Update 7, Schlussbeitrag: Vorläufiges amtliches Endergebnis, Anmerkungen, Veränderungen // #Wahlergebnis #Endergebnis #Bayern2018 #Wahlbeteiligung #Ltw18 #LtwBy18 #Bayern #CSU #Bayernwahl #LtwBayern #DIELINKE #Grüne #SPD #FDP #AfD #FreieWähler

2018-07-04 Umfrage & ErgebnisSpecial Bayernwahl 14.10.2018 /Medienspiegel 89-95, Update 6 / Social Media Hotspot 60+61 / Umfrage & Ergebnis 39

15.10.2018, 13:00 Uhr

Das vorläufige amtliche Endergebnis schaut nun so aus, wir haben die Wahl 2013 und die Veränderungen mit abgebildet:

Wahl 2018 Wahl 2013 Veränderung
Partei Vorl. amtliches Endergebnis Amtliches Endergebnis Prozent
CDU/CSU 37,2 47,7 -10,5
SPD 9,7 20,6 -10,9
Grüne 17,5 8,6 8,9
AfD 10,2 10,2
Freie Wähler 11,6 9,0 2,6
DIE LINKE 3,2 2,1 1,1
FDP 5,1 3,3 1,8
Sonstige 5,5 8,7 -3,2

Das Wichtigste in Kurzform:

  • Die CSU ist mit dem berüchtigten blauen Auge davongekommen und kann Bayern zusammen mit den Freien Wählern regieren, die ihr inhaltlich sehr nah stehen – und, um es ganz „safe“ zu machen, die FDP zusätzlich mit ins Boot holen, die am Ende doch die 5 vor dem Komma geschafft hat.
  • Wenn die SPD so weitermacht, wird sie bald ganz verschwinden. Wer im Landeswahlkampf auf sozial setzt und im Bund seit vielen Jahren unsoziale Politik macht, dem glaubt man nicht mehr. Der Kredit, den viele Genoss_innen und treue Wähler_innen der SPD jahre- und jahrzehntelang gewährt haben in der Hoffnung, es wird wieder besse mit ihr, ist aufgezehrt.
  • Die AfD zieht zwar in den bayerischen Landtag ein, aber ihr Ergebnis liegt am unteren Rand der Erwartungen. Das ist auch ein Verdienst der CSU, die ihre verlorenen Wähler nicht nur an die AfD abgegeben hat, sondern zu etwa gleichen Teilen (jeweils ca. 200.000) an die AfD, an die Freien Wähler und an die Grünen. Dafür konnte sie ca. 250.000 Wähler mobilisieren, die 2013 nicht gewählt hatten.
  • Die Grünen ersetzen die SPD – nicht ganz. Sie können nicht das hinzugewinnen, was die SPD verloren hat und da DIE LINKE kaum vorwärts gekommen ist, haben wir es mit einem Rückgang im „linken Spektrum“ zu tun, wobei man darüber streiten kann, wer dazu nun wirklich zählt. Würde man die Grünen aufgrund ihrer bellizistischen und neoliberalen Ausrichtung konsequenterweise herausrechnen, müsste man in der Folge auch über die Ausrichtung der SPD nachdenken und käme  unabwendbar zu dem Ergebnis, dass links nicht nur in Bayern, sondern in Deutschland keine Chance mehr hat und der Rechtstrend nicht aufzuhalten ist – egal, wie viele Menschen in Berlin und anderen Großstädten auf die Straße gehen und sich für unteilbar erklären.
  • Damit beenden wir nun endgültig das Special zur Bayernwahl 2018. Weitere Beiträge, falls wir zum Thema noch welche veröffentlichen, werden wir wieder in  die üblichen Rubriken wie „Kommentar, Analyse“ oder „Medienspiegel“ einordnen.

23:00 Uhr

Wir wollten eigentlich den Direktbericht von der Bayernwahl schon schließen, aber es lohnt sich doch, die neuesten Hochrechnungen nochmal anzuschauen:

Sender ARD / HR ARD / HR 3 ARD / HR 1 ARD / Prog. Wahl 2013
Partei 22:45 19:15 18:25 18 Uhr Endergebn.
CDU/CSU 37,4 35,6 35,3 35,5 47,7
SPD 9,6 9,7 9,9 10,0 20,6
Grüne 17,7 18,3 18,5 18,5 8,6
AfD 10,2 10,9 10,9 11,0
Freie Wähler 11,5 11,5 11,6 11,5 9,0
DIE LINKE 3,2 3,3 „Andere“ 3,5 2,1
FDP 5,0 5,1 5,1 5,0 3,3
Sonstige 5,4 5,6 8,7 5,0 8,7

