Filmfest 725 Cinema
Die Klapperschlange ist ein britisch–US-amerikanischer dystopischer Science-Fiction-Film aus dem Jahr 1981 von John Carpenter. Er zählt zu den kommerziell erfolgreichsten Filmen der frühen 1980er Jahre, gilt als Vorläufer des Cyberpunk-Genres und brachte der Karriere des Schauspielers Kurt Russell eine entscheidende Wende. Der Film startete am 3. September 1981 in den bundesdeutschen Kinos.
Es ist so Neon. Das Design des Films hat vermutlich auch die Computerspiele der Jahre ab 1982 beeinflusst, denn ein schwarzer Hintergrund geht immer, auch wenn die Grafik ansonsten noch eher einfach gehalten ist. Regisseur John Carpenter hatte kurz vor dieserm Werk „Halloween“ und „The Fog“ gedreht. Damit zählte er zu den angesagtesten Regisseuren im Gruselfach und deshalb enthält der Originaltitel auch seinen Namen. Mehr über „Snake“ steht in der –> Rezension.
Handlung (1)
New York im Jahr 1997: Die Kriminalität hat in den 1980er Jahren derart zugenommen, dass herkömmliche Gefängnisse nicht mehr ausreichen. Daher wurde Manhattan 1988 aufgegeben und die ganze Insel in ein Hochsicherheitsgefängnis verwandelt. Rund um den Stadtteil Manhattan erhebt sich eine 20 Meter hohe Mauer. Alle Brücken, die aus der Stadt herausführen, sind mit explosiven Sprengsätzen vermint. Wer dorthin verlegt wird, wird zuvor sterilisiert und dann sich selbst überlassen, abgeschottet von der Außenwelt und ohne Aussicht, jemals wieder von der Insel zu entkommen. Es gibt keine Wächter innerhalb dieses Freiluftgefängnisses, sondern ausschließlich Inhaftierte. Dies hat dazu geführt, dass die Gefangenen inzwischen eigene Gesellschaftsformen entwickelt haben.
1997 befindet sich die NATO im Krieg mit der Sowjetunion und ein nuklearer Holocaust droht. Als der Präsident der Vereinigten Staaten mit der Air Force One auf dem Weg zu Friedensverhandlungen mit China und der Sowjetunion ist, entführen Terroristen das Flugzeug und lassen es gezielt in Manhattan abstürzen. Die Sicherheitsmannschaft setzt den Präsidenten rechtzeitig in eine rote eiförmige Rettungskapsel, zusammen mit einem Aktenkoffer, in dem ein Sender aktiviert wurde, und einer Audiokassette, die Informationen zu einer neuartigen Energiequelle enthält, der Kernfusion. Der Präsident überlebt so den Absturz inmitten der Gefängniszone und wird von den Häftlingen als Geisel genommen.
Als Polizeikräfte den Präsidenten bergen wollen, werden sie von Romero empfangen, dem Handlanger des Duke, Herrscher von Manhattan. Romero macht ihnen klar, dass der Präsident umgebracht würde, sollten weitere Rettungsversuche erfolgen. Daher lässt Gefängnisleiter Hauk den Sträfling und Ex-Elite-Soldaten Snake Plissken zu sich kommen, der eben nach Manhattan verlegt werden sollte. Hauk verspricht Plissken die Freiheit, wenn es ihm gelingt, den Präsidenten mitsamt der Audiokassette heil aus Manhattan herauszuholen. Wegen der bevorstehenden Friedensgespräche ist die Zeit knapp und Plissken bleiben nur 22 Stunden Zeit. Um ihn gefügig zu machen, lässt Hauk ihm explosive Miniaturkapseln in den Hals einspritzen, die nach Ablauf der 22 Stunden detonieren und ihn so töten sollen.
