Timeline | Housing Wohnen Leerstand
Liebe Leser*innen,
wir wollen Ihnen heute einen Immobilienleerstand in Berlin vorstellen. Soweit mir bekannt ist, hat die Initiative keinen Twitter-Account, deswegen leite ich einen Newsletter vom 13.03.2021 weiter und dokumentiere den Vorgang für unsere Timeline Housing.
Es geht darum, ein besonderes Problem der ohnehin problembeladenen Berliner Privat-Immobilienwirtschaft in den Fokus zu rücken. Aufgrund unserer Freundschaft mit der IG HAB / HeimatNeue aus der Habersaathstraße 40-48 in Berlin-Mitte dürfte Ihnen das Leerstandsproblem vertraut sein, wenn Sie uns öfter lesen. Bei der „Flora“ handelt es sich um ein Geisterhaus in Friedenau, also in meinem eigenen Wohnbezirk, zu dem die Initiative, die sich dem Leerstand entgegenstellt, auf ihrer Homepage schreibt:
Seit Anfang April 2016 macht sich die Nachbarschaftsinitiative Friedenau e.V. Gedanken über einen großen, leerstehenden Altbau in unserem Kiez. Wir hoffen, dass sich das Gebäude vor weiterem Verfall retten lässt, dem Spekulationsmarkt entzogen wird und letztendlich ein gemeinschaftliches, integratives Hausprojekt verwirklicht werden kann.
Im Jahr 2019, in jenen fernen Zeiten vor Corona, besuchte ich eine Veranstaltung des Berliner Mietervereins, die sich mit dem Thema Leerstand beschäftigte, auch der Fall „FLORA“ wurde in einem sehr interessanten Vorschlag besprochen.
Woran ich mich gut erinnere: Dass ein früherer Berliner Verfassungsrichter den Bezirken nahelegte, offensiver mit dem Thema umzugehen und nicht immer rechtliche Bedenken gegen die Zwangsbewirtschaftung ins Feld zu führen, denn es geht um die missbräuchliche Verwendung sozialpflichtigen Eigentums zulasten der Gemeinschaft, wenn schrullige oder bösartige Eigentümer ihre Häuser in besten Stadtlagen einfach leerstehen und verfallen lassen oder, wie im Fall Habersaathstraße über 100 intakte und günstig vermietbare Wohnungen dem Spekulationsirrsinn opfern wollen.
Am Frauentag, dem 8. März 2021, kam es nun zu einem Event, das wir im Folgenden in den Worten des Newsletters wiedergeben:
Liebe FreundInnen der FLORA,
die Aktion am Frauentag war ein echtes Highlight!
Die Sonne lachte, die Polizei sperrte freundlicherweise die Straßen für die ca 150 ZuschauerInnen, die Stimmung war prächtig, es wurde mitgeklatscht, gestampft, getanzt. Es ging um JOGIDA: Die Jodeloffensive gegen Idiotisierung durch Angst.
Um den Kampf gegen Mietwucher und Spekulation, (die „Deutsche-Wohnen- enteignen- Initiative“ sammelte Unterschriften), um Zusammenhalt gegen Rechts, „gegen die Beschissenheit der Dinge und die Hingabe für die Schönheit des Lebens“.
Ein großer, kämpferischer Spaß am Frauentag und für die FLORA-Frauen!
Das alles könnt Ihr Euch anschauen in einer Kurzfassung:
oder in einer Langfassung mit mehr ausgespielten Titeln von „Esels Alptraum“:
Viel Spaß beim Kucken und verbreitet die Links gerne weiter!
Ergänzung von der Homepage:
… ließen als „Esels Alptraum“ durch die Straßenschluchten unseres schönen Viertels ihre Stimmen erklingen. Verstärkt durch eine Bademeisterin-Flüstertüte sowie ein strategisch günstig aufgestelltes Polizeiblaulicht kamen bald über 150 Spaziergängerinnen von nah und nicht so nah zusammen und lauschten den exotischen Klängen zum Frauentag am Geisterinnenhaus. Eine Freude, nach den langen dunklen Lockdownmonaten bei strahlendem Sonnenschein so viele Menschen zu sehen, denen es ein Bedürfnis ist, die Dringlichkeit von Verbesserungen auf dem Wohnungsmarkt anzumahnen. Auch die Initiative Deutsche Wohnen & Co. enteignen war zugegen.
Hier zur Kurzversion und zur Langversion von „Esels Alptraum“:
TH