„Alle gegen Alle“, aber bloß nicht: „Arm gegen Reich“ – Wie manche Medien die Gesellschaft aufteilen (Tobias Rieger, Nachdenkseiten) #Gesellschaft #Spaltung #Ost #West #arm #reich #jung #alt #unten #oben #Widersprüche #Klassenkampf #Hauptwiderspruch

Gestern waren wir beim Thema Umwelt auf die Rolle des Autos zu sprechen gekommen, nachdem wir die Bekleidungsindustrie beleuchtet hatten – heute wenden wir uns wieder in Richtung Gesellschaft und befassen uns mit den Medien und wie sie die Gesellschaft reflektieren – oder formen wollen, denn so unterstellt es der Beitrag „Alle gegen Alle“ von Tobias Riegel in den Nachdenkseiten.

Wir freuen uns darüber, dass die Nachdenkseiten den Nachdenknachwuchs aufbauen, der den Spuren der Altvorderen folgen möchte. Von Albrecht Müller über Jens Berger führen diese Spuren nun dazu, dass mehr Gastautor*innen zu Wort kommen – und jüngere Stimmen, die zum Beispiel nicht im Verdacht stehen, die im Beitrag angesprochenen, von der taz und dem Tagesspiegel diskriminierten Älteren aus besonders naheliegenden Gründen zu verteidigen.

Die Schärfe des NDS-Gründers Albrecht Müller, eines jener Alten, die im Verdacht stehen, die Jüngeren mit Hilfe ökologischer Ignoranz umbringen zu wollen, diese besondere Schreibe, die uns manchmal zu anstrengend ist, wird vermutlich kaum wieder jemand erreichen, das hat biografische Gründe: Müller gehört zu den fundamental Enttäuschten der großen SPD-Zeit, also der frühen 1970er, und er hat aus jener Zeit ein Insiderwissen, das immer noch in seinen Beiträgen spürbar ist. Das können Jüngere nicht nachbilden, die nie im Zentrum der Macht gearbeitet haben. Und wer verspürt heute noch angesichts des Verhaltens aller Parteien ein Gefühl von verratener Liebe? Wir sehen das doch mittlerweile viel nüchterner, was Politiker*innen uns vorführen. Das heißt nicht, dass wir uns nicht begeistern können, wenn eine*r von ihnen sich für Menschen einsetzt, aber wir nehmen diese Person dann auch mehr als sie selbst, nicht aus der Perspektive ihrer Parteizugehörigkeit wahr.

„Es ist keine Neuigkeit, es muss aber immer wieder betont werden: Mutmaßlich werden einige der aktuellen gesellschaftlichen Kämpfe auch initiiert, um den einen Konflikt möglichst zu vermeiden – den zwischen Unten und Oben, den um die Verteilungsgerechtigkeit“, schreibt Tobias Riegel und da hat er Recht, eine Neuigkeit ist es nicht und das gab es immer schon und es ist richtig, darauf immer wieder hinzuweisen.

Jeder Krieg ist prinzipiell ein Ausdruck auch mithilfe von marktschreierischen und manipulativen Medien aufgebauter oder aufgebauschter oder instrumentalisierter Widersprüche: Es gibt Unterschiede zwischen Völkern, aber wie geht man damit um? Man könnte die Vielfalt registrieren und sich daran erfreuen. Man kann diese Unterschiede aber auch zum Gegenstand von Abgrenzungsdenken und Überheblichkeit verwenden. Natürlich gibt es Widersprüche zwischen verschiedenen religiösen, weltanschaulichen und anderen Prägungen, aber sie zulasten der Weltgemeinschaft zu bewerten, führt zum Aufeinanderhetzen der Ärmeren unter Verwendung des Giftes, das Nationalismus heißt. Wir sind aber trotzdem so disponiert: tribalistisch. Das heißt, der Wunsch, anders zu sein und gleichzeitig einer Gruppe zuzugehören, ist bei fast allen Menschen wichtig. Und wenn es nur eine virtuelle, gedachte Gruppe ist. Uns ist schlechterdings noch niemand begegnet, der sich nicht auch über Abgrenzungen definiert. Und zwar über welche, nicht den Hauptwiderspruch zwischen arm und reich nachzeichnen.