Mit einem Segelflugzeug gelangt Plissken unbemerkt nach Manhattan und landet auf dem Dach des World Trade Centers. Er findet heraus, dass der Präsident sich in den Händen des Duke befindet. Der plant mit dem Präsidenten als Schutzschild eine Flucht über die mit Minen gespickte Queensboro Bridge aus dem Gefängnis. Dafür lässt er sich von seinem Berater Harold „Brain“ Helman, einem ehemaligen Freund von Plissken, eine Landkarte zur Umgehung der Minen anfertigen. Plissken zwingt Brain und dessen Gefährtin Maggie, ihm bei der Suche nach dem Präsidenten zu helfen. Nach und nach verliert Kämpfer Plissken wichtige Gegenstände seiner Ausrüstung, zum Beispiel zerschellt sein Funkgerät, mit dem er Kontakt zur Hauptzentrale von Direktor Bob Hauk hält, auf dem Straßenasphalt und sein Peilsender verschwindet. Bis Plissken von Dukes Männern gefangen genommen wird. (…)
Rezension
Auch die blaue Phase des französischen Kinos in den 1980ern und einige Inhalte dürfte „Die Klapperschlange“ beeinflusst haben. Vor allem aber bildete er den Auftakt zu einem Subgenre des Zukunftskinos, das man als „Dystopische Visionen“ bezeichnen kann. Der Stil war damals so neu, dass er schon kurz darauf das Design von Filmen wie „Straßen in Flammen“ mitbestimmte, aber er hat auch Vorbilder. „Mad Max“ zum Beispiel. Nun handelt es sich bei „Die Klapperschlange“ nur um eine Teildystopie, denn es gibt noch einen funktionierenden Staat: Außerhalb New Yorks, das zu einem Ghetto zusammengefasst wurde, in dem Strafgefangene mehr oder weniger sich selbst und dem Gesetz des Stärkeren überlassen werden. Mittlerweile sind die Filme so zahlreich, die ähnliche Szenarien auf die große Leinwand gebracht haben oder auch in Form von Serien auf den Heimbildschirm, dass wir hier keine Aufzählung machen müssen. „Genres“ haben ohnehin ausgewiesene Fans, die sich auskennen und schön die Linie von einem Film oder Franchise zum nächsten ziehen können. Zumindest dann, wenn sie in der Lage sind, nicht jede kleine Neuigkeit zu hypen und den gemeinsamen Spin, das immer wieder Gleiche, das man mittlerweile auch als monoton bezeichnen kann, zu übersehen. Aber so funktioniert Storytelling, nicht durch ständige totale Innovation, sondern durch minimale Variation dessen, was sich bewährt hat. Selbstverständlich trauen wir allen Filmfans zu, das zu erkennen.
Dann sie sind sie auch gerüstet für das, was jetzt kommt: Mich hat der Film keine einzige Sekunde lang in den Bann gezogen. Und das kommt genau daher: Wir sind heute Filme gewöhnt, die viel ansprechendere Figuren in den Mittelpunkt stellen als „Snake“, die per CGI noch viel mehr Show bieten und mehr Action. Das kann aber nicht der einzige Grund für meine eher verhaltende Begeisterung gewesen sein, denn es gibt Werke der Filmgeschichte, die selbstverständlich technisch längst überholt sind, aber trotzdem immer noch als Perlen gelten und von mir auch als solche angesehen werden. Was hinzukommt, ist die sprunghafte Handlung und viele Dialoge sind nicht ikonisch, sondern vor allem Harry Dean Stanton kommt mir in dem Film vor, als ob er ständig irgendwelche wenig plausiblen Statements von sich geben müsste, nur, damit überhaupt jemand ein paar Sätze am Stück spricht, wie „… das Hafenbecken ist zu flach“. Um ein Segelflugzeug darin zu landen. Nun ja. Logik ist nichts für schwache Nerven. Wie bei Actionhelden üblich, ist Verbalakrobatik nicht die Sache des „Snake“ Plisgen. In „Terminator“ hat man das dann auf die Spitze getrieben. Den FIlm habe ich mir kürzlich angeschaut und muss es noch einmal tun, um seiner Stellung in der Filmgeschichte gerecht werden zu können. Ähnliches Szenario, ähnliche Probleme, wobei Arnie einfach als physicher Typ natürlich sehr beeindruckend ist.
