erste endemische Welle mit Sars-Cov-2, nach meiner Einschätzung ist damit die Pandemie vorbei“, so Drosten. Daraufhin hatte eine Debatte über ein mögliches Ende der Corona-Einschränkungen begonnen.“

Debatte über Corona-Maßnahmen: „Der Winter ist noch nicht zu Ende“ | tagesschau.de

In dem Beitrag können sie auch nachlesen, was weitere Politiker und die Kommunen denken. Um ehrlich zu sein, wir verstehen, dass zum Beispiel die Maskenpflicht im ÖPNV diskutiert wird. Aber nur aus einem Grund: Die Kapazitäten sind nicht vorhanden, um die Einhaltung zu überwachen und genau so sieht es in den Öffis in einer Scheißegal-Stadt wie Berlin auch aus. Regeln, die im Grunde doch auf Freiwilligkeit setzen, funktionieren eben nicht so wie welche, die man wirklich durchsetzen kann.

Weitere interessante Aspekte zur Pandemie haben wir auf Lager, für heute aber müssen wir zum Ende kommen und wenden uns den aktuellen Zahlen zu:

199,7 (28.12.) / 260,6 (24.12.) / 258,5 (23.12.) / 254,3 (22.12.) 250,7 (21.12.) / 246,6 / (20.12.) / 251,1 (17.12.) / 247,8  (16.12.) / 239,6 (15.12.) / 231,2 (14.12.) / 228,1 (13.12.) / 210,3 (12.12.) / 215 (11.12., interpoliert) / 223,2 (10.12.) / 219,9 (09.12.) / 214,2 (08.12.) / 207,7 (07.12.) / 204,2 (06.12.) / 207,0 (03.12.) / 205,0 (02.12.) / 201,9 (01.12.)

Wichtige Eckwerte seit Sommer 2022:

177,9 (23.11. = niedrigster Stand des Jahres 2022) 
213,0 (05.09. = niedrigster Stand seit der Sommerwelle 2022)
752,9 (16.07. = Höchststand während der Sommerwelle 2022)
799,9 (12.10. = Höchststand während der ersten Herbstwelle 2022)

Die Zahl der Neuinfektionen betrug gestern 60.048.  

204 Todesfälle an / mit Corona wurden heute gemeldet, an den Vortagen im Rahmen der allgemeinen feiertagsbedingten (Er-) Fassungslosigkeit keine. Der Durchschnitt der letzten 14 Tage liegt bei ca. 117  Fällen (-6 gegenüber dem 23.12.).

Am 22.12.2022 betrug die gemeldet Affenpocken-Fallzahl in Deutschland 3.673. Der Höchststand von 3.676 war am 15.12.2022 erreicht. Offenbar wurden seitdem drei Fälle aussortiert, die schlussendlich fehlerhaft dem Affenpockenvirus als Erreger zugerechnet worden waren.

Heute hat das RKI eine Zahl von 1,536 Millionen Fällen von saisonaler Influenza gemeldet,  ein Zuwachs von 18.000 Fällen innerhalb von drei Tagen. Diese Zahl ist die zweithöchste aller derzeit vom RKI aufgelisteten Infektionskrankheiten, auf Rang eins  stehen ca. 37 Millionen Corona-Fälle (in drei Jahren).

TH

Corona-Report 243/22 (242/22)

Am Heiligen Abend sollte man sich mit anderen Dingen als mit der Corona-Pandemie beschäftigen, oder? Sie können diesen Report auch gerne noch an den kommenden Tagen lesen. Bis am Dienstag wird es nämlich keinen neuen geben. Heute weist das RKI vorsichtshalber darauf hin:

„Die Lage kann nach den Weihnachtsfeiertagen und dem Jahreswechsel epidemiologisch nicht in gleicher Weise wie im restlichen Jahr bewertet werden. Schulen und Kitas sind bundesweit geschlossen, Kontaktmuster und Mobilitätsverhalten sind anders. Da in dieser Zeit weniger Personen eine Arztpraxis aufsuchen, werden weniger Proben genommen und weniger Laboruntersuchungen durchgeführt. Dadurch werden auch weniger Erregernachweise an die zuständigen Gesundheitsämter gemeldet. In dieser Zeit werden auch nicht alle Gesundheitsämter und zuständigen Landesbehörden an allen Tagen an das RKI Daten übermitteln.“

Erinnern Sie sich? Letztes Jahr kam die Deltawelle auch just an Weihnachten beinahe zum Stehen. Wir hätten nichts dagegen, dass die Inzidenz nun wieder sinkt und im Januar nicht wieder steigt. Heute sieht es noch anders aus, die 7-Tage-Inzidenz steigt von 258,5 auf 260,6. Das ist allerdings ein Zuwachs von nur noch 0,81 Prozent und wir beobachten in unserer Grafik nun, dass die Steigerung der Inzidenz in Sachen „Mini-Winterwelle“ ihren Zenit vorerst überschritten hat:

Leider steigen die Todesfallzahlen trotzdem weiter an. Der 14-Tage-Trend ist wieder nach oben gerichtet. Weil heute Weihnachten ist, veröffentlichen wir nach zwei Monaten Pause wieder eine Aktualisierung der betreffenden Grafik:

Welche Themen haben wir für Sie ausgeguckt? Uns erstaunt es selbst, aber dass die Aufnahmeschwelle für Corona höher wird, die Aufmerksamkeit sinkt, heißt nicht, dass die Pandemie vorbei ist. Ganz im Gegenteil, wenn man sich zum Beispiel China anschaut. Gemeldet wurden gestern 3.673 neue Fälle, in Wirklichkeit soll ein explosionsartiger Anstieg auf bis zu einer Million Fälle pro Tag vorliegen. Was also offiziell angegeben wird und was wirklich passiert, dermaßen auseinandergehen zu lassen, ist so nur in einer Diktatur möglich. Ja, bei uns gibt es auch eine Untererfassung, aber die wird transparent kommuniziert. Todesfälle gibt es in China angeblich gar nicht. Nun geht die Sorge um, dass von China angesichts der massiven Infektionszahlen eine neue Variante von Corona kommen könnte, die nicht, wie bisher, milder im Abgang ist als die bisherigen Varianten. Ganz unbegründet finden wir diese Sorge nicht: Da in China bisher dank der Null-Covid-Strategie noch nicht viele Menschen infiziert waren, hat auch eine schärfere Variante erst einmal alle Verbreitungsmöglichkeiten, die man sich vorstellen kann, ohne dass das Virus sich selbst an der Verbreitung hindern würde, weil es zu viele seiner Wirte tötet. Das wäre dann nach dem Ausbruch der Pandemie das zweite Mal, dass eine große Gefahr sich von dort aus in der Welt ausbreitet.

Wegen der vielen anderen Atemwegserkrankungen, die bei uns derzeit für Diskussionen sorgen, werden hingegen die Maßnahmen gegen Corona gerne als Grund dafür ins Feld geführt. Haben wir das Training unseres  Immunsystems durch das Tragen von Masken vernachlässigt?

In der Praxis der Allgemeinmedizinerin Ulrike Koock erschien vor kurzem eine Mutter mit ihrem fiebernden, siebenjährigen Kind, weil bei den überlasteten Kinderärzten vor Ort kein Termin zu bekommen war. Die Mutter hatte auch gleich eine Erklärung parat, warum es ihrem Nachwuchs gerade so schlecht ging: „Schuld sind ja die Masken. Zwei Jahre haben wir keine Infekte abgekriegt und jetzt ist das Immunsystem kaputt.“

Koock wurmte das Thema so sehr, dass sie auf ihrem Blog „Schwesterfraudoktor“ dazu einen viel beachteten Beitrag mit dem Titel „Wir haben kein Immunsystem mehr“ verfasst. Ihr Fazit: „Das Immunsystem der Kinder ist nicht schwächer, sie erleben den Kontakt mit dem Virus nur später. Und das gilt gerade für RSV, Influenza und andere Atemwegsinfektionen, weil überhaupt keine Schutzmaßnahmen mehr eingehalten werden.“ Und: „Diese Infektionswellen treffen nun auf ein marodes Gesundheitssystem, in dem Kinder leider überhaupt keinen Stellenwert haben.“

„Immunsystem nicht mehr trainiert“: Wortwahl führt zu Missverständnis | WEB.DE

Eine der großen Gefahren der Simplifizierung des Themas ist auf jeden Fall, dass wir aus dem Blick verlieren, dass es deshalb mit Corona und anderen Erkrankungen, die in Wellen verlaufen, so viel Stress gibt, weil die Politik im Gesundheitssystem geradezu marodiert hat. Auch der aktuelle Gesundheitsminister Karl Lauterbach ist ein Klinikschließungs-Apologet gewesen. Jetzt formuliert er etwas vorsichtiger, aber das Fallpauschalensystem, das Menschen in einem Bereich finanzialisiert, in dem das aufgrund des hippokratischen Eides, den Ärzt:innen ablegen und nach dem sie handeln, früher undenkbar schien,  also die Wurzel des Übels, wird selbstverständlich auch die nächste „Reform“ überstehen.

Nun folgt aber in eine Darstellung, die Sie wirklich lesen sollten. In der Regel sind die Beiträge, die wir sozusagen en passant abfischen, weil es sich dabei um unseren Mailprovider handelt, kürzer und oft direkte DPA-Übernahmen, aber dieser ist einer der besten, die wir bisher zum Thema „Immunschuld“ gesehen haben. Und am Ende steht eine Erkenntnis, die viele überraschen wird, die es gerne eindeutig haben: Doch, es gibt eine Art von Immunschuld, weil die Corona-Maßnahmen dafür gesorgt haben, dass andere Virenarten nun verstärkt und häufiger auf Menschen einwirken und daher auch, wie im Fall von RSV, für mehr Hospitalisierung und damit für mehr Stress sorgen als üblich. Das heißt also, der Nutzen der Corona-Maßnahmen muss wieder einmal gegen den Schaden abgewogen werden, eine einfache Antwort gibt es nicht. Das gilt in diesem Fall vor allem für das Tragen von Masken, denn während der Zeit der Maskenpflicht gingen auch andere Infektionskrankheiten zurück. Was übrigens wiederum den Schutz der FFP2-Masken  vor Corona-Infektionen belegt, denn dieses Virus wurde dadurch genauso auf physische, nicht auf impftechnische Weise zurückgehalten wie andere Viren. Wer nun also die Immunschuld gegen die Masken-tragen-Befürworter:innen ins Feld führt, kann nicht gleichzeitig behaupten, die Masken seien wirkungslos. Schon gar nicht können nach dem Fazit des Artikels sich die Impfgegner:innen auf die Immunschuld berufen, denn es ging ja gerade darum, Immunität speziell und nur gegen Corona durch Impfung herzustellen –  wobei mittlerweile die Kombination aus infiziert und genesen und geimpft wohl als das Non-plus-Ultra des Schutzes angesehen wird. Dieser jedoch wird immer wieder durch neue Corona-Varianten eingeschränkt, die als „Immunflüchtlinge“ gelten. Deswegen ist das Tragen von Masken offenbar doch wichtig, um die Infektionsausbreitung zu bremsen. Dadurch entstehen auch Verzögerungen beim Kontakt mit anderen Viren. Das eine ist nicht ohne das andere denkbar, so der aktuelle Stand der Wissenschaft.

 Die Diskussion über das Für und Wider wird deshalb nicht verstummen. Wir warten ab, was dazu geschrieben werden wird, denn es geht dabei sowohl um qualitative wie quantitative Aspekte, wenn über die Immunschuld nachgedacht wird. Kamen die jetzigen Infektionswellen mit verschiedenen Atemwegserkrankungen nur verzögert und es gleicht sich über die Jahre aus? Oder gibt es aufgrund des fehlenden „Immunitätstrainings“ auch eine größere Anzahl schwerer Fälle als sie anderes im selben Zeitraum aufgetreten wären? Nur, wenn Letzteres klar nachweisbar wäre, könnte man  substanzielle Rechnungen zum Für und Wider aufmachen. Eine bloße Verzögerung hingegen müsste ein normal aufgestelltes Gesundheitssystem abfangen können. Dass das bei uns schwierig ist, geht als Kritik an die Politik, nicht an die Befürworter:innen von einfachen Schutzmaßnahmen wie dem Tragen von FFP2-Masken.

Und damit zu den Zahlen von heute:

260,6 (24.12.) / 258,5 (23.12.) / 254,3 (22.12.) 250,7 (21.12.) / 246,6 / (20.12.) / 251,1 (17.12.) / 247,8  (16.12.) / 239,6 (15.12.) / 231,2 (14.12.) / 228,1 (13.12.) / 210,3 (12.12.) / 215 (11.12., interpoliert) / 223,2 (10.12.) / 219,9 (09.12.) / 214,2 (08.12.) / 207,7 (07.12.) / 204,2 (06.12.) / 207,0 (03.12.) / 205,0 (02.12.) / 201,9 (01.12.)

Den höchsten Wert weist derzeit Niedersachsen aus (478), den niedrigsten Thüringen (114), das Verhältnis zwischen dem Bundesland mit der höchsten und dem mit der niedrigsten Inzidenz beträgt 4,2:1. Das ist eine Zunahme der Spannbreite um 0,3 seit unserer letzten Erfassung. Uns erstaunt das deswegen etwas, weil eine Vergrößerung des Gaps auf einer allgemeinen Basis von mindestens Inzidenz 100 bisher auf das Entstehen einer Welle hingewiesen hat. Die „Mini-Winterwelle“ haben wir so genannt, aber das ist natürlich keine im bisherigen Sinne. Berlin liegt mit 262 ziemlich exakt auf dem bundesweiten Mittelwert. Das ist eine positive Entwicklung, zuletzt waren die Zahlen hier höher als im Bundesdurchschnitt.

Wichtige Eckwerte seit Sommer 2022:

177,9 (23.11. = niedrigster Stand des Jahres 2022)  
213,0 (05.09. = niedrigster Stand seit der Sommerwelle 2022)
752,9 (16.07. = Höchststand während der Sommerwelle 2022)
799,9 (12.10. = Höchststand während der ersten Herbstwelle 2022)

Die Zahl der Neuinfektionen:

23.12.2022

34.092

22.12.2022

41.431

16.12.2022

34.308

15.12.2022

40.701

Man sieht also, es gibt derzeit keine großen Unterschiede mehr zu den gleichen Tagen der Vorwoche bei den Infektionszahlen, obwohl die Inzidenz noch einmal leicht gestiegen ist.

157 Todesfälle an / mit Corona wurden heute gemeldet, gestern waren es 187. Der Durchschnitt der letzten 14 Tage liegt bei ca. 123 Fällen (+2 gegenüber vor zwei Tagen).

Am 22.12.2022 betrug die gemeldet Affenpocken-Fallzahl in Deutschland 3.673. Der Höchststand von 3.676 war am 15.12.2022 erreicht. Offenbar wurden seitdem drei Fälle aussortiert, die schlussendlich fehlerhaft dem Affenpockenvirus als Erreger zugerechnet worden waren.

Heute hat das RKI eine Zahl von 1,518 Millionen Fällen von saisonaler Influenza gemeldet, vorgestern 1,508 Millionen; ein Zuwachs von 10.000 Fällen innerhalb von zwei Tagen.

TH

Corona-Report 242/22 (hier zu 241)

Nur noch zwei Tage bis Weihnachten, liebe Leser:innen. Wir werden auch am 24.12. einen Corona-Report schreiben, um den Wochenabschluss wie üblich zu vollziehen. Erinnern Sie sich noch an das Delta-Drama? Es endete vor ziemlich genau einem Jahr. Pünktlich vor Weihnachten. Aber das Fest stand trotzdem im Zeichen von Corona.

Viele Veranstaltungen, die anders als 202, wo von vornherein klar war, dass es starke Einschränkungen geben würde, bereits geplant waren, wurden an Weihnachten 2021 kurzfristig abgesagt, weil kaum jemand  mit der Heftigkeit der Deltawelle gerechnet hatte. 2022 ist es anders, trotz auch heute wieder fast 50.000 gemeldeten Neuinfektionen und trotz 174 neuer Todesfälle an und mit Corona. Es ist eben alles relativ, auf der Höhe der Deltawelle waren es über 1.000.

Wir sind nicht froh über die aktuelle Entwicklung. Die große Welle kam nicht und die wieder ansteigenden Temperaturen lassen vermuten, dass sie vorerst nicht kommen wird. Aber diese Vor-sich-hin-Mäandern von Corona auf zu hohem Niveau sollte kein Dauerzustand werden und es ist auch keine endemische Lage. Nicht die gesamte Übersterblichkeit, die zuletzt heftig diskutiert wird, ist auf Corona zurückzuführen, aber der gegenwärtige Durchschnitt von etwa 120 Toten an / mit Corona täglich trägt unweigerlich dazu bei. Was wir nicht versäumen wollen: Ihnen einen Diskussionsbeitrag zur Übersterblichkeit zu senden, den wir bisher nicht berücksichtigt hatten:

Analyse der KBV-Daten sagt nichts über den Anstieg von Todesfällen aus (correctiv.org)

Nach unserer Ansicht lässt der Artikel Fragen offen, aber das ist sicher auch so gedacht. Es geht ja nur darum, was die KBV-Daten nicht sagen, nicht um das, was sie präzise aussagen könnten, wenn sie eine solche Aussagekraft hätten. Man hat uns auch in einem sozialen Netzwerk mitgeteilt, Übersterblichkeit bei nach Alterskohorten geordneten Statistiken sei quasi permanent zu verzeichnen, aber wäre das so, wäre sie ja irgendwann die Normalsterblichkeit. Wenn man, wie es das Statistische Bundesamt macht, nur vier Jahre zurückgeht, wird das auch bald so sein, es sei denn, die Sterbeziffern steigen noch mehr an. Was jetzt noch als Hoch diskutiert wird, nämlich über eine Million Sterbefälle jährlich, wird dann der Normalfall sein.

Natürlich hat das etwas mit den geburtenstarken Nachkriegsjahrgängen  zu tun, die jetzt vermehrt in das Alter kommen, in dem Todesfälle häufiger werden, aber wir meinen, es geht zu schnell und es gibt Sonderfaktoren, die auch dazu führen können, dass wir bald einen Rückgang der Lebenserwartung sehen werden. Erstmals seit vielen Jahrzehnten, erstmals im Grunde seit dem letzten Krieg. Das ist ein zivilisatorischer, gesundheitspolitischer Rückschritt. Wir werden es sehen und auch sehen, welchen Anteil die Fälle mit und an Corona daran haben. Da diese untereinander nicht klar abzugrenzen sind, wird allein auf diesem Gebiet weiterhin viel Interpretationsspielraum bestehen. Bei den KBV-Daten ging es aber in erster Linie darum, dass Impfschäden für die erhöhten Sterbefallziffern verantwortlich sein sollen, und das belegen sie nach Ansicht von Correctiv nicht. Was wir kritisieren, ist, dass nicht klar unterschieden wird zwischen der Abweisung bestimmter Gründe und der Faktenlage im Allgemeinen, nämlich eben der ansteigenden Sterbefallzahlen.

Wie aber sollen wir mit Corona in den folgenden Jahren umgehen? Gibt es eine Langzeit-Strategie? Vielleicht sogar eine, die beim Bewältigen künftiger Gesundheitskrisen helfen könnte?

Umgang mit Corona: Gibt es eine Langzeit-Strategie? | WEB.DE

In dem Beitrag geht es vor allem um Impfstoffentwicklung, um Prognosen zu  Infektionsraten, aber nicht um eine gesamtgesellschaftliche Strategie, die generell dafür sorgt, dass Infektionskrankheiten wieder zurückgedrängt werden können. Kann man etwas nicht antizipieren und Vorsorge treffen, weil man nicht weiß, in welcher Ausprägung es sich exakt zeigen wird? Es kommt sicher auch auf den Gegenstand an, ob das möglich ist oder nicht. Kaum etwas ist so unberechenbar wie Infektionskrankheiten, wie Pandemien. Langfristig könnten wir durch angepasste Lebensweise sicher etwas dafür tun, dass es zu weniger Infektionsnovitäten kommt, aber in den nächsten Jahren wird man vor allem darauf hoffen müssen, dass nach dem Ausbruch einer Virusinfektionswelle so schnell wie möglich Gegenmittel gefunden werden und dass Maßnahmen aller Art, die zur Eindämmung der Ausbreitung getroffen werden, auf Verständnis stoßen und eingehalten werden.

Und damit  zu den Zahlen von heute:

254,3 (22.12.) 250,7 (21.12.) / 246,6 / (20.12.) / 251,1 (17.12.) / 247,8  (16.12.) / 239,6 (15.12.) / 231,2 (14.12.) / 228,1 (13.12.) / 210,3 (12.12.) / 215 (11.12., interpoliert) / 223,2 (10.12.) / 219,9 (09.12.) / 214,2 (08.12.) / 207,7 (07.12.) / 204,2 (06.12.) / 207,0 (03.12.) / 205,0 (02.12.) / 201,9 (01.12.) 196,7 (30.11.) 190,6 (29.11.) / 178,3 (28.11)

Derzeit sehen wir bei der Inzidenzverteilung ein klares Nord-Süd-Gefälle, das sich aber genau umgekehrt ausnimmt wie in den Zeiten, als die ersten Wellen ihre Höhepunkte erreichten. Derzeit haben die nördlichen Bundesländer mit Ausnahme von Hamburg (durch den Schriftzug bei gegebner Anzeigegröße verdeckt)  Inzidenzwerte von über 250 zu verzeichnen (dunklere Färbung) und die südlichen zwischen 100 und 250 (hellere Farbe). Da dies so klar zu erkennen ist, haben wir heute einmal unsere übliche Inzidengrafik durch die RKI-Deutschlandkarte der Inzidenz von gestern ersetzt.

Wichtige Eckwerte seit Sommer 2022:

177,9 (23.11. = niedrigster Stand des Jahres 2022)  
213,0 (05.09. = niedrigster Stand seit der Sommerwelle 2022)
752,9 (16.07. = Höchststand während der Sommerwelle 2022)
799,9 (12.10. = Höchststand während der ersten Herbstwelle 2022)

Die Zahl der Neuinfektionen:

Meldung am 22.12.2022: 47.988

Meldung am 21.12.2022: 52.528

178 Todesfälle an / mit Corona wurden heute gemeldet, gestern waren es 201. Der Durchschnitt der letzten 14 Tage liegt bei ca. 121 Fällen (+2 gegenüber vor zwei Tagen).

Am 22.12.2022 betrug die gemeldet Affenpocken-Fallzahl in Deutschland 3.673. Der Höchststand von 3.676 war am 15.12.2022 erreicht. Offenbar wurden seitdem drei Fälle aussortiert, die schlussendlich fehlerhaft dem Affenpockenvirus als Erreger zugerechnet worden waren.

Dass wir diesen Report beibehalten und weiterentwickeln wollen, auch wenn Corona sich tatsähllich zu einer endemischen Erkrankung entwickelt haben sollte, haben wir mehrfach angekündigt. Wir werden dann die Akzente weiter verschieben, wie wir das erstmals mit der Integration der Affenpocken-Epidemie getan haben, die im Mai 2022 urplötzlich in Europa für Aufregung sorgte. Heute gehen wir einen dieser Schritte und melden Ihnen erstmals die saisonalen Influenza-Fälle: es waren gestern ca. 1,508 Millionen. Die Grippewelle, die wir gerade sehen, gilt als die heftigste seit Jahren, was auch mit dem „Aussperren“ der Grippeviren aufgrund von Corona-Maßnahmen in den Jahren 2020, 2021 zu tun haben soll.

TH

Corona-Report 241/22 (hier zu 240)

Unser erster Coronareport dieser Woche zeigt wieder eine recht ruhige Entwicklung und es gibt eine Besonderheit, die wir herausstellen möchten: Die 7-Tage-Inzidenz ist heute schwächer angestiegen als am Dienstag der Vorwoche, obwohl das RKI sie hat am Wochenende stärker sinken lassen.

246,7 lautet die heutige Zahl. Das sind zwar mehr als die 226,8 vor einer Woche, aber nur noch eine Steigerung von 10 Punkten gegenüber gestern, am Dienstag vor einer Woche waren es 17,8 Punkte. Das war eine ungewöhnliche hohe Zahl, aber die erst Kältewelle des Winters haben nicht nur die Gasspeicher einigermaßen gefüllt überstanden, sie zog auch keine neue Corona-Welle nach sich. Wenn die Entwicklung so weiterläuft wie im Moment, könnte es im Frühjahr zum ersten Mal seit drei Jahre etwas wie eine echte Entspannung geben und wir diskutieren dann auch gerne über eine endemische Situation.

Sehr erfreulich für uns in Berlin: Die Inzidenz ist von über 290 auf heute 266 zurückgegangen. Weniger erfreulich: Für uns heißt das weiterhin freiwillig Maske in geschlossenen öffentlichen Räumen tragen. Lockern werden wir dies erst wieder bei einer Inzidenz von weniger als 200.

Das ist natürlich ein Vorgriff. 166 Todesfälle wurden heute gemeldet. Solange diese nicht ebenfalls merklich sinken, werden wir darauf bestehen, dass die Pandemie andauert. Immerhin, am vergangenen Montag waren es 211, allerdings wiederum eine ungewöhnlich hohe Zahl. Am 14-Tage-Durchschnitt von fast 120 Corona-Toten pro Tag hat sich bisher nichts geändert.

Heute haben wir ein wirtschaftliches Thema herausgesucht, das mit Corona zusammenhängt: Was passiert mit den Managergehältern in Unternehmen, die während Corona Staatshilfen bekamen? Zum Beispiel jenen der Lufthansa:

Das Lufthansa-Topmanagement soll trotz Staatshilfe für die Jahre 2021 und 2022 Bonuszahlungen erhalten, berichtet das „Handelsblatt“ und beruft sich auf Unternehmenskreise. Bei rund fünf Millionen Euro liege die Auszahlung für beide Jahre für ein einfaches Vorstandsmitglied.

Die Regelung ist umstritten. Laut „Handelsblatt“ haben im Aufsichtsrat einige Arbeitnehmervertreter gegen die Vergütung gestimmt. Sie hielten die Zahlung demnach für einen Verstoß gegen das Verbot von Bonuszahlungen während der staatlichen Rettung. Während der Corona-Krise und dem dadurch eingebrochenen Flugverkehr geriet die Lufthansa in Bedrängnis. Deutschland, Österreich, die Schweiz und Belgien sprangen dem Unternehmen mit neun Milliarden Euro zur Seite.

Trotz milliardenhoher Staatshilfe während Corona soll die Lufthansa-Führung einen Millionenbonus bekommen (msn.com)

Es gibt schöne Erklärungsmodelle dafür, dass Boni ohnehin keine Prämien für gutes Management sind, sondern Teil der Selbstbedienungsmentalität der Manager-Elite. Andererseits haben Airlines während der Pandemie den Rückgang ihrer Fluggastzahlen nun einmal nicht selbst verschuldet. Die Lufthansa war vor der Pandemie einer der ökonomisch stabilsten Traditionsfluglinien. Uns stört vor allem die Höhe der Vergütungen, und zwar unabhängig von Corona-Auswirkungen. Sie müssen daran denken, wenn Sie in der Luft sind, dass Sie diese überzogenen Gehälter immer mitbezahlen und dass  natürlich auch Staatshilfen höher ausfallen müssen, wenn sie solchen Luxus mitfinanzieren. Rechtlich, heißt es weiter, verstößt dieser „Langfristbonus“ bis 2025 wohl nicht gegen die Staatshilfen. Die Cum-Ex- und Cum-Cum-Geschäfte waren auch rechtmäßig, weil die Banken dem Staat quasi die Gesetze diktiert hatten, die einen solchen Umgang mit der Steuerpflichtigkeit  erlaubten. Aber das nur am Rande. „Bescheidenheit ist eine Zier, doch weiter kommt man ohne ihr“.  Man merkt der Grammatik an, dass dieses Sprichwort in Berlin entstanden sein muss und hier beherzigt man es auch besonders deutlich.

Die Frage ist letztlich, wer trägt wie viel zur Krisenbewältigung bei. Da sollten  auch Manager etwas zurückstecken, zumal die Spitzenverdiener ohnehin viel zu viele Mittel und Wege haben, mit wenig Abgaben an die Gemeinschaft durchzukommen.

Eh bien, das musste geschrieben werden, und damit zu den aktuellen Zahlen:

Die 7-Tage-Inzidenz beträgt bundesweit:

246,6 / (20.12.) / 251,1 (17.12.) / 247,8  (16.12.) / 239,6 (15.12.) / 231,2 (14.12.) / 228,1 (13.12.) / 210,3 (12.12.) / 215 (11.12., interpoliert) / 223,2 (10.12.) / 219,9 (09.12.) / 214,2 (08.12.) / 207,7 (07.12.) / 204,2 (06.12.) / 207,0 (03.12.) / 205,0 (02.12.) / 201,9 (01.12.) 196,7 (30.11.) 190,6 (29.11.) / 178,3 (28.11.) / 182,5 (27.11.) / 189,5 (26.11.)  

Wichtige Eckwerte seit Sommer 2022:

177,9 (23.11. = niedrigster Stand des Jahres 2022)  
213,0 (05.09. = niedrigster Stand seit der Sommerwelle 2022)
752,9 (16.07. = Höchststand während der Sommerwelle 2022)
799,9 (12.10. = Höchststand während der ersten Herbstwelle 2022)

Die Zahl der Neuinfektionen:

Heute gemeldet: 55.015, am gleichen Tag der Vorwoche waren es 53.745.

166 Todesfälle an / mit Corona wurden heute gemeldet, gestern waren es 143. Der Durchschnitt der letzten 14 Tage liegt bei ca. 119  Fällen (gleichbleibend gegenüber dem vergangenen Samstag).

Am 12.12.2022 betrug die Affenpocken-Fallzahl in Deutschland 3.675. Bis zum 07.12.2022 lag sie bei 3.673.  

TH

Corona-Report 240/22 (hier zu 239)

Der letzte Corona-Report der Woche zeigt wieder kein positives Bild, aber das große Erschrecken bleibt ebenfalls aus, weil die Inzidenz und die Neuinfektionen schon seit Wochen wieder ansteigen, ohne dass eine steile Formation in Form einer Welle zu beobachten ist. Auch die Todesfälle nehmen in der Folge des Anstiegs wieder zu. Derweil sorgen Prognose-Modelle für Fragezeichen, das China eine Zahl von einer Millionen oder mehr Corona-Toten vorhersagen.

CHICAGO, 16. Dezember (Reuters) – Chinas abrupte Aufhebung der strengen COVID-19-Beschränkungen könnte laut neuen Prognosen des US-amerikanischen Institute of Health Metrics and Evaluation (IHME) bis 2023 zu einer Explosion von Fällen und über einer Million Todesfällen führen.

Neues COVID-Modell prognostiziert über 1 Million Todesfälle in China | Reuters

Die Zero-Covid-Politik sei gegen die ursprünglichen Varianten von Covid 19 wirksam gewesen, aber nicht gegen die hochansteckenden Omikron-Varianten, die seit dem Frühjahr 2022 das Geschehen dominieren, heißt es. Verschiedene Modelle gegen von 0,964 bis 1,550 Millionen Toten in China im Jahr 2023 aus.

Allerdings unter überwiegend ungünstigen Annahmen, wie jener, dass China weiterhin ausschließlich auf die wenig wirksamen inländischen Impfstoffe setzt und die Impfquote der vulnerablen über 80-Jährigen nicht doch durch eine intensive Kampagne wesentlich angehoben werden kann. Je nach Modell werden sich in den nächsten Monaten demnach 30 bis 60 Prozent der chinesischen Bevölkerung infizieren. Zum Vergleich: Die angenommenen Todesfallzahlen unter ungünstigen Bedingungen liegen durchschnittlich auf dem Niveau der in den USA bisher registrierten Corona-Todesfälle, die Bevölkerung Chinas ist aber mehr als 4-mal größer.

Im November musste die chinesische Regierung die bisher äußerst strengen Anti-Covid-Maßnahmen nach Protesten von Teilen der Bevölkerung aufheben, die dazu führten, dass schon nach wenigen bekannten Infektionsfällen ganze Städte und Regionen abgeriegelt wurden. Gegenwärtig liegt die Zahl der gemeldeten Fälle bei ca. 2.000 pro Tag, das sind nur fünf Prozent der deutschen Zahlen, neue Todesfälle in China wurden nach dem 3. Dezember 2022 nicht mehr gemeldet. Im Grunde müssten die Infektionszahlen bereits stark ansteigen, damit die obigen Modelle eintreten können, davon ist bisher nichts zu sehen. Im Gegenteil, die Fallzahlen sind aktuell rückläufig, wie man der auf dieser Seite eingebundenen Grafik entnehmen kann: China COVID – Coronavirus-Statistiken – Worldometer (worldometers.info)

Das bedeutet nicht, dass sich dies nicht plötzlich ändern kann. Doch selbst bei einer enormen landesweiten Steigerungsrate der Zahlen von 10 Prozent jeden Tag vom heutigen Stand aus, also einem durchschnittlichen R-Wert von 1,1, würde es 66 Tage dauern, bis eine tägliche Infektionszahl von einer Million Menschen erreicht wäre. Zu dem Zeitpunkt läge die Infektions-Gesamtzahl erst bei ca. 11 Millionen, nicht einmal ein Prozent der chinesischen Bevölkerung. Alle Modelle gehen aber von einem Höhepunkt der modellierten Welle bis spätestens im April 2023 aus.

Die hiesigen Zahlen sind ebenso unspektakulär wie weiterhin unerfreulich:

Die 7-Tage-Inzidenz beträgt bundesweit:

251,1 (17.12.) / 247,8  (16.12.) / 239,6 (15.12.) / 231,2 (14.12.) / 228,1 (13.12.) / 210,3 (12.12.) / 215 (11.12., interpoliert) / 223,2 (10.12.) / 219,9 (09.12.) / 214,2 (08.12.) / 207,7 (07.12.) / 204,2 (06.12.) / 207,0 (03.12.) / 205,0 (02.12.) / 201,9 (01.12.) 196,7 (30.11.) 190,6 (29.11.) / 178,3 (28.11.) / 182,5 (27.11.) / 189,5 (26.11.)  

Das Bundesland mit der höchsten Inzidenz ist Bremen (472,6), die niedrigste Inzidenz weist Thüringen auf (121,1). Die Spannweite beträgt demnach 390 Prozent. In Berlin ziehen die Zahlen derzeit deutlicher an als im Bundesdurchschnitt, der Hauptstadt-Staat liegt mit 291,7 nun wieder deutlich über dem Bundesdurchschnitt. Ein dringender Appell daher von uns, im öffentlichen Raum eine FFP2-Maske zu tragen, denn auch die Dynamik ist deutlich höher als im Bund. Während dort die Inzidenz von ca. 178 auf ca. 250 anstieg, ging es in Berlin von ca. 155 auf ca. 290 hoch.