Damit hat sich bestätigt, was wir schon vermutet haben, als wir sahen, dass die Wahlbeteiligung in einigen mittleren Großstädten gegenüber 2013 geradezu sprunghaft angestiegen war: Dass dies der CSU wohl zugute kommen wird, die nach  der neuesten ARD-Hochrechnung um einiges oberhalb jeder Umfrage der letzten 35 Tage vor der Wahl herauskommen wird. Wir erinnern uns: Das entspricht unserem ursprünglichen Tipp, der in diesem Beitrag weiter unten zu sehen ist.

Die Grünen nähern sich nun ebenfalls dem an, was wir heute morgen vermutet haben, nämlich, dass sie unter 18 Prozent herauskommen werden.

Wo wir daneben lagen: Wir haben sowohl die SPD nicht ganz so shwach eingeschätzt, hielten es für kaum denkbar, dass sie unter 10 Prozent rutscht – als auch die AfD etwas überschätzt, bei den Freien wählern hingegen keinen Tipp abgegeben, weil wir kein Feeling zu der Partei haben. Und wo wir uns, wenn man es relativ sieht, um satte 25 Prozent verrechnet haben, das ist die eigene Partei. Sorry, Freunde, ein Zuwachs von 1,1 Prozent auf dem absolut mageren Niveau von 2013 geht gar nicht. Das ist wirklich noch voll 2013.

Spannend wird es nochmal mit der FDP, die am früheren Abend relativ sicher im nächsten Landtag vertreten schien und jetzt noch einmal zittern muss.

Nach dem, was sich jetzt zeigt, kann die CSU allerdings auch mit den Freien Wählern eine vergleichsweise gemütliche Zweierkoalition eingehen und Koalitionen dieser Art kommen ja meist der größeren Regierungspartei zugute.

Gab es nun in Bayern eine Art kleiner Revolution oder blieb alles beim Alten? Sicher ist es für die CSU ungewöhnlich, in eine Koalition gehen zu müssen, aber nicht das erste Mal (1950-1966, teilweise freiwillig trotz absoluter Mehrheit der Mandate, sowie 2008), der Rutsch ist auch nicht so tief wie von Stoiber zu Beckstein 2003 / 2008.  Obwohl die Wähler_innen vor allem Horst Seehofer eine erhebliche Mitschuld am schlechten Bild der CSU zusprechen, sind fast 38 Prozent unter gegenwärtigen Umständen eher als Aufruf zur Kontinuität als zum Personalaustausch zu werten, eine Stärkung der CSU gegenüber der Schwesterpartei bedeuten sie freilich nicht.

Ein Mega-Debakel hingegen ist das Ergebnis der SPD, die noch nie in einem westdeutschen Bundesland so schlecht abgeschnitten hat. Sie unterbietet damit auch ihre eigene Marginalisierung im Nachbarland Baden-Württemberg. Die Grünen sind damit vorerst die Erben der SPD – nicht weniger, aber auch nicht mehr.

Wenn das Ergebnis sich so bestätigen sollte, wie man es hier sieht, dann wird der rechte, konservative, bürgerliche Block sogar stärker sein als nach der Wahl 2013, der linke hingegen schwächer. Dies umso mehr, wenn wir die FDP zum rechten Lager zählen, was man bei ihrer derzeitigen Aufstellung ohne Gewissensbisse tun kann.

Lässt man die Kleinparteien heraus, die höchstens 2 Prozent erreichten und überwiegend nicht als rechts einzustufen sind (Piraten, ÖDP), ergab sich 2013 folgendes Bild:

  • CSU + FW + FDP = genau 60 Prozent.

2018 hingegen sieht es so aus:

  • CSU + FW + AfD + FDP = 64,1 Prozent.

Da kann also Ex-Ministerpräsident Stoiber ganz beruhigt sein, der die Zugezogenen im Verdacht hatte, nach links zu tendieren. Vielleicht tun einige von ihnen das, dafür rücken andere aber offensichtlich weiter nach rechts, denn nicht nur der Block von ganz rechts bis liberalkonservativ ist gestärkt, es hat sich noch etwas verändert: Die Positionen als solche sind rechter geworden, vor allem dadurch, dass die AfD nun eine Stimme einbringen wird, die wir schon aus Berlin kennen, sowohl auf Landes- als auf Bundesebene: Rechte Hetze (wobei die Bundestagsfraktion da weiter nach außen zu driften scheint).