John Carpenter hat es sich geleistet, auf einige Konventionen zu verzichten, die heute in geradezu disneyscher Manier auch von dystopischen Filmen berücksichtigt werden. Das kann man z. B. gut an der „Hunger Games“-Quattrologie sehen, die für mich vor allem wegen ihrer wunderbaren Protagonistin und dem einen oder anderen Sidekick funktioniert. Motivationen sind dabei immer klar herausgearbeitet und wenn nicht, wirkt das direkt unplausibel.
In „Die Klapperschlange“ hingegen muss man sich sehr anstrengen, um das Verhalten von „Brain“ (Stanton) entschlüsseln zu können, während das, was „Snake“ und den Polizeioffizier, der ihn zum Auffinden des Präsidenten losschickt, klar zwekgebunden determiniert sind, nicht ethisch und der Zweck ist auch nur, einen, sagen wir mal, eher medioker wirkenden Politiker zu befreien, auch wenn dieser Politiker der wichtigste des Landes ist. Im selben Jahr, in dem „Die Klapperschlange“ gedreht wurde, hat man übrigens ein Attentat auf Ronald Reagan verübt. Die Reagan-Ära zeigt sich in dem Film auch sehr deutlich, gewinnt Hollywood-Kontur, wenn man so will. Es ist kein Zufall, dass die besonders harte Action (Rambo, Terminator u. a.), die Dystopie, letztlich die heutigen Superheldenfilme, damals begann, das Kino zu erobern. Es gab zwar in den 1970ern bereits dystopischen SF, beginnend mit „Planet der Affen“ (1968), der sich damit befasst, wie die Erde nach der menschlichen Zivilisation, die wir heute kennen, aussehen wird, aber erst eine Kombination aus „Star Wars“ und Filmen wie „Die Klapperschlange“ hat zum heutigen, ziemlich monströsen Kino geführt. Das Vietnamkriegstrauma spielt dabei eine Rolle und hat letztlich auch viele patriotische Streifen hervorgebracht, außerhalb des Genres zeigt die Klapperschlange weitere Vorbilder: Boxerfilme, Western und natürlich James Bond. Die Erfüllung der Mission in allerletzter oder vorletzter Sekunde hat man sich fast exakt von „Goldfinger“ und einem weiteren Bond aus den 1970ern abschaut, der diesbezüglich bereits eine Hommage an „Goldfinger“ darstellt.
„Eine bittere, düstere, streckenweise auch ironische Zukunftsvision, die trotz des perfekten Einsatzes filmischer Effekte keineswegs spekulativ auf Horror ausgerichtet ist; statt dessen geben die apokalyptischen Bilder Anstöße zum Nachdenken über die Realität und eine mögliche nahe Zukunft.“ – Lexikon des internationalen Films[67]
„Der ‚säbelrasselnde‘ deutsche Titel führt mal wieder in die Irre: ‚Escape from New York‘, so das treffendere Original, ist weniger ein Heldenepos als die düstere Vision einer verwahrlosten, pervertierten Zivilisation. Der sechste Film des Action- und Horrorspezis John Carpenter erntete fast nur Lob: perfekte Kamera und Schnitttechnik, gelungene Effekte, kühl kalkulierte, spartanische Dialoge und die kargelektrisierende, von Carpenter selbst komponierte Synthi-Musik.“ – TV Spielfilm[68]
Dem ersten Zitat merkt man an, dass „Die Klapperschlange“ optisch und inhaltlich durchaus als Novität angesehen wurde und eines muss man ihm lassen: Schräge Figuren, die zwar nur mehr oder weniger angerissen werden, die jedoch ebenso zukunftsweisend waren wie die übrige Visualität des Films. Die übrige Visualität? Hinter diesem etwas gequetschten Begriff verbirgt sich, dass auch die pittoresken Figuren ihren Teil dazu beitragen, vor allem „der Duke“, der einen Cadillac mit Kronleuchtern auf der Kühlerhaube spazieren fährt bzw. fahren lässt. Vielleicht ist an dieser Stelle ein Blick auf das New York der 1970er angebracht. Bevor Rudy Guiliano Bürgermeister wurde und seine „Zero-Tolerance-Politik“ durchsetzte, waren ganze Viertel etwas wie No-Go-Areas. Bringt man sie wieder in einen Zustand, in dem man sich als Passant sicher fühlen kann? Oder überlässt man die ganze Stadt, so wichtig sie als Wirtschaftszentrum auch ist, den Gangs? Die düstere und ironische Version, das, was oben angesprochen wird, ist, Letzteres zu tun. Wie wir wissen, lief es anders herum und der Tag wird kommen, an dem die Berliner Politik vor einer ähnlichen Entscheidung stehen wird, wenn es weiterläuft wie bisher und man es weiterlaufen lässt wie bisher. Bisher hält der Deal noch, dass unbeteiligte Zivilist:innen selten auf offener Straße angegriffen werden, aber wenn die sich immer weiter ausbeitende OK Geldprobleme bekommen sollte, wird sich das ändern und werden auch Einbrüche und Delikte aller Art gegen die Zivilbevölkerung rasch zunehmen.