Wichtige Eckwerte seit Sommer 2022:

177,9 (23.11. = niedrigster Stand des Jahres 2022)  
213,0 (05.09. = niedrigster Stand seit der Sommerwelle 2022)
752,9 (16.07. = Höchststand während der Sommerwelle 2022)
799,9 (12.10. = Höchststand während der ersten Herbstwelle 2022)

Die Zahl der Neuinfektionen:

34.308 (gemeldet am 17.12.) gegenüber 32.865 am gleichen Tag der Vorwoche

40.701 gemeldet am 16.12.) gegenüber 35.826 am gleichen Tag der Vorwoche

 147 Todesfälle an / mit Corona wurden heute gemeldet, gestern waren es 143. Der Durchschnitt der letzten 14 Tage liegt bei ca. 119  Fällen (+4 gegenüber vorgestern).

Am 12.12.2022 betrug die Affenpocken-Fallzahl in Deutschland 3.675. Bis zum 07.12.2022 lag sie bei 3.673.  

TH

Corona-Report 239/22 (hier zu 238)

So könnte es sich in nächster Zeit einpendeln. Bis zu fünf Corona-Reporte pro Woche ergeben Sinn, weil nur an fünf Tagen das RKI neue Todesfall- und Neuinfektionszahlen ausweist. Was wiederum an Wochenend-Meldepausen bei den Gesundheitsämtern liegt. Zwei Reporte sind derzeit Pflicht: der am Dienstag, nach der Pause, der am Samstag, der letzte Tag vor der nächsten Pause.

Wir hätten dann aber einen Gap von vier Tagen dazwischen, deswegen läuft es derzeit auf Dienstag, Donnerstag und Samstag hinaus. Sofern nicht an den übrigen Tagen etwas besonders Aufregendes zu vermelden kann. War es gestern nicht. Die Inzidenz stieg maßvoll an, heute etwas stärker (bundesweit von 231,2 auf 239,6, also um ca. 3,6 Prozent). Leider ist die Zahl der Todesfälle mit 230 wieder sehr hoch, zog diese Woche gegenüber der letzten Woche generell wieder an. In Berlin stieg die Inzidenz von gestern auf heute sogar um 17 Punkte von 240 auf 257. Das bedeutet, Maske in geschlossenen öffentlichen Räumen ist für uns wieder selbstauferlegte Pflicht. Wie heute beim Einkaufen.

Es gibt heute aber auch ein besonderes Thema, über das wir Sie informieren wollen. Die Übersterblichkeit haben wir in den jüngsten Reporten bereits mehrfach erwähnt, vor allem das Rätsel um die Übersterblichkeit im Oktober und November in Deutschland, die nur teilweise auf Corona-Fälle zurückzuführen sein kann.

Heute geht es wieder nur um die Corona-Sterblichkeit, und die liegt laut WHO erheblich höher als bisher angenommen. Bei Worldometers, wo wir die Weltzahlen recherchieren, haben wir gegenwärtig eine Zahl von 6,62 Millionen Corona-Toten zu Buche stehen. Die WHO geht aktuell aber von 14,83 Millionen Menschen aus, die ohne die Pandemie nicht gestorben wären. Das ist eine andere Definition als „an oder mit Corona verstorben“:

Nach Statistiker-Kritik – WHO berechnet Corona-Übersterblichkeit für Deutschland neu (msn.com)

Für Deutschland berechnete das WHO-Datenanalyseteam die ursprüngliche Schätzung neu und kam zu dem Schluss, dass es in den beiden Jahren eine Übersterblichkeit von 122.000 – und nicht 195.000 – gab. Eine Studie der Universität Duisburg-Essen hatte für 2020 auch die demografische Entwicklung berücksichtigt und kam zu dem Schluss, dass ein Teil der zusätzlichen Todesfälle auf die wachsende Zahl der über-80-Jährigen zurückzuführen sei.

Die gegenwärtige Zahl bis Anfang 2022 und die „außerplanmäßigen“ Todesfälle, die seitdem dazukamen, sind aber gemäß nationalen Zahlen recht ähnlich gelagert, bisher weist das RKI etwas über 150.000 Tote in Deutschland aus, 28.000 davon demnach im laufenden Jahr. Dies wiederum deckt sich mit unserer Beobachtung, dass wir überwiegend Tagesdurchschnitte von 110-120 zu verzeichnen hatten. Gegenwärtig sind es 115, mit wieder leicht steigender Tendenz. Allerdings, siehe oben, müssten in den Zahlen der WHO auch „sekundäre Fäll“ oder „Kollateralschäden“ enthalten sein, z. B. Verschleppungen anderer Erkrankungen wegen der zeitweiligen Überlastung des Gesundheitssystems und dadurch bedingte Todesfälle. Weiter wird im betreffenden Artikel ausgeführt:

Der Grund für das unterschiedliche Ergebnis zwischen den Berechnungen der WHO und dem Statistischen Bundesamt liegt in den verschiedenen Berechnungsmethoden. „Das Statistische Bundesamt verwendet zur Berechnung der monatlichen Übersterblichkeit den Median der monatlichen Sterbefallzahlen der vier vorangegangenen Jahre als Referenz. Diese wurde vermutlich gewählt, da sie in einem Satz erklärt, und damit transparent ist.“, erläutert Jonas Schöley, Experte am Max-Planck-Institut für demografische Forschung.

„Es gibt aber genauere, wenngleich komplizierte Methoden, zum Beispiel die der WHO, um die erwarteten Sterbefälle in Abwesenheit der Covid-19-Pandemie zu berechnen.“, führt der Experte aus. Laut Schöley gebe die WHO Unsicherheitsintervalle um die geschätzte Übersterblichkeit an. Das sei nützlich, um keine falschen Schlüsse auf Basis von Zufallsschwankungen zu ziehen.

Besonders Länder mit mittlerem Einkommen, etwa in Mittel- und Südamerika, seien von der Korrektur der Zahlen durch die WHO besonders negativ betroffen, als die Zahlen für sie nun viel höher angesetzt werden als bisher. Wenig hingegen ändere sich bei Ländern mit niedrigem Einkommen, wegen der dort überwiegend sehr jungen Bevölkerung, die von der Corona-Sterblichkeit weniger betroffen ist. Wir haben ja die Zahlen für Afrika anschaut. Gab es dort wirklich insgesamt so wenige Coronafälle wie gemeldet oder fiel die Pandemie lediglich nicht so sehr ins Gewicht, weil sie eben dort für weniger schwere und Sterbefälle gesorgt hat? Die reinen Infektionszahlen sind nach unserer Ansicht in diesen Ländern erheblich zu niedrig angegeben worden, weil die Erfassung noch schlechter war und ist als bei uns. Dieser Umstand verzerrt natürlich auch die Proportionen bei den Weltzahlen und die Weltzahlen im Ganzen sind in Wirklichkeit viel höher, das ist uns schon länger klar. Das gilt offenbar jedoch  auch für die Todesfallzahlen, junge Bevölkerung hin oder her:

Schöley merkt hierzu an, dass in weiten Teilen Afrikas, in Teilen Asiens sowie in Südamerika Todesfälle nur sehr unzuverlässig registriert werden. Übersterblichkeit könne laut Schöley daher nicht aufgrund von gemeldeten Todesfällen geschätzt werden, sie werde indirekt aufgrund von Korrelationen zwischen Übersterblichkeit und vorhandenen Variablen wie dem Bruttoinlandsprodukt geschätzt.

„Die WHO geht mit diesen Unsicherheiten in der Schätzung transparent um und veröffentlicht Unsicherheitsintervalle um die geschätzte Übersterblichkeit und im Ranking verschiedener Länder.“, führt Schöley weiter aus.

Das Zwischenfazit, bevor weitere statistische Unsicherheitsfaktoren ausgeführt werden:

„Die durch COVID-19 verursachte Übersterblichkeit ist in ihrer Höhe und in ihrem globalen Ausmaß einzigartig in den letzten 70 Jahren. Dies können wir auch an Rückgängen in der Periodenlebenserwartung für die Jahre 2020/21 sehen, die in solch einem Ausmaß wie seit Februar 2020, zumindest für Westeuropa und die USA, in der Nachkriegszeit nicht beobachtet wurde.“, betont Schöley.

Deutschland hat besonders 2021 bei der Veränderung der Lebenserwartung schlecht abgeschnitten, als sich bei manchen Ländern schon wieder eine positive Tendenz abzeichnet. Und im laufenden Jahr? Insgesamt gab es weniger Corona-Tote, aber die Übersterblichkeit hat sich zuletzt, im Oktober und November, deutlich beschleunigt, und das wirkt sich unweigerlich negativ auf die Lebenserwartung aus.

Und nun die heutigen Zahlen:

Die 7-Tage-Inzidenz beträgt bundesweit:

239,6 (15.12.) / 231,2 (14.12.) / 228,1 (13.12.) / 210,3 (12.12.) / 215 (11.12., interpoliert) / 223,2 (10.12.) / 219,9 (09.12.) / 214,2 (08.12.) / 207,7 (07.12.) / 204,2 (06.12.) / 207,0 (03.12.) / 205,0 (02.12.) / 201,9 (01.12.) 196,7 (30.11.) 190,6 (29.11.) / 178,3 (28.11.) / 182,5 (27.11.) / 189,5 (26.11.) / 190,6 (25.11.) / 186,9 (24.11.) / 177,9 (23.11.) / 183,2 (22.11.)  

Die Werte der einzelnen Bundesländer weichen vom Bundesdurchschnitt um bis zu 100 Prozent nach oben und nach unten ab.

Wichtige Eckwerte seit Sommer 2022:

177,9 (23.11. = niedrigster Stand des Jahres 2022)  
213,0 (05.09. = niedrigster Stand seit der Sommerwelle 2022)
752,9 (16.07. = Höchststand während der Sommerwelle 2022)
799,9 (12.10. = Höchststand während der ersten Herbstwelle 2022)

Die Zahl der gemeldeten Neuinfektionen beläuft sich heute auf 44.875, , am gleichen Tag der Vorwoche lag der Wert bei 40.256.

230 Todesfälle an / mit Corona wurden heute gemeldet. Der Durchschnitt der letzten 14 Tage liegt bei ca. 115  Fällen (+6 gegenüber vorgestern).

Am 12.12.2022 betrug  Affenpocken-Fallzahl in Deutschland betrug  3.675. Bis zum 07.12.2022 lag sie bei 3.673.  

TH

Corona-Report 238/22 (hier zu 237)

Zuletzt dachten wir darüber nach, die  Zahl der Corona-Reporte zu reduzieren, aber zwei pro Woche wären es vorerst auch weiterhin: Der Dienstagsreport und der Samstagsreport. Denn an diesen beiden Tagen gibt es erstmals und letztmals in einer Woche „realistische“ Daten. Nicht Daten, die das gesamte Infektionsgeschehen spiegeln, aber solche, die nicht auf einer Sammlung übers Wochenende ohne Meldung beruhen, weil viele Gesundheitsämter am Wochenende nicht mehr ans RKI melden. Seit der letzten Durchsicht gab es auch zwei neue Affenpockenfälle, aber das nur am Rande.

Die Frage ist nun, ob wir es bei zwei Meldungen pro Woche belassen können. Insbesondere durch die Tatsache, dass das RKI die Inzidenz am Wochenende weiterhin ausweist und geradezu auf pedantische Weise sinken lässt, ergibt sich mittlerweile wieder ein größerer Gap zum Dienstag und damit heute ein Anstieg um nicht weniger als knapp 8,5 Prozent gegenüber gestern. Selbstverständlich machen wir das zum Inhalt eines Reports, denn es ist erstens kurios, die Inzisdnez an den Wochenenden als sinkend zu beschreiben (auf welcher Annahme basierend, das würde uns wirklich interessieren, wenn doch die Gesundheitsämter keine Fälle melden?), um dann am Wochenanfang einen überproportionalen Anstieg anzeigen zu müssen. Deswegen ist heute auch unsere Inzidenzgrafik rot eingefärbt (Anstieg innerhalb von 24 Stunden um mehr als 6 Prozent).

Heute gibt es die Zahlen wieder sofort, danach widmen wir uns dem Thema des Tages: Die Übersterblichkeit schlägt derzeit wieder hohe Wellen, wie schon Anfang November, als sie für Oktober festgestellt wurde. Wir hatten damals einen unserer Reporte zum Thementag für die Übersterblichkeit gemacht.

Die aktuellen Zahlen

Die 7-Tage-Inzidenz beträgt bundesweit:

228,1 (13.12.) / 210,3 (12.12.) / 215 (11.12., interpoliert) / 223,2 (10.12.) / 219,9 (09.12.) / 214,2 (08.12.) / 207,7 (07.12.) / 204,2 (06.12.) / 207,0 (03.12.) / 205,0 (02.12.) / 201,9 (01.12.) 196,7 (30.11.) 190,6 (29.11.) / 178,3 (28.11.) / 182,5 (27.11.) / 189,5 (26.11.) / 190,6 (25.11.) / 186,9 (24.11.) / 177,9 (23.11.) / 183,2 (22.11.)  

Die Werte der einzelnen Bundesländer weichen vom Bundesdurchschnitt um bis zu 100 Prozent nach oben und nach unten ab.

Wichtige Eckwerte seit Sommer 2022:

177,9 (23.11. = niedrigster Stand des Jahres 2022)  
213,0 (05.09. = niedrigster Stand seit der Sommerwelle 2022)
752,9 (16.07. = Höchststand während der Sommerwelle 2022)
799,9 (12.10. = Höchststand während der ersten Herbstwelle 2022)

Die Zahl der gemeldeten Neuinfektionen beläuft sich heute auf 53.745, , am gleichen Tag der Vorwoche lag der Wert bei 46.787..

221 Todesfälle an / mit Corona wurden heute gemeldet. Der Durchschnitt der letzten 14 Tage liegt bei ca. 109 Fällen (-2 gegenüber dem vergangenen Samstag).

Die Affenpocken-Fallzahl in Deutschland beträgt 3.675. Bis zum 07.12.2022 lag sie bei 3.673.  

Was hat es nun mit der Übersterblichkeit auf sich, die auch im November wieder zu verzeichnen war und um deren Deutung aktuell heftig gerungen wird? Ist es Corona, wenigstens überwiegend? Inklusive Folgeerscheinungen, inklusive Problemen bei der medzinischen Versorgung wegen anderer Erkrankungen durch die hohe Corona-Belegungslast der Kliniken? Inklusive möglicher psychsicher Folgen der Multikrisenzeit, die wir erleben?

Wie man darauf einen Spin aufbauen kann, sehen Sie hier: Übersterblichkeit: Herbst der Totgeimpften (philosophia-perennis.com)

Dass daran etwas falsch sein muss, liegt auf der Hand: Die Impfquoten steigen derzeit kaum noch, das Imfgeschehen war schon in den Monaten vor der seit Oktober massiv angestiegenen Übersterblichkeit ganz deutlich rückläufig. Wenn man die Übersterblichkeit versucht aus Impfnebenwirkungen abzuleiten, dann hätte es einen sprunghaften Anstieg der Sterbefallziffern ab Anfang 2021 geben müssen, spätestens Mitte 2021, als die Zweitimpfungsquote anzog. Ansonsten wird vor allem geunkt:

„die mangelnde Vorsorge während der überzogenen Lockdowns während der Pandemie auch eine Rolle bei den erhöhten Todesfällen spielen, haben Studien bereits belegt. Wie groß der Anteil jedoch ist, lässt sich auf der Grundlage der schwachen Daten in Deutschland nicht genau beziffern.“ (Prof. Klaus Stöhr)

Vor allem wird sich wohl kaum belegen lassen, welche Selbstmorde nun den Lockdowns geschuldet sind und welche den Belastungen durch die Pandemie im Allgemeinen und wo genau die Unterversorgung zu welchem Zeitpunkt so relevant war. Nach dem, was wir wissen, vor allem zu den Zeiten, als es eben keine Lockdowns, dafür aber massive Ansteckungszahlen gab. Ein Problem ist freilich, dass der Gesundheitsminister nicht so „sauber“ ist, wie er gerne tut und dass er zum Beispiel die Interessen der Klinikschließer vertritt, war vor der Pandemie eigentlich jedem geläufig, der seine Tweets las. Dass er jetzt eine Reform machen will, ändert daran übrigens nicht grundsätzlich etwas, denn die Fallpauschalen, die das Grundübel darstellen und Patienten auf finanzialisierbare Objekte reduzieren, werden nicht abgeschafft werden. Das ist es eher, was uns auf Distanz hält, als dass er sich bei dieser oder jener Einschätzung während der Pandemie geirrt haben könnte.

Das trifft mehr oder weniger auf alle zu, die Prognosen zur weiteren Entwicklung abgeben wollten. Wer in Kaffeesatzleserei macht, der muss sich eben zurechnen lassen, dass der Kaffeesatz eine ziemlich unsaubere Schriftquelle ist. Dass Lauterbach weiterhin viel kommuniziert und (in Relation dazu) zu wenig bewirkt, seit er Gesundheitsminister ist, müssen wir ebenfalls festhalten.

In Östereich und anderen EU-Ländern ist ein ähnliches Phänomen festzustellen: Übersterblichkeit von Mai bis November von knapp neun Prozent (msn.com)

Auch im mittlerweile dritten Pandemiejahr 2022 gibt es wieder eine deutliche Übersterblichkeit in Österreich. Von Ende Mai bis Mitte November lag die Übersterblichkeit dem Wiener Landesstatistiker Ramon Bauer zufolge bei knapp neun Prozent, insbesondere „in der Altersgruppe 65 plus“, sagte er am Samstag im „Ö1“-Mittagsjournal. Österreichweit gab es somit rund 3500 Tote mehr als erwartet. Als Vergleichszeitraum wurden die fünf Jahre vor der Pandemie – 2015 bis 2019 – genommen.

Von den 3500 zusätzlichen Opfern starb rund ein Drittel durch Covid, mehr als 2000 Tote können aber nicht durch eine Corona-Infektion erklärt werden. Rund 300 Menschen sind heuer an der Sommerhitze oder deren Folgen gestorben. Ansonsten gibt es zwei weitere Thesen für die gestiegene Zahl an Toten. Einerseits gebe es den Verschleppungseffekt: In den ersten beiden Pandemiejahren gab es keine Grippewelle, heuer starben über das gesamte Jahr verteilt vor allem angeschlagene und ältere Menschen. Dazu kommen die Folgeschäden durch die Pandemie durch das überlastete Gesundheitssystem, erläuterte der Statistiker. Dazu zählen beispielsweise nicht stattgefundene Untersuchungen oder Behandlungen.

Ähnlich verläuft die „Mainstream-Argumentation“ in Deutschland. In den Kalenderwochen 36 bis 44 des Jahres 2022 war die Sterbeziffer nach dieser Quelle in Österreich sogar um 11 bis 20 Prozent erhöht, in Deutschland liegt die Zahl noch etwas höher. Eine weitere Parallele: Aktuell und schon 2021 konnte die Übersterblichkeit in weitaus geringerem Maße durch Corona-Tote erklärt werden als 2020. In den sozialen Netzwerken gibt es interessante Diskussionen und Grafiken zur Situation in Deutschland: Vor allem diese Darstellung ist sehr interessant, belegt nach unserer Ansicht aber nicht eine Übersterblichkeit durch Impfschäden:

Vielleicht wird es weitergehen wie mit dem Sabotageleck von Nord Stream 2. Es blubbert alles vor sich hin, aber man kommt nicht zu Ermittlungsergebnissen. Nach unserer Ansicht ist das, anders als bei einem Sabotageakt, den ja irgendwer verübt haben muss, bei der Übersterblichkeit auch gar nicht so einfach: Wir wenden uns bisher dagegen, die Pandemie als endemische Lage umzudefinieren, auch die heutige Zahl von 221 neuen gemeldeten Todesfällen an / mit Corona ist ein richtiggehender Rückschlag, so viele waren es seit dem 24.11. nicht mehr.

Aber trotzdem kommt dabei „nur“  eine Übersterblichkeit von höchstens 4.000 Menschen im Monat heraus (gegenwärtig durchschnittlich 110 Fälle pro Tag = ca. 3.300 im November), inklusive aller Fälle von „mit“ und nicht „an“ Corona. Und nicht eine von ca. 15.000, wie wir sie zuletzt gesehen haben. Deswegen ist es schon wichtig, die Todesfälle mal nach ID-Klassifizierung zu trennen.

Die tatsächlichen Hintergründe von Todesursachen, die auf den ersten Blick nicht spektakulär wirken, sind jedoch nicht ohne Weiteres festzustellen, falls jemand nicht als infiziert galt und nicht obduziert wurde um die genaue Todesursache zu ermitteln, also in den allermeisten Fällen. Ein Herzschlag ist ein Herzschlag, ein natürlicher Tod ein natürlicher Tod. Weil es zumeist keinen Grund gibt, z. B. wegen des Hintergrunds eines möglichen Verbrechens weiter zu ermitteln und spezielle Auslöser aufzudecken, wird das Rätsel um die Übersterblichkeit nicht vollkommen gelöst werden. Man kann höchstens mit Indikatoren arbeiten, nicht mit exakten Zahlen. Und diese Indikatoren, man sieht es gerade, lassen alle möglichen Spekulationen zu, aber keine seriöse Belegung irgendeiner (absichtlich) verborgenen Ursache. Wenn es dazu etwas Bahnbrechendes gibt, werden wir es Ihnen auf jeden Fall mitteilen.

TH

Corona-Report 237/22 (hier zu 236

Wir hätten den heutigen Corona-Report nicht geschrieben, wenn der Samstags-Überblick nicht mittlerweile eine Tradition wäre, die wir noch nie durchbrochen haben. Es gibt nämlich nicht viel zu erzählen. Die Inzidenz steigt weiter an, die Menschen halten sich nicht daran.

Das klingt jetzt etwas unrund, stimmt aber. Obwohl Berlin mit 235,7 über dem heutigen Bundesdurchschnitt von 223,3 liegt, waren wir im ersten Geschäft, in das wir uns heute hineinkämpfen mussten, fast allein auf weiter Flur, mit der FFP2-Maske. Möge eine plötzlich auftretende Killervariante sie alle holen. Im zweiten Geschäft, in dem es nicht so eng war, haben wir’s dann auch sein gelassen. Wir können aber mittlerweile  nachfühlen, wie die Nichtträger zeitweise angestarrt wurden.

Nun ja, vielleicht mit weniger Feindseligkeit, aber mit derselben Grundhaltung, dass bei diesem Mensch mit dem weißen oder sonstwiefarbigen Tuch im Gesicht ein Defekt vorliegen muss. Sei’s ein geistiger oder ein optischer Defekt. Möge uns alle der Teufel holen. Wenn man sich in der Welt und besonders in diesem Land umblickt, gewinnt man sowieso immer mehr den Eindruck, genau dies wird uns unvermeidlich erwarten und es wird schneller gehen, als viele denken.

Bayern und Sachsen heben schon die Corona-Pfllicht im ÖPNV auf. Ausgerechnet in den Bundesländern, die häufig durch besonders hohe Infektionszahlen aufgefallen sind, als es wirklich zur Sache ging, während der Delta-Welle vor einem Jahr. Wo die Unvernunft am größten, da meist auch der Populismus. News zur Corona-Pandemie – EU-Arzneimittelbehörde warnt vor schwindender Wirkung der Corona-Medikament (msn.com) Wie der Titel verkündet, wird im selben Artikel darüber berichtet, dass zugelassene Corona-Medikamente gegen die aktuellen Varianten nicht mehr wirksam sind. Das ist auch unser Thema des Tages. Dabei geht es nicht um die Impfstoffe, sondern um Präparate für Menschen, die bereits infiziert sind:

Die EU-Arzneimittelbehörde EMA hat vor der schwindenden Wirksamkeit mehrerer Corona-Medikamente auf Antikörperbasis gegen die jüngsten Subvarianten des Virus gewarnt. Labortests hätten gezeigt, dass die betroffenen Präparate „wenig wirksam bei der Neutralisierung der Omikron-Subvarianten BA.4.6, BA.2.75.2 und XBB“ seien, erklärte die in Amsterdam ansässige Behörde am Freitag.

Sogenannte monoklonale Antikörper, die per Injektion oder Infusion im Krankenhaus verabreicht werden, haben bisher dazu beigetragen, die Symptome von Covid-19 bei zahlreichen Risikopatienten oder im Krankenhaus behandelten Erkrankten abzumildern. Monoklonale Antikörper sind im Labor hergestellte Proteine, die dem Immunsystem beim Kampf gegen Covid-19 helfen. 

Zu den wichtigsten Corona-Medikamenten auf Antikörperbasis gehören Evusheld des britischen Pharma-Herstellers AstraZeneca, Ronapreve des französischen Konzerns Roche sowie das vom britischen Unternehmen GlaxoSmithKline und von der US-Firma Vir entwickelte Xevudy. 

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hatte bereits im September empfohlen, Xevudy und Ronapreve nicht weiter zu verwenden, da sie gegen neue Varianten nicht mehr wirksam seien.

Hat man das eigentlich mitberücksichtigt, als es hieß, es käme ja nun aktuell zu viel weniger schweren Verläufen als bei den vorherigen Varianten – dass auch die Medikamente zur Linderung der Erkrankung nicht mehr das sind, was sie mal waren?

Höchste Zeit, die Frage aller Fragen zu stellen: Corona-Debatte: Was können wir bei der nächsten Pandemie besser machen? (msn.com). So vieles und doch nicht alles, das geht aus dem Artikel hervor, der sehr vernünftig klingt. Aber gerade die Berliner Zeitung hat auch dezidierten Impfgegnern ziemlich viel Raum gegeben, und zwar zu einer Zeit, als die Impfkampagne noch nicht wegen der Omikron-Immunflucht problematisch wurde. So problematisch, dass wir zum Beispiel bisher auf die vierte Spritze verzichtet haben, ohne die ersten drei zu bereuen. Mittlerweile gibt es die angepassten Impfstoffe, aber wir sind ja schon wieder eine Mutationsrunde weiter und wieder heißt es: Wer zum Beispiel mit Omikron BA.5 angesteckt war, kann sich durchaus wieder BQ 1.1 einfangen. Gleiches gilt natürlich auch für den Schutz durch Impfstoffe gegen BA.1 oder BA.5. Wenn Sie mitdebattieren möchten über die Eindrücke und Erkenntnisse, die Sie während der Coronakrise gewonnen haben, der Artikel ist Bestandteil des Debattenforums der Berliner Zeitung, wenn wir’s richtig verstanden haben. Wenn Sie anderer Ansicht sind als der Autor, der versucht, sehr mittig zu schreiben, hauen Sie in die Tasten! Sie wissen, dass wir regelmäßig im Team Vorsicht waren, aber im Moment leider auch die Prioritäten sich zu verschieben beginnen, dank der Dominanz anderer Krisensymptome dieser Gesellschaft, für die angeblich das schwache Abschneiden der Fußballnationalmannschaft der Männer bei der aktuellen WM sinnbildlich sein soll: überheblich, besserwisserisch, satt.

 Ja, stimmt schon. Trifft aber eben wieder nur auf einen Teil dieser Gesellschaft zu, der andere kriegt es immer mehr mit der Angst vor wirtschaftlicher und persönlicher Not zu tun und hält die ständige Selbstoptimierung, die ein stets perfekt angepasster Umgang mit einer Pandemie voraussetzt, nervlich gar nicht mehr durch. Wir enden bei einer Ansicht, die im Artikel beschrieben wird und die wir teilen: Es handelt sich um eine soziale Krise, nicht nur um eine gesundheitliche. Und sie trifft die Schwachen am meisten, wie eigentlich immer. Wie die anderen darauf reagieren, das zeigt, wo eine Gesellschaft steht. Im Moment steht sie auf der Position, dass 100 Tote am Tag kein Problem sind. Wenn es so weitergeht, könnte eine weitere hübsche Pandemie wie diese oder deren plötzliches Wiederaufflammen durch eine gefährliche Variante dafür sorgen, dass die Überalterung der Gesellschaft spät, gänzlich unerwartet, aber sehr nachhaltig gebremst wird.

Uns soll niemand erzählen, dass in ebenjener Gesellschaft und mittendrin in dieser Gesellschaft nicht viele genau diese Entwicklung gut finden. Dieses Gefühl nehmen wir mit aus der Pandemie. Es hat nicht dazu geführt, dass wir dieser Gesellschaft eine bessere oder humanere Bewältigung der Krisen zutrauen, die noch kommen. Denn jede Krise ist anders und man fängt von vorne an. Auch im laufenden Krieg in der Ukraine, der unser Leben mittlerweile beeinflusst, ist es so, dass man anfangs nicht absehen kann, wie er sich entwickelt. Man konnte nicht aus Corona für diese Krise lernen. Was man lernen könnte, wäre ein empathischerer Umgang miteinander, der würde in jeder Krise positive Wirkung zeigen. Aber wirkt es derzeit so? Lernprozesse wie jener, wieder zurückzufinden aus dem neoliberalen Ego-Tunnel, das ist eine Generationenaufgabe. Es sei denn, es passiert etwas noch Schrecklicheres, das wirklich mal alle gleichermaßen trifft. Hoffentlich bleibt uns das trotzdem erspart.

Die Zahlen von heute:

Die 7-Tage-Inzidenz beträgt bundesweit:

223,2 (10.12.) / 219,9 (09.12.) / 214,2 (08.12.) / 207,7 (07.12.) / 204,2 (06.12.) / 207,0 (03.12.) / 205,0 (02.12.) / 201,9 (01.12.) 196,7 (30.11.) 190,6 (29.11.) / 178,3 (28.11.) / 182,5 (27.11.) / 189,5 (26.11.) / 190,6 (25.11.) / 186,9 (24.11.) / 177,9 (23.11.) / 183,2 (22.11.)  

Die Werte der einzelnen Bundesländer weichen um bis zu 100 Prozent nach oben und nach unten ab.

Wichtige Eckwerte seit Sommer 2022:

177,9 (23.11. = niedrigster Stand des Jahres 2022)  
213,0 (05.09. = niedrigster Stand seit der Sommerwelle 2022)
752,9 (16.07. = Höchststand während der Sommerwelle 2022)
799,9 (12.10. = Höchststand während der ersten Herbstwelle 2022)

Die Zahl der gemeldeten Neuinfektionen beläuft sich heute auf 32.865, am gleichen Tag der Vorwoche lag der Wert bei 27.841.

115 Todesfälle an / mit Corona wurden heute gemeldet. Der Durchschnitt der letzten 14 Tage liegt bei ca. 111 Fällen (-6 gegenüber gestern).

Die Affenpocken-Fallzahl in Deutschland beträgt 3.673. Sie stieg zuletzt am 02.12. um einen Fall. Zuvor war die Zahl seit dem 11.11.2022 stabil. Das RKI veröffentlicht nur gesicherte, keine Verdachtsfälle. Gegenwärtig verfolgen wir die Zahlen in diesem Bereich nur noch wöchentlich.

Dafür nehmen Atemwegserkrankungen außerhalb von Corona derzeit deutlich zu. Wir beobachten das Phänomen und werden unseren Report erweitern, sollte sich daraus eine neue allgemeine Gefährdungslage ergeben.

TH

Corona-Report 236/22 (hier zu 235)

Unser dritter Corona-Report für diese Woche zeigt ein weiterhin leicht negatives Bild ohne dramatische Spitzen. Die Inzidenz steigt wieder um 5,7 Punkte bzw. knapp 2,7 Prozent, die heutigen Fallzahlen liegen um etwa 15 Prozent höher als diejenigen, die vor einer Woche gemeldet wurden.

 Im letzten Report haben wir uns zum „Flickenteppich“ der Corona-Maßnahmen geäußert, heute gibt es dazu eine passende Umfrage von Civey:

Civey-Umfrage: Sollten Corona-Maßnahmen Ihrer Meinung nach bundesweit oder je nach Bundesland gelten? – Civey

Obwohl die meisten Coronamaßnahmen laut Infektionsschutzgesetz im April außer Kraft getreten sind, können Bundesländer für Regionen mit hohem Infektionsgeschehen zusätzliche Regeln verhängen. Bis vor Kurzem galt dennoch bundesweit eine Maskenpflicht im öffentlichen Nahverkehr (ÖPNV) und die Isolationspflicht. Kürzlich haben fünf Länder die Isolationspflicht gekippt und die Debatte über einheitliche Coronaregeln erneut angeregt.

Die Industrie- und Handelskammer des Saarlandes (IHK) kritisiert etwa die Ungleichbehandlung für Menschen, die zwischen Rheinland-Pfalz und Saarland pendeln. „Der entstandene Flickenteppich bei den Isolationspflichten fördert sicherlich nicht das Vertrauen der Bevölkerung in die politischen Maßnahmen zur Coronabekämpfung,“ teilte die IHK der SR mit. Ähnlich äußert sich der Spiegel am Mittwoch in „Die Lage am Morgen“.

Diese Woche haben Bayern und Sachsen-Anhalt angekündigt, die Maskenpflicht im ÖPNV aufzuheben. Grund sei die aktuell stabile Infektionslage vor Ort. Niedersachsen, Berlin und Brandenburg wollen dagegen vorerst an der Maskenpflicht im ÖPNV festhalten. Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) und das RKI empfehlen nach wie vor die Masken- und Isolationspflicht , da sie laut rbb einen Anstieg an Neuinfektionen erwarten.

Rheinland-Pfalz war das fünfte Bundesland, das kurz nach den vier Vorreitern (Bayern, Baden-Württemberg, Hessen und Schleswig-Holstein) die Isolationspflicht aufhob, während sie im Saarland weiterhin gilt. Das Saarland war über viele Monate hinweg ein Hochinzidenz-Bundesland. Verständlich, dass man dort vorsichtig ist. Allerdings sind auch zwei der anderen Bundesländer immer wieder mit sehr hohen Zahlen aufgefallen, die bayerischen waren zwischenzeitlich sogar die höchsten deutschlandweit.

Eine weit überwiegende Mehrheit wünscht sich nach aktuellem Stand der Umfrage eine bundesweite Regelung – überwiegend wohl wegen der oben angesprochenen Probleme beim Pendeln oder Reisen, der eine oder die andere wohl auch aus einem prinzipiellen Ordnungssinn heraus. Derzeit gibt es für eindeutig oder eher bundesweit eine Zweidrittelmehrheit. Wir haben abweichend votiert, nämlich mit „unentschieden“. Es es ist doch richtig, Hotspots besonders abschirmen zu können und dort stärkere Maßnahmen durchzuführen als allgemein.

