Attention please – zu diesem Beitrag gibt es bereits ein wichtiges Update!
Erst gestern hatten wir ausführlich über die per Vorkauf durch die Gewobag (und eine Genossenschaft) gerettete Urbanstraße 67 in Kreuzberg geschrieben – und kurz darauf stießen wir auf die Meldung über einen weiteren geglückten Vorkaufsfall : das Haus Kottbusser Damm 69.
Dieses Mal ist es Neukölln! Auch hier ist die Käuferin die landeseigene Gewobag, deren Name in letzter Zeit häufig in solchen Fällen zur Sprache kommt. Zeit, sich mit ihr etwas näher zu befassen, wie wir das mit Howoge vor einigen Monaten getan haben?
Ausführlich hatten wir über das Haus und seine Bewohner*innen zuletzt anlässlich des Hoffestes vom 12. Mai berichtet, das Plakat dazu zeigen wir noch einmal als Titelbild. Bemerkenswert war bei dem super schönen und stimmungsvollen Event nicht nur die Unterstützung durch viele andere Initiativen, sondern auch die große Beteiligung der Politik. Wir wollten aber daraus keine Rückschlüsse auf die Chancen des Hauses schließen, in städtische Hand zu gelangen.
Alle kämpfenden und alle weiteren von Investoren bedrängten Häuser haben nach unserer Ansicht das gleiche Recht, von diesen nicht erwünschten Käufern befreit zu werden, zum anderen sind wir immer noch mit der Verarbeitung der Tatsache befasst, dass die fantastische Initiative der Schöneweider Straße 20, ebenfalls Neukölln, ihr Haus nicht zur Kommunalisierung führen konnte.
Umso wichtiger ist, dass Baustadtrat Jochen Biedermann mit der Ausübung des bezirklichen Vorkaufsrechts und der Eingliederung des Hauses Kottbusser Damm 69 in den Bestand der Gewobag nun auch für Neukölln wieder einen Erfolg vermelden kann – mit dem er sehr dezent umgeht. Wir haben gerade nochmal nachgeschaut, eine Pressemitteilung seitens des Bezirks gibt es noch nicht und wir haben auch sonst keine Nachricht von administrativer Seite zum Vorgang gefunden. Falls jemand besser recherchiert hat, bitte sehr gerne eine Meldung an uns senden!
Das bezirkliche Vorkaufsrecht für das Haus Kottbusser Damm 69 wurde am 29. Mai 2019 ausgeübt und ist seit wenigen Tagen einspruchsfrei – damit sind auch dieser Mitbewohner*innen in unserer Stadt vor Verdrängung wirksam und langfristig geschützt.
Zuletzt war es ruhig um das Haus geworden, doch während der Einspruchsfrist gegen den bezirklichen Vorkauf zugunsten einer städtischen Wohnungsgesellschaft kann ohnehin nur gewartet werden, wie der Investor reagiert, dem das Gebäude wieder entzogen werden soll.
Hier nun die Meldung der Hausgemeinschaft auf Facebook, aus dieser Meldung stammen alle Angaben zur abschließenden Kommunalisierung, auf die wir uns in diesem Bericht bezogen haben:
Wir bilden die Meldung hier noch einmal als Foto ab, falls sich die eingebettete Version auf einem Gerät nicht öffnen lässt:
Wir gratulieren der Hausgemeinschaft Kottbusser Damm 69 sehr herzlich zu ihrem Erfolg!
Auch wir danken allen, die in der Facebook-Meldung erwähnt sind und freuen uns sehr über dieses Werk, an dem viele beteiligt waren.
Es ist ein Auf und Nieder, mit dem Mietenwahnsinn, aber die Kämpfe lohnen sich, das wurde diese Woche wieder auf eindrucksvolle Weise bestätigt.
Wie immer ergeht auch an die Hausgemeinschaft vom Kottbusser Damm 69 die herzliche Bitte, dabei zu bleiben und die Häuser, die jetzt kämpfen und künftig kämpfen werden, mit Zuspruch und ihren positiven Erfahrungen und vielen Tipps zu unterstützen!
TH
DER WAHLBERLINER 