Immer wieder den Hauptwiderspruch, den der Klassen, zu benennen und darauf hinzuweisen, dass die Herrschenden viele andere Widersprüche gezielt hervorheben oder die Akzente, die Prioritäten zwischen durchaus vorhandenen weiteren Widersprüchen und dem Widerspruch zwischen Oben und Unten verschieben wollen, um uns in kräftezehrende Kämpfe zu verwickeln, ist eine wichtige Aufgabe, der man sich immer wieder unterziehen muss.

Es geht also um ein Thema, das man nicht oft genug bearbeiten kann. Gerade Menschen, die politisch an die „falsche Linke“ gebunden sind, müssen im Grunde jeden Tag darauf hingewiesen werden, dass man versucht, sie in unsinnigen Fronststellungen zu verschleißen. Als „falsche Linke“ bezeichnet  Mathew D. Rose in „A Tectonic Shift in German Politics“ die Partei DIE LINKE.

Wir wollen aber auch nicht so tun, als gäbe es keine Gegensätze, die pointiert herausgearbeitet werden können. Es liegt in unserer Zeit, die Dinge auf die Spitze zu treiben und die Sozialen Medien haben einen großen Anteil daran. Vor allem Twitter ist eine Plattform, mit der man seine eigene Blase pflegen und sich von anderen abzugrenzen vermag.

Selbstverständlich gibt es ganz viele Abstufungen bei allen Gegensätzen, die man sich vor Augen halten kann. Stadt ist nicht gleich Stadt, Land nicht gleich Land, die Altersklassen sind nicht nur fließend und wo will man eigentlich die Altersgrenze zwischen alt und jung setzen – sondern es gibt Ältere, die innerlich jung und neugierig geblieben sind und nicht so selten sind an Jahren junge Menschen auch etwas borniert und einseitig, weil die Erfahrung und ein paar Niederlagen fehlen, die offenbar doch notwendig sind, um respektvoller mit anderen umgehen zu können. Zudem hat alles Vor- und Nachteile, das Ländliche, das Kleinstädtische, das Weltstädtische, jung sein ist super, weil man noch so viel Kraft hat und so viel Spannendes vor sich, aber auch aus den Grenzen, die das Alter zwangsläufig auferlegt, kann man Kraft schöpfen und man kommt zu Einsichten.

Ein Widerspruch, der die Macher der Nachdenkseiten besonders triggert, ist der Ost-West-Widerspruch in Deutschland. Dessen Herausstellung durch die Medien und vermutlich auch durch Basher wie Jan Böhmermann fuchst die Klassenkämpfer und Verteidiger des Osten sehr. Ja, die Diskriminierung Ostdeutscher ist bösartig, in der Form, wie sie von einigen gespielt wird, billig, egozentrisch, auf niedere Instinkte ausgerichtet. Und es ist nicht wie mit den Ostfriesen, die es ganz gut überstanden haben, dass sie mal Gegenstand einer umfangreichen Regionalbewitzelung waren. Die haben wohl ein anderes Selbstvertrauen als die gerüttelten und geschüttelten Ossis und haben das, worüber sich andere lustig machten, zu einem Kult weiterenwickelt, der unter anderem dazu geführt hat, dass der heutige Filmhumor in Deutschland von Norddeutschen wie Detlev Buck beherrscht wird. Mit Loriot fing es eigentlich schon an. Bei den Ossis ist eine Wendung dieser Art auch 30 Jahre nach der großen Wendung nicht abzusehen, wer kennt heute noch Rolf Herricht? Es wäre auch unsinnig, ihnen Kultpotenzial andichten zu wollen, weil sie untereinander viel zu unterschiedlich sind. Ein Mecklenburger mittleren Alter hat von der regionalen Prägung mehr mit einem Schleswig-Holsteiner gemeinsam als mit einem Thüringer, obwohl er mit diesem das Aufwachsen in der DDR teilt.