Es kommt also darauf an, welche Maßnahmen bundesweit koordiniert werden müssen und welche man besser vor Ort durchführt. Regeln, welche das Reisen betreffen, sollten bundesweit gelten, auch im ÖPNV, aber bei der Isolationspflicht oder bezüglich geschlossener öffentlicher Räume  sind wir uns gar nicht sicher: Es ergibt sehr wohl einen Unterschied in der Betrachtung, ob ein Bundesland derzeit gerade eine Inzidenz von 114,5 hat (Thüringen) oder eine von 431 (Niedersachsen), aktuell der geringste und der höchste Wert, wenn es darum geht, die Bremse anzuziehen oder mehr Leine geben zu können. Bei einem Inzidenzwert von 115 tragen wir zum Beispiel keine Maske mehr beim Einkaufen, wohl aber bei über 200, wie wir sie aktuell in Berlin wieder haben. Dies unter Berücksichtigung der Tatsache, dass die gegenwärtig vorherrschenden Varianten seltener zu schweren Verläufen führen als Delta vor einem Jahr, als bis zu mehr als 1.000 Menschen pro Tag in Deutschland an / mit Corona verstarben.

Es hängt also vom Stand der Pandemie ab. Vor einem Jahr war es gar nicht anders möglich, als bundesweit relativ strikt zu operieren. Unsere Ansicht kennen Sie, die Todesfallzahlen sind weiterhin zu hoch, um von einem Übergang zur endemischen Lage sprechen zu können, aber es ist eben aktuell doch anders als vor 12 Monaten. Damals wusste niemand so recht, wie dramatisch die Lage noch werden würde, derzeit ist sie um einiges ruhiger. Generell wurde das ja auch berücksichtigt, ohne dass man von einem optimal angepassten Corona-Management sprechen könnte. Wir haben kürzlich auch darauf hingewiesen, dass die Inzidenzen für eine relativ ruhige Lage wiederum weit gespreizt sind, also wäre es nachvollziehbar, wenn man in Niedersachsen mehr tun würde, um die Infektionen zu bremsen, als z. B. in Thüringen nötig zu sein scheint.

Und damit zu den Zahlen des Tages:

Die 7-Tage- Inzidenz (bundesweit):

219,9 (09.12.) / 214,2 (08.12.) / 207,7 (07.12.) / 204,2 (06.12.) / 207,0 (03.12.) / 205,0 (02.12.) / 201,9 (01.12.) 196,7 (30.11.) 190,6 (29.11.) / 178,3 (28.11.) / 182,5 (27.11.) / 189,5 (26.11.) / 190,6 (25.11.) / 186,9 (24.11.) / 177,9 (23.11.) / 183,2 (22.11.) / 192,0 (19.11.) / 194,4 (18.11.) / 199,3 (17.11.) / 203,4 (16.11.)

Wichtige Eckwerte seit Sommer 2022:

177,9 (23.11. = niedrigster Stand des Jahres 2022)  
213,0 (05.09. = niedrigster Stand seit der Sommerwelle 2022)
752,9 (16.07. = Höchststand während der Sommerwelle 2022)
799,9 (12.10. = Höchststand während der ersten Herbstwelle 2022)

Die Zahl der gemeldeten Neuinfektionen beläuft sich heute auf 35.826, am gleichen Tag der Vorwoche lag der Wert bei 30.420.

167 Todesfälle an / mit Corona wurden heute gemeldet. Der Durchschnitt der letzten 14 Tage liegt bei ca. 117 Fällen (unverändert gegenüber gestern).

Die Affenpocken-Fallzahl in Deutschland beträgt 3.673. Sie stieg zuletzt am 02.12. um einen Fall. Zuvor war die Zahl seit dem 11.11.2022 stabil. Das RKI veröffentlicht nur gesicherte, keine Verdachtsfälle.  

Dafür nehmen Atemwegserkrankungen außerhalb von Corona derzeit deutlich zu. Wir beobachten das Phänomen und werden unseren Report erweitern, sollte sich daraus eine neue allgemeine Gefährdungslage ergeben.

TH

Corona-Report 235/22 (Corona-Report 234)

Unser zweiter Corona-Report der Woche überspringt einen Tag, weil wir gestern nur eine geringe Bewegung gesehen haben. Heute steigt die 7-Tage-Inzidenz indes wieder deutlicher und der Rückgang bei den täglichen Todesfallzahlen ist zum Erliegen gekommen.  

Derweil wird in China nach der Aufgabe der Zero-Covid-Politik mit einer massiven Infektionswelle gerechnet und hierzulande wird empfohlen, angesichts der Zunahme von Atemwegserkrankungen, die wir gerade sehen, eine FFP2-Maske zu tragen. Corona-Ticker: Heftige Infektionswelle in China erwartet | BR24:

„Atemwegserkrankungen sind zwar gerade sehr stark verbreitet – ein Beginn der befürchteten Corona-Winterwelle ist in Daten des Robert Koch-Instituts (RKI) aber bisher nicht sicher ablesbar. Das RKI schreibt in seinem Covid-19-Bericht von Donnerstagabend zwar von einer Zunahme der bundesweiten Sieben-Tage-Inzidenz in der vergangenen Woche im Vergleich zur Vorwoche um acht Prozent. Ob es sich dabei um einen Trend handelt, könne aber noch nicht abschließend bestätigt werden. Zuletzt lagen die Werte längere Zeit auf ähnlichem Niveau.“

Selbstverständlich handelt es sich um einen Trend, wie auch die 14-Tage-Linie unserer Inzidenzgrafik belegt, die zunächst auf einen geringeren Rückgang und dann auf ein Ansteigen über die Null-Linie geschwenkt ist:

Eine andere Frage ist es tatsächlich, ob man von einer einsetzenden Winterwelle sprechen kann. Bisherige Kurven von Welle zu Welle legen den Verdacht nah, dass sich das Infektionsgeschehen in den nächsten Wochen beschleunigen wird, aber sicher ist es noch nicht. Misslich ist für uns, dass in Berlin die Inzidenz stärker steigt als im Bundesdurchschnitt, diesen überflügelt hat und so weit über 200 liegt, dass wir uns wieder zum permanenten Tragen einer FFP2-Maske in geschlossenen öffentlichen Räumen entschlossen haben. Die Politik macht angesichts des Maßnahmen-Flickenteppichs derweil in Beschönigung:

„Die Ministerpräsidenten von Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen, Stephan Weil (SPD) und Hendrik Wüst (CDU), sehen es nicht als Problem, dass die Länder die letzten Maßnahmen gegen Corona in unterschiedlicher Geschwindigkeit abschaffen. „Das ist ein Thema, das kennen wir seit Beginn der Pandemie“, sagte Weil als Vorsitzender der Ministerpräsidentenkonferenz vor den Beratungen der Länderchefs mit Kanzler Olaf Scholz (SPD) in Berlin. Für die Gesamtheit der Länder sehe das zwar nicht gut aus, „aber es ist auch nichts, was jetzt national betrachtet uns darin gehindert hätte, mit der Pandemie alles in allem gut klarzukommen“.“ (Quelle s. o.)

Heute wurden wieder 125 Todesfälle an / mit Corona gemeldet, das ist ein etwa durchschnittlicher Wert. Aber wir kommen mit der Pandemie wirklich gut klar. Zumindest gilt das für diejenigen, die bisher überlebt und kein Long  Covid / Post Covid abgekriegt  haben. Wieviel von der massiven Übersterblichkeit der letzten Monate direkt oder indirekt auf das Corona-Konto geht und natürlich auf die anderen von der Politik handgefertigten Krisen, denen wir uns gegenübersehen, wer weiß das schon so genau und wer will es überhaupt so genau wissen? Die Politik sicher nicht, denn mittlerweile sind alle großen Parteien und ein paar kleinere mehr oder weniger an diesem Desaster beteiligt. Langsam, doch unaufhaltsam  steigt unser Interesse an kundigen Anleitungen darüber, wie man einen Great Reset organisiert.

Die 7-Tage- Inzidenz (bundesweit):

214,2 (08.12.) / 207,7 (07.12.) / 204,2 (06.12.) / 207,0 (03.12.) / 205,0 (02.12.) / 201,9 (01.12.) 196,7 (30.11.) 190,6 (29.11.) / 178,3 (28.11.) / 182,5 (27.11.) / 189,5 (26.11.) / 190,6 (25.11.) / 186,9 (24.11.) / 177,9 (23.11.) / 183,2 (22.11.) / 192,0 (19.11.) / 194,4 (18.11.) / 199,3 (17.11.) / 203,4 (16.11.)

Wichtige Eckwerte seit Sommer 2022:

177,9 (23.11. = niedrigster Stand des Jahres 2022)  
213,0 (05.09. = niedrigster Stand seit der Sommerwelle 2022)
752,9 (16.07. = Höchststand während der Sommerwelle 2022)
799,9 (12.10. = Höchststand während der ersten Herbstwelle 2022)

Die Zahl der gemeldeten Neuinfektionen beläuft sich heute auf 40.256, am gleichen Tag der Vorwoche lag der Wert bei 36.115.

125 Todesfälle an / mit Corona wurden heute gemeldet. Der Durchschnitt der letzten 14 Tage liegt bei ca. 117 Fällen (-1 gegenüber vorgestern).

Die Affenpocken-Fallzahl in Deutschland beträgt 3.673. Sie stieg zuletzt am 02.12. um einen Fall. Zuvor war die Zahl seit dem 11.11.2022 stabil. Das RKI veröffentlicht nur gesicherte, keine Verdachtsfälle. Wir aktualisieren die Affenpockenzahlen nur noch wöchentlich. Sollte es dazwischen zu deutlichen Anstiegen kommen, interpolieren wir. Die Affenpockenwelle in Deutschland, wenn man von einer Welle sprechen konnte, scheint beendet zu sein.

Dafür nehmen Atemwegserkrankungen außerhalb von Corona derzeit deutlich zu. Wir beobachten das Phänomen und werden Report erweitern, sollte sich daraus eine Welle neuer Infektionen ergeben.

TH

Report 234/22 (hier zu 233)

Unser erster Corona-Report in der zweiten Dezemberwoche startet inzidenzmäßig etwa dort, wo wir am Samstag aufgehört haben, mit der üblichen, offenbar mehr oder weniger fiktiven Absenkung der Inzidenz am Wochenende und dem anschließenden Wiederanstieg am Dienstag auf Basis der montäglichen Erfassung. Dramatisch ist die Entwicklung allerdings derzeit nicht, deswegen haben wir die Gelegenheit beim Schopfe gefasst, die uns Civey heute gab. Wie weiter mit Karl Lauterbach?, fragt man Sie von dieser Stelle liebe Leser:innen.

Civey-Umfrage: Glauben Sie, dass Karl Lauterbach bis zum Ende der Legislaturperiode Bundesgesundheitsminister bleiben wird? – Civey

Begleittext aus dem Civey-Newsletter:

Karl Lauterbach (SPD) ist seit fast einem Jahr Gesundheitsminister der Bundesregierung. Obschon er stark polarisiert, war er zeitweise der beliebteste Politiker Deutschlands und wird parteiübergreifend respektiert. Norbert Röttgen (CDU) gratulierte ihm damals bei seiner Ernennung auf Twitter dazu, dass er sich durch seine „Persönlichkeit, seinem Intellekt & Engagement heraus ein unglaubliches Vertrauen in der Gesellschaft erarbeitet“ habe. Medien zufolge scheint er nun teils an Rückhalt zu verlieren.

FDP-Vize Wolfgang Kubicki warf Lauterbach jüngst Führungsschwäche seines Resorts vor. In der Stuttgarter Zeitung geht er davon aus, dass Lauterbach nicht bis zum Ende der Legislaturperiode im Amt bleibt, da auch die SPD von ihm „genervt” sei. Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek (CSU) kritisiert Lauterbach für seine Coronapolitik und seine Alleingänge. Die Länder würden Neuigkeiten oft über Twitter und nicht von ihm selbst erfahren.

Während die FDP Lauterbachs vorsichtige Coronapolitik kritisiert, erhält dieser Rückhalt von SPD und den Grünen. Angesichts des saisonal bedingten Anstiegs von Atemwegserkrankungen seien Vorsichtsmaßnahmen nach wie vor angebracht, sagte Janosch Dahmen, gesundheitspolitischer Sprecher der Grünen, der dpa. Beim Thema Cannabislegalisierung ist die FDP indes auf Lauterbachs Seite, die etwa zur Bekämpfung des Schwarzmarktes beitragen soll.

Lauterbach ist kein Teamplayer, das hat er sicher mit einer seiner dezidiertesten Kritiker:innen, Sahra Wagenknecht, gemeinsam. Die SPD war schon vor seiner Inthronisierung als Gesundheitsminister von ihm genervt, aber der Druck der Öffentlichkeit war aufgrund seiner herausragenden medialen Präsenz während der Corona-Epidemie so groß, dass die SPD wohl nicht um ihn herumkam. Für uns ist es vollkommen offen, ob er bis zum Ende der Legislaturperiode durchhält oder bleiben darf.

Was wir nicht gefunden haben, war eine vorsichtige Coronapolitik, wie sie aus dem Begleittext von CIvey herauszulesen ist. Lauterbach hat sich den Schneid von der FDP fast komplett abkaufen lassen und kommt daher als Manager wesentlich weniger profiliert rüber als früher in seiner Position als Mahner. Ob Lauterbach an Rückhalt in seiner Partei  und der Ampelkoalition verliert, können wir nicht gut beurteilen, dazu müssten wir mehr Interna wissen. Aber eines scheint uns sicher: Wenn Corona noch einmal richtig aufpoppt und Lauterbach keine passende Antwort geben kann, weil ihn Teile der Koalition nicht lassen, dann war’s das wohl. Läuft es hingegen ruhig weiter, wird  er nicht mehr so sehr im Fokus stehen wie andere Minister:innen. Um im Gespräch zu bleiben, könnte er sich zu anderen Themen äußern. Hin und wieder tut er das schon.

Und damit zu den aktuellen Daten:

Die 7-Tage- Inzidenz (bundesweit):

204,2 (06.12.) / 207,0 (03.12.) / 205,0 (02.12.) / 201,9 (01.12.) 196,7 (30.11.) 190,6 (29.11.) / 178,3 (28.11.) / 182,5 (27.11.) / 189,5 (26.11.) / 190,6 (25.11.) / 186,9 (24.11.) / 177,9 (23.11.) / 183,2 (22.11.) / 192,0 (19.11.) / 194,4 (18.11.) / 199,3 (17.11.) / 203,4 (16.11.) / 212 (15.11.) / 216 (14.11.) / 224 (13.11.)

Wichtige Eckwerte seit Sommer 2022:

177,9 (23.11. = niedrigster Stand des Jahres 2022)  
213,0 (05.09. = niedrigster Stand seit der Sommerwelle 2022)
752,9 (16.07. = Höchststand während der Sommerwelle 2022)
799,9 (12.10. = Höchststand während der ersten Herbstwelle 2022)

Auffällig ist die große Spreizung zwischen den Bundesländern: den niedrigsten Wert weist Bayern auf (105), den höchsten Niedersachsen (395). Eine Differenz um das Vierfache deutet normalerweise eher auf eine Welle hin, die zu unterschiedlichen Zeitpunkten in den Bundesländern am höchsten steigt als auf eine Ruhephase.

Die Zahl der gemeldeten Neuinfektionen beläuft sich heute auf 46.787, am gleichen Tag der Vorwoche lag der Wert bei 46.552.

188 Todesfälle an / mit Corona wurden heute gemeldet. Der Durchschnitt der letzten 14 Tage liegt bei ca. 118 Fällen (-4 gegenüber dem vergangenen Samstag).

Die Affenpocken-Fallzahl in Deutschland beträgt 3.673. Sie stieg zuletzt am 02.12. um einen Fall. Zuvor war die Zahl seit dem 11.11.2022 stabil. Das RKI veröffentlicht nur gesicherte, keine Verdachtsfälle. Wir werden ab heute die Affenpockenzahlen nur noch wöchentlich sichten und aktualisieren, sollte es dazwischen zu Anstiegen kommen, interpolieren wir. Die Affenpockenwelle in Deutschland, wenn man von einer Welle sprechen kann, scheint beendet zu sein.

TH

Corona-Kurzreport 233/22 (hier zu 232)

Liebe Leser:innen, dachten Sie, wir schenken Ihnen heute keinen Corona-Report? Zugegeben, wir sind etwas spät am Tag, aber es ist vor Weihnachten, da tickt auch samstags die Uhr anders. Ob wir uns den bisher obligatorischen Wochenabschluss-Report am Samstag hätten sparen können, ist wohl Ansichtssache.

Bei der bundesweiten Inzidenz hat sich heute nicht viel getan, sie stieg von 205 auf 207 Punkte. Sie haben es vielleicht bemerkt, unsere Titelgrafik ist wieder gelb eingefärbt, der  Unterschied zum Vortag liegt also im Bereich +/- 1 % oder weniger. Es gibt aber auch etwas Erfreuliches zu vermelden:

Erstmals seit dem 5. Oktober liegt die Zahl der gemeldeten Todesfälle an einem Tag mit voller Erfassungstätigkeit unter 100, gemeldet wurden 89 Fälle. Das ist sogar die  niedrigste Zahl seit dem 16. September. Der 14-Tage-Trend bleibt aber deutlich über 100. Und die Zahl der Affenpockenfälle hat sich nach längerer Zeit wieder erhöht: um genau eine Infektion.  

Und damit schon zu den aktuellen Zahlen:

Die 7-Tage- Inzidenz (bundesweit):

207,0 (03.12.) / 205,0 (02.12.) / 201,9 (01.12.) 196,7 (30.11.) 190,6 (29.11.) / 178,3 (28.11.) / 182,5 (27.11.) / 189,5 (26.11.) / 190,6 (25.11.) / 186,9 (24.11.) / 177,9 (23.11.) / 183,2 (22.11.) / 192,0 (19.11.) / 194,4 (18.11.) / 199,3 (17.11.) / 203,4 (16.11.) / 212 (15.11.) / 216 (14.11.) / 224 (13.11.) / 232,1 (12.11.) 243,5 (11.11.) / 262,3 (10.11.) 294,1 (09.11.) 282,9  

Wichtige Eckwerte seit Sommer 2022:

177,9 (23.11. = niedrigster Stand des Jahres 2022)  
213,0 (05.09. = niedrigster Stand seit der Sommerwelle 2022)
752,9 (16.07. = Höchststand während der Sommerwelle 2022)
799,9 (12.10. = Höchststand während der ersten Herbstwelle 2022)

Die Zahl der gemeldeten Neuinfektionen beläuft sich heute auf 27.841, am gleichen Tag der Vorwoche lag der Wert bei 24.687. Diese merkliche, aber nicht klar auf den Beginn einer Welle hindeutende Zahl spiegelt sich in der Inzidenz, die aktuell um ca. 10 Prozent höher liegt als vor einer Woche.

89 Todesfälle an / mit Corona wurden heute gemeldet. Der Durchschnitt der letzten 14 Tage liegt bei ca. 122 Fällen (-4 gegenüber gestern).

Die Affenpocken-Fallzahl in Deutschland beträgt 3.673. Sie stieg von gestern auf heute (Veröffentlichungstag) um 1. Zuvor war die Zahl seit dem 11.11.2022 stabil. Das RKI veröffentlicht nur gesicherte, keine Verdachtsfälle.

Unser heutige Spezialthema: China. Nun ist es doch soweit, dass die Corona-Politik etwas gelockert wird, die Proteste waren offenbar anders nicht einzudämmen. Sicher wird es bald kluge Analysen geben, die besagen, dass das Nachgeben von Xi Jinping erste Kratzer an dessen Machtstellung hinterlassen wird. Wir sagen dazu: Schön abwarten und einen chinesischen Tee trinken. Wenn die Wirtschaft wieder brummt und außenpolitisch weiter auf die Pauke gehauen wird, wird es auch wieder ruhiger werden im Land. Wichtige arbeitspolitische Proteste hätten eine wesentlich größere Tiefen- und Langfristwirkung für das System der KPCh. Ein Generalstreik bei Foxconn etwa könnte etwas ins Rollen bringen, aber Corona ist dazu wohl nicht der geeignete Anlass.

Allerdings sind die Infektionszahlen in China nach Angaben des ZDF wesentliche höher als das, was wir bei Worldometers sehen, unserer Standardquelle für die Weltzahlen. Sie sind sogar 10-mal höher und das bedeutet, dass China aktuell auch höhere Infektionszahlen hat als Deutschland. Auf die 15-mal größere Bevölkerung gerechnet, ist das zwar eine viel niedrigere Quote, aber für chinesische Verhältnisse geradezu ein gigantischer Ausbruch.

„Am Samstag meldete China 32.827 lokal übertragene Neuinfektionen, knapp 2.000 weniger als am Tag zuvor. Die höchste Zahl an Neuinfektion binnen Jahresfrist seit Ausbruch der Pandemie lag erst von einigen Tagen bei über 40.000.“ Corona-Lockerungen in China: Einkaufen und U-Bahn ohne Test – ZDFheute

Denn nach wie vor, so wird gemutmaßt, wird sich an der Zero-Covid-Politik grundsätzlich wenig ändern, hingegen hofft man auf den Erfolg der Impfkampagne bei älteren Menschen. Dass wir in Deutschland im Grunde nie richtige Lockdowns hatten, lässt sich anhand der chinesischen Politik ebenfalls gut erläutern: In Peking musste vor jedem Besuch eines Einkaufszentrums ein negativer Test vorgelegt werden, der weniger als 48 Stunden alt war. Ob damit auch gemeint war, dass dies für alle Einkäufe gilt, ergibt sich aus dem Text nicht.

Ein weiteres Thema im selben Artikel: Wie wird das sich ausbreitende BQ 1.1 in Deutschland die Sachlage verändern? Im Moment wird davon ausgegangen, dass es zwar die Immunität bisheriger Varianten, auch die von Omikron BA.5, gut durchbrechen kann, aber dass es nicht vermehrt zu schweren Fällen kommen wird.

Nun wünschen wir Ihnen endgültig ein schönes Restwochenende und melden uns frühestens am Dienstag mit dem nächsten Corona-Report.

TH

Corona-Kurzreport 232/22 (hier zu 231)

Ah ja, es ist wieder so weit. Es ist uns zwar erst im dritten von drei Geschäften eingefallen, in denen wir heute einkaufen waren – aber Berlin hat erneut die Inzidenz von 200 Punkten überschritten. Also Maske auf und nächstes Mal gleich daran denken.

Es nervt nur noch, das geben wir offen zu. Vor allem, wenn man noch an tausend andere Dinge zu denken hat, wie im Moment und den Fahrradhelm lieber gleich auflässt, im Laden, um die Maske problemlos drüberziehen zu können, bevor man ein paar Meter weiter alles wieder! Und erst die Handschuhe und das Sperrschloss, denn in Berlin nur eine Minute etwas aus den Augen lassen … Ächz. Man kommt sich vor, als ob man auf dem Mond herumrennt. Mag alles eklektisch wirken, wie dieses unsinnige Beispiel, denn wer von uns ist je auf dem Mond gewesen. Doch der dritte Corona-Winter ist ja nicht nur durch die wieder steigende Inzidenz geprägt, sondern durch weitere Krisen, die einem den Spaß verderben können.  

Beinahe wäre es passiert, dass wir off topic mal so richtig ausgegriffen hätten, aber den schon entstandenen Text haben wir umgepackt für einen anderen Artikel, der sich mit wirtschaftlichen Angelegenheiten und der Stimmung im Land befasst, wie sie in gegebener Multikrisenzeit nur natürlich ist. Und dann scheidet auch noch die Fußballnationalmannschaft kläglich in der Vorrunde der WM aus. Oh, oh.

Haben wir heute ein besonderes Thema? Selbstverständlich. Auf den ersten Blick ist es auch nicht direkt mit Corona verbunden, aber da der NDR es in einen Zusammenhang gesetzt hat, folgen wird dieser Idee.

Corona-News-Ticker: Weniger Geburten im dritten Pandemiejahr | NDR.de – Nachrichten – NDR Info

Die späte Impfempfehlung für Schwangere und die Belastungen der Corona-Pandemie haben 2022 laut Statistischem Bundesamt (Destatis) zu einem Rückgang der Geburten geführt. Von Januar bis August seien nach vorläufigen Zahlen etwa acht Prozent weniger Kinder geboren worden als im selben Zeitraum 2021, teilte das Bundesamt heute mit. Destatis-Referentin Olga Pötzsch zufolge gibt es drei Faktoren, die den Rückgang erklären könnten. Zum einen habe es lange keine explizite Empfehlung der Ständigen Impfkommission (Stiko) für Schwangere und Stillende gegeben, weshalb einige Paare mit Kinderwunsch erst einmal gewartet hätten. Ein zweiter Grund sei die Belastung junger Familien mit Kindern während der Pandemie, die vermutlich auch dazu geführt haben könnte, dass die Entscheidung für ein weiteres Kind schwieriger fiel. Zudem spiele das geburtenstarke Jahr 2021 eine Rolle. Man habe gerade nach dem Aufheben des Lockdowns 2020 vermehrt Schwangerschaften beobachtet, denen eine Anstieg der Geburten im März und April 2021 folgte, sagte die Expertin.

Macht es doch nicht so umständlich: Die Lockdowns haben dazu geführt, dass die Menschen vor lauter Langeweile mehr Kinder gekriegt haben. Dieser Effekt ist vorbei. Unter diesem Abspekt erscheint die harsche Corona-Politik in China in einem ganz neuen Licht. Das Land leidet ja auch unter der Ein-Kind-Politik, die sich über Jahrzehnte verfestigt hat und damit unter einer nun rapide einsetzenden Alterung. Das kann langfristig sogar den Weltmachtanspruch des Landes gefährden, schon sehr bald wird es bevölkerungsmäßig nur noch die Nr. 2 nach Indien sein. Der Bevölkerung ist das erst einmal egal, sie protestiert immer deutlicher gegen die rigiden Maßnahmen der Regierung. Aus dem oben verlinkten Artikel:

Nach landesweiten Protesten gegen die Null-Covid-Politik in China ist eine unabhängige Berichterstattung über die Entwicklungen im Land noch einmal deutlich schwieriger geworden. Seit dem Beginn der Proteste habe die Zensur deutlich zugenommen, berichtet die ARD-Korrespondentin Eva Lamby-Schmidt aus Shanghai. Einige Chinesen würden aktuell mittels eines sogenannten VPN-Tunnels auf Twitter und Telegram kommunizieren und an unzensierte Informationen gelangen. Die Regierung hatte gestern angedeutet, dass es Lockerungen geben soll und dass Beschränkungen in einigen Regionen bereits zurückgenommen worden sind. So werden in der südwestlichen Metropole Chengdu ab heute keine negativen Corona-Tests mehr für den Aufenthalt an öffentlichen Orten oder die Benutzung der U-Bahn benötigt. In Peking riefen Gesundheitsbehörden die Krankenhäuser auf, Menschen ohne negativen PCR-Test nicht weiter die Behandlung zu verweigern.

Wiederum im selben Beitrag bzw. derselben Timeline des NDR wird uns mitgeteilt, dass die Variante Omikron BQ 1.1 in der Woche vom 14. Bis 20. November einen Anteil an den Infektionen von 13 Prozent erreicht hat. Die Verdrängung von BA.5 läuft also nicht ganz so schnell, wie man vor einigen Wochen vermutet hat.

Und damit  zu den aktuellen Zahlen. Die Inzidenz steigt bundesweit nach wie vor leicht an, aber von einer Winterwelle möchten wir noch nicht sprechen.

Die 7-Tage- Inzidenz (bundesweit):

205,0 (02.12.) / 201,9 (01.12.) 196,7 (30.11.) 190,6 (29.11.) / 178,3 (28.11.) / 182,5 (27.11.) / 189,5 (26.11.) / 190,6 (25.11.) / 186,9 (24.11.) / 177,9 (23.11.) / 183,2 (22.11.) / 192,0 (19.11.) / 194,4 (18.11.) / 199,3 (17.11.) / 203,4 (16.11.) / 212 (15.11.) / 216 (14.11.) / 224 (13.11.) / 232,1 (12.11.) 243,5 (11.11.) / 262,3 (10.11.) 294,1 (09.11.) 282,9 (08.11.) 260 (07.11.) / 270 (06.11.)

Besonders die Bundesländer im Norden weisen eine überdurchschnittliche Inzidenz auf, ganz vorne liegt aktuell Niedersachsen mit 397,8, es folgen Mecklenburg-Vorpommern und Brandenburg mit jeweils leicht über 300.

Wichtige Eckwerte seit dem 01.10.2022:

177,9 (23.11. = niedrigster Stand des Jahres 2022)  
213,0 (05.09. = niedrigster Stand seit der Sommerwelle 2022)
752,9 (16.07. = Höchststand während der Sommerwelle 2022)
799,9 (12.10. = Höchststand während der ersten Herbstwelle 2022)

Unser Inzidenzgrafik haben wir heute aufgrund der geringen Veränderung gegenüber gestern nicht aktualisiert.

Die Zahl der gemeldeten Neuinfektionen beläuft sich heute  auf 30.420, am gleichen Tag der Vorwoche lag der Wert bei 30.016

166 Todesfälle an / mit Corona wurden heute gemeldet. Der Durchschnitt der letzten 14 Tage liegt bei ca. 126 Fällen (-5 gegenüber gestern).

Die Affenpocken-Fallzahl in Deutschland beträgt 3.672. Seit dem 11.11.2022 ist diese Zahl stabil.

TH

Corona-Report 231/22 Corona 230)

Unser zweiter Corona-Report für diese Woche beinhaltet leider keine schönen Nachrichten. Vor einigen Tagen schrieben wir, die Art von Kehrtwende, die sich gerade bei den Neuinfektionen und der Inzidenz vollzieht, ließ bisher auf ein weiteres Ansteigen der Fallzahlen schließen. Das hat sich mittlerweile bestätigt:

  • Erstmals seit 15 Tagen wird wieder eine bundesweite Inzidenz von über 200 gemeldet. Leider steigt sie hier in Berlin überdurchschnittlich schnell, mittlerweile und nach längerer Zeit liegt die Hauptstadt mit über 207 wieder über dem Bundesdurchschnitt. Das hat auch für unser persönliches Verhalten Konsequenzen, für uns war die 200er-Marke immer ein wichtiger Grenzwert. Große Bundesländer, in denen es noch einigermaßen ruhig ist, wie Bayern oder Nordrhein-Westfalen, dämpfen den Anstieg hingegen. Bayern zeigt aktuell sogar die bundesweit niedrigste Inzidenz (108), das ist durchaus eine Besonderheit, nachdem Bayern über viele Phasen der Pandemie hinweg zu den Hochinzidenzländern zählte.
  • In der heutigen Inzidenzgrafik ist zu sehen, dass der 14-Tage-Trend erstmals seit einem Monat wieder eine Tendenz über Null anzeigt. Auch hier keine Regel ohne Ausnahme, aber auch dies deutet auf ein in nächster Zeit weiterhin ansteigendes Infektionsgeschehen hin.

Und damit zu den genauen Zahlen:

201,9 (01.12.) 196,7 (30.11.) 190,6 (29.11.) / 178,3 (28.11.) / 182,5 (27.11.) / 189,5 (26.11.) / 190,6 (25.11.) / 186,9 (24.11.) / 177,9 (23.11.) / 183,2 (22.11.) / 192,0 (19.11.) / 194,4 (18.11.) / 199,3 (17.11.) / 203,4 (16.11.) / 212 (15.11.) / 216 (14.11.) / 224 (13.11.) / 232,1 (12.11.) 243,5 (11.11.) / 262,3 (10.11.) 294,1 (09.11.) 282,9 (08.11.) 260 (07.11.) / 270 (06.11.) 281,1 (05.11.) 290,1 (04.11.) / 289,1 (03.11.)

177,9 (23.11. = niedrigster Stand des Jahres 2022)  
213,0 (05.09. = niedrigster Stand seit der Sommerwelle 2022)
752,9 (16.07. = Höchststand während der Sommerwelle 2022)
799,9 (12.10. = Höchststand während der ersten Herbstwelle 2022)

Die Zahl der gemeldeten Neuinfektionen beläuft  sich heute  auf 36.115, am gleichen Tag der Vorwoche lag der Wert bei 38.090. Das ist ein Minus von fast 2.000 fällen. Allerdings war gestern ein Anstieg von ca. 10.000 Fällen gegenüber dem gleichen Tag der Vorwoche zu beobachten.

152 Todesfälle an / mit Corona wurden heute gemeldet. Der Durchschnitt der letzten 14 Tage liegt bei ca. 131 Fällen (-8 Fälle gegenüber vorgestern).

Die Affenpocken-Fallzahl in Deutschland beträgt 3.672. Seit dem 11.11.2022 ist diese Zahl stabil.

Auch unser Thema des Tages ist ein sehr trauriges: Die Belastung von Intensivstationen in Kinderkliniken ist derzeit wegen Atemwegserkrankungen sehr hoch.

Corona-News-Ticker: „Katastrophale Lage“ auf Kinder-Intensivstationen | NDR.de – Nachrichten – NDR Info

Die aktuelle Welle von Atemwegsinfekten bringt Kinderkliniken in Deutschland an ihre Grenzen. Von einer „katastrophalen Lage“ auf den Kinder-Intensivstationen spricht die Deutsche Interdisziplinäre Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (Divi) anlässlich ihres Kongresses heute in Hamburg. Wenn ein gerade reanimierter Säugling in einer eigentlich voll belegten Kinderklinik aufgenommen werde, müsse dort ein Dreijähriger den dritten Tag in Folge auf seine dringend notwendige Herzoperation warten. In den kommenden Wochen sei mit weiter steigenden Zahlen zu rechnen, hatte es im RKI-Wochenbericht vergangener Woche geheißen. „Kinder sterben, weil wir sie nicht mehr versorgen können“, sagte der Leitende Oberarzt der Kinderintensivmedizin an der Medizinischen Hochschule Hannover, Michael Sasse. Die enorme Welle von Infektionen mit dem Respiratorischen Synzytial-Virus (RSV) habe die Situation noch einmal verschlimmert. „Jetzt werden drei Jahrgänge von Kindern diese Infekte durchmachen, weil sie ohne Mundschutz durch die Gegend rennen“, sagte Sasse mit Blick auf die aufgehobenen Corona-Beschränkungen.

Insgesamt sei bei Kindern eine deutliche Steigerung der Atemwegserkrankungen gegenüber der Vor-Corona-Zeit zu beobachten, heißt es in dem oben verlinkten weiteren Artikel. In Niedersachsen sei der Krankenstand bei Kindergartenkindern derzeit etwa ein Viertel. Auch die Kombination von Grippe und RSV-Infektion sei häufig anzutreffen.

Den Weltvergleich haben wir schon seit Längerem nicht mehr vorgenommen, weil die Erfassungstechnik der Länder einfach zu unterschiedlich ist, um Deutschland beispielsweise regelmäßig und weiterhin einen Anteil  von 5 bis 10 Prozent am Weltinfektionsgeschehen zuzurechnen. Da aber in den letzten Tagen China so ins Gerede gekommen ist: Wir sprechen gerade von etwas mehr als  4.000 neuen Fällen, die gestern gemeldet wurden, vorgestern  es ca. 3.600. Um die Zahlen nicht wachsen zu lassen, betreibt die chinesische Regierung einen gewaltigen Aufwand, der mittlerweile auch Protest im Land hervorruft, der bis zu uns dringt.

