Serie und Dossier „Mieter, kämpft um diese Stadt!“
54.) Es ist blamabel, dass wir noch nichts über den Verdrängungsfall Fechnerstraße 7 in Charlottenburg geschrieben haben.
Der Vorgang weist einige Ähnlichkeiten mit der Habersaathstraß 40-48 in Mitte auf – Abrissgefahr für günstigen Wohnraum, privates Neubauprojekt, kein Milieuschutz, Teilentmietung, um einige Stichworte zu nennen.
Diese Verdrängungsfälle, in denen es um den kompletten Austausch von Mieterschaft & Haus geht, zählen zu den gefährlichsten und bösartigsten Varianten von Gentrifizierung.
Wir werden auch heute noch nicht dazu kommen, „Fechnerstraße 7“ aufzuarbeiten, daher verweisen wir auf den Tagesspiegel, der dazu schon am 14.12.2018 einen Beitrag verfasst hat, etwas ausführlicher die Berliner Morgenpost am 28.12. des vergangenen Jahres.
Als kleinen Wiedergutmachungsversuch posten wir den Kiezspaziergang am 02.03.2019 für unsere Verhältnisse früh, eine Woche im Voraus, bringen ihn erst einmal einzeln, als Start in die inhaltlich geänderte Beitragsreihe „Der tägliche Mietspiegel“ und wir erlauben uns, hier den Tweet des Freundeskreises Fechnerstraße 7, der ansässigen Mieterinitative, weiterzugeben:
Falls sich auf einem Gerät der Tweet nicht öffnet, hier der Text:
„Kiezspaziergang zum Thema #Mieterverdrängung in #ChaWi. Die #Verdrängung scheitert voran und wir ihr entgegen!
Setz auch du ein Zeichen gegen den #Mietenwahnsinn und spaziere mit am 02.03.2019! Start: 13 Uhr in der Uhlandstraße 61.“
Die Begehung führt zu mehreren Gebäuden im Kiez, deren Bewohner von Verdrängung bedroht sind und daher gilt unsere Solidarität heute den Mieter_innen in der Fechnerstraße 7, der Uhlandstraße 61, der Uhlandstraße 77 und der Uhlandstraße 118/119.
Wir hoffen nicht, wir erwarten, dass die Bezirkspolitiker_innen vorbeischauen, wie sie es in anderen Bezirken ebenfalls tun, wenn Aktionen von Mieterinitiativen stattfinden – wir haben das zuletzt in Mitte gesehen und auf sehr beeindruckende Weise in Kreuzberg, wo auch Abgeordnete des Berliner AGH und des Bundestages sich solidarisch zeigten. Gerade heute kam vom Tagesspiegel die bisherige Bilanz der ausgeübten Vorkaufsrechte: Kreuzberg 19, Neukölln zehn, immerhin fünf bei uns – und in Charlottenburg? Null. So lässig gegenüber den Sorgen und Nöten der Mieter_innen darf es nicht weitergehen, in unserem Nachbarbezirk.
TH
SMH 280
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