Das bayerische Spektrum hat sich also nach rechts erweitert, während sich links auch qualitativ nichts getan hat, denn die Grünen sind ja eher der Agenda-SPD plus buntem Touch nah als einer sozialpolitisch-klassenkämpferischen Linkspartei und DIE LINKE selbst ist für die Bayern uninteressant. Wenn ich in Bayern leben würde, wären es auch eher bundespolitische Gründe, die mich für DIE LINKE stimmen lassen würden als landespolitische.

2018-06-24 Medienspiegel18:00 ARD (ZDF)

CSU 35,5 (35,5)
SPD 10,0 (09,5)
FW  11,5 (11,5)
GRU 18,5 (19,0)
FDP 5,0 (5,0)
LIN 3,5 (3,5)
AfD 11,0 (11,0)
Andere 5,0

18:25 Erste Hochrechnung ARD

So dramatisch die Verluste und Gewinne einzelner Parteien sind: Es gibt absoluten Stillstand zwischen dem, was man als „rechtes“ und „linkes“ Spektrum ansehen kann. Die in Bayern besondere Partei „Freie Wähler“ sind eindeutig ebenfalls zum konservativen Bereich des Parteienspektrums zu zählen. Insofern ist der Jubel der Grünen zwiespältig und zeigt auch deren Verbürgerlichung. In München werden die Grünen stärkste Partei sein und den Oberbürgermeister stellen können – auch das zeigt, dass sie in Bayern die Nachfolgepartei der SPD sind. Interessanterweise sind ihre Kompetenzwerte bei der Flüchtlingspolitik als sehr niedrig angesehen worden (17 Prozent), aber 59 Prozent unterstützen eine humanere Flüchtlingspolitik.

Die CDU in Person von Annegret Kramp-Karrenbauer reagiert ziemlich gelassen, was nicht so seltsam ist, wenn man bedenkt, wie die CSU der CDU das Leben zuletzt schwer gemacht hat. Ein wirklich harter Gang ist das für Andrea Nahles, die die schlechte Performance der GroKo als mitentscheidend für die Halbierung der SPD in Bayern ansieht. Christian Lindner hofft, dass die Fünf-Prozent-Hürde hält. AfD-Fraktionschefin im BT Alice Weidel fordert Neuwahlen, die GroKo habe abgewirtschaftet.

Wieso denke ich, wenn ich Andrea Nahles in Interviews wie jetzt gerade sehe, dass sie ein sehr großer Teil des SPD-Problems ist und selbst gute Sachpolitik nicht entsprechend verkaufen könnte? Nahles hofft, in zwei Wochen in Hessen besser abzuschneiden als heute in Bayern, schlechtestes Ergebnis bisher in einem westdeutschen Flächenland in 70 Jahren. Das könnte klappen, in Hessen ein paar Prozent mehr zu holen. Von der Form der Wahlanalyse, bei der man Mehrfachantworten geben kann, halte ich aus guten Gründen nicht besonders viel, aber dass die soziale Gerechtigkeit nicht mehr als Kompetenz der SPD gilt, war noch nie so deutlich wie heute in Bayern (Analyse ARD: 30 Prozent geben der SPD noch Kompetenz auf diesem Gebiet).

Bernd Riexinger von der LINKEn zaubert mir ein Lächeln, weil er das gegenwrätigerkenntbarePlus von 1,4 Prozent super findet und die höhere Wahlbeteiligung als weiteren Faktor für mögliches Stimmenplus hervorhebt. Achtung: Riexinger sagt, im bayerischen Wahlkampf habe der interne Sreit um die Asylpolitik in der LINKEn kaum eine Rolle gespielt. Die Partei wachse eben noch, in Bayern. Wenn ich mich nicht irre, hatte sie vor 8 Jahren immerhin schon über 4 Prozent erzielt. Nicht einmal dieser Wert wir nun wieder erreicht. Gerade beträgt das Plus nur noch 1,2 Prozent, Hochrechnung 19:15 Uhr.

Die ganze Zeit habe ich mich gefragt, woher jetzt schon alle wissen, dass in Bayern in einem Monat schon eine neue Regierung stehen wird: CSU-Generalsekretär Blume klärt auf. Die Verfassung Bayerns schreibt es vor. Sollte man drüber nachdenken, sowas auf Bundesebene auch einzuführen, denn das  unfassbare sechs Monate andauernde Jamaika-GroKo-Drama hat die Wähler_innen schon erheblich genervt, bevor im Sommer andere Themen kamen.