Wie es in Deutschland weitergeht, ist schwer vorherzusagen. Gegenwärtig sieht es nach einer kleinen Winterwelle aus, die auf uns zukommt oder gerade im Begriff ist, anzusteigen. Etwas nachgegeben haben in den letzten Tagen die durchschnittlichen Todesfallzahlen (14-Tage-Betrachtung), liegen aber mit 131 pro Tag immer noch viel zu hoch, als dass man von einer endemischen Lage sprechen könnte.

TH

Report 230/22 (hier zu 229)

Unser erster Corona-Report der Woche zeigt eine steigende Inzidenz. Da das RKI die Inzidenz am Wochenende weiterführt, in der Regel sinken lässt, ohne Fallzahlen zu veröffentlichen, die das unterlegen würden, fällt diese Steigerung am ersten Erfassungstag manchmal drastisch aus. So auch diese Woche, mit einem Plus von 6,9 Prozent gegenüber de gestrigen Tag. Vergleicht man diese Zahl aber mit der vom vergangenen Samstag, ergibt sich fast ein Stilstand (190,6 gegenüber 189,5).

Gleichwohl hat sich die Zahl der heute gezeigten Neuinfektionen gegenüber derjenigen, die am Dienstag vor einer Woche gemeldet wurde, um ca. 5.000 erhöht. Es gibt per Saldo seit einer Woche eine leicht aufwärts gerichtete Tendenz, die man aber noch nicht als Winterwelle bezeichnen kann. Sehr schade, dass kein Bundesland es nun geschafft hat, vor der Trendwende eine zweistellige Inzidenz zu erreichen. Am dichtesten liegen derzeit Bayern (106) und Thüringen (107) dran. In Berlin ist die Inzidenz leider in den letzten Tagen wieder gestiegen, von 150 auf 173 Punkte. Die höchste Inzidenz weist gegenwärtig Niedersachsen aus (338).

Wie handhaben wir das bei unserer Inzidenzgrafik? Nehmen wir die leichte Steigerung gegenüber dem Samstag als Grundlage für das Farbschema (dann gelb) oder das, was das RKI gegenüber gestern an Veränderungen zeigt (dann tiefrot). Wir bleiben bei den offiziellen Werten und berücksichtigen auch die Wochenenden, das heißt, wir haben es mit einer relativ starken Steigerung zu tun, also setzen wir die Grafikbalken in Rot.

Die 7-Tage-Inzidenz in Deutschland beträgt:

190,6 (29.11.) / 178,3 (28.11.) / 182,5 (27.11.) / 189,5 (26.11.) / 190,6 (25.11.) / 186,9 (24.11.) / 177,9 (23.11.) / 183,2 (22.11.) / 192,0 (19.11.) / 194,4 (18.11.) / 199,3 (17.11.) / 203,4 (16.11.) / 212 (15.11.) / 216 (14.11.) / 224 (13.11.) / 232,1 (12.11.) 243,5 (11.11.) / 262,3 (10.11.) 294,1 (09.11.) 282,9 (08.11.) 260 (07.11.) / 270 (06.11.) 281,1 (05.11.) 290,1 (04.11.) / 289,1 (03.11.)

177,9 (23.11. = niedrigster Stand des Jahres 2022)  
213,0 (05.09. = niedrigster Stand seit der Sommerwelle 2022)
752,9 (16.07. = Höchststand während der Sommerwelle 2022)
799,9 (12.10. = Höchststand während der ersten Herbstwelle 2022)

Die Zahl der gemeldeten Neuinfektionen belief sich gestern auf 46.552, am gleichen Tag der Vorwoche lag der Wert bei 41.676.

162 Todesfälle an / mit Corona wurden heute gemeldet. Der Durchschnitt der letzten 14 Tage liegt bei ca. 139  Fällen (unverändert  gegenüber dem vergangenen Samstag).  

Die Affenpocken-Fallzahl in Deutschland beträgt 3.671. Seit dem 11.11.2022 ist diese Zahl stabil.

Unser Thema des Tages: Was geschieht, wenn man sich zum zweiten Mal mit Corona ansteckt? Passieren kann das jederzeit, denn die heutigen Omikron-Varianten gelten als „Immunitätsflüchtlinge“, heißt, sie umgehen die gegen frühere Varianten / Mutationen aufgebaute Immunität recht häufig. Anders könnte es auch nicht zu fast 40 Millionen Fällen in Deutschland mit einer Untererfassungsquote von vermutlich mehr als 50 Prozent kommen. Deswegen halten wir auch die vielfach zu lesende Aussage für schwierig, dass nun mehr als 90 Prozent der Bevölkerung Immunität qua Infektion der Impfstoff besitzen. Immunität wogegen? Gegen welche Variante in welchem Maße? Anerkannt ist bisher, dass jemand, der mehrfach geimpft ist, einen besseren Schutz vor schweren Verläufen genießt. Aber was, wenn man sich nicht nur einmal, sondern zweimal oder noch häufiger infiziert hat? Diese Fälle nehmen einen immer breiteren Raum im Corona-Geschehen ein.

Erneute Corona-Infektionen gefährlicher als gedacht | WEB.DE

„Das zweite Mal kann einem nichts? Studie warnt vor Gesundheitsrisiken bei Corona-Reinfektion.“

Mit dieser Überschrift wurde ein Artikel zur Zweitinfektion veröffentlicht, aber der Titel geht noch auf die ursprüngliche Version  zurück (auch journalistische Beiträge  haben manchmal Varianten bzw. erfahren Mutationen). Weiter heißt es:

„Die Wahrscheinlichkeit, schwer zu erkranken, ist auch bei der zweiten Corona-Infektion noch hoch.Zu diesem Ergebnis kommt eine neue Studie aus den USA. Demnach ist etwa das Risiko für einen Krankenhausaufenthalt bei einer Reinfektion dreimal höher als bei Menschen, die sich nicht erneut infizieren.“

Es folgt eine Korrektur:

 „In einer früheren Version des Artikels ist uns bedauerlicherweise ein Fehler unterlaufen. Wir haben geschrieben, dass das Sterberisiko bei einer erneuten Corona-Infektion höher sei als bei der ersten Infektion. Das geht allerdings nicht aus der Studie hervor. Wir haben den Artikel daher überarbeitet und bitten, den Fehler zu entschuldigen.“

Nun ja, ein dreimal höheres Hospitalisierungsrisiko lässt unweigerlich den Gedanken aufkommen, dass auch die Letalität höher sein könnte. Insofern finden wir diesen Fehler verzeihlich. Alles andere würde nämlich bedeuten, dass das Risiko eines schweren Verlaufs bei einer Zweitinfektion steigt, nicht aber das Sterberisiko.

„Wer bereits einmal an Covid-19 erkrankt ist und das Coronavirus ohne Langzeitfolgen überstanden hat, könnte vermuten, auch bei weiteren Infektionen stünde ein harmloser Verlauf bevor. Forschende warnen nun: Denn wer Corona einmal gut weggesteckt hat, ist bei einer Reinfektion nicht automatisch vor einem schweren Verlauf gefeit.“

Das wiederum hatte doch gar niemand behauptet, oder? Wir verstehen aber, dass der ursprüngliche Ansatz des Beitrags, die Zweitinfektion als gefährlicher darzustellen als die erste, etwas ins Wanken gekommen ist. Trotzdem bleibt die Behauptung, die Hospitalisierungsrate sei höher, und das ist eine andere Aussage als jene, dass man auch bei der Zweitinfektion nicht vor einem schweren Verlauf gefeit ist.

„Das Risiko für einen Krankenhausaufenthalt ist bei Menschen mit einer Reinfektion dreimal höher als bei Menschen, die sich nicht reinfizieren; das Sterberisiko doppelt so hoch.“

Dies wiederum liegt in der Logik und ist genau das, was an anderer Stelle im Artikel offenbar wegkorrigiert wurde. Oder lesen Sie es anders? Jedenfalls wird der Schluss gezogen, dass bei jeder neuen Infektion das Risiko steigt, schwer zu erkranken (und zu versterben). Geradezu witzig, dass empfohlen wird, eine dritte oder vierte Infektion möglichst zu vermeiden. Als ob sich Menschen absichtlich anstecken würden oder ihr Setting in Zeiten, in denen es kaum noch Schutzmaßnahmen gibt, beliebig anpassen könnten, wenn sie schon zweimal erkrankt waren. Wir würden mal gerne testen, was Arbeitgeber davon halten, dass jemand sich krankschreiben lässt oder Homeoffice fordert, weil er zweimal infiziert war und inzwischen genesen ist. Bei schweren Long- und Post-Covid-Folgen erübrigt sich dieses Problem, weil Menschen ohnehin beeinträchtigt sind und ihrer vorherigen Tätigkeit nicht mehr ohne Weiteres nachgehen können.

TH

Report 229/22 (hier zu 228)

Die Corona-Reporte am Samstag werden Ihnen noch für eine Zeit erhalten bleiben, liebe Leser:innen – unabhängig von der weiteren Entwicklung der Pandemie. Denn an diesem Wochentag zeigt das RKI noch einmal aktuelle Zahlen, die nächsten gibt es erst dienstags. Deswegen kommt der Report heute auch, obwohl sich nicht viel getan hat. Die Inzidenz steht mit 189,5 etwa auf dem gestrigen Niveau (190,6), die gemeldeten Neuinfektionszahlen sind minimal niedriger als  heute vor einer Woche. Bei den Todesfällen gibt es eine Art Gegenbewegung zu der hohen Zahl von gestern, trotzdem sind es immer noch über 100 neu gemeldete Tode.

Unser heutiges Thema ist die Maskenpflicht im ÖPNV. Sie ist im Grunde die letzte Pflicht, die derzeit existiert. Alles andere, was zum Schutz beitragen könnte, beruht mehr oder weniger auf Freiwilligkeit. Gut, die einrichtungsbezogene Impfpflicht gibt es auch noch, aber sie wird zum Jahresende wegfallen.

Civey-Umfrage: Wie bewerten Sie den Vorschlag, mit der Einführung des 49-Euro-Tickets Anfang nächsten Jahres die Maskenpflicht im ÖPNV in allen Bundesländern einheitlich zu beenden? – Civey

Bayern und Schleswig-Holstein wollen in wenigen Wochen die Maskenpflicht im Nahverkehr abschaffen. Die Vorsitzende der Verkehrsministerinnen und Verkehrsminister, Bremens Senatorin Maike Schaefer (Grüne), betonte im Bayrischen Rundfunk, „dass sich die Bundesländer hier auf ein einheitliches Vorgehen“ einigen müssten. Aus diesem Grund habe Bremen als Vorsitzland einen Antrag eingereicht, dass alle Länder die Maskenpflicht zur Einführung des geplanten 49-Euro-Tickets abschaffen. Damit ist frühestens ab März 2023 zu rechnen.

Ministerpräsident Markus Söder (CSU) sagte am Montag, dass eine Maskenpflicht „bald nicht mehr angemessen“ sei. Denkbar sei stattdessen die Umwandlung in eine Empfehlung, „wenn die Zahlen halbwegs stabil bleiben und es keine neuen Mutationen gibt.” Über die Maskenpflicht im Nahverkehr kann jedes Bundesland selbst entscheiden. Für Fernzüge und -busse regelt das der Bund.

Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) warnte hingegen vor vorschnellen Lockerungen. Er sieht das Land vor einem „möglicherweise schwierigen Winter“, wie er im Bayerischen Rundfunk mitteilte. „Verlieren wir jetzt bitte nicht die Geduld“, sagte der Minister am Donnerstag und warnte davor, vorerkrankte Menschen und Ältere zu gefährden. Auch Oliver Keppler, Virologe am Max von Pettenkofer-Institut der Ludwig-Maximilians-Universität München, hält die Abschaffung einer Maskenpflicht in Bus und Bahn für verfrüht. Es sei ein „effektives und einfaches Mittel für Menschen, die regelmäßig diese Verkehrsmittel nutzen müssen, sich zu schützen.“

Ja, ein effektives und einfaches Mittel. Wenn sich denn alle daran halten, und das ist in Berlin eindeutig nicht der Fall. Was nützt eine Maskenpflicht, wenn sie nicht kontrolliert und ihre Nichtbeachtung nicht sanktioniert wird? Deswegen haben wir mit „unentschieden“ gestimmt. Jede Regelung ist nur so gut wie ihre Umsetzung. Uns ist noch nicht einmal im Berliner ÖPNV jemand begegnet, der das Tragen der FFP2-Masken kontrolliert, umso mehr nerven die ständigen Aufforderungen per Lautsprecher und per Anzeigetafel. Dadurch wird noch deutlicher, dass sofort, wenn der Druck der Sanktionierung irgendwo nicht vorhanden ist, sich niemand an irgendetwas hält.

Das gilt nicht nur fürs Maske tragen. Nehmen Sie mal hier am Straßenverkehr teil und schauen Sie, wie lediglich eine kleine Minderheit sich an die vorgeschriebene Höchstgeschwindigkeit hält. Unrechtsbewusstsein Fehlanzeige, Unfallrisiko unnötig erhöht. Eigentlich hätten wir aufgrund dieser Erkenntnisse mit „kann weg“ stimmen müssen, weil etwas, das nicht eingehalten wird, und man sieht das täglich hundertfach, einen größeren negativen Impact hat, als wenn man es einfach abschafft. Vielleicht sollte man das auch mit den innerörtlichen Höchstgeschwindigkeiten tun.

Aber grundsätzlich finden wir die Tragepflicht im ÖPNV weiterhin sinnvoll, deshalb das Abstimmungsverhalten „neutral“. Eine Mehrheit für das Abschaffen der Maskenpflicht im ÖPNV zeichnet sich übrigens ab.

Die 7-Tage-Inzidenz in Deutschland beträgt:

189,5 (26.11.) / 190,6 (25.11.) / 186,9 (24.11.) / 177,9 (23.11.) / 183,2 (22.11.) / 192,0 (19.11.) / 194,4 (18.11.) / 199,3 (17.11.) / 203,4 (16.11.) / 212 (15.11.) / 216 (14.11.) / 224 (13.11.) / 232,1 (12.11.) 243,5 (11.11.) / 262,3 (10.11.) 294,1 (09.11.) 282,9 (08.11.) 260 (07.11.) / 270 (06.11.) 281,1 (05.11.) 290,1 (04.11.) / 289,1 (03.11.) / 279, 1 (02.11.) / 351,7 (01.11.) / 404,6 (31.10.) / 464 (28.10.) 

177,9 (23.11. = niedrigster Stand des Jahres 2022)  
213,0 (05.09. = niedrigster Stand seit der Sommerwelle 2022)
752,9 (16.07. = Höchststand während der Sommerwelle 2022)
799,9 (12.10. = Höchststand während der ersten Herbstwelle 2022)

Die Zahl der gemeldeten Neuinfektionen belief sich gestern auf 24.687, am gleichen Tag der Vorwoche lag der Wert bei 25.328.

109 Todesfälle an / mit Corona wurden heute gemeldet. Der Durchschnitt der letzten 14 Tage liegt bei ca. 139  Fällen (-2  gegenüber gestern).  

Die Affenpocken-Fallzahl in Deutschland beträgt 3.671. Seit dem 11.11.2022 ist diese Zahl stabil.

TH

Report 228/22 (hier zu 227)

Nachdem gestern der positive Trend bei der 7-Tage-Inzidenz vorerst zu Ende ging, gibt es heute in Sachen Corona wieder einen großen Rückschlag zu vermelden: Mit 273 gemeldeten Todesfällen kehrt auch das Problem massiv zurück, das die Herbstlage die ganze Zeit überschattete. Insofern kann man ganz sicher von einem Black Friday sprechen, auch wenn die heute gemeldeten Zahlen gestrige Fälle betreffen.

Die Inzidenz ist von gestern auf heute nur um 2 Prozent gestiegen, aber die Todesfallzahl ist die zweithöchste des zweiten Halbjahrs 2022, nur knapp unter dem Negativrekord vom 02.11. (281). Eine deutlich höhere Zahl gab es zuletzt am 26. April (343). Im 14-Tage-Durchschnitt stieg die Todesfallquote von 138 auf 141. Es bleibt dabei. Wer die Pandemie für beendet erklären will, handelt unverantwortlich und suggeriert eine Normalität, die es noch nicht gibt. Das schreiben wir nicht, um auf diesem Feld unbedingt recht zu behalten. Wir waren schockiert, als wir die heutige Zahl gesehen haben, weil wir damit nicht gerechnet haben.

Kann man unter solchen Umständen die Isolationspflicht aufheben, die einrichtungsbezogene Impfpflicht, sämtliche Schutzmaßnahmen fallenlassen? Es ist ja ein Puzzle, das nur als Gesamtbild einen Sinn ergibt. Keine Maßnahme darf isoliert betrachtet werden. Dass das Geschehen hierzulande nicht zur Ruhe kommen will, ist außerdem kein gutes Zeichen für den Gesundheitszustand der Gesamtbevölkerung, gerade der älteren Menschen. Sie sind möglicherweise nicht gebrechlicher, aber mental anfälliger als anderswo und dabei dürfte die prekäre soziale Situation eine Rolle spielen, in welche die Gesellschaft viele von ihnen  gestellt hat.

Schon länger ist klar, dass Deutschland nicht zu den Spitzenreitern in Sachen Lebenserwartung und Lebensqualität zählt und wir halten es für äußerst fraglich, ob das durch einen besseren Gesundheitszustand im Lebenszeitraum ausgeglichen werden kann, wie eine Studie es kürzlich nahegelegt hat. Denn: Wieso sterben so viele Menschen plötzlich aus einem so guten Zustand heraus? Und kann man die Abwesenheit sichtbarer Gebrechlichkeit mit einem guten Gesamtzustand, der auch die Psyche einschließt, gleichsetzen?

Wir melden Zweifel an. Denn eines ist klar: Die geringe Familienbildung, die alte Menschen hierzulande oft haben im Verein mit einem Gesundheitswesen, das immer mehr durchökonomisiert wird, kann nicht dazu führen, dass sie behüteter und resilienter sind als in Ländern, in denen diesen Menschen mehr Respekt entgegengebracht wird als in unserer leider überwiegend herzlosen deutschen Gesellschaft, in der wie kaum irgendwo sonst das neoliberale Credo, dass nur zählt, was finanzialisierbar ist, auf den fruchtbaren Nährboden einer unempathischen Mentalität gefallen ist.

Diese ungute Haltung hat Tradition, wie wir alle wissen und man muss weit zurückgehen und darf nicht an der Oberfläche bleiben, um sie zu richtig einzuordnen, sie klar zu benennen  und ihr endlich entgegenzuwirken. Auch die aktuelle Regierung tut aber das Gegenteil und hat bisher keine einzige Stellschraube in Richtung mehr Lebensqualität für diese Bevölkerungsgruppe getan. Allein die Altersarmut hierzulande ist wirklich arm. Ein Armutszeugnis für die Regierungen der letzten Jahrzehnte und für diejenigen, die diese Politik okay fanden. Die dadurch sehr geringen Möglichkeiten, sich etwas Gutes zu tun, können sich sehr wohl und besonders in Krisenzeiten so auswirken, dass jemand leichter aufgibt und den Lebenswillen verliert. Die Armut frisst sich ohnehin immer mehr in die Gesellschaft hinein, ohne dass bisher nur ein einziger sinnvoller und konzeptionell ausgerichteter Vorschlag aus der Politik gekommen ist, wie man dem begegnen könnte.

Studie: Armut hat in Deutschland deutlich zugenommen | WEB.DE

Wir haben kürzlich darüber berichtet, dass die Übersterblichkeit insgesamt derzeit sehr hoch ist, nicht nur coronabedingt und ohne, dass es einen erkennbaren weiteren Grund gäbe. Wir glauben bis zum Beweis des Gegenteils in Form einer noch nicht entdeckten Ursache, dass die Krisenresistenz hierzulande vergleichsweise gering ist. Aufschlussreich wäre es sicher auch, zu ermitteln, die Lebenserwartung nach Bevölkerungsgruppen aufzuschlüsseln. Dass Beamte am ältesten werden, ist bekannt, auf Platz zwei die Selbstständigen, aber es gibt viele weitere Kriterien, die man vorurteilsfrei analysieren müsste. Ganz sicher würde sich dabei ergeben, dass  die finanzielle Ausstattung einer Person eine wesentliche Rolle spielt. Und die ist im Alter nun einmal unterdurchschnittlich, in diesem Land, das mehr und mehr im Schatten seiner eigenen Vergangenheit zu stehen scheint, in der Menschenleben nicht viel gezählt haben. Schon jetzt zeichnet sich ab, dass die nächste Generation, die mit seiner utilitaristischen Haltung der Eltern aufgewachsen ist, es nicht besser machen wird, Sorge ums Klima hin oder her. Was bleibt, ist, dass sich immer mehr Sozialprofis um die Schäden kümmern müssen, die durch all das angerichtet werden. Aber auch sie sind nur Menschen und derzeit erheblich unter Stress, wie wir nicht nur annehmen, sondern wissen. Kommt es neben dem medizinischen Bereich auch hier noch zu hohen Ausfallzahlen, bricht eine weitere Säule des institutionalisierten Carebereichs weg, der die viel zu schwachen eigenen sozialen Netze vieler Menschen ersetzen muss. Wir haben kürzlich die Probleme durch Lücken in der medizinischen Versorgung im Rahmen der Beobachtung gegenwärtiger Übersterblichkeit angesprochen und ergänzen jetzt diesen ebenfalls nicht unwichtigen Aspekt.

Und nun zu den heutigen Zahlen, aus denen die vielen Todesfälle an / mit Corona negativ hervorstechen. Dabei gibt es eine Besonderheit, die man nicht unerwartet lassen sollte: Noch nie in diesem Jahr war die Zahl der Toten an einem Tag höher als die Inzidenz. Diese Daten hängen nicht direkt miteinander zusammen, sprechen aber von einer erstaunlich hohen Letalität und / oder   von einer immer eklatanteren Untererfassung der Infektionszahlen.

Die 7-Tage-Inzidenz in Deutschland beträgt:

190,6 (25.11.) / 186,9 (24.11.) / 177,9 (23.11.) / 183,2 (22.11.) / 192,0 (19.11.) / 194,4 (18.11.) / 199,3 (17.11.) / 203,4 (16.11.) / 212 (15.11.) / 216 (14.11.) / 224 (13.11.) / 232,1 (12.11.) 243,5 (11.11.) / 262,3 (10.11.) 294,1 (09.11.) 282,9 (08.11.) 260 (07.11.) / 270 (06.11.) 281,1 (05.11.) 290,1 (04.11.) / 289,1 (03.11.) / 279, 1 (02.11.) / 351,7 (01.11.) / 404,6 (31.10.) / 464 (28.10.) 

177,9 (23.11. = niedrigster Stand des Jahres 2022)  
213,0 (05.09. = niedrigster Stand seit der Sommerwelle 2022)
752,9 (16.07. = Höchststand während der Sommerwelle 2022)
799,9 (12.10. = Höchststand während der ersten Herbstwelle 2022)

Die Zahl der gemeldeten Neuinfektionen belief sich gestern auf 30.016, am gleichen Tag der Vorwoche lag der Wert bei 27.587.

273 Todesfälle an / mit Corona wurden heute gemeldet. Der Durchschnitt der letzten 14 Tage liegt bei ca. 141 Fällen (+3 gegenüber gestern).  

Die Affenpocken-Fallzahl in Deutschland beträgt 3.671. Das ist einer weniger als gestern. Vermutlich wurde ein Fall abgezogen, der irrtümlicherweise als Affenpockenfall eingestuft wurde. Seit dem 16.11.2022 wurde kein Zuwachs mehr gemeldet.

TH

Corona-Report 227/22 (hier zu 226)

Wir sollten vielleicht noch einmal die gestrige bundesweite Inzidenz von 177,9 genießen, denn kaum haben wir vermeldet, sie sei geringer als je zuvor im Jahr 2022, dreht das Geschehen, und zwar recht deutlich: heute vermeldet das RKI 186,9 und damit einen Anstieg von mehr als 5 Prozent. Auch die Neuinfektionszahlen liegen höher als vor einer Woche.

Freilich kann das ein kleiner Bump auf der Straße ins coronafreie Glück sein, aber bisher war es anders, wenn ein Trend so plötzlich und so deutlich gedreht hat. Das würde vieles ändern, denn die vielfach erwartete (zweite) Herbstwelle würde dann lediglich später beginnen als erwartet und die feuchtkalten Temperaturen der letzten Zeit würden sich eben doch infektionsfördernd auswirken.

Unsere Hoffnung liegt auf dem „Ausrutscher“, denn die 14-Tage-Linie, die wir auf unserer Inzidenzgrafik ausweisen, hat sich durch diesen einzelnen Anstieg noch kaum verändert, trotzdem haben wir heute die Grafik wieder umgefärbt – von blau nach orange. Rot wird sie, wenn sich die neue Tendenz festsetzt. Leider sind auch die Todesfallzahlen weiter hoch, 163 neue Fälle wurden heute vermeldet. Und die coronabedingten Tode sind offenbar nur die Spitze eines Berges von Übersterblichkeit. So war es zumindest im Oktober, wir haben kürzlich darüber berichtet.  

Was ist  heute sonst zu vermelden? Die WHO hat einen neuen Ausblick auf die gefährlichsten Krankheitserreger gegeben: Mögliche Pandemie-Auslöser: WHO überarbeitet Liste der gefährlichsten Krankheitserreger | WEB.DE

300 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler sollen die rund 25 Viren- und Bakteriengruppen überprüfen, um die Erreger zu identifizieren, die als Auslöser großer Epidemien oder Pandemien infrage kommen. Das teilte die WHO am Montag in Genf mit. Die überarbeitete Liste soll spätestens im April 2023 veröffentlicht werden. (…) Derzeit stehen Covid-19, das Ebola- und das Marburg-Virus, Lassa-Fieber, die Atemwegserkrankungen Mers und Sars, das Nipah- und das Zika-Virus sowie eine noch unbekannte, aber potenziell bedrohliche „Krankheit X“ auf der Liste. Dabei handelt es sich um einen unbekannten Erreger, der eine schwere internationale Epidemie auslösen könnte.

Diese Liste erschien erstmals 2017, heißt es weiter, und gibt die Richtung der Forschungsanstrengungen vor. Mit Corona hatte 2019 aber trotzdem niemand gerechnet und weltweit fast 7 Millionen Todesfälle belegen, wie unberechenbar trotz aller Prognostik Pandemien entstehen und sich entwickeln können. Deswegen sehen  wir nach wie vor die  anfangs strengen Maßnahmen gegen Corona als gerechtfertigt an, die erst allmählich  mit einem wachsenden Wissen über den Erreger Covid19 abgeglichen und an dieses wachsende Wissen angeglichen werden konnten. Was außerdem zu bedenken bleibt: Die Pandemie ist noch nicht im Griff.

Wir verlinken auch das Interview mit Karl Lauterbach, das am 22.11. geführt wurde. In unserer gestrigen Berichterstattung haben wir den Akzent weniger auf seine Aussagen zu Corona, sondern eher auf den unheilvollen Spin mit den  unumgänglichen Krankenhausschließungen gelegt, aber er hat sich natürlich auch zur Pandemie geäußert und man kann festhalten, seine Mahnungen und Warnungen sind einem Zweckoptimismus gewichen, der an den Tatsachen nichts ändert, ihm aber wohl den einen oder anderen Shitstorm ersparen wird.

Karl Lauterbach zu Corona: „Für den Winter sind wir gut vorbereitet“ | WEB.DE

Auch Christian Drosten hat sich nach einiger Zeit in einem Interview mit der Zeit wieder zu Corona geäußert:

Drosten sieht das Ende der Corona-Pandemie kommen (msn.com)

Die Lage ist nun nicht mehr für uns prekär, meint er, sondern für das Virus, das sich evolutionär gewissermaßen festgefahren habe. Schon der Herbst, der fast ein Sommer war, habe das Virus sozusagen an den Rand der Verzweiflung gebracht.

Wir erinnern uns noch gut daran, dass Karl Lauterbach in einer seiner spektakulären Pressekonferenzen anhand seines Handys demonstriert hat, dass das Virus an jeder Stelle in der bisherigen Evolutionskette einen neuen Weg nehmen und somit auch neue, sehr letale Varianten hervorbringen könne. Suchen Sie sich einfach aus, was Ihnen am plausibelsten erscheint, wir bevorzugen aus Gründen der Selbstfürsorge die aktuelle Variante Drosten, auch wenn sie sich als zu optimistisch erweisen sollte.

„Der Verlauf des Winters hänge auch davon ab, welche Corona-Variante sich als nächstes durchsetzen werde. „Gerade nehmen gleich zwei Omikron-Varianten Anlauf: BF.7 und BQ.1.1.“ Sollte der Omikron-Abkömmling BQ.1.1 dominant werden, könne der Winter jedoch noch einmal schwierig werden, sagte Drosten. Ebenso bestehe aber auch die Möglichkeit einer sanften Winterwelle.“

Nun sind diese Varianten schon länger in der Besprechung und trotz der mittlerweile hohen Quote von BQ 1.1 an den Infektionen hat diese sich offenbar erst heute entschlossen, für ein wenig mehr Betrieb zu sorgen. Nichts Genaues weiß man nicht, also fahren wir, wie bisher, auf Sicht. Sie Sicht ist an diesigen Novembertagen naturgemäß recht gering.

Die Zahlen hingegen stehen fest:

Die 7-Tage-Inzidenz in Deutschland beträgt:

186,9 (24.11.) / 177,9 (23.11.) / 183,2 (22.11.) / 192,0 (19.11.) / 194,4 (18.11.) / 199,3 (17.11.) / 203,4 (16.11.) / 212 (15.11.) / 216 (14.11.) / 224 (13.11.) / 232,1 (12.11.) 243,5 (11.11.) / 262,3 (10.11.) 294,1 (09.11.) 282,9 (08.11.) 260 (07.11.) / 270 (06.11.) 281,1 (05.11.) 290,1 (04.11.) / 289,1 (03.11.) / 279, 1 (02.11.) / 351,7 (01.11.) / 404,6 (31.10.) / 464 (28.10.) 

1779,9 (23.11. = niedrigster Stand des Jahres 2022)  
213,0 (05.09. = niedrigster Stand seit der Sommerwelle 2022)
752,9 (16.07. = Höchststand während der Sommerwelle 2022)
799,9 (12.10. = Höchststand während der ersten Herbstwelle 2022)

Die Zahl der gemeldeten Neuinfektionen belief sich gestern auf 38.090, am gleichen Tag der Vorwoche lag der Wert bei 33.306.

163  Todesfälle an / mit Corona wurden heute gemeldet. Der Durchschnitt der letzten 14 Tage liegt bei ca. 138  Fällen (-3 gegenüber gestern).  

Die Affenpocken-Fallzahl in Deutschland beträgt 3.672. Die letzte Veränderung wurde am 16.11.2022 angezeigt (+1 Fall).

TH

Repor 226/22 (zu 225)

Corona ist nicht genug. So könnte man unsere gegenwärtige Haltung beschreiben. Nicht, dass es nicht genug Corona-Fälle gäbe, aber wir bieten Ihnen in jedem Report zu den Zahlen eine zusätzliche Information an. Heute beschäftigen wir uns damit, wie sich das Freizeitverhalten in Deutschland durch Corona verändert hat – oder auch nicht. Die Zahlen haben wir natürlich auch & weiterhin. Sie sind heute recht erfreulich: 177,9 ist die niedrigste Inzidenz, die während des gesamten Jahres 2022 gemessen wurde, die Neuinfektionen gehen somit weiter zurück – aber auch die Todesfallzahlen scheinen in einer Trendwende begriffen zu sein. Außerdem feiern wir drei Jahre Corona – feiern Sie mit?

Nähen, stricken, malen, basteln Sie mehr als vor Corona? Versuchen Sie gar, obzwar Akademiker:in, einen Nagel oder Dübel geradeaus in die Wand zu treiben, um ein Bild daran aufzuhängen? Offenbar gibt es in diesem Bereich einen Boom, wie die folgende Grafik ausweist. Andere Freizeitbeschäftigungen, die von Corona hätten profitieren sollen, verzeichnen ausgerechnet während der Hochphase der Pandemie einen Rückgang. Zunächst die aktuelle Statista-Infografik dazu:

Infografik: Hat Corona die Hobbies der Deutschen verändert? | Statista

Diese Statista-Grafik wurde unter einer Lizenz Creative Commons — Namensnennung – Keine Bearbeitungen 4.0 International — CC BY-ND 4.0 erstellt und wir geben sie unter gleichen Bedingungen wieder. Folgend der Statista-Begleittext dazu, dann weiter mit unserem Kommentar.

Am 17. November jährte sich die Meldung des ersten rückwirkend auf eine Corona-Infektion zurückzuführenden Krankheitsfalls zum dritten Mal. Innerhalb dieser drei Jahre hat das Virus Politik, Wirtschaft und Sozialleben vieler Menschen nachhaltig verändert. Auch im Kleinen hat Covid-19 seine Spuren hinterlassen, wie die Umfrageergebnisse unseres Statista Global Consumer Survey zum Thema Hobbies und Freizeitaktivitäten zeigen.

So gaben 2019 beispielsweise noch 40 Prozent der Teilnehmenden an, in ihrer Freizeit gerne unter Leute zu gehen, 2021 waren es nur noch 35 Prozent. Nach der Aufhebung der Corona-Maßnahmen, Abstandsgebote und bis auf wenige Ausnahmen auch der Maskenpflicht scheint das Interesse am sozialen Austausch 2022 wieder deutlich gestiegen zu sein. Der Anteil an Befragten, die Reisen als Hobby angeben, ging allerdings auch 2022 weiter zurück, von 48 Prozent im Jahr 2019 auf mittlerweile 34 Prozent.

Bei klassischeren Indoor-Aktivitäten zeigt sich ein differenzierteres Bild. Gaming war nur 2021 beliebter als im Jahr vor der Pandemie, während Fitness & Gesundheit sowie Lesen nach einem Pandemie-Tief im laufenden Jahr wieder attraktiver geworden sind. Eine deutliche Zunahme gab es im Bereich Kunsthandwerk, Handarbeiten und DIY. Vor und während der Pandemie beschäftigten sich lediglich zwölf bis 13 Prozent in ihrer Freizeit mit diesem Themenkomplex, 2022 waren es knapp ein Viertel der Umfrageteilnehmer:innen.