1994 berief sich der Polizeichef von New York, Bill Bratton, unter dem damaligen republikanischen Bürgermeister Rudy Giuliani auf die Broken-Windows-Theorie. Die von Bratton entwickelte Polizeistrategie bestand aus einer rigorosen „Null-Toleranz“ gegenüber den vielen kleinen Belästigungen und Vergehen in der Öffentlichkeit durch das Absenken der polizeilichen Eingriffsschwelle gegenüber diesem Verhalten.
Das geschah vor dem Hintergrund einer außergewöhnlich hohen Kriminalitätsrate, einer weit über dem amerikanischen Durchschnitt liegenden Mord- und Totschlagsrate und – unter anderem – der Häufung alltäglicher Normübertritte und einer zunehmenden Vermüllung und Verschmutzung des öffentlichen Raumes sowie der U-Bahn. Bratton und Giuliani glaubten, dass Bagatelldelikte der Einstieg (Tipping-Point) für schwerwiegendere Verbrechen waren.[3] Das Programm führte zu einem umfassenden Aktionsplan, der erklärtermaßen darauf abzielte, den öffentlichen Raum zurückzuerobern und den Bürgern das in der „Unwirtlichkeit der Stadt“ verlorengegangene Gefühl von Sicherheit wiederherzustellen.
Man kann darüber streiten, ob die allgemeine Neigung zu Gesetzesübertretungen, die wir hier auch haben, größere Delikte quasi zur Folge hat. Nicht unbedingt, aber die Signalwirkung einer niedrigen Schwelle, aber der eingeschritten wird, ist nicht zu unterschätzen.
Man hat also das, was in den 1970ern in New York los war und sich offenbar auch noch einige Jahre nach „Die Klapperschlange“ als Realität zeigte, weitergedacht – auch wenn es ein eher unwahrscheinliches Szenario war, dass man das Finanzzentrum der Welt aufgibt, inklusive Wall Street, WTC undsoweiter. Im Film wird nicht erzählt, wohin sie das alles verlegt haben, ebenso, wie niemals herauskommt, was „Brain“ und „Snake“ in Kansas City für ein Ding am Laufen hatten.
Dieses Szenario ist tricky. Nicht nur, weil ein „sauberes Amerika“ dem Dreckloch New York City gegenübergestellt wird, sondern auch wegen eindeutiger Zuschreibungen wie der, dass der brutale Chef des Ganzen ein Schwarzer ist und einen weißen Brain braucht, der für ihn strategisch denkt, um sich an der Macht zu halten. In der Wirklichkeit haben Afroamerikaner nur ganz selten einen höheren Status in der Gangkriminalität erreicht, auch wenn das schon in „Shaft“ etwas anders gezeigt wird, wo aber auch auf der guten Seite ein Afroamerikaner die Hauptfigur darstellt oder in „American Gangster“, der sich einer Person widmet, die existiert hat und eine Ausnahme darstellte. Aber auch hier kann man durchaus Parallelen ziehen, die ein nicht dumme Sichtweise offenbaren: Immer, wenn eine Community in eine Stadt einrückt oder sich mangels Ordnungsmacht durchsetzt, die brutaler ist als alle anderen udn weil ie das ist, findet ein Verdrängungskampf statt, das Rad steht nicht still. Während der für die OK sehr lukrativen Prohibition in den USA, gab es Absprachen zwischen den Clangruppen, um den Blutzoll der internen Fehden zu begrenzen. Legendäre Filme basieren darauf, was passiert, wenn diese Absprachen, in die auch die Polizei eingebunden war und von denen sie profitierte, verletzt werden.