DIE LINKE-Generalsekreträr Schindler spielt der Moderatorin Hassel leider den Ball direkt in die Arme: Das, was er als Themen der Zukunft anspricht, haben die Wähler in Bayern fast ausschließlich bei den Grünen gefunden und dieser Welpenschutz für linke Politiker, den er einfordert, stellt vor allem Fragen an die richtige Altersmischung, aber da haben viele in der LINKEn keine realistische Einstellung. Und wieso wirken Leue wie Habeck und Baerbock oder die beiden Spitzen in Bayern viel jünger als viele Politiker_innen in der LINKEn, die weniger Lebensjahre hinter sich haben?

Moderatorin Hassel sagt, was wir oben schon schrieben: Es hat sich im Grunde nichts geändert, es gibt eine deutliche rechte Mehrheit in Bayern. Und die Wähler haben der CSU selbst mehr als etwa Angela Merkel die Schuld am Desaster gegeben, in erster Linie in Person von Horst Seehofer.

So, wir sind gegen 19:30 mal aus der Livedebatte in Berlin ausgestiegen. Die Statements werden keine Weltneuheiten mehr beinhalten und die interessanten Analysen erwaten wir in den nächsten Tagen eher von den Medien als von Politikern. Wir werden das amtliche Endergebnis nachreichen, wenn es feststeht.

Sender ARD (Hochr.) ARD (Progn.) ZDF (Progn.) Wahl 2013
Partei 19:15 / 19:00 / 18:25 18 Uhr 18 Uhr Amtl. Endergebnis
CDU/CSU 35,6 / 35,2 / 35,3 35,5 35,5 47,7
SPD 9,7 / 9,8 / 9,9 10,0 9,5 20,6
Grüne 18,3 / 18,6 / 18,5 18,5 19,0 8,6
AfD 10,9 / 11,0 / 10,9 11,0 11,0
Freie Wähler 11,6 / 11,5 / 11,6 11,5 11,5 9,0
DIE LINKE 3,3 / „Andere“ 3,5 3,5 2,1
FDP 5,1 / 5,1 5,0 5,0 3,3
Sonstige 5,2 / 8,8 / 8,7 5,0 5,0 8,7

18:00 ARD (ZDF)

CSU 35,5 (35,5)
SPD 10,0 (09,5)
FW  11,5 (11,5)
GRU 18,5 (19,0)
FDP 5,0 (5,0)
LIN 3,5 (3,5)
AfD 11,0 (11,0)
Andere 5,0

CSU kann regieren evtl. mit freien Wählern oder Grünen, Wahlbeteiligung bei starken 72,5 Prozent! SPD auf Platz 5 abgerutscht! Grüne klar zweite Kraft. Linke schwächer als erwartet – kaum Stärkung des linken Spektrums per Saldo.

Großer Jubel beiden Grünen, Hofreiter spricht von „historischem Moment“. Auch die freien Wähler sind sehr zufrieden. CSU beinahe erleichtert, sofern Zweier-Koalition mit FW oder evtl. Grünen möglich. AfD hat sich mehr erwartet und hofft im Verauf der Hochrechnungen mit weiterem Auftrieb.

17:25 Zwischen-Update ohne einständige Veröffentlichung:

Die Wahlbeteiligung in den Großstäten bis 16 Uhr:

„In der Landeshauptstadt München gaben bis 16.00 Uhr 62,6 Prozent der Wahlberechtigten ihre Stimme ab – vor fünf Jahren waren es bis zum Nachmittag 55,1 Prozent gewesen. In Nürnberg lag die Beteiligung bei 55,0 Prozent, 2013 waren es bis 16.00 Uhr 47,1 Prozent gewesen. In Augsburg waren es 49,6 Prozent (2013: 38,8 Prozent), in Ingolstadt 44,8 Prozent ohne Briefwähler (2013: 28,5 Prozent) und in Regensburg bis 14.00 Uhr 54,0 Prozent.“ (ntv)

16:45

Um 14 Uhr lag in verschiedenen Städten die Wahlbeteiligung zwischen 5 und 10 Prozent höher als 2013. Und hier Zahlen bis 12 Uhr.