Dass während der Pandemie die Menschen weniger Sport machen, konnten wir nachvollziehen, denn z. B. für Fitnessstudio-Gänger:innen war das ein Hindernislauf. Zuerst war alles zu, dann der Besuch nur eingeschränkt möglich. Auch Sportarten, die auf Gemeinsamkeit ausgerichtet sind, waren während der Pandemie nur unter erschwerten Bedingungen möglich. Auch die Abnahme der Reisetätigkeit erklärt sich von selbst. Aber dass die Menschen die Chance nicht genutzt haben, um mal wieder mehr zu lesen, ist doch sehr betrüblich. Im Gegenteil, es wurde weniger. Das lässt den Schluss auf einen Zusammenhang zu: Die meisten kommen nur noch im Urlaub zum Lesen, am Strand möglicherweise, glauben sie jedenfalls. Deswegen hat das Lesen quasi parallel zum Reisen abgenommen. Aber Urlaub ist doch auch zuhause? Nun ja. Dafür erlebt das Basteln, Werkeln, Künstlern etc. einen großen Auftrieb. Allerdings hat dieser möglicherweise gar nichts mit Corona zu tun, sondern mit etwas, das sich der vorliegenden Statistik zumindest nicht schließen lässt. Denn die Zunahme erfolgte erst im Jahr 2022. Vielleicht hat es so lange gedauert, bis die Menschen sich die Fertigkeiten (wieder-) erobert haben, mit denen ausgestattet sie nun selbstbewusst sagen können: Ich mach das! Und nicht „ich versuch das mal“. Vielleicht liegt es aber auch am Krieg in Europa. Um das zu verstehen, muss man etwas um die Ecke denken, zum Beispiel an die hohe Inflation, die unter anderem durch dieses Ereignis ausgelöst wurde: Die Menschen versuchen, wieder mehr selbst zu fertigen und zu reparieren, weil’s günstiger ist. Würde sich dieser Trend fortsetzen, wäre das ein wichtiger Schritt in Richtung Nachhaltigkeit und die Krisen hätten in diesem Sinne sogar etwas Gutes. Das bedeutet nicht, dass wir die sozialen Verwerfungen nicht kritisieren, die durch diese Sonderlagen  verstärkt werden.

Die Zahlen haben wir natürlich auch:

Die 7-Tage-Inzidenz in Deutschland beträgt:

177,9 (23.11.) / 183,2 (22.11.) / 192,0 (19.11.) / 194,4 (18.11.) / 199,3 (17.11.) / 203,4 (16.11.) / 212 (15.11.) / 216 (14.11.) / 224 (13.11.) / 232,1 (12.11.) 243,5 (11.11.) / 262,3 (10.11.) 294,1 (09.11.) 282,9 (08.11.) 260 (07.11.) / 270 (06.11.) 281,1 (05.11.) 290,1 (04.11.) / 289,1 (03.11.) / 279, 1 (02.11.) / 351,7 (01.11.) / 404,6 (31.10.) / 464 (28.10.) 

1779,9 (23.11. = niedrigster Stand des Jahres 2022)  
213,0 (05.09. = niedrigster Stand seit der Sommerwelle 2022)
752,9 (16.07. = Höchststand während der Sommerwelle 2022)
799,9 (12.10. = Höchststand während der ersten Herbstwelle 2022)

Die Zahl der gemeldeten Neuinfektionen belief sich gestern auf 33.290, am gleichen Tag der Vorwoche lag der Wert bei 38.610.

139 Todesfälle an / mit Corona wurden heute gemeldet. Der Durchschnitt der letzten 14 Tage liegt bei ca. 141  Fällen (-2 gegenüber gestern). Das Bemerkenswerte an der heutigen Zahl ist, dass sie niedriger ist als der 14-Tage-Durchschnitt. Dies kam unter der Woche seit längerer Zeit nicht mehr vor, der Durchschnitt wird bekanntlich dadurch gedämpft, dass an den Wochenendtagen keine neuen Zahlen mehr ausgewiesen werden.

Die Affenpocken-Fallzahl in Deutschland beträgt 3.672. Die letzte Veränderung wurde am 16.11.2022 angezeigt (+1 Fall).

TH

Corona-Report 225/22 (hier zu 224)

Unser erster Report der laufenden Woche spricht von einem Geschehen, das einige so sicher nicht erwartet haben: Es bleibt erst einmal ruhig, trotz der niedrigen Temperaturen, die nach der bisherigen Lesart im Winter für ansteigende Fallzahlen sorgt. Sogar die Todesfallzahlen, die erstaunlich lange gegen den Abwärtstrend bei den Neuinfektionen gelaufen sind, scheinen nun etwas nachzugeben. Derweil lässt uns Karl Lauterbach wissen, dass wir mit weiteren Klinikschließungen zu rechnen haben und dass die Menschen hierzulange viel zu oft stationär behandelt werden.

Wir finden ja auch, es wird Zeit, sich mal wieder um andere Dinge zu kümmern als dieses lästige Corona und wer sollte besser wissen, wann es an der Zeit dafür ist als der Bundesgesundheitsminister? Jetzt kommt wieder zum Vorschein, dass Karl Lauterbach schon immer ein Verfechter von Klinikschließungen war und auch nach Operationen Menschen am liebsten sofort nach Hause schicken würde. Wie das in anderen Ländern der Fall sei. Welche heruntergefahrenen Gesundheitssystems sind das, die noch rüder mit Patient:innen umgehen, als das hier mittlerweile der Fall ist? Wir haben nun einmal dieses Jahr einigen Einblick mehr ins Klinikgeschehen bekommen, als uns lieb war und hätte man uns nach einer Doppel-Operation, wie früher üblich, noch ein paar Tage an Bord behalten, wäre eine Komplikation recht einfach zu lösen gewesen, die leider einen RTW-Einsatz und Notfallaufnahme erfordert hat.

Lauterbach, wie so viele Menschen, die es entweder nicht mit der Logik haben oder bewusst perfide argumentieren, macht die Wirkung zur Ursache: Es muss wohl zum Bettenabbau kommen, weil ja so wenig Personal da ist. Dass so viele Menschen in Kliniken nicht mehr arbeiten können oder möchten, weil Lauterbach und Konsorten das Gesundheitssystem zu dem ökonomischen Durchlauferhitzer gemacht haben, der es geworden ist, was soll’s. Diese Art von Zirkelschlüssen kommt auch aus der SPD immer wieder und wir können es nur wiederholen: unterkomplex oder bösartig. Und doch etwas zu Corona? Nun ja, die Isolationspflicht hätte er nicht abgeschafft, wie vier Bundesländer es getan haben, aber das wissen wir ja. Hier können Sie Lauterbachs neueste Einlassungen nachlesen:

Karl Lauterbach zu Corona: „Für den Winter sind wir gut vorbereitet“ | WEB.DE

Unter dem Artikel ist eine Umfrage zu sehen, Sie können abstimmen, wie Sie die Performance von Karl Lauterbach einschätzen. Wir haben neutral gewertet, das tun wir bei diesen Zeiger-Surveys fast immer und mitgemacht, um zu sehen, was die anderen sagen. 69 Prozent hatten von Lauterbach mehr erwartet.

Derweil geben hohe Sterbefallzahlen im Oktober Rätsel auf. Fast 20.000 Menschen mehr als im Durchschnitt der letzten vier Jahre sind im abgelaufenen Monat in Deutschland verstorben. Wir teilen die Ansicht, dass dies nicht nur auf Corona zurückzuführen sein kann, obwohl wir immer wieder auf die zu hohen Todesfallzahlen wegen dieser Erkrankung hinweisen. Denn höchstens  etwa 5.000 Fälle gehen auf das Covid-Konto, und zwar mit unklarem Verwendungszweck; an und mit Corona, mithin  ohne sichere  Zuordnung der Viruserkrankung als Ursache.

Hohe Todeszahlen im Oktober geben Rätsel auf | WEB.DE

Uns macht diese Entwicklung betroffen. Hitze- und Kältewellen gab es nicht, vielmehr war der Oktober äußerst angenehm, im langjährigen Vergleich zu warm, die Grippewelle kann es auch noch nicht gewesen sein – also? Hoffentlich nicht, was uns dazu eingefallen ist: Die Verschiebung medizinischer Eingriffe wegen Personalmangel in den Kliniken oder suboptimale Behandlung aus demselben Grund. Aber wir haben ja zu viele Krankenhäuser, sagen der Herr Lauterbach und seine Gesinnungsgenossen. Wir haben eine überfüllte Notaufnahme erlebt, wir wissen jetzt aus erster Hand Bescheid und hatten ein riesiges Glück, dass wir ein Zimmer bekommen haben und nicht auf dem Gang herumliegen mussten, wie so viele andere. Mit welch einer Hingabe und auch mit welchem Humor das Personal dort seinen Job macht, hat uns tief beeindruckt, das wollen wir an der Stelle gerne festhalten. Ob anämisch wirkende Typen wie Lauterbach überhaupt nachvollziehen können, was sie da über Jahrzehnte angerichtet haben, um fast alle Sozialsysteme zu beschädigen (ein weiterer Witz ist die Quasi-Zerstörung  der Rentenversicherung), ist uns nach wie vor nicht klar, denn die Variante, dass sie von kruden Lobbyinteressen  gesteuert werden, liegt leider allzu nah. Da hilft auch die Nebelkerze mit der einen Nacht stationär als Abrechnungseinheit nichts, die nun auch möglichst gedämpft werden soll.

Es gibt einen weiteren Grund für die hohen Todesfallzahlen, der uns hochgradig beschäftigt: Wie, wenn viele Menschen einfach keinen Lebenswillen mehr haben? Es muss nicht gleich ein Suizid sein, aber kämpfen oder nicht, wenn es gesundheitlich schlecht läuft, das macht einen großen Unterschied bei den Heilungsschancen. Allein der Gedanke an diesen Grund ist wirklich erschreckend, wundern würde es uns leider nicht, wenn einige der „überschüssigen“ Todesfälle darauf zurückzuführen wäre, dass Menschen einfach nicht mehr können. Die Rechten und Neoliberalen  sagen so: Endlich rückt die natürliche Auslese wieder in den Vordergrund. Wir meinen natürlich, das würden sie denken, nicht so direkt, sondern höchstens verklauselt sagen, wenn sich tatsächlich dieser Grund als relevant herausstellen sollte. Gemeint ist: Die Arschlöcher und nur sie haben eine Existenzberechtigung. Aber wehe, wenn es ihnen schlecht geht und sie auf die andern angewiesen sind. Wir leben in einer Zeit, in der das Abscheuliche wieder mehr und mehr salonfähig wird, das sollten wir nicht vergessen. Diese Entwicklung macht etwas mit Menschen, die mit ihrer Sensibilität und Empathie die Welt vor dem zivilisatorischen Verfall zu bewahren versuchen. Gerade diesen ohnehin zu seltenen Typus dürfen wir nicht verlieren und müssen genau hinschauen, wenn in unserer Umgebung negative Veränderungen eintreten. Wenn jemand vom Mut verlassen wird und nicht mehr aus dem Krisenmodus findet, beispielsweise.

Nun zu den Zahlen. Die 7-Tage-Inzidenz in Deutschland beträgt:

183,2 (22.11.) / 192,0 (19.11.) / 194,4 (18.11.) / 199,3 (17.11.) / 203,4 (16.11.) / 212 (15.11.) / 216 (14.11.) / 224 (13.11.) / 232,1 (12.11.) 243,5 (11.11.) / 262,3 (10.11.) 294,1 (09.11.) 282,9 (08.11.) 260 (07.11.) / 270 (06.11.) 281,1 (05.11.) 290,1 (04.11.) / 289,1 (03.11.) / 279, 1 (02.11.) / 351,7 (01.11.) / 404,6 (31.10.) / 464 (28.10.) 

183,2  (22.11. = niedrigster Stand seit dem Abklingen der 2. Welle 2022, Vergleichszeitpunkt 29./30. Mai 2022)
213,0 (05.09. = niedrigster Stand seit der Sommerwelle 2022)
752,9 (16.07. = Höchststand während der Sommerwelle 2022)
799,9 (12.10. = Höchststand während der ersten Herbstwelle 2022)

Die Zahl der gemeldeten Neuinfektionen belief sich gestern auf 41.676,  am gleichen Tag der Vorwoche lag der Wert bei 47.179.

199  weitere Todesfälle an / mit Corona wurden heute gemeldet. Der Durchschnitt der letzten 14 Tage liegt bei ca. 143  Fällen (-5 gegenüber am vergangenen Samstag).

Die Affenpocken-Fallzahl in Deutschland beträgt 3.672. Seit Anfang November wurde ein Anstieg um lediglich vier Fälle vermeldet, seit sechs Tagen kam kein neuer mehr hinzu.

TH

Report 224/22 (hier zu 223)

Der letzte Corona-Report der laufenden Woche zeigt ein im Grunde unspekakuläres Bild der Corona-Lage in Deutschland. Aber wir haben gestern von einer Bodenbildung bei einer Inzidenz von ca. 200 gespochen, wie sie dieses Jahr mehrfach zu beobachten war. Vielleicht trifft das auch dieses Mal zu.

Die Inzidenz sank von gestern auf heute nur noch um 2,4 Punkte auf 192,0 (-1,18 Prozent). Das ist der geringste Rückgang seit dem Beginn des Abklingens der Herbstwelle. Einige Bundesländer verzeichnen wieder Anstiege. Deswegen schauen wir uns heute auch die Länderwerte wieder etwas genauer an. Was wir hingegen, vielleicht haben Sie es bemerkt, komplett eingestellt haben: Deutschland im  Weltvergleich zu betrachten. Man kann die deutsche Corona-Politik so schrecklich finden, wie man nur will, die Untererfassung inadäquat für eine Pandemie, die täglich immer noch im Durchschnitt fast 150 Todesopfer fordert (heute wurden vom RKI 203 gemeldet), aber die anderen sind nicht besser.

Z. B. weist ein europäisches Land, das als Pandemie-Hotspot galt, nur noch Infektionen in Altersgruppen aus, die als besonders vulnerabel gelten. Der beschriebene Trick der Statistikschönung erinnert uns an das Lifting der deutschen Arbeitslosenstatistik: Langzeitarbeitslose ab 58 Jahren, die als arbeitsuchend gelten, werden in der Statistik des BA nicht ausgewiesen. Aber das ist nur ein Aspekt eines großen Täuschungsmanövers, das darauf ausgerichtet ist, die offiziellen Zahlen gut aussehen zu lassen. Allein anhand der deutschen BA-Zahlen könnte man eine Dissertation über das Frisieren von Statistiken schreiben. Man könnte die noch gnädigere Zählweise der ILO vergleichend einbeziehen. Jeder, der einmal im Monat für eine Stunde etwas macht, was irgendwie nach Arbeit aussieht, ist nicht arbeitslos. Auch irgendwie konsequent, verdeckt aber eine massive Unterbeschäftigung, gerade in Deutschland, wo die modulare Arbeitswelt in den letzten Jahren besonders weit vorangeschritten. Modular = Das Leben setzt sich aus einer Komposition von Bullshit-Jobs zusammen und spiegelt damit auch das Privatleben heutiger Großstädter:innen ganz gut.

Warum also sollte die Corona-Erfassung noch Ansprüchen genügen, die sonst nirgends mehr gelten?

Da wir es oben angedeutet haben und nicht krampfhaft nach politischen News zu Corona suchen wollen, es gibt dazu heute nichts Spektakuläres, werfen wir einen Blick auf Berlin. Hier steigen die Fallzahlen nämlich und beim Anschauen der Grafik dazu haben wir bemerkt, dass die Todesfallzahlen in unserer Stadt geradezu explosionsartig zunehmen. Wieso kam es gerade gestern zu über 30 neuen Todesfällen? In Berlin zeigt sich auch besonders deutlich das Auseinanderfallen der Entwicklung der Neuinfektionen und der Todesfallzahlen, das wir in schwächerer Form auch bundesweit sehen und das auf nichts anderes hindeutet als auf eine wieder steigende Letalität von Corona: Die Neuinfektionszahlen waren hier während der Sommerwelle etwas höher als während der Herbstwelle, und wir haben eingerechnet, dass die Entwicklung der Todesfallzahlen den Neuinfektions-Wellen um ein paar Wochen nachläuft. Trotzdem gibt es jetzt sehr viel mehr Todesfälle in der Stadt als im Sommer. Der 7-Tage-Trend ging damals nicht über die Zahl 3 hinaus, jetzt hat er die 10 übersprungen.

Zum Vergleich: Den gestrigen 31 Corona-Todesfällen in Berlin stehen bisher 29 Verkehrstote in Berlin im Jahr 2022 gegenüber, darunter 10 Radfahrer:innen Allgemein gilt das als zu viel, das Ziel ist, Todesfälle im Straßenverkehr gänzlich zu vermeiden. Das wirkt kohärent, nach bereits erfolgten Rückgängen in den letzten Jahren.

Corona hingegen wird als unvermeidliches Natureireignis angesehen? Das steht in einem seltsamen Kontrast zu dem Aufwand für die bisherigen Maßnahmen und für die Impfkampagne.

Das bilden wir heute anstatt unserer Deutschland-Inzidenzgrafik ab. Hinter einer auf den ersten Blick und bundesweit beinahe stillen Lage verstecken sich eben, wenn man sich die einzelnen Länder anschaut, durchaus Zahlen, die erhebliche Fragen aufwerfen. Interpretieren Sie am besten das, was Sie sehen, selbst, denn die Politik wird uns dazu nichts Sinnvolles mitteilen.

Und hier die Zahlen für Deutschland: Die  7-Tage-Corona-Inzidenz beträgt

192,0 (19.11.) / 194,4 (18.11.) / 199,3 (17.11.) / 203,4 (16.11.) / 212 (15.11.) / 216 (14.11.) / 224 (13.11.) / 232,1 (12.11.) 243,5 (11.11.) / 262,3 (10.11.) 294,1 (09.11.) 282,9 (08.11.) 260 (07.11.) / 270 (06.11.) 281,1 (05.11.) 290,1 (04.11.) / 289,1 (03.11.) / 279, 1 (02.11.) / 351,7 (01.11.) / 404,6 (31.10.) / 464 (28.10.)  

192,0  (19.11. = niedrigster Stand seit dem Abklingen der 2. Welle 2022, Vergleichszeitpunkt 29./30. Mai 2022)
213,0 (05.09. = niedrigster Stand seit der Sommerwelle 2022)
752,9 (16.07. = Höchststand während der Sommerwelle 2022) 
799,9 (12.10. = Höchststand während der ersten Herbstwelle 2022)

Die Zahl der gemeldeten Neuinfektionen belief sich gestern auf 25.328,  am gleichen Tag der Vorwoche lag der Wert bei 28.369.

203  weitere Todesfälle an / mit Corona wurden heute gemeldet. Der Durchschnitt der letzten 14 Tage liegt bei ca. 148  Fällen (-3 gegenüber gestern).

Die Affenpocken-Fallzahl in Deutschland beträgt 3.672. Seit Anfang November wurde ein Anstieg um lediglich vier Fälle vermeldet, man kann damit den Ausbruch als beendet bezeichnen. Wir weisen die Zahlen aber weiterhin aus, weil wir  den Gedanken verfolgen, diesen Report zu einer Betrachtung aller wichtigen Infektionskrankheiten in Deutschland umzubauen, wenn Corona nicht mehr so sehr im Vordergrund stehen wird. 

TH 

Report 223/22 (hier zu 222)

Unser zweiter Corona-Report der Woche kommt erst an diesem Freitag. Warum? Weil es derzeit eine eher ruhige Entwicklung in Sachen Pandemie zu vermelden gibt. Gleichwohl ist es für uns noch immer eine Pandemie.

Die 7-Tage-Inzidenz (Zahl der Fälle auf 100.000 Einwohner innerhalb von 7 Tagen) sinkt langsam weiter und hat die 200 unterschritten (heute 194,3), die einzelnen Bundesländer liegen zwischen 114,5 (Thüringen) und 293,8 (Niedersachsen), Berlin weist mit 148,5 eine unterdurchschnittliche Inzidenz auf, wie bereits während der Herbstwelle, die man nun als beendet erklären kann.

Beendet heißt jedoch eben nicht, dass auch die Pandemie zu Ende ist:

Heute wurden wieder 218 Todesfälle an / mit Corona gemeldet, der Durchschnittswert der letzten 14 Tage liegt bei ca. 151 Fällen, inklusive der Wochenenden, an denen keine neuen Fälle gemeldet werden, die Todesfälle, die von Samstag bis Sonntag eingetreten sind, werden, wie die Neuinfektionszahlen, erst ab Dienstag veröffentlicht. Der Rückgang bei den Neuinfektionen fällt gegenüber der Zahl, die am gleichen Tag der Vorwoche gemeldet wurde, mit ca. 6.000 Fällen eher gering aus. Was wir vermutlich sehen, ist die Bodenbildung zwischen zwei Wellen, die ohne Weiteres in eine neue Welle übergehen kann. Man hört auch gar nichts mehr von der Verschiebung des Geschehens weg von Omikron BA.5 zu den Subtypen BQ 1 und BQ 1.1, die als Immunflüchtlinge gelten und daher dem Infektionsgeschehen wieder Schwung verleihen sollten, zumal fast alle Schutzmaßnahmen beendet wurden. Passenderweise trendet heute auf Twitter #DieMaskebleibtauf. Hm. Kommt darauf an, wo. Wir hatten sie heute, bei einer Inzdenz von 150 in Berli, beim Einkaufen zwar dabei, aber angesichts eines recht geringen Publikumsverkehrs in den besuchten Geschäften nicht aufgesetzt. So handhaben wir es, vom ÖPNV abgesehen, wo es weiterhin Vorschrift ist und von bestimmten Situation am Arbeitsplaztz, in denen die Pflicht ebenfalls weiterhin besteht,, überwiegend, seit die Inzidenz in Berlin unter 200 gesunken ist.

Unseren Block mit besonderen Erwähnungen widmen wir heute einem Artikel zur Pandemie, der gestern im RND erschienen ist: Irgendwann sind alle pandemiemüde (rnd.de). Einleitend heißt es:

„Seit fast drei Jahren prägt die Corona-Pandemie unser Leben. Wie geht es nun weiter? Wir ordnen die Nachrichten ein, geben Einblicke in wissenschaftliche Erkenntnisse und zeigen Wege in den post­pandemischen Alltag. In dieser Woche: Vier Bundesländer beenden die Isolationspflicht – ist das sinnvoll?“

In dem Artikel werden Ähnlichkeiten mit und Unterschiede zur Spanischen Grippe der Jahre 1918 bis 1920 herausgearbeitet, wird aber auch kleinteilig festgehalten, dass es zur Aufhebung der Isolationspflicht in vier Bundesländern unterschiedliche Ansichten gibt. Wir werden nicht ändern, was die Politik diesbezüglich beschließt und wie sich die Mitmenschen verhalten, aber hier können Sie entscheiden, weil es nur eine Stiko-Empfehlung gibt:

„Außerdem wichtig: Die Ständige Impfkommission hat am heutigen Donnerstag zum ersten Mal eine Empfehlung für die Covid‑19-Impfung von Kleinkindern ausgesprochen. Das Gremium empfiehlt die Impfung im Alter von sechs Monaten bis fünf Jahren nur dann, wenn das Kind bestimmte Risikofaktoren wie zum Beispiel Herz- und Lungenerkrankungen, Immunschwäche oder Trisomie 21 hat.“

Das gegen Corona geimpfte Baby wird also vorerst die Ausnahme bleiben und damit auch diese emotionalisierenden Bilder, mit denen Impfgegner: innen moralischen Druck aufbauen, die eine Impfung einer Körperverletzung, wenn nicht sogar einem Tötungsversuch gleichsetzen. Ist es niemals, selbst, wenn es Komplikationen geben sollte, denn zu einem Kapitaldelikt gehört Vorsatz. Nicht bei Fahrlässigkeitsdelikten, aber auch bei ihnen gibt es Voraussetzung, die bei einer bewusst dem Schutz kleiner Menschen gewidmeten Handlung nicht vorliegen. Es geht nur um die Wirksamkeit und die Risikoabwägung, wie immer bei Corona-Impfungen, solange es keine Impfpflicht gibt. Die meisten von uns sind als Kinder schon geimpft worden, gegen Krankheiten, die lange Zeit als ausgestorben galten und zum Glück war das so. Heute kehren diese Krankheiten zurück. Auch wegen der Abschaffung von Impfpflichten.

Derweil macht Corona mehr der Grippe Platz, heißt es ebenfalls in dem Beitrag und der Spruch des Tages, nah Ansicht der Verfasserin, kommt von Karl Lauterbach:

„Das Schließen von Kitas ist definitiv medizinisch nicht angemessen und wäre auch in dem Umfang, wie wir es damals gemacht haben, nach heutigem Wissen nicht nötig gewesen.“

Hat Lauterbach damit etwas zugegeben? Unserer Meinung nach nicht. Man wusste es eben damals nicht besser und es gab noch keine Impfstoffe für jene, deren Ansteckung auch durch Kinder erfolgen kann, also vulnerable Gruppen, die nicht so gut gegen Corona gerüstet sind wie eben Kinder. Stellt man die Aussage von Karl Lauterbach in den Zusammenhang mit der eher defensiven Impf-Empfehlung der Stiko für Kinder, ergibt sich auf heutigem Stand ein rundes Bild. Aber den heutigen Stand haben wir auch erst heute und würden jederzeit die damaligen Maßnahmen wieder unterstützen, wenn eine gänzlich neue gefährliche Krankheit auftauchen sollte. Die Gefahr, dass beim nächsten Mal zu zögerlich agiert wird, ist sowieso groß, weil man sich an der Entwicklung der Corona-Pandemie orientieren und dabei möglicherweise Unterschiede nicht hinreichend berücksichtigen wird. Selbst bei einer kommenden Corona-Variante kann dieser Fall eintreten.

Derweil scheint das bereits zugelassene Medikament Paxlovid, die Pille für nach der Infektion, gegen Long Covid Wirkung zu erzielen:

Diese Studienergebnisse lassen aufhorchen: Das Corona-Medikament Paxlovid ist offenbar in der Lage, das Risiko für Long Covid zu senken. Das schreibt zumindest ein Forscherteam aus den USA in einer bisher noch nicht publizierten Studie.

Die Logik liegt auf der Hand, denn das Medikament soll schließlich die Folgen einer Infektion generell mildern.

Eine Frage, mit der wir uns bisher noch nicht befasst haben, wird ebenfalls angesprochen: Kommt nach Corona die Krebs-Pandemie weil während der letzten drei Jahre zu viele Krebsfälle unentdeckt geblieben sind? Wir sind noch nicht dahinter gestiegen, warum das so sein sollte, denn die Diagnostik wurde doch wohl nicht eingestellt. Eher würde es nach unserem derzeitigen Kenntnisstand darauf hinauslaufen, dass Operationen verschoben werden mussten und daher Menschen an Krebs starben, die bei optimal früher Behandlung hätten überleben können. Auch hier wird am Ende die Übersterblichkeit Aufschluss geben.

Sollte man meinen. Stimmt aber nicht, weil z. B. zur Bestimmung des Corona-Anteils seine Obduktion aller Personen notwendig wäre, die Corona hatten, als sie verstarben oder zuvor damit infiziert waren. Man kann nur festhalten, dass es keine weitere relevanten Ursache für eine Übersterblichkeit gab oder eben doch. Dann wird es besonders spannend sein, darüber zu diskutieren, wer nicht an Corona verstarb, aber ohne die zwischenzeitlichen Überlastungen der Kliniken und Intensivstationen hätte überleben können, die durch Corona-Fälle verursacht wurden. Gerade da liegt auch ein ethisches Problem, das die Querdenker: innen nicht wegdiskutieren können. Wenn man hohe Ansteckungsquoten bewusst riskiert, riskiert man auch mehr schwere Fälle, die hospitalisiert werden müssen.

Der weitere Artikel ist nicht mehr Corona gewidmet, das hat uns ziemlich überrascht, weil es eine ungewöhnliche Vorgehensweise ist. Aber wenn Sie mehr über den Sinn der Snooze-Funktion und gegen Depressionen zugelassene Medikamente wissen möchten, sind Sie weiterhin richtig unterwegs, wenn Sie alles lesen.

Von uns bekommen Sie nun die Daten des Tages. Zu Corona, versteht sich:

Die 7-Tage-Corona-Inzidenz beträgt

194,4 (18.11.) / 199,3 (17.11.) / 203,4 (16.11.) / 212 (15.11.) / 216 (14.11.) / 224 (13.11.) / 232,1 (12.11.) 243,5 (11.11.) / 262,3 (10.11.) 294,1 (09.11.) 282,9 (08.11.) 260 (07.11.) / 270 (06.11.) 281,1 (05.11.) 290,1 (04.11.) / 289,1 (03.11.) / 279, 1 (02.11.) / 351,7 (01.11.) / 404,6 (31.10.) / 464 (28.10.) / 493 (27.10.) / 528,0 (26.10.)  

194,4 (18.11. = niedrigster Stand seit dem Abklingen der 2. Welle 2022, Vergleichszeitpunkt 29./30. Mai 2022)
213,0 (05.09. = niedrigster Stand seit der Sommerwelle 2022)
752,9 (16.07. = Höchststand während der Sommerwelle 2022) 
799,9 (12.10. = Höchststand während der ersten Herbstwelle 2022)

Die Zahl der gemeldeten Neuinfektionen belief sich gestern auf 27.587,  am gleichen Tag der Vorwoche lag der Wert bei 33.703.

218 weitere Todesfälle an / mit Corona wurden heute gemeldet. Der Durchschnitt der letzten 14 Tage liegt bei ca. 151 Fällen (-4 gegenüber vorgestern).

Die Affenpocken-Fallzahl in Deutschland beträgt 3.672. Vorgestern kam nach fünf Tagen ohne Veränderung ein neuer Fall hinzu. 

TH

Corona-Report 222/22 (hier zu 221)

Dieses Mal kommt unser erster Corona-Report der Woche erst am Mittwoch. Wir wollten die Entwicklung noch ein wenig beobachten und können heute sicher vermelden, dass die Inzidenz noch nie seit dem Beginn der Sommerwelle so niedrig war wie im Moment. Am 29. und 30. Mai stand sie jeweils unter 200, bei 196 und 189, heute wurden 203 Punkte vermeldet, nach 212 gestern.

Außerdem trägt unser heutiger Report die wohl einmalige Nummer 222. So viele Reporte wird es im Jahr 2023 wohl nicht mehr geben, die 333 ist ohnehin kaum vorstellbar … es sei denn, wir nummerieren einfach weiter und das Jahr hinter dem Schrägstrich ist nur noch eine Zusatzinformation, die zur klaren Zuordnung eines Artikels nicht mehr notwendig ist. Das ist noch nicht entschieden. Eine Folge von fünf gleichen Zahlen wird es trotzdem nicht wieder geben. Es sei denn, wir hätten im Jahr 2033 fast jeden Tag einen Corona-Report zu verfassen. Ausschließen kann man heutzutage nichts mehr.

Ebenso deutlich wie die positive Entwicklung der Inzidenz bleibt aber die negative Tendenz bei den Todesfallzahlen bestehen. Mehr als 200 Fälle pro Tag sind keine Seltenheit, der Durchschnitt hat mit 155 pro Tag ein neues Rekordniveau seit dem Abebben der zweiten Wellen des Jahres 2022 (insgesamt Welle 6, Omikron Ba.2) erreicht. Zufall ist das sicher nicht, aber die genauen Gründe sind vermutlich schwer zu ermitteln, jedenfalls ist diese Zahl gegenwärtig kein großes Thema und schon gar nicht wird sie in den Medien analysiert. Dabei wäre das dringend notwendig. Vor allem, wenn man eine endemische Situation deklarieren will. Solange diese Zahl so hoch ist, sind wir keine Fans dieser Umlabelung weg von der Pandemie.

Andererseits haben wir nun die Möglichkeit, uns auch nach eigenen Maßstäben flexibel zu verhalten, da in Berlin die Inzidenz im Kern weit unter die für uns wichtige Messlatte von 200 Punkten gesunken ist (derzeit 160). Also haben wir heute, weil wir sowieso gerade den Novemberblues hatten, beim Einkaufen mal wieder Maske getragen, natürlich in der Jahreszeit angemessener dunkler Farbe. Das sollte ja auch deswegen Sinn ergeben, weil kältere Temperaturen nach allgemeiner Lesart das Infektionsrisiko in Innenräumen steigern. Uns will das Virus ja nicht haben, so unser sich immer mehr verfestigender Eindruck und natürlich sind wir ganz froh darum und schließen in unsere Gedanken die Möglichkeit ein, dass wir bereits unerkannt mit sehr leichtem Verlauf infiziert waren.

Was ist in Sachen Corona-Politik angesagt? #Maskenpflicht trendet passenderweise auf Twitter, aber sonst müssen wir ein wenig suchen, um Informationen zu finden, die für Sie von Interesse sein könnten.

Da war doch diese Sache mit der Isolationspflicht, die von den Bundesländern unterschiedlich gehandhabt wird. Dazu haben wir eine Umfrage, an der Sie teilnehmen können: Civey-Umfrage: Sollte die Isolationspflicht bei einer Coronainfektion Ihrer Meinung nach in allen Bundesländern abgeschafft werden? – Civey und hier der Erklärungstext dazu:

Vier Bundesländer kippen die Isolationspflicht. Ab 16. November sind Bewohner von Baden-Württemberg, Bayern, Hessen und Schleswig-Holstein nicht mehr verpflichtet, sich im Fall einer Coronainfektion in Isolation zu begeben. Das baden-württembergische Gesundheitsministerium in Stuttgart teilte mit, dass die Länder stattdessen „angepasst verpflichtende Schutzmaßnahmen wie eine begrenzte Maskenpflicht positiv getesteter Personen sowie dringende Empfehlungen einführen“ würden.

Die vier Bundesländer stützen ihre Entscheidung sowohl auf die Entwicklung der Zahlen, als auch eine wirksame Schutzimpfung sowie die Erfahrung aus anderen Ländern. Laut Tagesschau seien die Corona-Infektionszahlen gesunken und die Basisimmunität in der Bevölkerung läge bei 90 Prozent. In Österreich gäbe es „seit Sommer 2022 absonderungsersetzende Schutzmaßnahmen“ und es seien keine negativen Erkenntnisse bekannt.

Mecklenburg-Vorpommern wird an der Isolationspflicht für Corona-Infizierte weiterhin festhalten. Wie vom Robert Koch-Institut (RKI) für die Länder empfohlen, bleibt eine Isolationspflicht von fünf Tagen bestehen. Stefanie Drese (SPD) äußerte sich am Freitag in Schwerin enttäuscht vom Alleingang der vier Bundesländer. Das RKI empfiehlt Privatpersonen eine Selbstisolation bis zu einem Negativtest einzuhalten.