Aber selbstverständlich existiert auch ein Ost-West-Unterschied. Man kann ihn, wenn man bestimmte Besonderheiten, etwa im Wahlverhalten der Ostdeutschen, verstehen will, nicht einfach in der Auflösung des Klassenwiderspruchs auflösen. Man muss vielmehr der DDR-Zeit nachspüren, um zu verstehen, wo Unterschiede herkommen und – man wird fündig. Und zwar nicht zu knapp. Deswegen werten wir derzeit so viele Polizeiruf-110-Filme aus den ersten 20 Jahren der Reihe aus, wie irgend möglich. Sie sind, wie die Tatorte für Westdeutschland, hervorragende Zeitdokumente und verraten viel mehr über das Land als etwa die DEFA-Spielfilme, die häufig eine größere künstlerische Distanz zum Alltag aufweisen. Meistens jedenfalls und solange sie nicht, wie in der Spätzeit des Realsozialismus, Probleme offen thematisieren oder – verboten wurden, wie nach dem sogenannten kulturellen Kahlschlag von 1965, der sich übrigens nicht mit der Legende verträgt, die wahre DDR sei mit Ulbricht untergegangen, weil Honecker sie begraben hat.

Aber auch die verbotenen Werke sind exzeptioneller, auf ihre Art als eine Filmreihe, die sehr umfassend in den Alltag einsteigt.

Es existieren viele Widersprüche und mit denen kommt man am besten klar, wenn man nicht negiert, dass man selbst ebenfalls widersprüchlich ist.  Zum Beispiel, wenn es um allgemeine Einstellungen und eigene Interessen geht. Die allgemeinen Einstellungen treten meist hinter die eigenen Interessen zurück, wenn es zum Konflikt zwischen beiden kommt. Womit wir auf den Widerspruch stoßen, dass wir gerne solidarische Menschen wären, aber meistens nicht so erzogen wurden, dass das problemlos möglich ist, dass wir Ansprüche aufgeben, fürs Ganze, fürs Gemeinwohl von ihnen zurücktreten können. Auch Linke sind oft sowohl nach außen wie untereinander nicht allumfassend solidarisch, die „falsche Linke“ belegt das. Keine Partei kann offenbar klein genug sein, um nicht mindestens zehn divergierende Strömungen aufzuweisen, die einander, vorsichtig ausgedrückt, nicht wohlgesonnen sind, und die unter einen Hut zu bringen einen Vermittler wie Dietmar Bartsch erfordert. Und wenn man von außen über die „falsche Linke“ schreibt, bedeutet dies wiederum, man verwischt die – genau, die Widersprüche, die es in der Partei zwischen „echten“ und „falschen“ Linken gibt.

Wir würden auch gerne mal einem AfD-Wähler sagen: „Ey, Alter, jetz hör ma auf, so nazi zu sein, lass uns lieber gemeinsam Klassenkampf machen!“, weil wir es schade finden, dass viele aus unserer Klasse nach rechts tendieren. Dabei ist es in Deutschland ein uraltes Phänomen: Die Bauern beispielsweise sind eher rechts als links, weil sie sich in erster Linie als Landbesitzer und nicht als im Wesentlichen einkommengleich und interessengleich mit den grund- und bodenlosen Arbeiter*innen oder dem städtischen Mittelstand definieren. Nach dem Zweiten Weltkrieg trat das besonders scharf hervor, als die Städter von den Bauern, die nach dem  Zusammenbruch der NS-Zwangsbewirtschaftung frei über die Lebensmittelzuteilung bestimmten, die verhassten Städter, die vom Bombenkrieg ohnehin hart getroffen waren, oft ohne jedes schlechte Gewissen um den Rest ihrer Habe brachten, gegen ein paar Sack Kartoffeln. Das städtische Besitzbürgertum konnte das meist noch gerade überstehen, aber die einfachen Arbeiter*innen, die nicht viel anzubieten hatten, hungerten. Das ist im kollektiven Bewusstsein geblieben und als ab den 1950ern die Arbeiter*innen Lohnzuwächse hatten, drückten sie die Bauern immer mehr preislich an die Wand, gründeten beispielsweise Konzerne, die eine große Einkaufsmacht herausbildeten – und so blieb es im Wesentlichen bis heute, obwohl wir manch agarisch Klagelied mit etwas spöttischer Miene quittieren, angesichts aktueller Kartoffelpreise von 2 Euro / Kg in Berlin. Dieses kollektive Bewusstsein ist selbstverständlich auch unseres. Wir könnten aber visioniär denken: Eine solidarische, ökologisch nachhaltige Landwirtschaft könnte uns endlich vereinen und gegenüber dem Großkapital sitzen wir doch fast alle im selben Boot. Das ist wirklich so, aber den Stadt-Land-Gegensatz mindert es vorerst nicht.