Hier die Übersicht um 14 Uhr:

Weil in manchen Städten, gemeldet wurde dies aus Augsburg, die Wahlzettel ausgegangen sind, erging an die AfD-Interessierten eine Bitte, verbunden mit einem besondere Service, der unten leider nicht erwähnt wird, aber wir ergänzen gerne – es gibt Freibier:*

Schon bei der Wahl 2013 zog die Wahlbeteiligung deutlich an – von 57 Prozent auf 63. Aber von den Ergebnissen früherer Zeiten war man trotzdem weit entfernt. Spitzenwert waren 82,4 Prozent im Jahr 1954 – und man sieht nun auch, dass der letzte Superwahlsieg der CSU von Edmund Stoiber im Jahr 2003 von einer sehr niedrigen Wahlbeteiligung (57 Prozent) begleitet war.

Normalerweise, so heißt es, begünstigt eine hohe Wahlbeteiligung die großen Parteien, da deren Wähler schwieriger zu mobilisieren sind und vor allem in sehr eindeutigen Situationen, wie eben 2003, gerne mal zuhause bleiben. Deutet die sich abzeichnende abermals höhere Wahlbeteiligung also darauf hin, dass doch noch einige CSU-Anhänger sich auf den Weg gemacht haben, um ihrer Partei zu helfen?

Aber was ist heute noch wie früher? Vielleicht kommt es genau umgekehrt, weil alle, die nicht CSU-nah sind, das heute auch unbedingt dokumentieren wollen, wo es doch eine so spannende Situation in Bayern gibt wie nie zuvor seit dem Beginn der demokratischen Nachkriegsgeschichte.

Dass es zum Beispiel in Ingolstadt, dem Stammsitz der Audi AG, eine signifikant höhere Wahlbeteiligung zu geben scheint als 2013, könnte allerdings in der Tat darauf hindeuten, dass diejenigen, die glauben, dass sie der CSU viel zu verdanken haben, heute von ihrem Wahlrecht stark Gebrauch machen und der Partei zu einem etwas günstigeren Ergebnis verhelfen als allgemein prognostiziert und auch als von uns vor ein paar Stunden getippt. Ingolstadt hat das höchste BIP pro Kopf in Deutschland aller Großstädte.

12:42 / 15:48 Uhr

Wir haben unsere Tipps konkretisiert – bei Wahlrecht.de.

12:48 Uhr

Wie ist es, wenn man als junger Kandidat der LINKEn in Bayern in den Wahlkampf zieht? Nicht in München, nicht in den übrigen größeren Städten, sondern mitten in der Oberfpfalz, in einem Wahlkreis, in dem DIE LINKE im Jahr 2013 nur 1,4 Prozent der Stimmen erhalten hat?

11:33 Uhr

Hier noch einmal die Bandbreite dessen, was alle Umfragen seit dem 10.09. für die einzelnen Parteien ermittelt haben:

  • CSU 33 bis 36 Prozent (unser Tipp: eher am oberen Rand oder etwas darüber hinaus)
  • SPD 11 bis 13 Prozent (unser Tipp: mittig bis oberer Rand)
  • Grüne 16 bis 19 Prozent (unser Tipp: nicht oberhalb von 18)
  • FDP 5 bis 6 Prozent (unser Tipp: Die FDP wird in den neuen Landtag einziehen)
  • DIE LINKE 4 bis 5 Prozent (unser Tipp: DIE LINKE verfehlt den Einzug in den Landtag)
  • Freie Wähler 7 bis 11 Prozent (ein deutlicher Ausreißer nach unten von GMS am 10.09. und kein Tipp von uns, da wir die Partei aufgrund ihrer Regionalität nicht beobachten)
  • AfD 10 bis 14 Prozent (unser Tipp: nicht über 13)
  • Sonstige 4 bis 6,5 Prozent (kein Tipp von uns).

10:33 Uhr

Es ist noch recht früh an jenem sonnigen Sonntagmorgen, an dem das Schicksal des Freistaates Bayern und vielleicht der Bundesregierung sich entsscheidet, als uns bereits eine Meldung erreicht, die bei der Wahlanalyse vermutlich keine geringe Rolle spielen wird.

Hier sehen wir zwei Fotos mit Kommentaren, die belegen, dass der Wähler nicht nur transparenter ist als die Wahlkabine, hinter welcher er gesichtet wurde, sondern dass die langjährige Mitgliedschaft in derselben Partei auch eine gewisse Uniformität der Gedankenwelt erzeugt, die ebenjener Partei schaden können.

*Alle satirisch gemeinten Einsprengsel sind heute passenderweise in Braun gehalten.

TH

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