Mecklenburg-Vorpommern fällt trotz seiner sehr forschen Corona-Politik im Jahr 2022 dadurch auf, dass es  zu den Hochinzidenz-Ländern zählt und vier Bundesländer sind keine Alleingänger. Wir haben trotzdem mit „eher nein“ gestimmt. Ganz sicher sind wir uns da nicht mehr, denn Sie haben die Argumente oben gelesen. Man müsste sie erst einmal vollständig widerlegen können, um sich ganz auf die Seite der Aufhebungsgegner:innen stellen zu können. In anderen Ländern, auf deren Erfahrungen man sich stützt, muss man immer bedenken, dass es Abweichungen bei der Erfassung von Neuinfektionen geben kann. Dass Deutschland mit seiner Politik nicht gut dasteht, zeigt eine Untersuchung, die sich mit der Entwicklung der Lebenserwartung befasst. Gerade diesbezüglich hat Deutschland im Jahr 2021 gegenüber dem ersten Corona-Jahr erheblich an Boden verloren und was 2022 kommt, können wir in etwa vorausahnen: nichts Gutes, in Relation zu anderen Ländern, denn, siehe oben, die Todesfallzahlen sind vergleichsweise sehr hoch. Sollten auch  hier Unterschiede bei der Zählweise einen starken Einfluss ausüben, wird eben die Sterblichkeitsziffer klären müssen, wie ein Land tatsächlich durch die Pandemie kommt.

Während die Sache mit der Isolationspflicht vor einigen Tagen hierzulande einiges an Aufmerksamkeit auf sich zog, hat eine andere neue Tatsache bisher kaum die Gemüter erregt:

Amsterdam – Die Europäische Arzneimittelbehörde EMA hat die Zulassung des an die Omikron-Variante angepassten Corona-Impfstoffes von Biontech/Pfizer auch für Kinder ab fünf Jahren empfohlen. Das teilte die EMA nun in Amsterdam mit.

Dem voraus ging sogar diese Entwicklung: EU-Kommission lässt erste Corona-Impfstoffe für Babys zu | MDR.DE. Gemeint ist wohl auch hier die EMA. Im selben Artikel stand noch dies:

Das Pharmaunternehmen Pfizer will den Preis für seinen Corona-Impfstoff erhöhen. Wie die Geschäftsführerin Angela Lukin mitteilt, erwägt das Unternehmen den Verkaufspreis in den USA auf bis zu 130 Dollar pro Dosis anzuheben. Der aktuelle Kaufvertrag mit der Regierung laufe demnächst aus, so Lukin. Die US-Regierung zahlt derzeit etwa 30 Dollar pro Dosis an Pfizer und seinen deutschen Partner Biontech.

Wir haben noch Preise um 15 Euro im Kopf, die aus der Zeit stammen, als die Impfkampagne begann. Nun ja, das bisschen Inflation wuppen wir schon. Uns kommt das, was oben steht, zwar utopisch vor, aber diese intensiven Forschungen, die notwendig sind, um die Impfstoffe immer wieder an neue Corona-Varianten anzupassen. Sie wissen schon. Es muss sich amortisieren, auch wenn es nicht mehr nachvollziehbar ist.

Damit zu den Zahlen von heute:

Die 7-Tage-Corona-Inzidenz beträgt

203,4 (16.11.) / 212 (15.11.) / 216 (14.11.) / 224 (13.11.) / 232,1 (12.11.) 243,5 (11.11.) / 262,3 (10.11.) 294,1 (09.11.) 282,9 (08.11.) 260 (07.11.) / 270 (06.11.) 281,1 (05.11.) 290,1 (04.11.) / 289,1 (03.11.) / 279, 1 (02.11.) / 351,7 (01.11.) / 404,6 (31.10.) / 464 (28.10.) / 493 (27.10.) / 528,0 (26.10.)  

203,4 (16.11. = niedrigster Stand seit dem Abklingen der 2. Welle 2022, Vergleichszeitpunkt 29./30. Mai 2022)
213,0 (05.09. = niedrigster Stand seit der Sommerwelle 2022)
752,9 (16.07. = Höchststand während der Sommerwelle 2022) 
799,9 (12.10. = Höchststand während der ersten Herbstwelle 2022)

Die Zahl der gemeldeten Neuinfektionen belief sich gestern auf 38.610 am gleichen Tag der Vorwoche lag der Wert bei 47.820.

223 weitere Todesfälle an / mit Corona wurden heute gemeldet. Der Durchschnitt der letzten 14 Tage liegt bei ca. 155 Fällen (+10 gegenüber dem vorigen Samstag).

Die Affenpocken-Fallzahl in Deutschland beträgt 3.671 (Korrektur: wir hatten zuletzt „3.771“ geschrieben, das war ein Tippfehler. Seit fünf Tagen wurde kein neuer Fall mehr gemeldet).

TH

Report 221/22 (220/22 von vorgestern)

Unser letzter Corona-Report für diese Woche zeigt weiterhin eine fallende Tendenz beim Corona-Geschehen Allerdings ermäßigt sich der Rückgang. Waren es vorgestern ca. 30, gestern ca. 20, so sind es heute nur noch 10 Punkte, um welche die 7-Tage-Inzidenz absinkt, auf gegenwärtig 232 Punkte. Dreht es bei 200 wieder in Richtung nächste Welle, wie dieses Jahr schon drei Mal?

Oder überrascht uns Corona mit einem stärkeren Rückzug? Einige Bundesländer ziehen bereits die Isolationspflicht nach Infektion zurück:

Der Virologe Jonas Schmidt-Chanasit hält die in einigen Bundesländern geplante Aufhebung der Isolationspflicht für Corona-Infizierte für akzeptabel. „Ich finde diesen Vorschlag der vier Bundesländer aus medizinischer Sicht nachvollziehbar. Er ist in der aktuellen Pandemiesituation auch vertretbar“, sagte er der Deutschen Presse-Agentur. „Man kommt mit der Regelung “Wer krank ist, bleibt zu Hause“ gut durch die nächsten Wochen und Monate.“

Die Frankfurter Virologin Sandra Ciesek betonte dazu bei Twitter: „Es gibt politische und gesellschaftliche Argumente dafür und dagegen.“ Was ihr wichtig sei zu betonen: „Keine Isolationspflicht mehr zu haben bedeutet nicht, dass Covid-19 für jeden ab jetzt völlig harmlos und nur ein Schnupfen ist.“

Baden-Württemberg, Bayern, Hessen und Schleswig-Holstein hatten am Freitag angekündigt, die generelle Isolationspflicht für positiv getestete Menschen aufzuheben. In diesen Ländern sollten „zeitnah“ neue Regelungen in Kraft treten, die Details würden derzeit ausgearbeitet, hieß es.

News zur Corona-Pandemie – Aufhebung der Corona-Isolationspflicht – RKI registriert 28.369 Neuinfektionen (msn.com)

Vor allem wird von den Befürwortern der Abschaffung der Isolationspflicht argumentiert, die Isolationspflicht schade der kritischen Infrastruktur. Wie das? Weil die Isolierten erst einmal zuhause bleiben müssen und nicht arbeiten gehen dürfen, anders kann man den Satz kaum interpretieren. Sollte man nach einer Infektion aber nicht generell ca. 14 Tage lang den Kontakt mit anderen meiden? Wie hingegen, wenn man es einfach nicht tut oder meint, es sich oder anderen nicht zumuten zu können? Long Covid schadet zum Beispiel der Infrastruktur aufgrund von Arbeitsausfällen, und zwar massiv. Und jede Infektion birgt das Risiko, dass es zu längerfristigen Gesundheitsproblemen kommt.

Die Mehrheit der Bundesländer bleibt vorerst bei der Isolationspflicht und Karl Lauterbach hält die Handhabe der vier oben genannten Länder für falsch. Dafür hat er sich gestern gleich wieder das Hashtag #LauterbachLuegt eingefangen. Es gibt auf Twitter, egal, was man sich im Moment über dessen muskierte Schwierigkeiten zuraunt, Aktionen und Reaktionen, die funktionieren weiterhin zuverlässig. Und damit zu den Zahlen, die wir so zuverlässig weitergeben wie möglich, ohne zu verschweigen, dass vor allem die Zahl der Neuinfektionen und damit die Inzidenz vom RKI nach eigener Einschätzung den Mangel aufweisen, dass bei weitem nicht alle Infektionen erfasst werden:

Die 7-Tage-Corona-Inzidenz beträgt

232,1 (12.11.) 243,5 (11.11.) / 262,3 (10.11.) 294,1 (09.11.) 282,9 (08.11.) 260 (07.11.) / 270 (06.11.) 281,1 (05.11.) 290,1 (04.11.) / 289,1 (03.11.) / 279, 1 (02.11.) / 351,7 (01.11.) / 404,6 (31.10.) / 464 (28.10.) / 493 (27.10.) / 528,0 (26.10.) 570,2 (25.10.) / 625,1 (22.10.) / 644,5 (21.10.) / 661,5 (20.10.) / 670,5 (19.10.) / 687,5 (18.10)

Bei unserer Inzidenzgrafik haben wir eine Kleinigkeit geändert: Immer, wenn die Inzidenz steigt, setzen wir das gesamte Balkenfeld in Rot, wenn sie sinkt, hingegen in Blau. So sehen Sie anhand des Titelbilds, das in der Regel dieselbe Grafik zeigt, auf den ersten Blick, wohin die Richtung geht.

213,0 (05.09. = niedrigster Stand seit der Sommerwelle 2022)
752,9 (16.07. = Höchststand während der Sommerwelle 2022) 
799,9 (12.10. = Höchststand während der ersten Herbstwelle 2022)

Die Zahl der gemeldeten Neuinfektionen belief sich gestern auf 28.3689, am gleichen Tag der Vorwoche lag der Wert bei 38.859

185 weitere Todesfälle an / mit Corona wurden heute gemeldet. Der Durchschnitt der letzten 14 Tage liegt bei ca. 145 Fällen (nahezu unverändert in den letzten drei Tagen).

Die Affenpocken-Fallzahl in Deutschland beträgt 3.771 (ein neuer Fall wurde gestern ausgewiesen).

TH

Report 220/22 (hier zu 219/22)

Unser Corona-Report am Donnerstag zeigt insgesamt positive Zahlen. Die Neuinfektionen gehen zurück, die Inzidenz liegt mit 262,3 auf dem zweitniedrigsten Stand seit dem 21. September. Am vergangenen Wochenende wurde schon einmal ein um zwei Punkte niedrigerer Stand ausgewiesen, aber wer uns häufiger liest, weiß, wie skeptisch wir gerade gegenüber diesen Wochenendwerten eingestellt sind und warum das so ist.

In Berlin und damit für uns persönlich gibt es sogar etwas zu feiern: Die Inzidenz sankt gestern erstmals seit langer Zeit unter den Wert von 200, der Trend setzt sich heute fort (188,7). Wir geben natürlich immer einen Aufschlag für nicht erfasste, weil nicht durch PCR-Test gesicherte Fälle zu, aber erst einmal bedeutet dies für uns Maskenfreiheit beim Einkaufen. Das ist eine eigene Festlegung, eine Pflicht dazu bestand schon während des gesamten Jahres nicht mehr, egal, wie hoch die Inzidenz war. Im Betrieb werden die Regeln wohl vorerst nicht verändert werden, und das ist gut so, denn hier ist gesichert, dass sich die Menschen auch wirklich an das halten, was vorgeschrieben ist und nicht jeder sein eigenes Ding macht.

Wie zum Beispiel im Berliner ÖPNV, wo FFP2-Masken eigentlich noch verpflichtend sind. Aber das Thema hatten wir ja auch schon mehrfach und wollen Sie nicht mit immer denselben Kritikpunkten unterhalten oder nerven. Müssen wir auch nicht, denn es gibt immer wieder neue. Wie die gestern von uns erläuterte Empfehlung des Stiko-Chefs, die Pandemie doch einfach zur endemischen Lage umzulabeln, um sie smoother wirken zu lassen – unabhängig von den Fakten, die klar dagegen sprechen. Wann ist welche Lage gegeben? Das ist auch ein spannendes Thema, vor einiger Zeit hatten wir dazu acht Fachmeinungen vorgestellt.

So weit greifen wir mitten in der Woche nicht aus, doch wir versuchen immer, neben den Zahlen zumindest ein Thema aufzugreifen, das mit Corona zu tun hat. Vor einigen Tagen kam zum Beispiel diese Nachricht auf:

Hunderte von Kindern konnten im vergangenen und in diesem Jahr wegen Engpässen in Berliner Kliniken nicht aufgenommen werden. Sie wurden stattdessen in andere Krankenhäuser, zum Teil auch in Brandenburg, verlegt. (…) Danach sind 2021 allein von der Charité 312 Kinder und Jugendliche für eine stationäre Aufnahme in andere Kliniken verlegt worden. Im ersten Halbjahr 2022 waren es 151. Zuvor hatte die „Berliner Morgenpost“ darüber berichtet.

Berliner Kinderstationen lehnen regelmäßig Patienten ab (bz-berlin.de)

Solange das so ist und auch dann, wenn es nicht ausschließlich mit Corona begründet werden kann, ist für uns keine Normallage gegeben. Also hängt die Deklarierung einer endemischen Lage auch davon ab, wie das Gesundheitssystem insgesamt aufgestellt ist, und da sieht es miserabel aus. Wäre das anders, könnte man eher darüber nachdenken, Entspannung per Wortwahl zu signalisieren. Zwar ist der Unterschied zwischen Pandemie und endemischer Situation nach überwiegender Ansicht nicht durch die Lage in den Kliniken definiert, sondern entlang des Infektionsgeschehens und mit einigem Interpretationsspielraum, aber ein überlastetes Gesundheitssystem ist kein Normalzustand und wann, wenn nicht im Wege von Corona, soll das endlich in den Köpfen der Menschen, die sich wehren müssen sogar der Politiker, die diese schlimmen Zustände wollten, verankert werden?

Nun zu den Zahlen des Tages:

7-Tage-Corona-Inzidenz beträgt

262,3 (10.11.) 294,1 (09.11.) 282,9 (08.11.) 260 (07.11.) / 270 (06.11.) 281,1 (05.11.) 290,1 (04.11.) / 289,1 (03.11.) / 279, 1 (02.11.) / 351,7 (01.11.) / 404,6 (31.10.) / 464 (28.10.) / 493 (27.10.) / 528,0 (26.10.) 570,2 (25.10.) / 625,1 (22.10.) / 644,5 (21.10.) / 661,5 (20.10.) / 670,5 (19.10.) / 687,5 (18.10)

213 = 05.09. = niedrigster Stand seit der Sommerwelle 2022)
752,9 (16.07. = Höchststand während der Sommerwelle 2022) 
799,9 (12.10. = Höchststand während der ersten Herbstwelle 2022)

Die Zahl der gemeldeten Neuinfektionen belief sich gestern auf 38.668, am gleichen Tag der Vorwoche lag der Wert bei 78.629. Starke Schwankungen in beide Richtungen gegenüber der Vorwoche führen im Moment insgesamt zu einer zurückgehenden Inzidenz, während sie gestern noch stieg.

175 weitere Todesfälle an / mit Corona wurden heute gemeldet. Der Durchschnitt der letzten 14 Tage liegt bei ca. 145 Fällen (-1 gegenüber gestern).

Die Affenpocken-Fallzahl in Deutschland beträgt 3.770 (von vorgestern gestern wurde die Zahl um einen Fall nach unten korrigiert, bisher wurde kein weiterer gemeldet; der Zuwachs pro Tag im Vergleich der letzten 14 Tage liegt bei weniger als einem Fall).

TH

Report 219/22 (hier zu 218/22)

Die Inzidenz steigt seit zwei Tagen wieder. Seit wann sie das wirklich wieder tut, wissen wir nicht, denn gestern war Dienstag und an den Tagen zuvor peilt das RKI die Werte mehr oder weniger, jedenfalls basieren sie nicht auf nachvollziehbar ausgewiesenen Neuinfektionen. Wir erinnern uns: Diese werden aufgrund der Tatsache, dass Gesundheitsämter oft stark verzögert melden, vom RKI erst einmal gesammelt und ab Dienstag veröffentlicht.

Dass trotzdem die Inzidenz am Wochenende sinkt, klingt unlogisch, könnte aber darauf basieren, dass das RKI für diese Berechnung nur die tatsächlich schon vorhandenen Meldungen, aber im für die Öffentlichkeit bereitgehaltenen Dashboard nicht ausweist, sowohl berücksichtigt als auch möglicherweise auf die vermuteten echten Zahlen hochrechnet. Falls Letzteres zutrifft: Es sind schon bessere Algorithmen erfunden worden, wie die oftmals ruckige Veränderung an Dienstagen nahelegt. Diese wiederum, und zwar immer, sind wohl wesentlich geringer als die wirklichen Infektionszahlen.

Haben wir schon erwähnt, dass wir mittlerweile auf Post, die bereits vorangekündigt wurde (Web.de-Service) bis zu sieben Tage warten, bis sie endlich im Briefkasten eingetrudelt ist? Wir könnten mit den Fails in dieser Zeit den ganzen Tag weitermachen. Was ist los mit diesem Land? Es ist gar kein Rätsel. Es wurde neoliberal kaputtgespart und an allen Ecken und Enden hapert es bei der Qualität. In Ernstfall kann das lebensbedrohlich sein. Zum Beispiel, wenn Kliniken überlastet sind, wie es während der Corona-Pandemie schon der Fall war. Das Grausame ist aber: Wir sehen kein Umdenken in der Politik. Lieber wird auf mega-teure Art mit der Gießkanne an den Symptomen herumgedoktert, als dass man sich um die Ursachen der mittlerweile Dauerkrise kümmert. Das hilft wiederum am meisten denen, die eh von jeder Krise profitieren. Sie werden es bemerkt haben, heute ist unser Mecker-Mittwoch.

Es stimmt aber leider alles, lesen Sie mal nach, was unzählige kluge Menschen über die Ursachen dessen schreiben, was uns allen im Alltag mittlerweile den letzten Nerv raubt, sofern wir nicht so unverschämt reich sind, dass wir für wirklich alles einen persönlichen Service buchen können, der die immer krasseren Einbrüche in der öffentlichen Infrastruktur auffängt. Aber halt: Zahlen wir nicht auch Beiträge für den Erhalt dieser Struktur, während Gewinne mittlerweile fast immer privatisiert werden? Auch im Gesundheitswesen? Bloß nicht auch noch im Rahmen eines Corona-Reports zu sehr darüber nachdenken. Man kommt sonst jeden Tag in den Zustand des Zorns und findet nicht mehr raus. Dadurch schläft man schlecht und ist gereizt und weniger leistungsfähig und weniger motiviert und wann, wenn nicht jetzt, müssen wir vielmehr die letzten Reserven mobilisieren, um Politik-Fails und absichtliche Zerstörung dieser Gesellschaft irgendwie noch zu begrenzen? Dieses Corona ist ein leider allzu gutes Sinnbild für alles, was man sich erlaubt hat, von einem wirklichen Weltklasse-Niveau aus in die Tonne zu treten. Ohne Not und ohne Verstand? Sagen wir mal so: Es gibt Lobbyinteressen, die genau in diese Richtung zielen.

Wenn aber schon eh Corona nicht in den Griff zu bekommen ist, warum nicht wenigstens mal wieder einen Versuch wagen, die Pandemie als endemische Situation umzulabeln? Mehr Normalität: Stiko-Chef Mertens will Begriff „Pandemie“ ersetzen | WEB.DE Keine Angst, der Stiko-Chef vesucht sich nicht an einem Neologismus, sondern will die bekannte Masche fahren, bei gleichbleibend üblen Zuständen einfach per Begriffsänderung Normalität zu deklarieren. Dieses euphemistische Umlabeln ist seit vielen Jahren eine beliebte Methode der Politik, aber auch einiger williger Idioten, die sich für besonders sprachlich hip halten, um die tatsächlichen Zustände zu beschönigen. Das hat zur Folge, dass auch die Sprache immer weniger Vertrauen genießt und metasprachliche Betrachtungen sich immer stärker vor die Diskussion des eigentlichen Themas schieben.

Man könnte zum Beispiel ebensogut, nein, viel besser argumentieren, Corona betreffend: Es kann doch unmöglich eine endemische Lage definiert werden, wenn immer neue Corona-Varianten auftreten, die immer wieder Game Changer in dem Sinne sind, dass eben keine Normaliätt entsteht, sondern mit stes neuen Maßnahmen , Impfstoffen, mit immer wieder hoher Hospitalisierung und hohen Todesfallzahlen gekämpft werden muss. Heute zum Beispiel zählt das RKI uns wieder 223 Corona-Tote vor.

Wir zielen jetzt auf die heutigen Zahlen, so rumpf und stumpf (oder heißt es Rumpf und Stumpf?, jedenfalls stammt dieser Begriff aus der Zeit vor der eklektisch-euphemistischen Sprachverzierung) sie auch sein mögen:

7-Tage-Corona-Inzidenz beträgt

294,1 (09.11.) 282,9 (08.11.) 260 (07.11.) / 270 (06.11.) 281,1 (05.11.) 290,1 (04.11.) / 289,1 (03.11.) / 279, 1 (02.11.) / 351,7 (01.11.) / 404,6 (31.10.) / 464 (28.10.) / 493 (27.10.) / 528,0 (26.10.) 570,2 (25.10.) / 625,1 (22.10.) / 644,5 (21.10.) / 661,5 (20.10.) / 670,5 (19.10.) / 687,5 (18.10)

213 = 05.09. = niedrigster Stand seit der Sommerwelle 2022)
752,9 (16.07. = Höchststand während der Sommerwelle 2022) 
799,9 (12.10. = Höchststand während der ersten Herbstwelle 2022)

Die Zahl der gemeldeten Neuinfektionen belief sich gestern auf 47.820., am gleichen Tag der Vorwoche lag der Wert bei 29.961.

223 weitere Todesfälle an / mit Corona wurden heute gemeldet. Der Durchschnitt der letzten 14 Tage liegt bei ca. 146 Fällen (-1 gegenüber gestern).

Die Affenpocken-Fallzahl in Deutschland beträgt 3.770 (von gestern auf heute wurde die Zahl um einen Fall nach unten korrigiert, der Zuwachs pro Tag im Vergleich der letzten 14 Tage liegt bei weniger als einem Fall).

TH

Report 218/22 (hier zu 217/22)

Gestern Abend ging es bei Frank Plasbergs „Hart aber fair“ auch mal wieder um das Thema Corona. Haben Sie zugeschaut? Falls nicht, hier gibt es eine Zusammenfassung. Lauterbach warnt vor kommendem Corona-Winter – und appelliert an Länder | WEB.DE

Wenn wir lesen, dass Journalisten herumsalbadern, dass man nicht jeden Todesfall verhindern kann, dann hätten wir, wären wir im Studio gewesen, zurückgefragt: Und wo ist die Grenze der Normalität? Bei 50 Toten? Da möchten wir gerne mal hin. Bei 250 Toten? Da sind wir gerade, Stand gestern. Echt jetzt? Das soll eine quasi endemische Lage sein? Deshalb sind wir auch nicht der Ansicht, dass Karl Lauterbach zu viel gewarnt hat. Wir meinen allerdings, er tut zu wenig oder setzt zu wenige Maßnahmen durch. Die Länder müssen es richten, und dort sind die Politiker noch dichter an den  Querdenker:innen dran, die ihnen die Ohren volltönen.

Wir haben allerdings zum ersten Mal gelesen, dass die Fallpauschalen wieder abgeschafft werden sollen, die ein Fail im Fail der Ökonomisierung des Gesundheitswesens waren. Und da kommt wieder Karl Lauterbach ins Spiel. Die eigenen Tweets lügen nicht, und vor seiner Rolle als Corona-Warner war Lauterbach ein großer Fan von Klinikschließungen. Gerade, wenn es um den Gesamtzustand des Gesundheitswesens geht, dürfen wir das nicht vergessen, wenn jemand die aktuelle Gesundheitspolitik im Land maßgeblich mitbestimmt. Leider gab es dazu kein Nachhaken von Seiten des Moderators und nur eine Praktikerin konnte das System überhaupt ernsthaft kritisieren, denn so, wie es ist, wurde es sowohl von der SPD als auch von der Union eingerichtet bzw. fortgeführt,  verschärft und qualitativ schon halbwegs vernichtet und die Medien und auch die Zivilgesellschaft wehren sich zu wenig dagegen.

Wenn Sie möchten, blenden Sie Corona für einen Moment aus oder auch nicht, denn man kann diese Nachricht im Zusammenhang damit sehen, aber auch als Ausdruck der allgemeinen Zustände, wie sie von der Politik bewusst geschaffen wurden:

Berliner Kinderstationen lehnen regelmäßig Patienten ab (bz-berlin.de)

Uns hat das schockiert, obwohl wir schon wussten, dass die Charité, die schwerpunktmäßig die schweren Corona-Fälle in Berlin behandelt, aus diesem Grund während der Phasen besonders hoher Auslastung bzw. Überlastung geplante Operationen wegen anderer Erkrankungen verschiebe musste. Das geht in Richtung Triage, was sonst? Das Risiko, dass Menschen nicht mehr gesund werden, erhöht sich nun einmal umso mehr, je länger sie auf eine OP warten müssen. Interessant wäre es übrigens, festzustellen, wie sich diese Probleme im Klinikwesen auf die Übersterblichkeit ausgewirkt haben, sozusagen als derivative Corona-Folgen.

Es wurde zwar immer wieder versichert, dass man nach bestem Wissen und Gewissen versucht hat, das Risiko-Plus für Patient:innen in Grenzen zu halten, aber die Wahrheit ist: Kein Heiler, keine Heilerin gibt gerne zu, dass er oder sie Entscheidungen treffen muss, die nicht mehr an der optimalen Versorgung der Patient:innen orientiert sind. Das greift tief ins Selbstverständnis, ins berufliche Ethos ein, das diese Menschen haben. Und genau deshalb konnten die Ökonomisierer auch lange Zeit so weitermachen. Weil diejenigen, die deren rüde Politik ausbaden müssen, die Zähne zusammenbeißen, anstatt Alarm zu schlagen. Mittlerweile hat sich das zum Glück geändert, es gibt sie, die „Krankenhausbewegung“. Möge sie wachsen und endlich dafür sorgen, dass der unselige Weg der Gewinnorientierung im Gesundheitswesen wenigstens gestoppt wird. Eine Revision ist angesichts der desolat passiven Einstellung der Politik zu Enteignungen im Dienst des Gemeinwohls ohnehin kaum denkbar.

Und damit zu den aktuellen Zahlen. Die Inzidenz steigt wieder etwas, aber eine Trendumkehr sollte man daraus noch nicht ableiten:

7-Tage-Corona-Inzidenz beträgt

282,9 (08.11.) 260 (07.11.) / 270 (06.11.) 281,1 (05.11.) 290,1 (04.11.) / 289,1 (03.11.) / 279, 1 (02.11.) / 351,7 (01.11.) / 404,6 (31.10.) / 464 (28.10.) / 493 (27.10.) / 528,0 (26.10.) 570,2 (25.10.) / 625,1 (22.10.) / 644,5 (21.10.) / 661,5 (20.10.) / 670,5 (19.10.) / 687,5 (18.10.) / 760,1 (14.10.)

213 = 05.09. = niedrigster Stand seit der Sommerwelle 2022)
752,9 (16.07. = Höchststand während der Sommerwelle 2022) 
799,9 (12.10. = Höchststand während der Herbstwelle 2022)

Die Zahl der gemeldeten Neuinfektionen belief sich gestern auf 61.063, am gleichen Tag der Vorwoche lag der Wert bei 48.556.

250 weitere Todesfälle an / mit Corona wurden heute gemeldet. Der Durchschnitt der letzten 14 Tage liegt bei ca. 147 Fällen (+1 gegenüber dem vergangenen Freitag).

Die Affenpocken-Fallzahl in Deutschland beträgt 3.771 (zwei neue Fälle innerhalb der letzten drei Tage).

TH

Report 217/22 (216)

Unser letzter Report der laufenden Woche zeigt ein vergleichsweise ruhiges Datenbild, aber samstags bekommen Sie von uns immer die neuesten Zahlen, denn einigermaßen verwertbare gibt es erst wieder am Dienstag darauf.

Die Inzidenz hat sich gegenüber gestern nur wenig verändert, die Todesfallzahlen bleiben hoch – erstmals während der Zeit, die man als „erweiterte Herbstwelle“ bezeichnen kann, kam es an drei aufeinanderfolgenden Tagen zu mehr als 200 Fällen, die erfasst wurden, darunter die höchste Zahl (281) seit Mitte April. Dadurch zeigt der 14-Tage-Trend weiterhin eine hohe durchschnittliche Todesfallzahl von knapp 150.

Haben wir heute ein Thema für Sie, nachdem wir uns in den vorausgehenden Reporten ausgiebig mit der Validität der Daten beschäftigt haben, die wir hier zeigen und einen Blick auf die Querdenker:innenszene warfen? Während die Datenlage nun einmal ist, wie sie ist, haben wir den Raum, von dessen Bewohner:innen Corona ganz anders gesehen wird als von den meisten Menschen und Medien, bisher nicht stark ausgeleuchtet und werden das künftig häufiger tun. Außerdem gibt es Medien, die eine Art von Mittelposition zwischen Mainstream und harten Querdenker:innen einnehmen. Unser Thema ist aber die Maskenpflicht und besoneders eine Mienung dazu.

Heute lassen wir den Virologen Hendrik Streeck zu Wort kommen, der in der „Szene“ ein besonderer Liebling ist, aber auch zu den offiziellen Beratern der Bundesregierung in Sachen Corona gehört. Er geht zum Beispiel in diesem Artikel von viel höheren Infektionszahlen aus, als selbst wir das bisher getan haben:

Virologe Hendrik Streeck hält neue Corona-Maßnahmen für überflüssig | WEB.DE

In der Sommerwelle habe es „wohl weit mehr als eine Million Neuinfektionen pro Tag“ gegeben, zähle man die unentdeckten Fälle dazu. „Das hat die aktuelle Welle sicherlich ausgebremst.“ Dennoch sei „davon auszugehen, dass im Laufe des Herbsts die Zahlen wieder ansteigen“, erklärte Streeck der Zeitung. [Bild am Sonntag, Anm. TH]

Daraus ergibt sich eine ablehnende Haltung neuen Maskenpflichten gegenüber:

Der Virologe rät demnach von einer allgemeinen Maskenpflicht in Innenräumen ab. Die Maske als „wunderbare präventive Methode“ gegen Infektionen darzustellen, sei falsch, sagte Streeck, der dem Expertenrat der Bundesregierung angehört. Die meisten Menschen steckten sich in Privaträumen an.

Die Idee ist gar nicht so dumm: Je höher vermutungsweise die Zahl der unentdeckten Infektionen ist, desto wirkungsloser sind alle Maßnahmen, natürlich auch die Impfungen und in diesem Sinne fällt es umso leichter, ihnen grundsätzlich einen infektionsvermeidenden Charakter abzusprechen. Dummerweise wirkt sich das aber auf eine andere Zahl ebenfalls stark aus, wenn jemand meint, wir hätten im Frühjahr (gemeint ist wohl diese Welle mit offiziell bis zu über 300.000 Fällen am Tag, außerdem ist bereits Herbst, der Artikel stammt vom 30.10.2022) über eine Millionen tatsächlicher Infektionen täglich gehabt. Es gibt eben doch erstaunlich viele Menschen (wie wir zum Beispiel), dann aber wirklich überhaupt nichts davon gemerkt haben, dass sie infiziert waren.

Gleichzeitig senkt diese Vermutung die Letalitätsrate, denn die Todesfallzahlen werden ja gut nachvollziehbar erfasst, und das auf offensive Art und Weise, was die kausale Zurechnung zu Corona angeht. Bei ihnen dürfte es keine Untererfassung im Verhältnis 3:1 geben. Könnte es dann nicht so sein, dass eben doch die Impfungen die Letalität stark gedämpft haben und wohl auch die schweren Verläufe, wenn sie schon nicht sehr vor der Ansteckung schützen? Und warum steigen die Todesfallzahlen jetzt so deutlich an, obwohl doch unmöglich nun eine Erfassungsquote von ca. 1:10 vorliegen müsste, damit die bisher als nicht merklich verändert ausgewiesenen Letalitätsraten der neueren Omikron-Varianten seit BA 5 zu so hohen Zahlen führen können? Wir fragen für ein kleines bürgerjournalistisches Medium aus Berlin. Nun hören wir mit dem Fragen aber auf und geben ein paar Daten weiter. In diesem Rahmen haben wirem haben wir unsere Inzidenzgarfik optisch ein wenig schlichter gestaltet, vor allem, um das „Von-Hand-Balkenfarben-Verändern“ bei sich änderndem Trend künftig vermeiden zu können. Diese händische Änderung wird immer schwieriger, je mehr Datensätze in die Grafik eingearbeitet sind.  

Die 7-Tage-Corona-Inzidenz beträgt

281,1 (05.11.) 290,1 (04.11.) / 289,1 (03.11.) / 279, 1 (02.11.) / 351,7 (01.11.) / 404,6 (31.10.) / 464 (28.10.) / 493 (27.10.) / 528,0 (26.10.) 570,2 (25.10.) / 625,1 (22.10.) / 644,5 (21.10.) / 661,5 (20.10.) / 670,5 (19.10.) / 687,5 (18.10.) / 760,1 (14.10.)

213 = 05.09. = niedrigster Stand seit der Sommerwelle 2022)
752,9 (16.07. = Höchststand während der Sommerwelle 2022) 
799,9 (12.10. = Höchststand während der Herbstwelle 2022)

Die Zahl der gemeldeten Neuinfektionen belief sich gestern auf 38.3858, am gleichen Tag der Vorwoche lag der Wert bei 47.718. 

208 weitere Todesfälle an / mit Corona wurden heute gemeldet (gestern 233, vorgestern 281, der höchste Wert seit der zweiten Frühjahrswelle). Der Durchschnitt der letzten 14 Tage liegt bei ca. 146 Fällen (+6 gegenüber gestern).

Die Affenpocken-Fallzahl in Deutschland beträgt 3.669 (kein neuer Fall seit zwei Tagen).

TH

Report 216/22 (215)

Unser heutiger Corona-Kurzreport ist wieder „normal“, die Datenlage betreffend. Gestern haben wir k einen Report veröffentlicht, um zu sehen, ob das Rückschlagmoment nach dem extremen Sinken der Inzidenz in den vorausgegangenen Tagen anhält, das sich gestern gezeigt hat. Ergebnis: Die Lage hat sich erst einmal stabilisiert.

Wir hatten zuletzt etwas über die Datenlage nachgedacht und damit etwas zur Sensibilisierung unserer Leser:innen beizutragen, was die Faktengläubigkeit angeht, aber auch unsere eigene Distanz sicherstellen wollen. Das ist bei den Corona-Zahlen unbedingt notwendig. Gleichermaßen haben wir festgestellt, dass uns nichts anderes übrigbleibt, als mit dem vorhandenen Material zu arbeiten, wenn wir überhaupt die Lage einigermaßen sinnvoll darstellen wollen.