Finale
„… eine Genre-Mischung aus Science Fiction, Großstadtwestern, Thriller, Horror und Endzeitfilm (…) ein klaustrophobisches, düsteres Zukunftsbild einer Geisterstadt-Metropole, das geschickt mit durchaus realen Zukunftsängsten spielt (…). Die archaischen Gladiatorenkämpfe und die verelende[te]n Massen, die durch den wild wuchernden Central Park ziehen, symbolisieren den staatlich sanktionierten Rückfall in die Barbarei. Somit ergibt sich auf einer weiteren Ebene ein intelligenter anti-utopischer Gegenentwurf zum Ende der 70er-Jahre (…) wieder erwachten Optimismus im Science-Fiction-Genre (…).“ – Andreas Rauscher[69]
Wie wir oben herausgearbeitet haben, hat sich diese Mischung zu einem eigenen Genre oder Subgenre entwickelt und mit dem wiederwachten SF-Optimismus Ende der 1970er ist natürlich „Star Wars“ gemeint, der die Revolution hochleben und es als möglich erscheinen lässt, sich einem düsteren Imperium erfolgreich entgegenzustellen. Dass dafür das eklatante Kräfte-Ungleichgewicht mit frühen Superhelden-Fähigkeiten der Jedi-Ritter und mit der Bevorzugung von Duellen ausgeglichen werden musste und somit „Die Klapperschlange“ realistischer wirkt als die mittlerweile sieben Filme über den Krieg der Sterne, darf man annehmen. Deswegen hat diese Vision von New York ihre Vorzüge und ihre Bedeutung und kann nichts dafür, dass man das, was sie zeigt, mittlerweile so durchgenudelt hat.
Die IMDb-Nutzer:innen vergeben derzeit durchchnittlich 7,2/10, eine Bewertung, die für mich persönlich gut ausdrückt, dass ich nichts fand, was mich so richtig reingezogen hätte, sehr wohl aber sehe, dass „Die Klapperschlange“ ein prototypischer Filmund in seiner für damalige Verhältnisse und für das damalige Hollywood erstaunlichen Radikalität ein Meilenstein auf dem Weg zu heutigen Darstellungen einer möglichen Zukunft ist, die nicht friedlich und sauber, nicht angenehm und vor allem auf die Expansion der befriedten und geeinten menschlichen Spezies in den Weltraum als letztes oder nächstes Abenteuer ausgerichtet ist. Was mir übrigens auch den Zugang erschwert hat, ist die in einem der obigen Zitate herausgehobene Synthesizer-Musik. Es gibt eben doch einen Trickle-Down-Effekt: Auch deutsche Fernsehfilme, besonders Krimis, haben alsbald die Zuschauer:innen damit gequält, denn man hatte festgestellt, dass diese Beschallung nicht nur „modern“ ist, sondern auch günstig zu produzieren. Heute ist dies alles wieder längst Vergangenheit. Warum? Weil sich final als richtig erwiesen hat, was schon die Hollywoodkomponisten der 1930er wussten: Dass ein sinfonischer Score viel mehr emotionale Bindungswirkung erzeugt.
Bei den Filmen, die wir im Moment rezensieren, sind die Bewertungen oft sehr ähnlich, aber das wird sich bei chronologischer Veröffentlichung nach Produktionsjahren entzerren. Der Hintergrund ist keine Hexerei: Wir konzentrieren uns derzeit auf Werke aus den 1980ern bis 2000ern der Ordnung „A-“ oder „B+“, die ich noch nicht gesehen habe.
74/100
© 2022 Der Wahlberliner, Thomas Hocke (Entwurf 2021)
Regie | John Carpenter |
Drehbuch | John Carpenter Nick Castle |
Produktion | Debra Hill Larry J. Franco |
Musik | John Carpenter (mit Alan Howarth) |
Kamera | Dean Cundey Jim Lucas |
Schnitt | Todd Ramsay |
Besetzung | |
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