Und damit wieder zurück zu einem anderen, dem Ost-West-Unterschied.

„Die Ursachen für heutige Spaltungen werden in den Artikeln, wenn überhaupt, nicht angemessen betont: Die Abwicklung einer ganzen Volkswirtschaft in Tateinheit mit erniedrigender Überheblichkeit. Das jähe und eiskalte Wegziehen des Bodens unter den Füßen von Millionen Frauen, Männern und Kindern in den neuen Bundesländern durch „Treuhand“ und andere Erfüllungsgehilfen des Neoliberalismus.“

Stimmt alles – aber ist zu kurz gegriffen. Die Wurzeln für mentale Probleme der Ostdeutschen mit der heutigen Situation wurden, das zeigt sich für uns immer eindeutiger, je mehr wir uns mit dem Arbeiter- und Bauernstaat befassen, auch in der DDR selbst gelegt und solange das nicht gleichermaßen anerkannt und in alle Überlegungen einbezogen wird, wird es keine Wahrhaftigkeit und Ausgewogenheit und keine Chance auf Bewältigung der Vergangenheit geben, sondern es bleibt bei dieser oder jener schon sehr lange gepflegten, immer die eigene Seite salvierenden Erzählung.

Man muss auch unterschieden können zwischen Dingen, die man angerichtet hat, bei denen man Täter war, und solchen, für die man nichts konnte. Wer freiwillig im Spitzelapparat mitgewirkt hat, der hat sehr durchsichtige Gründe, die DDR nachträglich als Paradies darzustellen. Wer nur in sie hineingeboren wurde, vielleicht in den 1970ern oder 1980ern, und dann wirkten jene destruktiven Kräfte auf ihn ein, hat es nicht verdient, ständig von immer noch arroganten Wessis diskriminiert zu werden. Die einseitige Sichtwiese, die Riegel hier vertritt und die für die Nachdenkseiten leider üblich ist, verhindert eine Aussöhnung jedoch ebenso wie ein rein westlich geprägte Auffassung, die vorgefasste Meinung derer, die nicht dabei waren. Wir waren nicht dabei, aber wir versuchen, der Alltagskultur nachzuforschen, das würde einigen Diskussionsteilnehmern auch nicht schaden. Freilich kommt es dann noch auf die Wahrnehmung an und nicht jeder hat das Glück, dass ihm fachliche Kenntnisse dabei helfen, wie das etwa bei uns der Fall ist, wenn wir die bauliche Situation in der DDR anhand von Fernsehbildern nachvollziehen.

Die Medien haben es schwer, keine Frage. Sie werden zerrieben von neuen Formen der Informationsbeschaffung, der Print verliert jedes Jahr an Zuspruch und Paywalls für die Online-Angebote sind nur schwer durchzusetzen, weil immer irgendwer etwas Ähnliches zu einem Thema schreibt – etwas, das frei zugänglich ist. Kein Wunder, dass die klassischen Medien alles daran setzen, die Freiheit des Netzes zu begrenzen. Das Marktschreierische nimmt also auch durch den Druck zu, dem die „alten“ Medien ausgesetzt sind. Wir sind mit Tobias Riegel ganz der Meinung, dass diese sich viele Dummheiten leisten, dass sie spalterisch vorgehen, dass sie manchmal auch mit Darstellungen arbeiten, die wohl kaum einer Überprüfung standhalten würden – wir hatten das 2018 anhand von „Chemnitz“ beschrieben, als wir einige allzu klischeehafte Darstellungen, unter anderem seitens des SPIEGEL, anzweifelten.