Es gibt in Deutschland eine Gruppe von Menschen, die wegen der bestehenden Unklarheiten grundsätzlich alles anzweifeln, was mit Corona zu tun hat. Das ist natürlich ihr Recht, aber es gibt sehr gute Gründe dafür, trotzdem die Solidarität nicht außer Acht zu lassen. Was uns bedenklicher stimmt als die Diskussion über die Fakten, über ihre Interpretation und auch mehr als eine Rechthaberei in Fällen, in denen sich das Pendel zugunsten der Zweifler neigt, je länger die Pandemie andauert – es gibt weiterhin genug Tatbestände, bei denen das nicht so ist -, das sind der Ton und das Selbstverständnis, in dem hier vorgetragen wird. Wenn man diese Einlassungen liest, hat man das Gefühl, in Deutschland wird gerade ein neuer Holocaust organisiert, um diese Menschen zu zerstören. Kein Wunder, dass besonders narzisstische Typen in Politik und Medien sich in diesem Cluster einfinden und jedes Maß verlieren. Allein die Tatsache, dass sie bisher alles publizieren dürfen, was sie sich vorstellen können, unter Einschluss massiver und persönlicher Angriffe auf ihre Gegner:innen, sollte ihnen sagen, dass sie irgendwie falsch liegen und dass Verfolgungswahn noch kein Beleg für Verfolgung ist.

Wir schauen hier immer wieder kritisch auf die Entwicklung der Demokratie, aber gerade Corona als Beleg für deren Zusammenbruch zu werten, hält keiner Überprüfung stand. Wir sind bekanntlich der Ansicht, dass man hin und wieder mit Maßnahmen gegen Corona sogar zu vorsichtig war. Die Datenlage kann man in der Tat so oder so interpretieren, vor allem, wenn man den Weltvergleich hernimmt. Genau deswegen haben wir in der oben erwähnten Darstellung eindringlich davor gewarnt, die Datenlage nach Gusto im Sinne der Bestätigung eigener Ansichten oder als Beleg für die Manipulation des gesamten Pandemiegeschehens durch die Regierenden auszulegen. Die Brüche, die dadurch zutage treten, fallen Menschen auf, die es gewöhnt sind, mit Daten zu operieren und mit den Unsicherheiten, die in bestimmten Datenquellen zwangsläufig enthalten sind. Das beinhaltet auch, eine Vorstellung davon zu haben, welche Quellen zu welchen Tatbeständen ganz sicher sind und ein Gefühl für die Stufen von Unsicherheit bei anderen Quellen zu entwickeln. Leider ist Corona schwierig zu greifen, nie vollständig zu erfassen, sehr vieles hängt von der Herangehensweise bei der Datenaufnahme, ihrer Interpretation und ihrer Übermittlung ab und bietet daher viel Raum für alle möglichen Spins. Das verführt nicht nur Menschen, die ohnehin zu Paranoia neigen dazu, vollkommen freizudrehen, sondern stärkt auch den Hang zur Episodik: In unserem Umfeld gibt es mittlerweile viele Menschen, die infiziert waren. Ungeimpfte und auch Geimpfte. Statistisch lässt sich daraus aufgrund der zu kleinen Zahl und eines kaum übersehbaren Mangels an Repräsentativität aufgrund der überwiegenden Zughörigkeit zu einer recht geringen Anzahl an Milieus aber kaum etwas ableiten. Trotzdem liest man solchen Quatsch in den sozialen Medien immer wieder. Uns macht das eher Sorgen, die Lernfähigkeit von Menschen und betreffend und ihre Möglichkeiten, in Zusammenhängen zu denken, als dass wir daraus neue Erkenntnisse gewinnen.

Damit Sie aber ein wenig nachspüren können, falls Sie diese Publikationen nicht ohnehin kennen, wie harte Querdenker drauf sind, haben wir für Sie etwas herausgesucht, was letzte Woche erschienen ist:

https://www.rubikon.news/artikel/wir-vergessen-nicht

Auch in diesem Artikel gibt es übrigens Punkte, denen wir zustimmen, z. B. die Einschätzung gewisser liberaler Politiker betreffend. Wir finden es so krass, wenn ausgerechnet aus dieser Ecke auf Solidarität und gemeinschaftsdienliches Sozialverhalten gepocht wird. Der Tenor der Aussagen dieser Menschen lässt aber schon darauf schließen, dass sie eben keine Menschenfreund:innen sind. Genau wie ihre Gegner:innen in Sachen Corona übrigens. Außerdem gibt es ja gerade in diesem Abschnitt des politischen Spektrums eine beachtliche Spreizung, die Haltung zur Pandemie betreffend. Wir vergessen übrigens auch nicht. Nämlich, dass die Querdenker sich zu legitimen Nachfahren der Opfer von Genoziden hochstilisieren. Wer so das Maß verliert, dem darf man nicht das Wort reden.

Die verlinkte Publikation betreffend, gilt aber das Gleiche wie etwa für Sahra Wagenknecht. Wir verleugnen nicht unsere eigenen Positionen, wenn sie mit denen dieser Person (en) übereinstimmen und behalten uns auch weiterhin vor, das, was wir richtig finden, zustimmend zu zitieren, vielleicht hin und wieder zu republizieren. Bei SW denken wir sogar darüber nach, eine Art Zustimmungsbarometer anhand ihrer wöchentlichen Newsletter zu veröffentlichen. Wir finden, wer so viel Wind macht, der hat ein Barometer verdient. Wir könnten ja noch ein paar Politiker:innen vergleichend hinzunehmen, die wirklich Verantwortung tragen und es sich nicht so leicht machen können wie jemand, der immer nur kritisiert. Grundsätzlich nicht anders bei den Querdenker:innen. Sich mit ihnen mehr zu befassen, wird uns kaum dazu bringen, der Spezies Mensch mehr zu vertrauen. Wohl aber dazu, jenen noch mehr Respekt zu zollen, die auf dieser Welt wirklich etwas zum Guten verändern wollen. Eine schwierigere Aufgabe kann man sich gar nicht stellen und die Motivation dazu muss enorm sein, wenn man nicht jeden Tag der Endverzweiflung näherkommen will.

In diesem Sinne die wie immer vom RKI, nicht von Gott oder dem Wahrheitsministerium gelieferten Zahlen von heute:

Die 7-Tage-Corona-Inzidenz beträgt

290,1 (04.11.) / 289,1 (03.11.) / 279, 1 (02.11.) / 351,7 (01.11.) / 404,6 (31.10.) / 464 (28.10.) / 493 (27.10.) / 528,0 (26.10.) 570,2 (25.10.) / 625,1 (22.10.) / 644,5 (21.10.) / 661,5 (20.10.) / 670,5 (19.10.) / 687,5 (18.10.) / 760,1 (14.10.) 793 (13.10.) / 799

213 = 05.09. = niedrigster Stand seit der Sommerwelle 2022)
752,9 (16.07. = Höchststand während der Sommerwelle 2022) 
799,9 (12.10. = Höchststand während der Herbstwelle 2022)

Die Zahl der gemeldeten Neuinfektionen belief sich gestern auf 56.531, am selben Tag der Vorwoche lag der Wert bei 61.492. 

233 weitere Todesfälle an / mit Corona wurden heute gemeldet (gestern 281, der höchste Wert seit der zweiten Frühjahrswelle). Der Durchschnitt der letzten 14 Tage liegt bei ca. 140 Fällen (unverändert gegenüber vorgestern).

Die Affenpocken-Fallzahl in Deutschland beträgt 3.669 (ein neuer Fall vorgestern, gestern keiner).

TH

Report 215/22 (214)

Nie zuvor, seit es unsere Corona-Reporte gibt, ist die Inzidenz innerhalb von zwei Tagen so abgestürzt wie vom 31.10. auf den 02.11.2022, nämlich von über 400 auf knapp 280. Das ist in Punkten und prozentual ein außergewöhnlicher Vorgang. Es ist an der Zeit für ein paar grundsätzlichere Betrachtungen, sie folgen im Laufe des heutigen Reports.

Um das Geschehen zu glätten und Meldeverzögerungen nicht mehr so rätselhaft wirken zu lassen, hat das Robert-Koch-Institut vor einigen Monaten beschlossen, sonntags und montags keine neuen Fälle mehr zu melden, hat aber weiterhin die Inzidenz aktualisiert. Schon das ist ungewöhnlich, aber die aktuelle Bewegung wirkt fast wie eine Vollbremsung, die für eine Corona-Welle bisher äußerst unüblich war und auch von der Logik her Fragen aufwirft. Insbesondere, da neue Varianten des Virus mehr und mehr das Geschehen übernehmen, die sich angeblich noch rascher verbreiten als die bisherigen (BQ 1 und BQ 1.1). Sicher, die ungewöhnliche warme Witterung ist ein das Ausschleichen der Pandemie begünstigender Faktor, aber die gab es ja vor dem Ende des letzten Monats bzw. vor den letzten beiden Tagen auch.

Eine Erklärung wäre, dass immer mehr Gesundheitsämter selbst unter den vom RKI geänderten Bedingungen der Weitergabe erfasster Fälle nicht mehr rechtzeitig melden. Das wiederum würde zu einer weiten Beobachtung passen: Deutschland stellt weltweit immer deutlicher das Zentrum des Corona-Geschehens dar. Kann das wirklich in dieser immer extremeren Form sein? Oder ist es eher so, dass hierzulande noch vergleichsweise ehrlich mit diesem schwierigen Thema umgegangen wird?

Wir halten unsere Politik mit ihrem Einknicken vor der Querdenkerszene weiterhin für nicht sehr mutig, aber vielleicht ist es woanders ja noch viel schlimmer und die Weltzahlen, die wir weiterhin jeden Tag erfassen, stimmen hinten und vorne nicht mehr. Wir hatten diesen Verdacht bereits im Jahr 2020 speziell Afrika, aber auch einige allzu gut performende autoritäre oder asiatische Staaten betreffend, doch mittlerweile ist die Schönrechnerei wohl überall angekommen, wo demnächst Wahlen anstehen, z. B. in den USA oder das, was geschieht, wird einfach umgelabelt.

Wir waren ziemlich verblüfft darüber, was sich zum Beispiel aus der nachfolgenden Darstellung herauslesen lässt.

Corona weltweit: Wo Grippe das größere Thema ist als COVID | WEB.DE

In dem Artikel sind nur ein paar Länder beispielhaft genannt, aber man hat nicht den Eindruck, dass sie alle auf demselben Planeten liegen und mit demselben Problem einer massenhaft auftretenden Virusinfektion konfrontiert sind, der man zumindest auf ähnliche Weise, vielleicht sogar durch die WHO koordiniert, begegnen sollte, um diese Pandemie so rasch wie möglich nicht nur als beendet deklarieren zu können, sondern sie wirklich in den Griff zu bekommen.

Erinnern wir uns daran, dass das RKI schon lange darauf hinweist, dass nicht nur wegen Verzögerungen, sondern auch deswegen eine Untererfassung vorliegt, weil nur Neuinfektionen gemeldet werden, die durch PCR-Tests belegt sind. Aus technischen Gründen kann das in anderen Ländern nicht so viel anders sein, denn was nicht durch Tests verifiziert wird, kann nicht in die Statistik einfließen. Antigentests sind dazu aber zu unsicher. Bereits im Jahr 2020 haben wir uns darüber geärgert, dass die Testquote in Deutschland so gering ist. Objektiv ist sie auch zu gering, der Vergleich mit Ländern, in denen nicht nur PCR-Tests, sondern auch Antigentests mitgezählt wurden und die schon im Sommer 2020 auf Testquoten von über 100 Prozent der Bevölkerung kamen, hinkt auf jeden Fall.

Aber dass jetzt zum Beispiel in Spanien nur noch Infektionen von Menschen in die Statistik einfließen, die über 60 Jahre alt sind, verändert natürlich das Bild von Corona in der Welt erheblich und lässt Deutschland, wo immer noch alles erfasst wird, was sich per PCR-Test absichern lässt, ziemlich schlecht aussehen. Dabei greift hier im Grunde nur die Tendenz, dass man hierzulande eben etwas langsam ist und eine Pandemie immer noch eine Pandemie nennt. Und es ist eine Pandemie, bei 120 Toten pro Tag, die heute wieder gemeldet wurden. Bei immer mehr Ländern wird man wohl auf die Sterbestatistiken warten müssen, um ein echtes Lagebild zu erhalten und wir hoffen einfach mal, dass wenigstens diese Zahlen korrekt angegeben werden. Dass wir auch daran mittlerweile zweifeln, liegt ja nicht so fern: Gerade in Sachen Corona zeigt sich, wie gut man Zahlen manipulieren kann. Von Wirtschaftsstatistiken kennen wir das schon länger. Zwei Beispiele sind die eindeutig nachgewiesene Kleinrechnung der Arbeitslosenzahlen (korrekter wäre nicht nur eine andere Zählweise, sondern auch der Begriff Unterbeschäftigung) und die Einbeziehung eines gewissen, geschätzten Anteils von Schwarzarbeit ins BIP, die seit einigen Jahren stattfindet und die selbstverständlich die Wirtschaft stärker dastehen lässt, als sie nach tatsächlich erfassbaren Daten sein kann. Außerdem insofern kritisch, als dass Schwarzarbeit keine Steuern erzeugt und somit die Steuerquote in Relation zum BIP nicht mehr eindeutig festgestellt werden kann.

In den meisten Ländern werden solche Tricks angewendet, wenn auch nicht in allen so massiv wie bei uns, um das Lagebild zu schönen. Demokratien sind dafür anfällig, weil Politiker:innen wiedergewählt werden wollen, Autokratien sind dafür anfällig, weil ihre Machthaber beweisen wollen, dass sie alles super im Griff haben, möglichst besser als in dem Demokratien. Wer hat nochmal gesagt „Traue keiner Statistik, die du nicht selbst gefälscht hast?“. Im Grunde ist es ganz simpel: Statistiken sind wie die Menschen, die sie machen: anfällig dafür, die Dinge so zu manipulieren, dass sie in die gewünschte Richtung zeigen. Ein weiteres Beispiel sind die Wachstumszahlen der chinesischen Volkswirtschaft. Man geht längst davon aus, dass sie früher sogar kleingerechnet wurden, damit der Westen sich nicht erschrickt, bevor die Macht des Landes groß genug ist, um Entwicklungen nicht mehr einfach stoppen zu können, dass aber mittlerweile der Vorsprung, der dadurch erarbeitet wurde, aufgezehrt wurde, insbesondere dadurch, dass die chinesische Wirtschaft jahrelang ziemlich exakt das ominöse 7-Prozent-Wachstum-Ziel fast auf die zweite Nachkommastelle genau zu erfüllen hatte. In der Tat wird davon ausgegangen, dass ca. 6 Prozent jährliches Wachstum notwendig sind, um die chinesische Bevölkerung durch Konsumzuwachs ruhigzustellen und den Deal materieller Aufstieg und Unfreiheit gleichen sich in etwa aus intakt zu halten.

Warum erzählen wir das alles und kommen dadurch etwas vom Thema Corona ab? Weil wir sonst immer ziemlich dicht dranbleiben und weil wir hier Zahlen vorstellen, die wir nicht jeden Tag mit dem Hinweis „ohne Gewähr“ versehen. Das ist aber so, sie sind nicht vollständig, und da es weltweit höchst unterschiedliche Corona-Handhabungen sowohl bei der Bekämpfung als auch bei der Erfassung von Zahlen gibt, müssen wir mit einer sehr großen Unsicherheit leben. Auch uns selbst müssen wir das immer mal wieder klarmachen, weil wir sehr zahlenorientiert sind. Ein weiteres Beispiel für die Relativität von Statistiken ist, dass dieselben Tatbestände, erfasst und ausgewertet und interpretiert von unterschiedlichen Stellen, zu unterschiedlichen Statistiken führen. Besonders heikel wird das, wenn es um die Messung des Wohlstands der Nationen und um den Gesundheitszustand von deren Bevölkerung geht, weil sich eben mit Beschönigung so gut Politik machen lässt.

Dass daraus eine Art von Wettbewerb entsteht, ist überhaupt nicht seltsam, sondern liegt a.) in der menschlichen Natur und wird b.) zusätzlich gefördert vom neoliberalen Mainstream, an dem die Weltwirtschaft ausgerichtet ist und der besagt, dass Konkurrenz viel wichtiger ist als jene Solidarität, die wiederum einen viel entspannteren Umgang mit Zahlen erlauben und sie wirklich als Aufforderung zum besser machen und mehr Gleichheit herstellen nutzbar machen würde. So, wie die Dinge liegen und besonders beim bisher größten Gesundheits-Politikum der Neuzeit, der Corona-Pandemie, ist daran leider nicht zu denken und es wird immer wieder zu Statistiken kommen, denen man im Grunde auf den ersten oder doch auf den zweiten Blick ansieht, dass sie nicht die Realität abbilden können. Selbst die von uns immer wieder geradezu als Anklage gegen die Politik verwendeten Todesfallzahlen entbehren in Wirklichkeit der Beweisfunktion: Niemand verifiziert bei uns, etwa durch Obuduktion von Menschen, die mit Corona verstorben sind, wen es wegen Corona getroffen hat und wer lediglich eine Infektion hatte, als er / sie verstarb, aber möglicherweise auch ohne sie zum selben Zeitpunkt oder nur wenig später verstorben wäre.

Allerdings: Der Rückgang der Lebenserwartung in den Jahren 2020 und 2021 um insgesamt ca. 6 Monate, der mittlerweile analysiert wurde und mit der Beobachtung der Übersterblichkeit in etwa übereinstimmt, gibt sehr wohl einen Anhlat, nämlich dahingeend, dass Corona eigene Opfer fordert, Menschen tötet, die ohne die Infektion nicht verstorben wären. Da es in den letzten Jahren keine andere Infektionskrankheit gab, die hohe Todesfallzahlen forerte (die letzte war eine Grippewelle im Winter 2018/19), lässt sich ausschließen, dass es für diese Tendenz andere Fakotren als Corona in relevanter Gröenordnung gegeben haben könnte. 

Schon aus diesem Grund sind auch große Impferfolge, wie sie anfangs von der Politik und den Herstellern behauptet wurden, mit gebotener Vorsicht zu betrachten. Hingegen halten wir es für fatal, dass das Paul-Ehrlich-Institut mittlerweile die Daten über Impfnebenwirkungen vor der Welt „versteckt“ oder „versteckte“. Auch die Daten, die in einem sehr instruktiven Artikel der Berliner Zeitung genannt werden, stammen vom 31.03.2022, obwohl das Interview mit dem Chef des Instituts im September 2022 geführt wurde und obwohl aus dem Artikel selbst hervorgeht, dass „Fake-Meldungen“ zu Nebenwirkungen, wie sollte es anders sein, notwendigerweise bei gegebenem Meldeverfahren – Betroffene oder solche, die sich dafür halten, melden selbst, nicht eindeutig impfwirkungspositive ärztliche Diagnosen, sind Grundlage der Zählung – subjektiv gefärbt ausgefiltert werden müssen.  Insofern kann man letztlich doch verstehen, dass das Institut vorsichtig mit den Publikationen umgeht, zumal auch ärztliche Diagnosen nicht immer einwandfrei belegen können, ob dieses oder jenes Symptom, das zu einer bestimmten Zeit bei einer bestimmten Person auftritt, eine Impfneben- oder -nachwirkung ist.  

Mit Stand vom 31.03.2022 hat das Paul-Ehrlich-Institut 296.233 Verdachts­fallmeldungen bei bis dahin 172.062.925 verabreichten COVID-19-Impfdosen erhalten. Für alle in Deutschland zugelassenen und verwendeten COVID-19-Impfstoffe lag die Melderate für alle Verdachtsfallmeldungen zusammen, inklusive der typischen und erwarteten Impfreaktionen, die innerhalb von 3 bis 7 Tagen folgenlos abklingen, bei 1,7 Verdachtsfallmeldungen / 1000 Impfungen (Impfdosen). Für Verdachtsfälle schwerwiegender Nebenwirkungen lag die Melderate für alle COVID-19- Impfstoffe bei 0,2 Verdachtsfallmeldungen / 1000 Impfungen (Impfdosen).

Paul-Ehrlich-Institut: Präsident beantwortet Fragen zu Impf-Nebenwirkungen (berliner-zeitung.de)

Es sind nicht immer Menschen, die wir als Typen besonders schätzen, die es sich zur Aufgabe gemacht haben, diese Daten etwas näher unter die Lupe zu nehmen, aber wenn unsere Reporte mehr als nur das Nachplappern offizieller Zahlen sein sollen, müssen wir da künftig auch mehr tun, denn eines rückt über all auf der Welt nach fast drei Jahren Pandemie unweigerlich in den Vordergrund: Die Bewertung der Pandemie selbst als gesellschaftlicher und langfristig wirksamer Faktor für die Gesundheit der Menschen, die psychische Gesundheit eingeschlossen – und damit selbstverständlich die Bewertung von Maßnahmen. Strikt und fair unterschieden werden muss dabei wiederum, was man zu dem Zeitpunkt wusste, als die Maßnahmen erlassen wurden und was man heute weiß. Man kann nicht Lockdowns im April 2020 ernsthaft daran bemessen, ob sie auf Basis des heutigen Wissens optimal waren. Was man aber kann: Darauf hinweisen, dass z. B. Long Covid und Post Covid immer wichtiger werden, ohne dass dies entscheidend in die Maßnahmenplanung seitens der Politik einzufließen scheint.

Wir haben Sie heute absichtlich durch diese Gedankenfolgen geschickt, bevor wir mit den Daten herausrücken. So interessant diese heute auch sind, wir müssen uns immer vor Augen halten, dass das Geschehen, wenn es sich um einen Rückgang handelt, bei gleichbleibenden oder sogar sich verschlechternden Grundbedingungen wie den neuen Varianten, die als „Immunflüchtlinge“ gelten, in der Realität kaum die Entwicklung nehmen kann, welche sich in diesen Zahlen spiegelt. Entweder kommt in den nächsten Tagen die Korrektur nach oben, die wir schon häufiger gesehen haben, oder ob ein Stück weit mehr der Wille zur möglichst genauen Erfassung weggebrochen ist. Das Motto könnte sein: Wenn die Zahlen eh schon nicht stimmen, ist auch der Gard der Abweichung nicht mehr so relevant. Das stimmt aber nicht. Wir haben uns zum Beispiel damit arrangiert, dass es im Land mindestens 50 Prozent mehr Infektionen gegeben hat als die 31,5 Millionen, die bisher ausgewiesen wurden. Es schafft zusätzliche Irritationen, wenn ma den Eindruck gewinnen muss, dass der Gap sich immer mehr vertieft, ohne dass die Gründe dafür kommuniziert werden. Man überträgt diese Tendenz unweigerlich auf andere Daten, deren Erstellung und statistische Darstellung wiederum von diesen Grunddaten abhängt. So müssen Sie also unsere Reporte lesen: Als Hinweis, als Anhaltspunkt, nicht als die unumstößliche Wahrheit über Corona in Deutschland.

Das bedeutet auch: Wenn wir eine offizielle Inzidenz von 800 haben, wie auf dem Höhepunkt der Herbstwelle, liegt sie mit einiger Sicherheit real weit über 1.000. Man kann sich nicht heraussuchen, welche Daten man relativiert oder anzweifelt. Wenn man sagt, es werden Nebenwirkungen von Impfungen kleingerechnet, dann muss man sich gegenhalten lassen, dass auch die Zahl der Infektionen, die man für die Gesamtbetrachtung benötigt, ebenfalls als geringer ausgewiesen wird, als sie tatsächlich ist. Das gilt unweigerlich auch dann, wenn man die Wirksamkeit der Corona-Politik verschiedener Länder miteinander vergleichen will. Wenn schon die Basisdaten aufgrund unterschiedlicher Erfassungsansätze kaum harmonisierbar sind, muss man bei allen Überlegungen dieser Art immer mitdenken: Soweit die Zahlen vergleichbar sind – was wir aber nicht überprüfen können. Es gibt mehrere Ebenen, die aus der Realität, wie sie ist, eine vielfach von subjektiven Einsprengseln versehene Datenlage machen. Es ist nicht wie etwa beim Gehaltsnachweis, auf dem alles so aufgeführt wird, wie es sich – sic! – nachweisbar auf dem Konto manifestiert. Gerade eine Pandemie, die auf einem neuartigen Erreger beruht, setzt auch datentechnisch ganz andere Prämissen. Glauben Sie also nicht einfach alles, was man Ihnen von offizieller Seite vorträgt. Glauben Sie aber auch nicht einfach jenen, die behaupten, Sie wüssten es besser und die aus den offensichtlichen Mängeln im Umgang mit Corona die Weltverschwörung ableiten, denn sie können es gar nicht wissen: Auch sie sind auf Daten von Dritten angewiesen, können nicht selbst an der Quelle nachsehen, sondern höchstens interpretieren.

Wer sowieso dazu neigt, sich mit zu einfachen Interpretationen die Welt als einen viel zu unterkomplexen Ort zurechtzudenken, wer das schon vor Corona getan hat, den werden die vielen Unsicherheiten, die mit der Pandemie zusammenhängen, weiter befeuern. Die Realität, wie sie ist, kommt dabei aber noch mehr zu kurz als bei der Bewertung von Vorkommnissen, deren Datenlage um einiges besser gesichert ist. Dass muss so sein. Es hat etwas mit dem Streueffekt zu tun. Denken Sie mal drüber nach. Wir werden auch weiter nachdenken und Sie daran hin und wieder teilhaben lassen. Aber nicht jeden Tag, die Zahlen sind ja doch immer noch der Kern von allem. Man muss die Zahlen nehmen, wie sie sind. Es gibt keine besseren.

In diesem Sinne endlich zu den Zahlen des Tages:

Die 7-Tage-Corona-Inzidenz beträgt

279, 1 (02.11.) / 351,7 (01.11.) / 404,6 (31.10.) / 464 (28.10.) / 493 (27.10.) / 528,0 (26.10.) 570,2 (25.10.) / 625,1 (22.10.) / 644,5 (21.10.) / 661,5 (20.10.) / 670,5 (19.10.) / 687,5 (18.10.) / 760,1 (14.10.) 793 (13.10.) / 799,

213 = 05.09. = niedrigster Stand seit der Sommerwelle 2022)
752,9 (16.07. = Höchststand während der Sommerwelle 2022) 
799,9 (12.10. = Höchststand während der Herbstwelle 2022)

Die Zahl der gemeldeten Neuinfektionen belief sich gestern auf 29.961, am selben Tag der Vorwoche lag der Wert bei 94.787, hat sich also innerhalb von nur einer Woche gedrittelt.

120 weitere Todesfälle an / mit Corona wurden heute gemeldet (gestern 150). Der Durchschnitt der letzten 14 Tage liegt bei ca. 140 Fällen (-4 gegenüber gestern).

Die Affenpocken-Fallzahl in Deutschland beträgt 3.668 (keine neuen Fälle seit zwei Tagen).

TH

Report 214/22 (hier zu 213/22)

Die Herbstwelle (oder die erste Herbstwelle) schein zu Ende zu gehen. Von gestern auf heute fiel die Inzidenz um mehr als 50 Punkte und prozentual bedeutet dies den größten Rückgang seit dem Juni, als jedoch oft am anderen Tag wieder genau das Gegenteil eintrat. Damals war das Geschehen sehr erratisch, jetzt ist ein klarer Trend hin zu rückläufigen Zahlen zu erkennen. Die Neuinfektionen haben sich im Vergleich zum Dienstag der Vorwoche mehr als halbiert.

Auch die Zahl der Todesfälle, die für uns eine wichtige Messgröße dafür ist, wie wir die Pandemie einschätzen und uns in ihr verhalten, ist rückläufig. Sogar um 40 Prozent im Vergleich zum Dienstag der Vorwoche. Das ist alles sehr erfreulich, einerseits. Aber Sie werden es ahnen, bei uns gibt es ein „Aber“, solange immer noch noch so viele Menschen an / mt Corona versterben, gestern wurden 150 weitere Fälle gemeldet.

Mit über 150.000 Toten liegt Deutschland ziemlich weit vorne und die Lebenserwartung ging insbesondere im Jahr 2021 stärker zurück als in anderen europäischen Ländern. Wir schrieben kürzlich, dass wir uns diese Daten noch genauer anschauen werden, aber das geht in der Regel nur freitags oder samstags, in der Woche haben wir für diese Langversion des Kurzreports zu wenig Zeit. Um auch Sie nicht zu lange aufzuhalten, hier die aktuellen Zahlen:

Die 7-Tage-Corona-Inzidenz beträgt

351,7 (01.11.) / 404,6 (31.10.) / 464 (28.10.) / 493 (27.10.) / 528,0 (26.10.) 570,2 (25.10.) / 625,1 (22.10.) / 644,5 (21.10.) / 661,5 (20.10.) / 670,5 (19.10.) / 687,5 (18.10.) / 760,1 (14.10.) 793 (13.10.) / 799,

213 = 05.09. = niedrigster Stand seit der Sommerwelle 2022)
752,9 (16.07. = Höchststand während der Sommerwelle 2022) 
799,9 (12.10. = Höchststand während der Herbstwelle 2022)

Die Zahl der gemeldeten Neuinfektionen belief sich gestern auf 48.556, am selben Tag der Vorwoche lag der Wert bei 155.453.

150 weitere Todesfälle an / mit Corona wurden heute gemeldet (gestern 196). Der Durchschnitt der letzten 14 Tage liegt bei ca. 144 Fällen (-4 gegenüber der Zählung vom vergangenen Samstag).

Die Affenpocken-Fallzahl in Deutschland beträgt 3.668 (3 neue Fälle gegenüber dem vergangenen Samstag).

Es ist ein ziemlich großes Glück, dass die Fallzahlen wieder sinken, denn kaum noch jemand hat Lust oder den Kopf dafür, sich mit Corona auseinanderzusetzen. Von allen abgefragten Themen hatten die Menschen bei einer kürzlichen Umfrage Corona als ihre geringste Sorge genannt. Umfrage: Inflation bleibt größte Sorge der Deutschen | WEB.DE

Auch uns bereitet die Inflation Sorgen, aber deswegen dürfen wir die anderen Gegenstände nicht   dem Vergessen anheimgeben. Zumal Corona schon vor dem Ukrainekrieg die Inflation angetrieben hat. Gestörte Lieferketten, Engpässe beim Personal usw. haben bereits 2021 zu einem deutlichen Preisauftrieb geführt. Apropos Personal. Soll die einrichtungsbezogene Maskenpflicht erhalten bleiben? Hier können Sie abstimmen:

Civey-Umfrage: Sollte die Corona-Impfpflicht für Gesundheits- und Pflegepersonal Ihrer Meinung nach über das Jahresende hinaus verlängert werden? – Civey

Der Begleittext dazu aus dem Civey-Newsletter:

Beschäftigte in Einrichtungen wie Kliniken oder Pflegeheimen mussten seit Mitte März 2022 nachweisen, dass sie geimpft oder genesen sind. Andernfalls drohen Tätigkeits- oder Betretungsverbote. Die gesetzliche Grundlage für die Impfpflicht würde theoretisch zum Jahresende auslaufen.

Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) hat bislang offengelassen, ob die einrichtungsbezogene Impfpflicht über den 31. Dezember verlängert wird. Das wolle er vom „Verlauf der Herbst- und Winterwelle abhängig machen“, sagte er kürzlich im Bundestag. Zuletzt warnte die Deutsche Krankenhausgesellschaft laut Spiegel vor einer Überlastung in Kliniken angesichts der steigenden Coronazahlen.

Mehrere Bundesländer wie Bayern und Sachsen fordern ein Ende der Corona-Impfpflicht im Gesundheits- und Pflegebereich. Die Pflegebevollmächtigte der Bundesregierung, Claudia Moll, plädierte in der Rheinischen Post ebenfalls dafür und verwies auf das ohnehin hohe Verantwortungsbewusstsein des medizinischen Personals. Ähnlich äußerte sich Vorstand der Stiftung Patientenschutz Eugen Brysch. Tägliche Tests in den Einrichtungen wären ihm zufolge sinnvoller.

Es sind eben widerstreitende Interessen, die hier aufeinandertreffen und die einen optimalen Gesundheitsschutz ohnehin nicht zulassen, wenn man es über alle Maßnahmen hinweg betrachtet: Die Illusion, dass eine Gesellschaft wie unsere fähig ist, einem wichtigen humanitären Ziel alles andere unterzuordnen, war illusorisch, das wissen wir nun. In Baden-Württemberg wurde die einrichtungsbezogene Impfpflicht bereits abgeschafft. Wir haben mit „eher ja“, also eher beibehalten, votiert. Dass wir nicht „eindeutig ja“ gesagt haben, hat gleich mehrere Gründe, die wir heute aber nicht detalliert darlegen können. Vielmehr verweisen wir auf die kommenden Reporte und schließen das Tor  zur Corona-Berichterstattung bis morgen.

TH

Report 213/22 (hier zu 212/22)

Im Report 211 haben wir uns mit den neuen Covid-19-Varianten Omikrion BQ 1 und Omikron BQ 1.1 auseinandergesetzt, bitte lernen Sie nun eine weitere Bezeichung: Omikron BF 7. Glaubt man dem folgenden Artikel, hat Letztere nämlich schon einen Anteil am Infektionsgeschehen von 16 Prozent, BQ 1 und BQ 1.1 kommen zusammen, hochgerechnet auf den aktuellen Zeitpunkt, auf ca. 13 Prozent:

Mehr Nachweise von Omikron-Sublinien wie BQ.1: Sorge vor neuer Welle | WEB.DE

Ob damit eine Wachablösung der bisher dominierenden Variante Omikron BA.5 bevorsteht, ist wohl Ansichtssache, denn die neuen Varianten stammen alle als Subtypen von dieser ab.

Manche Fachleute hatten schon vor Wochen gesagt, dass die Herbstwelle etwa durch Sublinien wie BQ.1.1 einen Schub bekommen dürfte. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) schuf kürzlich eine neue Kategorie: Omikron-Subvarianten unter Beobachtung.

Bedenken muss man die Verzögerung bei den Zahlen: „Die RKI-Daten hängen der tatsächlichen Entwicklung hinterher. Der Anteil derzeit liegt unseren Berechnungen zufolge bei circa sechs Prozent für BQ.1 und bei sieben Prozent für BQ.1.1“, sagte Moritz Gerstung vom Deutschen Krebsforschungszentrum in Heidelberg der dpa.

So gesehen, hat wohl auch BF.7 einen höheren Anteil als die derzeit ausgewiesenen 16 Prozent erreicht, wenn er sich schneller ausbreitet als BA.5 ex Weitermutationen. So gesehen, geht es um ein Wettrennen zwischen drei Varianten, das einen etwas kuriosen Verlauf zeigt. Alle Welt erwartet höhere Zahlen, die neuen Varianten verdrängen langsam den altersschwachen Ahnen BA.5, aber die Infektionen nehmen gar nicht zu, sondern ab. Ist es doch das für die Jahreszeit wieder einmal ungewöhnlich warme Wetter, das die Ausbreitung bremst? Nebenbei bemerkt: Wir fressen den berüchtigten Besen, wenn dieser Oktober nicht als der wärmste jemals gemessene enden wird. Die Temperaturangabe am Bildschirm unten rechts zeigt gerade auf 22 Grad. In den nächsten Tagen soll es warm bleiben, wenn auch überwiegend knapp unter 20 Grad. Das würde aber nach dem bisher gängigen Ausbreitungsmuster aller Corona-Varianten, Typen und Subtypen die nächste Welle nur verzögern, nicht verhindern. Denn ein Immunflüchtling ist ein Immunflüchtling und kann mit seiner Umgehungsstrategie warten, bis sich die Menschen wieder hauptsächlich in Innenräumen aufhalten.

