Warum Tesla die Welt nicht retten wird (Andrea Seliger, Telepolis) #Klimawandel #EMobilität #Elektroautos #Tesla #ArneMüller

Von unserem letzten Empfehlungsbeitrag „Was ist Sozialismus“ zu diesem Thema scheint es ein recht großer Sprung zu sein, das stimmt aber nicht – wie man daran sieht, dass „Warum Tesla die Welt nicht retten wird“ in „Was ist Sozialismus“ zitiert wird. 

Wir setzen dieses Mal nur einen kurzen eigenen Textbeitrag hinzu, weil das Interview, das die Autorin mit Arne Müller, einem schwedischen Journalisten, geführt hat, uns mehr zum Aufnehmen geeignet erschien als zum Kommentieren und Weiterdenken – und weil es zugegebenermaßen unsere Ansichten bestätigt: Jede Produktumstellung, die nicht durch eine Systemveränderung begleitet wird, welche wiederum eine Veränderung unseres Konsumdenkens voraussetzt, ist nebbich.

Der Hype um die E-Mobilität erschien uns immer schon überzogen, aber eher wegen des zusätzlichen Stromverbrauchs, der durch den Betrieb der Ersatz-Ersatzpotenzsymbole entsteht. Da kann man in jede Fassung eine Minimalenergieleuchte schrauben und die Staubsauger so lange auf wenig Energieverbrauch trimmen, bis sie nur noch Mikrogrammpartikel vom Boden kriegen – ein einziges E-Auto in der Familie, das auch nur eine Stunde am Tag genutzt wird, macht die Anstrengung, ökologisch auf dem Stand der Zeit sein zu wollen, unwirksam.

Lange Zeit war das nicht mehr so im Fokus: Dass die Bodenschätze irgendwann zur Neige gehen werden oder dass der Energieverbrauch immer weiter ansteigt, wenn man aufwendig Ersatzstoffe produzieren muss. In diesem Beitrag aber wird der Aspekt, der am Beginn der Verwertungskette angesiedelt ist, wieder in den Vordergrund gerückt.

Wir erinnern uns an Lektüre in unserer Jugendzeit, an Bücher mit Grafiken darüber, wie lange bestimmte Ressourcen noch vorhalten werden. Nach diesen Darstellungen müssten viele Rohstoffe schon alle sein oder bald zur Neige gehen. Aufgeschoben ist aber nicht aufgehoben und dass man immer mehr Vorkommen mit niedriger Ausbeute erschließt, die bisher aus Gründen mangelnder Wirtschaftlichkeit nicht gehoben wurden, deutet an, wie zur Gewinnung einer bestimmten Menge von Rohstoffen immer größere Umweltschäden angerichtet werden. Damit beginnt bereits das Desaster, mit dem hohen Energieaufwand der Verarbeitung geht es weiter und mit einer Nutzung, welche private Stromnutzung explodieren lässt, endet es noch lange nicht, denn jedes Auto benötigt Straßen- und Parkraum, mehr als zwei Millionen Unfälle im Jahr allein in Deutschland belegen, dass Menschen immer noch nicht mit diesem Produkt umgehen können und das auch wohl nie der Fall sein wird.

TH

EBA 25

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Wir empfehlen. Manchmal kommentieren wir die Empfehlungen auch oder versuchen, die darin geäußerten Gedanken weiterzuführen. Unsere bisherigen Beiträge der Serie „Jeden Tag ein Blick nach draußen“: 


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