Aber erfunden sind die beschriebenen Gegensätze nicht. Sie sind keine Fiktionen, sie würden sich als solche nicht aufbauen lassen, vielmehr lassen sie sich in der Regel nachweisen. Ältere wählen anders als Jüngere, Menschen im Osten anders als im Westen, Städte werden oft von anderen politischen Gruppierungen regiert als deren Umland. Das alles ist wahr und die Frage ist, wie man damit umgeht. Und da hauen viele Journalist*innen und andere Meinungsmacher in der Tat in eine Kerbe, die nichts mit profunder Information zu tun hat, sondern den noch verbliebenen Leser*innen, der vermuteten Kernzielgruppe, das Gefühl vermitteln soll, sie seien auf der richtigen Seite und beim richtigen Informationskanal.

Deshalb bemühen wir uns hier auch etwas mehr um die Hintergründe und um eine weniger einseitige Sichtweise. Wir haben es besser, weil der Wahlberliner ein nichtkommerzielles Freizeitprodukt ist. Die Nachdenkseiten aber leben beispielsweise von Spenden und selbstverständlich haben auch sie nach vielen Jahren ihres Bestehens eine Kernzielgruppe, die einen bestimmten Ton und eine bestimmte Haltung bevorzugt und nur dann spendet, wenn die Linie eingehalten wird. Eindeutigkeit kommt außerdem bei vielen besser an als diese schwierige, stets fordernde Ausdifferenzierung, die so wenig Peilung vermittelt und das tägliche Leben durch das Anregen, Widersprüche zu erkennen und selbst darüber zu reflektieren, was sogar zur Selbsthinterfragung führen könnte, noch stressiger machen kann.

Eine eindeutige Haltung ist zum Beispiel, die Unterschiede zwischen Ost und West ausschließlich als Nachwende-Deformation verkaufen zu wollen, wie es in den Nachdenkseiten stattfindet und selbstverständlich auch von anderen üblichen Verdächtigen wie den Journalisten der Jungen Welt propagiert wird, die manchmal gar nicht so jung, sondern alte DDR-Chargen mit eindeutiger Vergangenheit sind. Das kaufen wir nicht, aber nachdenklich macht es uns schon – dass es eben 30 Jahre danach mit großer Hingabe versucht wird, anstatt an einer gemeinsamen Zukunft zu arbeiten. Da sind viele destruktive Charaktere am Werk, die einfach nur alles Scheiße finden, zum Teil aus persönlicher Unzufriedenheit. Das musste auf diesem basischen Niveau mal geschrieben werden. Das funktioniert ein wenig, weil die Realität vor der Wende, wie sie in beiden deutschen Staaten bestand, immer mehr Jahrgängen nicht aus eigener Anschauung bekannt ist und es nicht ungefährlich.

Mit Nachgeborenen als Publikum kann man gut romantisieren, schwadronieren und alles, was nicht so super war, unter den Tisch fallen lassen. Bei der Umdeutung in alle Richtungen und damit bei der Verschärfung vieler Spaltungstendenzen in der Gesellschaft hilft aber auch das angedeutete Phänomen, dass die Medien vertiefende, differenzierte Informationen nicht mehr gut absetzen können.

Wer jetzt auf die Idee kommen könnte, das ist von den „neuen“ Medienkonzernen, die sich Plattformen nennen, weil sie von uns allen verwendet werden können, und ihren politischen Verbündeten durchaus gerne gesehen, wohingegen Letztere schnell nach Zensur rufen und diese auch durchsetzen (DSGVO, NetzDG, „Art. 13“), wenn sie selbst mal einen Shitstorm oder ein Anti-CDU-Video aushalten müssen, der darf gerne – darüber nachdenken.

© 2019 Der Wahlberliner, Thomas Hocke

EBA 40

Kritisch schauen und immer wieder Beiträge außerhalb des Mainstreams und vor allem jenseits unserer aktuellen Zentralthemen lesen, über die wir selbst schreiben – das ist eine Aufgabe, die der Wahlberliner sich gestellt hat. 

Wir empfehlen. in der Regel kommentieren wir die Empfehlungen kurz oder versuchen, die darin geäußerten Gedanken weiterzuführen. Unsere bisherigen Empfehlungsbeiträge der Serie „Jeden Tag ein Blick nach draußen“: 


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