Soll man unter diesen Umständen die Maskenpflicht beim Einkaufen im Einzelhandel wieder einführen?

Civey-Umfrage: Sollte die Maskenpflicht im Einzelhandel Ihrer Meinung nach wieder eingeführt werden? – Civey

Seit Oktober gilt mit dem neuen Corona-Infektionsschutzgesetz die Maskenpflicht im ÖPNV, in Arztpraxen, Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen. Bundesländer können jedoch je nach Infektionslage schärfere Regeln verhängen. Brandenburgs Gesundheitsministerin, Ursula Nonnemacher (Grüne), will die Maskenpflicht beim Einkaufen und für Behördengänge einführen, da Krankenhäuser zunehmend belastet seien.

Der brandenburgische Innenminister Michael Stübgen (CDU) ist laut „MAZ“ gegen die Maskenpflicht-Ausweitung. Verschärfte Maßnahmen seien per Gesetz erst notwendig, „wenn das Gesundheitssystem übermäßig belastet sei“. Ihm zufolge sei die medizinische Versorgung derzeit aber gewährleistet. Ähnlich äußerten sich Abgeordnete der Berliner FDP und CDU. Gesundheitsexperte Christian Zander (CDU) warnte im Tagesspiegel vor Panikmache und forderte klare Grenzwerte.

Das Charité-Vorstandsmitglied Prof. Dr. Martin E. Kreis hält es indes für sinnvoll, präventiv zu handeln. Eine Überlastung des Gesundheitssystem könne man ihm zufolge durch eine Maskenpflicht in Innenräumen verhindern. Dabei verwies er im rbb auf die gestiegene Anzahl der Intensivbettenbelegung. Kliniken leiden zudem unter dem Ausfall vieler an Corona erkrankter Beschäftigter.

Das Bild ist derzeit so uneinheitlich, dass uns die Antwort nicht leicht fiel, aber wir haben uns letztlich klar für die Wiedereinführung entschieden. Die meisten Menschen haben dazu eine klare Ansicht, aber es sind fast eben so viele, die strikt dagegen sind (37 bzw. 35 Prozent, Stand 28.10., 16:30 Uhr). Die folgenden Zahlen werden dieses Auseinanderdriften belegen: Die Inzidenz bzw. die Neuinfektionen sinken, die Todesfallzahlen steigen aufgrund des zeitlichen Nachlaufs zum Höhepunkt der Herbstwelle vor drei Wochen. Es ist also nicht komplett logisch, Folgen, die erst nach Wochen eintreten, zur Bewertung der aktuellen Lage heranzuziehen. Wir halten uns also hier dann doch an die Inzidenz, und die ist noch immer zu hoch, um keine Masken beim Einkaufen zu tragen. In Berlin gilt für uns persönlich nach wie vor die Grenze von 200, davon sind wir mit ca. 350 noch ein gutes Stück entfernt.

Zu den Zahlen des Tages, sie gelten, wo vermerkt, für die Unterschiede zwischen heute und vorgestern, da wir gestern keinen Corona-Report veröffentlicht haben.

Die 7-Tage-Corona-Inzidenz beträgt

464 (28.10.) / 493 (27.10.) / 528,0 (26.10.) 570,2 (25.10.) / 625,1 (22.10.) / 644,5 (21.10.) / 661,5 (20.10.) / 670,5 (19.10.) / 687,5 (18.10.) / 760,1 (14.10.) 793 (13.10.) / 799,9 (12.10.) 787,5 (11.10.) 635,7 (08.10

213 = 05.09. = niedrigster Stand seit der Sommerwelle 2022)
752,9 (16.07. = Höchststand während der Sommerwelle 2022) 
799,9 (12.10. = Höchststand während der Herbstwelle 2022)

Die Zahl der gemeldeten Neuinfektionen belief sich gestern auf 61,483, am selben Tag der Vorwoche lag der Wert bei 92.293.

184 weitere Todesfälle an / mit Corona wurden heute gemeldet (gestern 196). Der Durchschnitt der letzten 14 Tage liegt bei ca. 148 Fällen (+5 gegenüber vorgestern).

Die Affenpocken-Fallzahl in Deutschland beträgt 3.665 (3 neue Fälle gegenüber vorgestern).

Wie wird sich das Geschehen in den nächsten Tagen und Wochen weiterentwickeln? Wieder einmal vermissen wir die Glaskugel, die manche Menschen offenbar befragen können, wenn sie heute schon wissen wollen, wie es im nächsten Frühjahr aussehen wird. Aber vielleicht sind die Glaskugeln nur oder vor allem neoliberalen Politiker:innen zugänglich. Die haben sie u. E. auch am meisten nötig, aber das ist schon wieder ein anderes Thema. Der Winter wird kommen, wenn auch dieses Jahr sehr spät, dann wird sich weisen, was die Immunflucht-Mutationen, die jetzt anfangen, sich massiv am Geschehen zu beteiligen, ausrichten oder anrichten werden. Wir verabschieden uns vorsichtshalber schon einmal ins Wochenende. Falls die Zahlen morgen etwa wie erwartet ausfallen werden (weiterhin ein Rückgang der Inzidenz) und es keine sonstigen News oder Erkenntnisse gibt, die man zeitnah melden sollte, melden wir uns am nächsten Dienstag wieder.

TH

Report 212/22 (hier zu 211/22)

Gestern noch haben wir geschrieben, die Inzidenz sinkt, aber langsam. Das war uns vor allem wichtig, um sozusagen mit den neuen Omikron-Varianten BQ 1 und BQ 1.1 wieder die Kurve nach oben zu kriegen, da es heißt, sie breiten sich rasch aus und übernehmen größere Anteile des Infektionsgeschehens und. Offenbar ist der Rückgang bei der bisherigen Hauptvariante BA.5 aber noch stärker als diese Zunahme, denn heute weist das RKI einen Rückgang bei der Inzidenz von mehr als 7 Prozent gegenüber gestern aus. Weiterhin haben wir heute einen Artikel verlinkt, in dem sich 8 Expert:innen zur Lage äußern und vorsichtig oder optimistisch oder vorsichtig optimistisch bezüglich der weiteren Entwicklung der Pandemie sind.

Jemand, der die Pandemie schon für vorbei hält oder gar nicht zur Achtsamkeit rät, ist nicht darunter und dem schließen wir uns an. Heute kam es wieder zu 243 ausgewiesenen Todesfällen und damit zu einer weiteren Steigerung in unserer 14-Tage-Timeline auf 143 (durchschnittlicher Wert innerhalb der letzten 14 Tage inklusive der Wochenenden, an denen das RKI keine Neuinfektions- und Todesfallzahlen mehr meldet). Wir wollen jetzt hoffen, dass diese Todesfallzahlen nicht auf eine sehr viel höhere Letalität der neuen Varianten schließen lassen. Rechnerisch in Deutschland beinahe unmöglich, angesichts der Tatsache, dass die „Neuen“ gerade erst anfangen, maßgeblich am Geschehen teilzunehmen, andererseits sehr bemerkenswert, dass in den USA, wo diese Varianten bereits etwa 20 Prozent des Geschehens ausmachen, trotz viel niedrigerer Infektionszahlen ähnlich hohe Todesfallzahlen verzeichnet werden wie hierzulande. Es bleibt uns im Moment nur, abzuwarten, wie die Zahlen sich entwickeln. Grundsätzlich ist das immer so, aber die Unsicherheit wächst gerade wieder.

Die 7-Tage-Corona-Inzidenz beträgt

528,0 (26.10.) 570,2 (25.10.) / 625,1 (22.10.) / 644,5 (21.10.) / 661,5 (20.10.) / 670,5 (19.10.) / 687,5 (18.10.) / 760,1 (14.10.) 793 (13.10.) / 799,9 (12.10.) 787,5 (11.10.) 635,7 (08.10

213 = 05.09. = niedrigster Stand seit der Sommerwelle 2022)
752,9 (16.07. = Höchststand während der Sommerwelle 2022) 
799,9 (12.10. = Höchststand während der Herbstwelle 2022)

Die Zahl der gemeldeten Neuinfektionen belief sich gestern auf 94.787, am selben Tag der Vorwoche lag der Wert bei 130.074.

243 weitere Todesfälle an / mit Corona wurden heute gemeldet. Der Durchschnitt der letzten 14 Tage liegt bei ca. 143 Fällen (+2 gegenüber gestern).

Die Affenpocken-Fallzahl in Deutschland beträgt 3.662 (ein neuer Fall innerhalb der letzten 6 Tage).

Und damit zur heutigen Vertiefungslektüre:

Wo stehen wir in der Pandemie? Anfang, Mitte, Ende? So antworten Experten | WEB.DE

Am Anfang stehen wir hoffentlich nicht, das würde bedeuten, dass das Schlimmste auf jeden Fall noch kommt, und das nach mehr als zweieinhalb Jahren mit Corona, die wir schon unter uns haben.

Die Situation ist verwirrend. Auf der einen Seite verkünden Menschen mit hoher medialer Reichweite – wie etwa US-Präsident Joe Biden Ende September – die Pandemie sei vorbei. WHO-Chef Tedros Ghebreyesus sagt, die Pandemie sei noch nicht vorbei, aber das Ende in Sicht. Gleichzeitig schnellen in vielen Ländern gerade die Corona-Ansteckungen in die Höhe. Auch die Hospitalisierungsrate von Menschen mit COVID-19 und die Zahl der Todesfälle steigen an. Weltweit starben Anfang Oktober 2022 rund 9600 Menschen pro Woche im Zusammenhang mit COVID-19.

In den USA stehen vor allem die Midterms an, und Joe Biden will sich nicht den Patzer leisten, die Covid-Leugner gegen sich aufzubringen, denn solche gibt es sicher auch bei den Demokraten. Außerdem kann Optimismus vor Wahlen nie schaden. In der Tat sind die Infektionszahlen nicht einmal ein Drittel so hoch wie die in Deutschland, wohl aber sind die die Todesfallzahlen vergleichbar, und für uns sind sie der wichtigste Teil des täglichen Covid-Datensatzes. In den USA ist die durchschnittliche Lebenserwartung durch Covid 19 bis Ende 2021 so stark zurückgegangen wie in keinem anderen Top-Industrieland, nämlich um unglaubliche 28 Monate (Deutschland: etwas über 7 Monate, und schon das ist eine [viel zu] hohe Zahl). Ein Turnaround ist zudem nicht in Sicht, angesichts der weiterhin hohen Letalität in den Vereinigten Staaten. Viele Länder hatten zwar Einbrüche bei der Lebenserwartung ihrer Bevölkerung im Jahr 2020, haben diese aber 2021 bereits (teilweise) wieder wettmachen können, wie etwa Frankreich.

Wir müssen uns hier an der deutschen Situation orientieren, und deutet diese wirklich auf ein Ende der Pandemie in nächster Zeit hin? Bemerkenswert fanden wir vor allem zwei Aussagen, die von den zitierten Expert:innen getätigt wurden: Wir sind bei Weitem besser dran als während der Zeit, in der noch keine hohen Impfquoten und weniger Infektionen noch nicht für eine hohe Gesamtimmunisierung sorgten. Und: Das Ende der Pandemie ist Definitionssache. Noch einmal aus dem zitierten Beitrag:

Corona ist noch nicht vorbei (…). Wir stehen wegen der durch Impfungen und/oder Infektionen erworbenen Immunität jedoch an einem völlig anderen Punkt als noch zu Beginn der Pandemie. Wegen des immer noch sehr dynamischen Infektionsgeschehens sind Schutzmaßnahmen notwendig, vor allem um die gefährdeten Menschen in der Gesellschaft vor einem schweren COVID-19-Verlauf zu schützen. Jede und jeder ist hier gefragt, sich verantwortungsbewusst zu verhalten. Es gilt, eine gesunde Vorsicht walten zu lassen, keine Panik, keinen Fatalismus, Vertrauen auf die eigenen und gesellschaftlichen Abwehrkräfte, eine offene, gesellschaftliche Diskussion, die unterschiedliche Ansichten nicht ausblendet, sondern als Qualitätsmerkmal einer vielfältigen Gesellschaft anerkennt.

Unter anderem klingt vor allem bei einem Statement durch, dass man der Politik ohnehin nicht mehr viel Durchsetzungsmacht in Bezug auf Maßnahmen zutraut und man appelliert wider besseres Wissen an die Vernunft der Gesellschaft. Vernünftig wäre es z. B., in Berlin bei einer gegenwärtigen Inzidenz von 385, beim Einkaufen Schutzmasken zu tragen und so ohne große Risiken für die eigene Person die Überlastung der Gesundheitssysteme und die Ansteckung vulnerabler Menschen verhindern / verringern zu helfen. Diese Form von Vernunft ist aktuell bei weniger als 20 Prozent der Menschen zu beobachten. Der nächste Immunflüchtling unter den Corona-Varianten wird sich so richtig ausbreiten können und dann ist Beten angesagt: dafür, dass er eine möglichst geringe Letalität aufweist. Die Widerstandskraft der Bevölkerung ist nämlich gleichermaßen aufgebraucht wie der Wille der Politik, sich mit einer freidrehenden Minderheit anzulegen. Auch die Expert:innen wirken recht entspannt, obwohl sie genau wissen, dass die kommenden Corona-Varianten sich vermutlich wieder wenig um die Immunität gegen die bisherigen scheren werden. in Bemerkungen dergestalt, dass die Gesellshaft halt selbst aufpassen muss, steckt angesichts der bisherigen Beobachtungen ebenjener Gesellschaft oder weiter Teile davon auch ein erheblicher Fatalismus, den wir grundfalsch finden. Seien es die Toten, die uns mahnen oder Long / Post Covid, das vielen von uns bereits zu schaffen macht, es gibt keinen Grund, bereits nachzulassen in unseren Anstrengenen zur Pandemiebekämpfung.

TH

Report 211/22 (hier zu 210/22)

Ist es die Möglichkeit? Eine neue Corona-Variante breitet sich rasant aus und in den großen Medien stand dazu bisher kaum etwas zu lesen. Das ist eine komplett neue Situation: Die mediale Aufmerksamkeit reicht nicht einmal für diesen abermaligen Gamechanger aus. Und darum handelt es sich bei der Subvariante von Omikron BA.5 namens BQ 1.1 offenbar. Die Nachrichten wirken leider sehr vertraut, so man welche erhält:

Als „pretty troublesome“, also „ziemlich lästig“, bezeichnete der US-Immunologe Anthony Fauci die neuen Corona-Varianten, die sich gerade weltweit verbreiten. Explizit warnte der Wissenschaftler vor BQ.1 und deren Unterart BQ.1.1, deren Anteil in den USA, aber auch in Deutschland gerade deutlich zunimmt. (…) Im Gespräch mit dem Sender „CBS News“ warnte er insbesondere vor der rasanten Verdopplungszeit. Binnen einer Woche sei der Anteil der beiden Varianten auf zehn Prozent gestiegen. Zuvor traten diese nur so vereinzelt auf, dass sie in der Liste der Varianten, welche die Centers for Disease Control and Prevention (CDC) führen, gar nicht auftauchten. BQ.1 und BQ.1.1 machen nach neustem Stand jeweils 5,7 Prozent der Neuninfektionen aus. Beide stammen von BA.5 ab. Experten wie der Epidemiologe Eric Feigl-Ding kritisieren allerdings, dass die Zahlen viel zu niedrig angegeben würden. Wie US-Medien berichten, haben die beiden Varianten in New York sogar schon einen Anteil von rund 37 Prozent .

BQ.1.1: Laut Experte eine der „besorgniserregendsten Varianten“ – FOCUS online

Wir erinnern uns, dass an der amerikanischen Ostküste häufig das beginnt, was dann über die gesamten Vereinigten Staaten von Amerika hinwegrollt. Und zwar auf eine Weise, die das für Deutschland typische Bild mit steilen Wellenkämmen und -tälern viel gedehnter wirken lässt. So war es bereits im Sommer 2020. Der aktuelle Anteil am Geschehen ist, auch das kennen wir von der Ausbreitungsphase der Omikron-Varianten, vermutlich schon viel höher, als er offiziell ausgewiesen wird, denn die Zahlen werden immer erst zwei bis drei Wochen später verifiziert. In den USA erreichen die Varianten BQ 1 und BQ 1.1 zusammen bereits einen Anteil von 19 Prozent am Infektionsgeschehen, in Deutschland waren es in der KW 40 zusammen knapp 3 Prozent.

Im Vergleich zu der aktuell vorherrschenden BA.5-Variante habe die Sublinie wohl einen Übertragungsvorteil von mehr als zehn Prozent, erklärte Römer weiter. Zudem sei BQ.1.1 „deutlich schneller“ als die Omikron-Variante BA.2.75.2, die jüngst bereits in mindestens 35 Ländern und in 20 US-Bundesstaaten aufgetaucht ist. Schon jetzt stiegen die deutschen Fallzahlen so stark an wie im Vorjahr, obwohl die neuen Varianten gerade noch gar keine große Wirkung zeigten. Die nächsten Monate könnten demnach „eine holprige Fahrt“ werden.

https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/138390/EU-Gesundheitsbehoerde-prognostiziert-Anstieg-von-BQ-1-und-BQ-1-1

Auf den steilen Anstieg, den wir als Herbstwelle in unserer Inzidenzgrafik kenntlich gemacht haben, können die neuen Varianten aber noch keinen so großen Einfluss gehabt haben, denn vor zwei Wochen lag die Quote bei just dem oben erwähnten Prozentsatz. Gut möglich, dass er sich mittlerweile angesichts der enormen Ausbreitungsgeschwindigkeit verdreifacht hat, aber gegenwärtig sinken die Neuinfektionszahlen ja wieder. Wenn auch nicht sehr stark, das muss man erwähnen, obwohl heute der Effekt, dass die Zahlen zum Wochenbeginn stark ansteigen und auch die Inzidenz hochgesetzt werden muss, nicht zu sehen ist. Es scheint sich also um einen noch stabilen Abwärtstrend zu handeln.

Auch die 14-Tage-Linie (blau) in unserer Inzidenzgrafik ist deutlich unter Null gefallen.

Die Medien greifen die neuen Varianten nun doch auf, heut gab es vermehrt Meldungen dazu. In der ersten verlinkten und zitierten Quelle ist auch zu lesen, dass BQ 1.1 uns möglicherweise die nächste Welle bescheren wird, spätestens gegen Ende November. Nun ist die gegenwärtige Welle aber noch gar nicht abgeklungen und wir hoffen, dass sich das Basisniveau, das sich schon in den Tälern zwischen den bisherigen Wellen immer leicht erhöht hat, nicht noch weiter steigert. Es ist eminent wichtig, dass es auch Momente gibt, in denen man ein wenig durchatmen kann.

Was uns besonders betroffen macht, ist, dass die Todesfallzahlen im Moment eine gegenläufige Entwicklung zur Inzidenz zeigen und höher liegen als am Gipfel der Sommerwelle bzw. zwei bis drei Wochen später. Das kann noch nicht auf die neuen Subvarianten zurückzuführen sein, die erst vor wenigen Wochen begannen, relevante Anteile an den Neuinfektionen zu gewinnen. Wir haben diese Tendenz letzte Woche bereits beschrieben, sie setzt sich heut verstärkt fort. 273 Todesfälle sind die höchste Zahl dem 26.04.2022. Die Neuinfektionszahlen lagen damals auf einem ähnlichen Niveau wie jetzt und waren hauptsächlich der Variante BA.2 geschuldet, aber die folgende Sommerwelle mit BA.5 als dominierendem Typ zeigte weniger Tote in Relation zu den Infektionen.

Wir werden noch etwas warten müssen, bis Klarheit über die Letalität der neuen Varianten herrscht und können uns einstweilen nur an den Zahlen aus den USA orientieren. Was wir dort sehen, überrascht uns allerdings nicht, weil wir täglich die weltweiten Infektionszahlen kurz checken: Die USA sind gar nicht vorne. Vielmehr ist es Deutschland, das für nicht weniger als ca. 22 Prozent aller Fälle steht. In den USA waren die Zahlen außerdem in der abgelaufenen Woche viel deutlicher rückläufig als in Deutschland. Wo die USA allerdings immer noch leicht vorne liegen, das sind die Todesfallzahlen. Wirklich verblüffend, angesichts eines Infektionsverhältnisses von 1:3,5 gegenüber Deutschland, die hiesigen Zahlen sind wiederum mit Abstand höher als in jedem anderen Land außer den USA. Das ist eine überaus traurige Feststellung, die auch spiegelt, dass Deutschland zu den Ländern zählt, in denen die Lebenserwartung auch 2021 gesunken war. Im ersten Corona-Jahr wiesen viele Länder diese Tendenz auf, aber einige davon haben 2021 bereits den „Turnaround“ gepackt. Die USA gehören wiederum nicht dazu, das war leider zu erwarten. Wir werden uns mit diesen Zahlen demnächst noch etwas näher befassen und sehen, wie Deutschland im Verlauf der Pandemie gegenüber anderen Ländern immer schlechter abschneidet.

Die Zahlenreihen haben wir dieses Mal an den Schluss gestellt, da sie weniger spektakulär sind als das, was sich gerade eben nicht so deutlich in ihnen spiegelt: Dass wir offenbar vor einer abermaligen Variantenwende stehen.

Die 7-Tage-Corona-Inzidenz beträgt

570,2 (25.10.) / 625,1 (22.10.) / 644,5 (21.10.) / 661,5 (20.10.) / 670,5 (19.10.) / 687,5 (18.10.) / 760,1 (14.10.) 793 (13.10.) / 799,9 (12.10.) 787,5 (11.10.) 635,7 (08.10.) / 577 (07.10.) / 462 (06.10.) / 414 (05.10.)  

213 = 05.09. = niedrigster Stand seit der Sommerwelle 2022)
752,9 (16.07. = Höchststand während der Sommerwelle 2022) 
799,9 (12.10. = Höchststand während der Herbstwelle 2022)

Die Zahl der gemeldeten Neuinfektionen belief sich gestern auf 115.534, am selben Tag der Vorwoche lag der Wert bei 150.052.

273 weitere Todesfälle an / mit Corona wurden heute gemeldet. Der Durchschnitt der letzten 14 Tage liegt bei ca. 141 Fällen (+13, Veränderung innerhalb vier Tagen).

Die Affenpocken-Fallzahl in Deutschland beträgt 3.661 (keine neuen Fälle seit vier Tagen).

Wir werden uns in den nächsten Tagen selbstverstänlich weiter mit den neuen Varianten befassen, auch mit den bisher vorliegenden Einschätzungen bezüglich der „Immunflucht“ und wie wirksam die BA.5-Booster bei diesen neuen Varianten noch sein werden.

TH

Die 7-Tage-Corona-Inzidenz beträgt

570,2 (25.10.) / 625,1 (22.10.) / 644,5 (21.10.) / 661,5 (20.10.) / 670,5 (19.10.) / 687,5 (18.10.) / 760,1 (14.10.) 793 (13.10.) / 799,9 (12.10.) 787,5 (11.10.) 635,7 (08.10.) / 577 (07.10.) / 462 (06.10.) / 414 (05.10.)  

213 = 05.09. = niedrigster Stand seit der Sommerwelle 2022)
752,9 (16.07. = Höchststand während der Sommerwelle 2022) 
799,9 (12.10. = Höchststand während der Herbstwelle 2022)

Die Zahl der gemeldeten Neuinfektionen belief sich gestern auf 115.534, am selben Tag der Vorwoche lag der Wert bei 150.052.

273 weitere Todesfälle an / mit Corona wurden heute gemeldet. Der Durchschnitt der letzten 14 Tage liegt bei ca. 141 Fällen (+13, Veränderung innerhalb vier Tagen).

Die Affenpocken-Fallzahl in Deutschland beträgt 3.661 (keine neuen Fälle seit vier Tagen).

Wir werden uns in den nächsten Tagen selbstverstänlich weiter mit den neuen Varianten befassen, auch mit den bisher vorliegenden Einschätzungen bezüglich der „Immunflucht“ und wie wirksam die BA.5-Booster bei diesen neuen Varianten noch sein werden.

TH

Report 210/22 (hier zu 209/22)

Wir haben im Report 209 eine Änderung angekündigt. Der letzte Corona-Affenpocken-Report der Woche heißt nicht mehr Corona-Affenpocken-Report. Wir behalten die Affenpocken zwar als Hashtag für die Socia-Media-Veröffentlichung bei, aber das Thema ist in Deutschland weitgehend erledigt. Kaum zu glauben, es ist mal irgendwas erledigt. Innerhalb der letzten 7 Tage gab es nur noch 6 neue Fälle und bisher noch keinen Todesfall wegen Affenpocken in Deutschland.

Vielmehr denken wir darüber nach, den Corona-Report zu einem Gesundheitsreport umzuwandeln und auszubauen. Vorerst heißt er aber wieder Corona-Report, wie zu Beginn.

Und was ist das Wichtigste am heutigen Report? Die Herbstwelle geht leicht zurück, aber die Todesfallzahlen steigen weiter. Sie liegen sogar höcher als auf dem Gipfel der Sommerwelle, mithin weist die Herbstwelle eine höhere Letalität aus. Und diese Toten klagen an, denn viele Todesfälle wäre bei solidarischem Verhalten der Bevölkerung und bei mehr Konsequenz und Vertrauenswürdigkeit der Politik vermeidbar gewesen. Die Daten:

Die 7-Tage-Corona-Inzidenz beträgt

625,1 (22.10.) / 644,5 (21.10.) / 661,5 (20.10.) / 670,5 (19.10.) / 687,5 (18.10.) / 760,1 (14.10.) 793 (13.10.) / 799,9 (12.10.) 787,5 (11.10.) 635,7 (08.10.) / 577 (07.10.) / 462 (06.10.) / 414 (05.10.)  

213 = 05.09. = niedrigster Stand seit der Sommerwelle 2022)
752,9 (16.07. = Höchststand während der Sommerwelle 2022) 
799,9 (12.10. = Höchststand während der Herbstwelle 2022)

Die Zahl der gemeldeten Neuinfektionen belief sich gestern auf 74.631 in der Vorwoche lag der Wert bei 91.508.

203 weitere Todesfälle an / mit Corona wurden heute gemeldet (gestern 178, vorgestern 223). Der Durchschnitt der letzten 14 Tage liegt bei ca. 128  Fällen (+7, Veränderung innerhalb von zwei Tagen).

Die Affenpocken-Fallzahl in Deutschland beträgt 3.661 (+3 innerhalb von zwei Tagen).

Die Inzidenzgrafik zeigt ein Zusteuern der 14-Tage-Linie auf den Nullpunkt von oben, man kann auch sagen, sie stürzt in die Tiefe. Die Welle ist auf jeden Fall erst einmal gebremst, möglicherweise gebrochen. Das heißt nicht, dass es im Winter nicht schon wieder anders aussehen könnte, aber dann wohl nur mit einer abermals neuen Variante als dominierendem Treiber:

Ein richtig fettes Sachthema haben wir heute nicht, weil wir in den letzten Reporten alles brav abgearbeitet haben, was in letzter Zeit bezüglich Corona diskutiert wurde. Daher heute mal etwas, das eher spekulativ ist: Könnten die schmelzenden Gletscher der Arktis Viren freisetzen, die neue Pandemien auslösen? Hier hören Sie etwas mehr dazu.

Etwas Off Topic haben wir auch noch. Erstmals in diesem Jahr waren wir heute auf zwei großen Demos, und zwar direkt hintereinander und unzählige Eindrücke konnten wir mitnehmen. Zum Beispiel diesen: Kaum jemand trägt noch eine Maske und vor allem bei der zweiten Demo, der wohl größten, auf der wir seit unserem Umzug nach Berlin waren, war es unglaublich eng und emotional. Wegen der unglaublich vielen Menschen auf dichtem Raum hatten wir für einen Moment sogar etwas wie Herzrasen oder ein Engegefühl, weil wir das nicht gewöhnt sind und außerdem das Fahrrad dabeihatten, was ein Fortkommen in der dichten Menge zeitweile völlig ausgeschlossen hat. Komischerweise glauben wir trotzdem nicht, dass wir uns das Virus eingefangen haben. Es ist nicht rational zu erklären, aber Corona hält sich bisher von uns (soweit wir wissen) und auch von solchen Events seltsamerweise immer einigermaßen fern, wenn sie in Berlin stattfinden.

TH

Report 209/22 (hier zu 208/22)

Heute zeigen wir Ihnen einen kurzen Kurzreport als „Zwischenversion“ und reißen das Thema „Qualität von FFP2-Masken“ kurz an, bevor es morgen zu Änderungen und der Hervorhebung eines Themas kommen wird, das zeigt, wie miserabel das Corona-Management in Deutschland ist. Aus Zeitgründen beschränken wir uns heute auf die aktuellen Zahlen, bereiten Sie mit dem Titel aber schon auf das morgige Hauptthema vor.

Die Inzidenz ist heute leicht gesunken, rasant steigen jedoch die Todesfallzahlen an. Im 14-Tage-Vergleich gab es seit dem 15.10. eine Zunahme um mehr als 20 Prozent bei den täglichen Fallzahlen. Dies ist die Folge der mit erheblicher Geschwindigkeit ansteigenden Herbstwelle vor wenigen Wochen. Zur Vorbereitung deshalb heute nicht die Inzidenzgrafik, sondern die Todesfallzahlen auf aktuellem Stand:

Aufgrund eines Fehlers beim Aufgriff von Datensätzen aus der Tabelle, die der obigen Darstellung zugrundeliegt, ist uns erst heute, bei der Korrektur dieses Fehlers, sozusagen ins Gesicht gesprungen, wie massiv die Todesfallzahlen wirklich gestiegen sind: Von durchschnittlich knapp 100 innerhalb weniger Tage auf mehr als 120 (14-Tage-Durchschnitt). Das ist mehr als jemals während der Sommerwelle und bestätigt etwas, was wohl die meisetn ahnen dürften und was wir morgen ausführlicher besprechen werden: Deutschland schneidet in Sachen Corona relativ zu anderen Ländern immer schlechter ab.

Das war 2021 bereits deutlich sichtbar und wird sich 2022 nach allem, was wir bisher sehen, verstärkt fortsetzen. Letztlich geht es dabei um eine Messgröße für den Wohlstand und den Zustand von Menschen in einem Land: um die Lebenserwartung. Es gibt kein Leugnen mehr, weder für die ignorante Politik noch für die bösartigen Verharmloser der Pandemie: Deutschland zieht blank, und das liegt sicher nicht an zu weit ausgebauten Maßnahmen. Denn welche Maßnahmen sollen das wohl noch sein, die gegenwärtig für steigende Todesfallzahlen sorgen könnten? Quer oder verquer: Denken ist oft Glücksache, aber mitten in einer Phase der Pandemie, in dem wir auch aus dem Umfeld erfahren, dass Menschen sich mehrfach mit Covid19 anstecken, die sich haben brav impfen lassen, glauben wir nach wie vor: Sie werden bessere Chancen haben, mit milden Verläufen „davonzukommen“ als jene, die sich der Vernunft verweigern. Wenn man so will, ist das eine der letzten Sicherheiten, nachdem nun auch das Masken tragen aus einem Grund wieder ins Visier des Zweifels geraten ist, der nichts damit zu tun hat, dass es generell nicht sinnvoll wäre. Im Gegenteil, es geht darum, dass wir von denen, die Masken für den Anti-Corona-Gebrauch zulassen, nicht vor Schrott geschützt werden.

Zunächst aber zu den heutigen Daten:

Die 7-Tage-Corona-Inzidenz beträgt

661,5 (20.10.) / 670,5 (19.10.) / 687,5 (18.10.) / 760,1 (14.10.) 793 (13.10.) / 799,9 (12.10.) 787,5 (11.10.) 635,7 (08.10.) / 577 (07.10.) / 462 (06.10.) / 414 (05.10.) / 497,0 (01.10.) / 466,0 (30.09.) / 409,9 (29.09.) / 379,6 

213 = 05.09. = niedrigster Stand seit der Sommerwelle 2022)
752,9 (16.07. = Höchststand während der Sommerwelle 2022) 
799,9 (12.10. = Höchststand während der Herbstwelle 2022)

Die Zahl der erfassten Neuinfektionen belief sich gestern auf 116.806 in der Vorwoche lag der Wert bei 145.213.

223 weitere Todesfälle an / mit Corona wurden heute gemeldet (gestern 176). Der Durchschnitt der letzten 14 Tage liegt bei ca. 121 Fällen (+20, eingerechnet die Tatsache, dass zuvor die letzten Tage in der Datenreihe gefehlt haben, die wir für unsere Grafik verwenden = die Erfassung war korrekt, aber wurde seit dem 15.10. nicht mehr in der Grafik abgebildet).

Die Affenpocken-Fallzahl in Deutschland beträgt 3.658 (+2).

Derweil gibt es Ärger mit den FFP2-Masken. Die Stiftung Warentest empfiehlt nur 4 von 32 getesteten Modellen. Um ehrlich zu sein: Keines dieser vier Modelle haben wir jemals zu Gesicht bekommen, geschweige denn vor dem Gesicht getragen. Auffällig ist, dass es dabei offenbar heimische Hersteller sind, welche die Nase buchstäblich vorn haben und dass die Masken kaum teurer sind als Discount-Angebote, bei denen man sofort merkt, dass sie nicht hochwertig sind. Auch unter den Maskenmodellen, die wir bisher getragen haben, gibt es erstaunliche Unterschiede bei Sitz und Verarbeitungsqualität. Sind diese Masken nicht irgendwie genormt? Egal, in diesen Zeiten geht irgendwie alles und kaum etwas erreicht auch nur annähernd vernünftige Qualitätsmaßstäbe. So gesehen, kann man sehr wohl am Sinn von FFP2-Masken zweifeln, wenn so viele Fabrikate nicht den Anforderungen für einen wirksamen Schutz entsprechen.

Wir hätten gerne mehr Positives berichtet, aber woher nehmen? Dass die Fallzahlen, die Neuinfektionen rückläufig sind, nun ja. Die Inzidenz ist weiter viel zu hoch, es wird kälter und damit steigt die Gefahr für mehr Ansteckungen wieder; die Todesfallzahlen sind nicht mehr und nicht weniger als ein Desaster und ein Armutszeugnis für ein Land, das einmal medizinisch weltführend war. Erst jetzt merkt man so richtig, wie weit es durch die neoliberale Ideologie gekommen ist, auch wenn man nicht seit Jahren mit Ggenständen wie dem Pflegenotstand befasst war. Auffällig, aber kein Zufall, dass die Vorreiter dieser menschenverachtenden Ideologie, die USA, ebenfalls in Sachen Corona-Management ganz schlecht abschneiden.

TH

 

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